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  • T.Thies - afa-photography 17/06/2024 17:38

    Warum gehört es deiner Meinung nach nicht in das Genre der Streetfotografie?
  • dirksterzik 17/06/2024 18:03

    Naja, so wie es aussieht, ist es ein Porträt, eine gestellte inszenierte Situation.
    Ein entscheidendes Merkmal in der Strettfotografie ist, des es sich um Momente/Situationen/Szene handelt, die zufällig/plötzlich entstehen und sich im nächsten Augenblick auch wieder Auflösen. Das ist eine völlig andere Art zu fotografieren.
    Aber vielleicht täusche ich mich ja auch und sie saß dort zufällig.
    Gruß
    Dirk
  • T.Thies - afa-photography 17/06/2024 20:28

    Ich habe was das angeht vielleicht eine andere Meinung als die vielen Puristen!
    Muss Street Fotografie spontan sein? Alleine das Ansinnen dieses zu verneinen stellt für viele Puristen ein Frefel dar! Die Street Fotografie muss spontan sein, die Menschen darin dürfen sich der Aufnahme nicht bewusst sein und so wie du es auch vertrittst, die Situation muss sich auflösen! Ich bin da völlig anderer Meinung. Viel sind der Ansicht, dass Strassenporträts ein weiteres Genre der Portraitfotografie seien. Ich sehe das allerdings anders und werfe sie in denselben Topf mit der Streetfotografie. Ein Strassenporträt erfordert Interaktion mit dem Motiv. Mit fremden Menschen zu interagieren erfordert viel Mut und schreckt vielleicht zu Beginn ab. Ich habe aber auf diesem Weg viele interessante Menschen, so auch diese junge Frau, kennen gelernt.
    Ein weiteres Beispiel der nicht spontanen Street Fotografie entsteht, wenn Du Augenkontakt mit deinem Motiv herstellst. Puristen werden einwenden, dass so die Spontaneität des Augenblicks verloren geht und damit die Szene verändert wird. Ich habe es auch zu meiner Regel gemacht, keinen Augenkontakt mit einem Motiv herzustellen. Aber wenn mich dieser Mensch bemerkt und gerade dann, wenn ich abdrücke, in die Linse schaut, werde ich das Bild verwerfen? Mit absoluter Sicherheit nicht! Solche Zufallsbegegnungen geben dem Bild oft eine humoristische Komponente und verleiht dem Foto meist mehr Intimität. … und nochmals dieses Foto fällt für mich in den Bereich Street. Sie hat auf dem Gehweg gesessen und auf Ihren Freund gewartet, im Übrigen, Auto des Freundes, erkennbar an dem Licht im Hintergrund, mir gefiel, wie sie mit ihrer Hand durch ihr Haar fuhr … also habe ich es festgehalten … mehr als die Ansprache ob ich Sie fotografieren darf war nicht!
    Wie ich schon sagte, so habe ich viele interessante Menschen kennen gelernt und wie auch bei ihr noch Folgeshooting festmachen können!
  • dirksterzik 19/06/2024 14:05

    Hallo!
    Erst einmal Danke für deine Ausführliche Antwort und Begründung/Beschreibung.
    Hat mich gefreut, den hier in der FC gibt es auch ganz andere Reaktionen.
    Du kannst natürlich anderer Meinung sein und das alles ganz anders sehen,
    aber am Ende gibt es für jedes Genre bestimmte Merkmale/Eigenschaften oder wie immer du das nennen möchtest und das hat nichts mit Purismus zu tun, denn auch an meinen Fotos werden wirkliche Puristen
    etwas finden.
    Du sagst es ja selber, die meisten würden Streetporträts eher der Porträtfotografie zuordnen, als der Streetfotografie.
    Das liegt ja auch auf der Hand, denn
    1. gleicht die Entstehung des Bildes eher, der Porträtfotografie als der Streetfotografie
    2. gleicht die Anmutung/Bildspracher auch eher, der Porträtfotografie als der Streetfotografie
    Damit sagt ja keiner, dass ein Streetporträt weniger gut oder niedrigern Stellenwert hat, als Streetfotografie, es stellt nur andere Anforderungen an den Fotografen.
    Du sagst Zitat
    "Viele sind der Ansicht, dass Strassenporträts ein weiteres Genre der Portraitfotografie seien.
    Ich sehe das allerdings anders und werfe sie in denselben Topf mit der Streetfotografie.
    Ein Strassenporträt erfordert Interaktion mit dem Motiv.
    Mit fremden Menschen zu interagieren erfordert viel Mut und schreckt vielleicht zu Beginn ab.
    Ich habe aber auf diesem Weg viele interessante Menschen, so auch diese junge Frau, kennen gelernt".
    Zitat Ende.
    Mit dieser Aussage bestätigst du ja genau die Eigenschaften, die man für ein Porträt benötigt (interaktion mit Menschen)
    das ist eines der wichtigsten Fähigkeiten, die man in der Porträtfotografie braucht um ein "gutes" Porträt machen zu können.
    Die Fähigkeit ist bei der Streetfotografie aber nicht so entscheident, da du eben nicht interagierst.
    Auch das du dadurch viele Menschen kennengelernt hast, stellt ja keiner in Frage und das ist ja auch eine schöne Sache, aber das ist auch eher etwas, was dir bei einem Streetporträt passiert und nicht in der Streetfotografie, weil du in der Regel in der Streetfotografie eher "unsichtbar" bleibst.
    Deine eigenen Aussagen weisen also eher auf ein Porträt hin, als auf Streetfotografie.
    Davon abgesehen, wenn du dieses Foto anderen zeigst, werden die Meisten sagen, das ist ein Porträt und das ja nicht grundlos.
    Es ist doch auch schon eigenartig, dass man ein Foto erst erklären muss (Entstehungsgeschichte), damit der Betrachter es "richtig" einordnen (Genre) kann.
    Um es zum Abschluss noch einmal klar zu sagen, niemand sagt das diese Fotos schlechter oder weniger wert sind, sie sind eben was sie sind und diese Art der Fotografie, also Menschen auf der Straße anzusprechen, um mit ihnen ein Foto zu machen, ist halt ein eigener Bereich, mit anderen Anforderungen, weil sie auch anders entstehen.
    Gruß
    Dirk