Ich will zuerst meinen Eindruck hier schreiben, welchen ich hatte, bevor ich Titel und Infos gelesen haben.
Ich sah einen Detailausschnitt aus einer lichtdurchfluteten modernen Schule, welche die Pause im herbstlichen Schulhof offensichtlich geniesen.
Die beiden Flügel eines alten Schulgebäudes ließen mich vom Gedanken eines modernen Schulbaus schnell wieder abweichen und ich korrigierte geistig das gezeigte Objekt als einen modern verglasten und überdachten Eingangsbereich, sozusagen als einen Windfang.
Nun erst befaßte ich mich auch mit der Konstruktion oder Architektur und da stellte sich mir die Frage, warum diese Konstruktion so wuchtig schwer ist und so verwirrend kompliziert. Zwar verstehe ich nichts von Baukunst und Architektur, aber hier sagt mir einfach mein Bauchgefühl, daß doch alles sehr überdimensioniert zu sein scheint und künstlich verkompliziert wurde. Schnell hatte ich den Eindruck, daß hier der Architekt einem Motto folgte, wie schief ist modern und deshalb muß schief gebaut werden. Um jeden Preis schief, um ja als modern zu gelten.
Meine Sichtweise schränkte isch schnell nur mehr auf die Architektur ein und diese konnte mich in keinster Weise überzeugen.
Danach habe ich den Bildtitel, die Info zum Bild und alle Anmerkungen gelesen und ich mußte feststellen, daß die bei mir angekommene Bildbotschaft eine völlig andere ist, als sie es sein sollte.
Einzig der Gedanke und die Verbindung von Schülern und Schule kommt annähernd an die Aussage heran. Solche Stätten sind praktisch auch Schulen für unsere Jugend und födern hoffentlich mehr Verständinis untereinander und tragen wieder zu einem kleinen Stückchen Frieden bei.
Was die Architektur betrifft verstehe ich nun die Schieflagen, nur ohne derartiger Erläuterungen wäre ich nie auf die Idee gekommen, daß es sich dabei um stilisierte Baumstämme und Äste handeln soll.
Wenn dem so ist, dann frage ich mich, warum der Architekt die Baumkrone (Dach) mit fast gleich dicken Äste ausführte, wie Stammäste unten. Wenn ich unter einem großen Baum stehe, dann verjüngt sich auch alles nach oben. Hier wurde mächtig überdimensioniert ohne daß dafür irgendwelche Notwendigkeit gegeben zu sein scheint.
Auch frage ich mich, warum das verwendete Material (Stahl) kaschiert wurde, so daß es als solches nicht mehr wieder erkennbar ist? Wäre es da vom Architekt nicht ehrlicher gewesen, wenn er sich ohne Kaschierungen zu diesem Material offen bekannt hätte? Egal ob es sich dabei um Formrohre und Träger oder Profile handelt, mir würde dieses Material in seinem unbehandelten Zustand (am Ende als rostiger Stahl) sicher besser gefallen und wenn man sich dann vorstellt, daß die Dimensionen evtl. auch noch vernünftiger aufeinander abgestimmt worden wären, dann könnte ich mir vorstellen, daß ich mich tatsächlich unter einer Doppelbaumkrone befinde, oder in einer stillisierten Laubhütte mit einer Aussicht nach draußen.
Nun bin ich weit abgeschweift und meine Anmerkung beschränkt sich nun nur noch auf die Architektur, aber am Ende sah ich nun ein Architekturbild, welches ein mich nicht ansprechende Architektur zeigt. Was ich hier sehe scheint mir vom Architekt zwar in dessen Idee gut zu sein, aber die Ausführung und Umsetzung ist eignetlich unehrlich und verlogen. Zuviel kaschiert für meinen Geschmack.
Wie herrlich schön könnte Kontrast zw. echten Bäumen und echten Stahlbäumen sein, zw. moderner Architektur und alter Architektur?
Am Ende steht für mich hier ein überdimensionierter Wintergarten, wo der Besitzer um jeden Preis anders sein wollte als alle anderen Wintergärten es sind?
LG Helene
zu Andreas : Ich habe bei wie erwähnt nur knapper Fotobetrachtung in den Medien den (architektonischen) Vergleich mit Laubhütten auch angezweifelt, er erschien mir nicht geglückt. Hof nur als Hof präsentiert wäre sicher passender gewesen. Allerdings, ich war nie dort und habe nur aus dem Bauch geurteilt :-)
Liebe Freunde. Ich habe als Redakteur der Tagesschau 2x über diesen Bau berichten lassen, den ich noch nicht persönlich in Augenschein nahm. Die Konstruktion selbst erschien mir die vielfältigen und aus meienr Sicht aufgesetzten Erklärungen auch des Architekten nicht zu tragen. Da war von Waldarchitektur, Bäumen und weiß der Teufel was die Rede. Ich finde solche Konstruktionen so oder so ähnlich "einfallslos" auch in Einkaufszentren der Vorstädte wieder. Wäre es nicht DIESER Bau, vielleicht ginge keiner hin. Auch meine ich, das die zwei Flügel des Museums sich zuvor schöner und einheitlicher präsentiert hatten. Der Baumeister wollte vielelicht den Hof als Hof? Wenig ist manchmal doch mehr.
Ich habe von diesem Bau, dieser Gedenkstätte gelesen und auch einige Abbildungen gesehen. Um einen persönlichen Eindruck zu gewinnen, muß man es selbst gesehen, erlebt haben. So habe ich mir hier Deine Aufnahme auch betrachtet, die intensiven Kommentare gelesen und werde hoffentlich selbst einnmal dort sein können.
LG Trude
Ich finde es immer wieder erstaunlich zu welchen Diskussionen deine Bilder anregen! Mir fehlt leider oft die Zeit, mich mit Muße an die Anmerkungen zu machen (ok, ich weiß... die Zeit sollte man sich nehmen...).
Die Diskussion, sowiet ich sie gelesen habe, ist höchst spannend. Ich kann mit der Meinung von Carsten nicht konform gehen, daß die Rücken der Jugendlichen Gelassenheit und Unverkrampftheit ausdrücken. Ich stelle mir gerade eine Klassenfahrt vor, bei der das Jüdische Museum auf dem Plan steht und mir kommen dabei (leider) sehr schnell die gelangweilten und uninteressierten Schüler vorstellen... Wie oft hat man vor ähnlichen Bauten schon entsprechende Gesprächsfetzen aufgeschnappt?
Ich möchte hier allerdings ausdrücklich NICHT pauschalisieren. Es gibt auch wirklich viele interessierte Jugendliche und das ist meine Hoffnung!
Gruß,
Stefan
Carsten, Deine Erläuterungen sind grundsätzlich positiv zu sehen. An eine Verharmlosung hatte ich in diesem Zusammenhang überhaupt nicht gedacht, ich wollte nur auf die Realität in unserem Land aufmerksam machen, wobei auch ich nicht einordnen kann, ob das Einzelfälle sind oder ob von ihnen wirklich eine allgemeine Gefahr bzw. eine entsprechende Entwicklung ausgehen könnte.
Grüße. Kerstin
@Kerstin
Natürlich gibt es die lauernden Schatten, die auf eine Chance warten, wieder hervorkommen zu können.
Ich möchte es auch so verstanden wissen, dass ich *keinesfalls* mich für eine Verharmlosung, Verdrängung oder Vergessen des Holocausts stark machen möchte.
Andererseits: wird eine Betrachtung der gesamten Geschichte, Kultur usw., nicht auch erschwert, wenn man seine Betrachtungen durch einen Aspekt überlagern lässt ?
Carsten, ich denke, da stehen noch viele Schatten zwischen uns.
Hier ein Beispiel:
In diesem Kontext ist der Besuch Jugendlicher an Stätten wie dem Jüdischen Museum als wichtig und wertvoll anzusehen. Wissen schafft Klarheit und schärft das Urteilsvermögen.
Kerstin
Meine Sichtweise zu diesem Bild ist etwas anders.
Ich sehe nicht, dass die Jugendlichen gelangweilt oder teilnahmslos dort sitzen, drückt es doch für mich eher Unverkrampftheit und eine gewisse Gelassenheit aus.
Gerade auch im Zusammenhang mit Deinem Bild
"Weiterleben", welches ich schon mehrmals betrachtet habe, aber bisher unkommentiert liess. Die Form des Namensschilds erinnert mich doch ein wenig an etwas, das auf ein Grab passen würde, dennoch entsteht etwas Neues daraus,
Analog dazu der Glashof des Museums. Trotz des, man kann es nicht ander sagen, unfassbaren Teils der jüdischen und deutschen Geschichte, öffnet sich das Haus nach draussen, ist dem Leben und der Welt zugewandt. Vielleicht auch ein Zeichen des Neuanfangs und der Wiedergeburt. Ich sehe hier weniger Herbst, als vielmehr Frühling an einem hellen und weltoffenem Ort, an dem der Schatten der Vergangenheit zwar gedacht wird, aber die Schatten stehen nicht mehr zwischen uns.
Eines der widerwärtigsten Ereignisse der deutschen Geschichte, die Reichskristallnacht 1938, mit weitreichenden, verheerenden Folgen. -
Dieses Gebäude hier in Form einer abstrahierten Laubhütte, aufgrund der scheinbar unaufwendigen Bauweise ein Spiegelbild für die Zweitrangigkeit materieller Werte, bietet gleichzeitig Schutz und Helligkeit, als befände man sich unter freiem Himmel, der wiederum die Verbindung zur Schöpfung und zum Glauben herstellt.
Ein Erntedankfest in einem solchen Gebäude lässt Freude erwarten, Gelegenheit für Gespräche, kulturellen Austausch. Man sollte Feste miteinander feiern und sich die Hände reichen, im übertragenen Sinne gilt das für unser Zusammenleben. -
An einem solchen Tag daran zu erinnern, ist besonders wichtig.
Kerstin
Das du das Bild gerade heute ganz bewusst eingestellt hast, ist mir ist erst durch deinen Hinweis deutlich geworden. Mein Gott, wie viel Schichten kann ein Bild haben..., aber was erwarte ich von dir, als so eine vielschichtige Herangehensweise.
Gruß Andreas
Helene Kramarcsik 16/11/2007 8:40
Ich will zuerst meinen Eindruck hier schreiben, welchen ich hatte, bevor ich Titel und Infos gelesen haben.Ich sah einen Detailausschnitt aus einer lichtdurchfluteten modernen Schule, welche die Pause im herbstlichen Schulhof offensichtlich geniesen.
Die beiden Flügel eines alten Schulgebäudes ließen mich vom Gedanken eines modernen Schulbaus schnell wieder abweichen und ich korrigierte geistig das gezeigte Objekt als einen modern verglasten und überdachten Eingangsbereich, sozusagen als einen Windfang.
Nun erst befaßte ich mich auch mit der Konstruktion oder Architektur und da stellte sich mir die Frage, warum diese Konstruktion so wuchtig schwer ist und so verwirrend kompliziert. Zwar verstehe ich nichts von Baukunst und Architektur, aber hier sagt mir einfach mein Bauchgefühl, daß doch alles sehr überdimensioniert zu sein scheint und künstlich verkompliziert wurde. Schnell hatte ich den Eindruck, daß hier der Architekt einem Motto folgte, wie schief ist modern und deshalb muß schief gebaut werden. Um jeden Preis schief, um ja als modern zu gelten.
Meine Sichtweise schränkte isch schnell nur mehr auf die Architektur ein und diese konnte mich in keinster Weise überzeugen.
Danach habe ich den Bildtitel, die Info zum Bild und alle Anmerkungen gelesen und ich mußte feststellen, daß die bei mir angekommene Bildbotschaft eine völlig andere ist, als sie es sein sollte.
Einzig der Gedanke und die Verbindung von Schülern und Schule kommt annähernd an die Aussage heran. Solche Stätten sind praktisch auch Schulen für unsere Jugend und födern hoffentlich mehr Verständinis untereinander und tragen wieder zu einem kleinen Stückchen Frieden bei.
Was die Architektur betrifft verstehe ich nun die Schieflagen, nur ohne derartiger Erläuterungen wäre ich nie auf die Idee gekommen, daß es sich dabei um stilisierte Baumstämme und Äste handeln soll.
Wenn dem so ist, dann frage ich mich, warum der Architekt die Baumkrone (Dach) mit fast gleich dicken Äste ausführte, wie Stammäste unten. Wenn ich unter einem großen Baum stehe, dann verjüngt sich auch alles nach oben. Hier wurde mächtig überdimensioniert ohne daß dafür irgendwelche Notwendigkeit gegeben zu sein scheint.
Auch frage ich mich, warum das verwendete Material (Stahl) kaschiert wurde, so daß es als solches nicht mehr wieder erkennbar ist? Wäre es da vom Architekt nicht ehrlicher gewesen, wenn er sich ohne Kaschierungen zu diesem Material offen bekannt hätte? Egal ob es sich dabei um Formrohre und Träger oder Profile handelt, mir würde dieses Material in seinem unbehandelten Zustand (am Ende als rostiger Stahl) sicher besser gefallen und wenn man sich dann vorstellt, daß die Dimensionen evtl. auch noch vernünftiger aufeinander abgestimmt worden wären, dann könnte ich mir vorstellen, daß ich mich tatsächlich unter einer Doppelbaumkrone befinde, oder in einer stillisierten Laubhütte mit einer Aussicht nach draußen.
Nun bin ich weit abgeschweift und meine Anmerkung beschränkt sich nun nur noch auf die Architektur, aber am Ende sah ich nun ein Architekturbild, welches ein mich nicht ansprechende Architektur zeigt. Was ich hier sehe scheint mir vom Architekt zwar in dessen Idee gut zu sein, aber die Ausführung und Umsetzung ist eignetlich unehrlich und verlogen. Zuviel kaschiert für meinen Geschmack.
Wie herrlich schön könnte Kontrast zw. echten Bäumen und echten Stahlbäumen sein, zw. moderner Architektur und alter Architektur?
Am Ende steht für mich hier ein überdimensionierter Wintergarten, wo der Besitzer um jeden Preis anders sein wollte als alle anderen Wintergärten es sind?
LG Helene
† Trude S. 11/11/2007 13:04
zu Andreas : Ich habe bei wie erwähnt nur knapper Fotobetrachtung in den Medien den (architektonischen) Vergleich mit Laubhütten auch angezweifelt, er erschien mir nicht geglückt. Hof nur als Hof präsentiert wäre sicher passender gewesen. Allerdings, ich war nie dort und habe nur aus dem Bauch geurteilt :-)Andreas Pawlouschek 11/11/2007 9:51
Liebe Freunde. Ich habe als Redakteur der Tagesschau 2x über diesen Bau berichten lassen, den ich noch nicht persönlich in Augenschein nahm. Die Konstruktion selbst erschien mir die vielfältigen und aus meienr Sicht aufgesetzten Erklärungen auch des Architekten nicht zu tragen. Da war von Waldarchitektur, Bäumen und weiß der Teufel was die Rede. Ich finde solche Konstruktionen so oder so ähnlich "einfallslos" auch in Einkaufszentren der Vorstädte wieder. Wäre es nicht DIESER Bau, vielleicht ginge keiner hin. Auch meine ich, das die zwei Flügel des Museums sich zuvor schöner und einheitlicher präsentiert hatten. Der Baumeister wollte vielelicht den Hof als Hof? Wenig ist manchmal doch mehr.† Trude S. 11/11/2007 0:15
Ich habe von diesem Bau, dieser Gedenkstätte gelesen und auch einige Abbildungen gesehen. Um einen persönlichen Eindruck zu gewinnen, muß man es selbst gesehen, erlebt haben. So habe ich mir hier Deine Aufnahme auch betrachtet, die intensiven Kommentare gelesen und werde hoffentlich selbst einnmal dort sein können.LG Trude
Stefan Adam 10/11/2007 10:22
Ich finde es immer wieder erstaunlich zu welchen Diskussionen deine Bilder anregen! Mir fehlt leider oft die Zeit, mich mit Muße an die Anmerkungen zu machen (ok, ich weiß... die Zeit sollte man sich nehmen...).Die Diskussion, sowiet ich sie gelesen habe, ist höchst spannend. Ich kann mit der Meinung von Carsten nicht konform gehen, daß die Rücken der Jugendlichen Gelassenheit und Unverkrampftheit ausdrücken. Ich stelle mir gerade eine Klassenfahrt vor, bei der das Jüdische Museum auf dem Plan steht und mir kommen dabei (leider) sehr schnell die gelangweilten und uninteressierten Schüler vorstellen... Wie oft hat man vor ähnlichen Bauten schon entsprechende Gesprächsfetzen aufgeschnappt?
Ich möchte hier allerdings ausdrücklich NICHT pauschalisieren. Es gibt auch wirklich viele interessierte Jugendliche und das ist meine Hoffnung!
Gruß,
Stefan
Kerstin Stolzenburg 10/11/2007 9:57
Carsten, Deine Erläuterungen sind grundsätzlich positiv zu sehen. An eine Verharmlosung hatte ich in diesem Zusammenhang überhaupt nicht gedacht, ich wollte nur auf die Realität in unserem Land aufmerksam machen, wobei auch ich nicht einordnen kann, ob das Einzelfälle sind oder ob von ihnen wirklich eine allgemeine Gefahr bzw. eine entsprechende Entwicklung ausgehen könnte.Grüße. Kerstin
Carsten Mundt 10/11/2007 9:42
@KerstinNatürlich gibt es die lauernden Schatten, die auf eine Chance warten, wieder hervorkommen zu können.
Ich möchte es auch so verstanden wissen, dass ich *keinesfalls* mich für eine Verharmlosung, Verdrängung oder Vergessen des Holocausts stark machen möchte.
Andererseits: wird eine Betrachtung der gesamten Geschichte, Kultur usw., nicht auch erschwert, wenn man seine Betrachtungen durch einen Aspekt überlagern lässt ?
Kerstin Stolzenburg 09/11/2007 21:41
Carsten, ich denke, da stehen noch viele Schatten zwischen uns.Hier ein Beispiel:
In diesem Kontext ist der Besuch Jugendlicher an Stätten wie dem Jüdischen Museum als wichtig und wertvoll anzusehen. Wissen schafft Klarheit und schärft das Urteilsvermögen.
Kerstin
Carsten Mundt 09/11/2007 21:34
Meine Sichtweise zu diesem Bild ist etwas anders.Ich sehe nicht, dass die Jugendlichen gelangweilt oder teilnahmslos dort sitzen, drückt es doch für mich eher Unverkrampftheit und eine gewisse Gelassenheit aus.
Gerade auch im Zusammenhang mit Deinem Bild
"Weiterleben", welches ich schon mehrmals betrachtet habe, aber bisher unkommentiert liess. Die Form des Namensschilds erinnert mich doch ein wenig an etwas, das auf ein Grab passen würde, dennoch entsteht etwas Neues daraus,
Analog dazu der Glashof des Museums. Trotz des, man kann es nicht ander sagen, unfassbaren Teils der jüdischen und deutschen Geschichte, öffnet sich das Haus nach draussen, ist dem Leben und der Welt zugewandt. Vielleicht auch ein Zeichen des Neuanfangs und der Wiedergeburt. Ich sehe hier weniger Herbst, als vielmehr Frühling an einem hellen und weltoffenem Ort, an dem der Schatten der Vergangenheit zwar gedacht wird, aber die Schatten stehen nicht mehr zwischen uns.
Kerstin Stolzenburg 09/11/2007 20:46
Eines der widerwärtigsten Ereignisse der deutschen Geschichte, die Reichskristallnacht 1938, mit weitreichenden, verheerenden Folgen. -Dieses Gebäude hier in Form einer abstrahierten Laubhütte, aufgrund der scheinbar unaufwendigen Bauweise ein Spiegelbild für die Zweitrangigkeit materieller Werte, bietet gleichzeitig Schutz und Helligkeit, als befände man sich unter freiem Himmel, der wiederum die Verbindung zur Schöpfung und zum Glauben herstellt.
Ein Erntedankfest in einem solchen Gebäude lässt Freude erwarten, Gelegenheit für Gespräche, kulturellen Austausch. Man sollte Feste miteinander feiern und sich die Hände reichen, im übertragenen Sinne gilt das für unser Zusammenleben. -
An einem solchen Tag daran zu erinnern, ist besonders wichtig.
Kerstin
Andreas Denhoff 09/11/2007 20:35
Das du das Bild gerade heute ganz bewusst eingestellt hast, ist mir ist erst durch deinen Hinweis deutlich geworden. Mein Gott, wie viel Schichten kann ein Bild haben..., aber was erwarte ich von dir, als so eine vielschichtige Herangehensweise.Gruß Andreas