ich gebe zu, nicht in der Hausbibel nachgeschaut zu haben, vielleicht hole ich das interessenhalber noch nach, um festzustellen, wie es dort übersetzt wurde.
Das Internet, obwohl eine moderne Einrichtung, ist offenbar auch alten Texten gegenüber wohlwollend eingestellt.
Die Frage ob wir Gottes Gaben und Geschenke ablehnen sollen.. wohl nicht, obwohl wir es vermutlich könnten.
Man könnte sich allerdings die Frage stellen, ob wir denn auch immer in der Lage sind ( oder bereit sind ? ) zu erkennen, wenn wir solches erhalten ?
Bibelfest bin ich nicht,
Aber in Kirchen ab und an dann doch.
Gerade dieser Spruch " es wird Dir geschehen"
hat für mich persönlich so einiges Wahres.
Beim letzten Besuch in meiner Tauftirche war meine Tochter(10) mit und wollte eine Kerze entzünden....
Auf die Frage für wen denn , nannte sie ihre verstorbene Urgroßmutter, welche sie eigentlich nur als Baby kannte.
Da traf mich doch die Rührung.
Scheinbar ist die Jugend doch noch nicht so Weltfremd...
Zum Bild: Durch die Farbe und leichte Dunkelheit strahlt es eine gewisse Ruhe aus.
Ich denke mal, das war so gewollt.
VG Dieter
die Ausführungen zu "erhalten" und "geschehen" sind sehr treffend.
Allerdings ist die Auffassung des Göttlichen heutzutage etwas anders, als in früheren Zeiten.
Wird doch heute der menschliche Wille und seine Entscheidungsfreiheit etwas mehr in den Mittelpunkt gerückt und das Bild des ausschliesslich lenkenden und eingreifenden Gottes wurde quasi in einer etwas moderneren Fassung neu gemalt.
"Geschehen" hat, abgesehen von der durchaus schönen Vorstellung, dass uns etwas ganz und gar Gutes aus reiner Liebe gegeben wird, auch den Charakter von etwas Unausweichlichem. Es geschieht uns, obwohl wir das eventuell gar nicht in der Form annehmen möchten.
Wird uns etwas gegeben, können wir entscheiden, was wir damit machen. Ich muss zugeben, dass mir die zweite Variante auf den ersten Blick etwas sympathischer ist.
Für eine solch ausführliche und treffende Besprechung, wie Kerstin, Carsten und Eckhard sie immer wieder bieten, braucht man einfach eine Begabung, da zieh ich mein virtuellen Hut und trau mich kaum noch, meinen Senf dazuzugeben.Ich versuch es trotzdem mal wieder:
Bei aller Dunkelheit, mit der dieses Bild vordergründig daherkommt und was durchaus im November hätte platziert sein können, "strahlt" es im wahrsten Sinne des Wortes Hoffnung aus. Dein Titel suggeriert dies nicht sofort, aber wenn man darüber nachdenkt, hat er eben auch etwas positives zu vermitteln.
Gruß Andreas
Die Möglichkeit, in einer Kirche ein Licht zu zünden - egal mit welcher inneren Begrüdung - ist ein schöner Brauch (geworden?). Wir tun das gern, insbesondere meist aus Anlass einer Besichtigung in einer fremden Stadt und dann in einem kurzen (Ge)denken an die lieben "Altvorderen". Irgendwie hat man in diesem Moment der Stille einen noch engeren Bezug zu ihnen, als den natürlich unterschwellig stets vorhandenen. Ein kleiner Obulus ist schmückendes Beiwerk und meist mehr als berechtigt, da nur selten Eintritt erhoben wird.
Der letzten Absatz aus Kerstins Anmerkung gefällt mir in seiner Aussage sehr!
Gruß KD
Die schöne Bibelstelle, der der Titel entnommen worden sein könnte, und die entsprechenden Deutungsmöglichkeiten des Bildes, denen ich mich anschließen möchte, hat Carsten ja bereits genannt.
Anders gesprochen, wird es mir geschehen, so wie es jedem Lebewesen geschieht, unausweichlich, unerbittlich, vielleicht noch heute, vielleicht auch erst in 40 Jahren; aber mit dem Verlöschen meines Lichtes, mit dem Tod, wird mein Leben auf dieser Erde, so wie ich es bewusst erleben kann, beendet sein.
Was vor diesem Leben war und was danach geschieht, ob das irdische Leben als Teil eines größeren Ganzen anzusehen ist, ob wir als ein anderes Individuum wiedergeboren werden, ob überhaupt etwas war bzw. sein wird oder ob man nur ganz rational die Naturgesetze anzuwenden braucht, um zu erkennen, dass wir allein dem Stoffkreislauf auf diesem Planeten unterworfen sind und lediglich Zufallsprodukte im Rahmen der Regeneration der menschlichen Rasse waren; wer kann es wissen.
Weil es jedoch niemand weiß, ranken sich um den Tod und das Danach seit Generationen Vorstellungen, Geschichten, Versprechen, Mythen. Gläubige Menschen leben bereits im Diesseits mehr oder weniger aktiv nach bestimmten Regeln, die zunächst einmal für ein menschliches Miteinander sorgen, ihnen aber auch in ihren jeweiligen Glaubensrichtungen ein erstrebenswertes Dasein nach dem Tod, von der Auferstehung bis zur Reinkarnation versprechen. Dabei wird auch vereinzelt nach recht extremen Lehren gelebt, wie sie beispielsweise von den Zeugen Jehovas oder den Mormonen praktiziert werden. Abweichend von der christlichen Märtyrervorstellung erleben wir seit einigen Jahren, dass, ausgehend vom Nahostkonflikt, Anhänger des islamischen Fundamentalismus als Selbstmordattentäter zu „freiwilligen Märtyrern“ im heiligen Dschihad gegen die „Ungläubigen“ werden und als solche sterben. Von allen Sünden befreit, sollen sie dem Verhör im Grab durch die Frageengel Munkar und Nakir und dem islamischen Fegefeuer entgehen. Im Paradies erwartet sie von den verschiedenen Rängen der höchste, direkt nach den Propheten, und jeder kann als Fürsprecher für bis zu 70 Angehörige auftreten. http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Islam/damir.html Ein ungeheurer Anreiz für streng gläubige Menschen, mit dem sich auch politische Ideologien umsetzen lassen; der Glaube an ein besseres Leben nach dem Tod dient hier als Machtinstrument.
In der religiösen Vorstellung vieler Kulturen wird dem Anzünden von Lichtern bzw. Kerzen eine besondere Bedeutung beigemessen. Brennende Kerzen symbolisieren neben dem, was von Carsten bereits angesprochen wurde, die Seelen der Verstorbenen, die im schwarzen Reich des Todes leuchten.Bleiben die Seelen der Toten unter uns, wenn wir sie nicht vergessen? Könnte es die Seele, so wie wir sie uns vorstellen wollen, überhaupt geben? Der Gedanke, dass es so sein könnte, tröstet, macht Hoffnung, dass nicht alles vorbei sein möge, dass etwas von uns bliebe, wenn wir aus diesem Leben scheiden, dass die Hinterbliebenen oder Nachgeborenen sich an uns erinnern. Aber selbst wenn es die Seele gäbe, wie lange würde man sich erinnern, wie lange würden sinnbildlich die Kerzen in diesem Sinne angezündet werden? Schauen wir doch selbst ein paar Generationen zurück, an wen erinnern wir uns noch bzw. an wen denken wir? An die Großeltern manchmal, sicherlich; und davor bzw. wer denkt ein paar Generationen weiter noch an uns, wenn wir nicht gerade zu den berühmten Persönlichkeiten der Weltgeschichte zählen? Vielleicht braucht die Seele selbst das aber gar nicht. Vielleicht ist der Gedanke daran eher ein Halt für die noch Lebenden, im Sinne des Nichtalleingelassenwerdens, als Verbindung zwischen dem Hier und dem Dort.
"Wenn du in mir bleibst und meine Worte in dir bleiben, dann wirst du bitten, was du willst, und es wird dir geschehen. (Joh.15,7)" - Wenn wir das Bild weiter fassen wollen und den Titel nicht ausschließlich mit dem christlichen Gott verbinden, wird also nicht jeder Mensch einen Bezug zu dieser Bibelstelle haben. Aber gedanklich könnte es sein, dass die Menschen vielleicht überall auf der Welt sinngemäß nach einem solchen Halt, nach dieser Hoffnung suchen.
- Eine erste gedankliche Annäherung meinerseits -
Carsten Mundt 27/04/2008 19:37
Lieber Eckhard,ich gebe zu, nicht in der Hausbibel nachgeschaut zu haben, vielleicht hole ich das interessenhalber noch nach, um festzustellen, wie es dort übersetzt wurde.
Das Internet, obwohl eine moderne Einrichtung, ist offenbar auch alten Texten gegenüber wohlwollend eingestellt.
Die Frage ob wir Gottes Gaben und Geschenke ablehnen sollen.. wohl nicht, obwohl wir es vermutlich könnten.
Man könnte sich allerdings die Frage stellen, ob wir denn auch immer in der Lage sind ( oder bereit sind ? ) zu erkennen, wenn wir solches erhalten ?
Dieter Schröder 27/04/2008 18:19
Bibelfest bin ich nicht,Aber in Kirchen ab und an dann doch.
Gerade dieser Spruch " es wird Dir geschehen"
hat für mich persönlich so einiges Wahres.
Beim letzten Besuch in meiner Tauftirche war meine Tochter(10) mit und wollte eine Kerze entzünden....
Auf die Frage für wen denn , nannte sie ihre verstorbene Urgroßmutter, welche sie eigentlich nur als Baby kannte.
Da traf mich doch die Rührung.
Scheinbar ist die Jugend doch noch nicht so Weltfremd...
Zum Bild: Durch die Farbe und leichte Dunkelheit strahlt es eine gewisse Ruhe aus.
Ich denke mal, das war so gewollt.
VG Dieter
Carsten Mundt 27/04/2008 11:54
Lieber Eckhard,die Ausführungen zu "erhalten" und "geschehen" sind sehr treffend.
Allerdings ist die Auffassung des Göttlichen heutzutage etwas anders, als in früheren Zeiten.
Wird doch heute der menschliche Wille und seine Entscheidungsfreiheit etwas mehr in den Mittelpunkt gerückt und das Bild des ausschliesslich lenkenden und eingreifenden Gottes wurde quasi in einer etwas moderneren Fassung neu gemalt.
"Geschehen" hat, abgesehen von der durchaus schönen Vorstellung, dass uns etwas ganz und gar Gutes aus reiner Liebe gegeben wird, auch den Charakter von etwas Unausweichlichem. Es geschieht uns, obwohl wir das eventuell gar nicht in der Form annehmen möchten.
Wird uns etwas gegeben, können wir entscheiden, was wir damit machen. Ich muss zugeben, dass mir die zweite Variante auf den ersten Blick etwas sympathischer ist.
lg Carsten
Andreas Denhoff 27/04/2008 10:00
Für eine solch ausführliche und treffende Besprechung, wie Kerstin, Carsten und Eckhard sie immer wieder bieten, braucht man einfach eine Begabung, da zieh ich mein virtuellen Hut und trau mich kaum noch, meinen Senf dazuzugeben.Ich versuch es trotzdem mal wieder:Bei aller Dunkelheit, mit der dieses Bild vordergründig daherkommt und was durchaus im November hätte platziert sein können, "strahlt" es im wahrsten Sinne des Wortes Hoffnung aus. Dein Titel suggeriert dies nicht sofort, aber wenn man darüber nachdenkt, hat er eben auch etwas positives zu vermitteln.
Gruß Andreas
Karl-Dieter Frost 26/04/2008 20:27
Die Möglichkeit, in einer Kirche ein Licht zu zünden - egal mit welcher inneren Begrüdung - ist ein schöner Brauch (geworden?). Wir tun das gern, insbesondere meist aus Anlass einer Besichtigung in einer fremden Stadt und dann in einem kurzen (Ge)denken an die lieben "Altvorderen". Irgendwie hat man in diesem Moment der Stille einen noch engeren Bezug zu ihnen, als den natürlich unterschwellig stets vorhandenen. Ein kleiner Obulus ist schmückendes Beiwerk und meist mehr als berechtigt, da nur selten Eintritt erhoben wird.Der letzten Absatz aus Kerstins Anmerkung gefällt mir in seiner Aussage sehr!
Gruß KD
Kerstin Stolzenburg 26/04/2008 17:53
Die schöne Bibelstelle, der der Titel entnommen worden sein könnte, und die entsprechenden Deutungsmöglichkeiten des Bildes, denen ich mich anschließen möchte, hat Carsten ja bereits genannt.Anders gesprochen, wird es mir geschehen, so wie es jedem Lebewesen geschieht, unausweichlich, unerbittlich, vielleicht noch heute, vielleicht auch erst in 40 Jahren; aber mit dem Verlöschen meines Lichtes, mit dem Tod, wird mein Leben auf dieser Erde, so wie ich es bewusst erleben kann, beendet sein.
Was vor diesem Leben war und was danach geschieht, ob das irdische Leben als Teil eines größeren Ganzen anzusehen ist, ob wir als ein anderes Individuum wiedergeboren werden, ob überhaupt etwas war bzw. sein wird oder ob man nur ganz rational die Naturgesetze anzuwenden braucht, um zu erkennen, dass wir allein dem Stoffkreislauf auf diesem Planeten unterworfen sind und lediglich Zufallsprodukte im Rahmen der Regeneration der menschlichen Rasse waren; wer kann es wissen.
Weil es jedoch niemand weiß, ranken sich um den Tod und das Danach seit Generationen Vorstellungen, Geschichten, Versprechen, Mythen. Gläubige Menschen leben bereits im Diesseits mehr oder weniger aktiv nach bestimmten Regeln, die zunächst einmal für ein menschliches Miteinander sorgen, ihnen aber auch in ihren jeweiligen Glaubensrichtungen ein erstrebenswertes Dasein nach dem Tod, von der Auferstehung bis zur Reinkarnation versprechen. Dabei wird auch vereinzelt nach recht extremen Lehren gelebt, wie sie beispielsweise von den Zeugen Jehovas oder den Mormonen praktiziert werden. Abweichend von der christlichen Märtyrervorstellung erleben wir seit einigen Jahren, dass, ausgehend vom Nahostkonflikt, Anhänger des islamischen Fundamentalismus als Selbstmordattentäter zu „freiwilligen Märtyrern“ im heiligen Dschihad gegen die „Ungläubigen“ werden und als solche sterben. Von allen Sünden befreit, sollen sie dem Verhör im Grab durch die Frageengel Munkar und Nakir und dem islamischen Fegefeuer entgehen. Im Paradies erwartet sie von den verschiedenen Rängen der höchste, direkt nach den Propheten, und jeder kann als Fürsprecher für bis zu 70 Angehörige auftreten. http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Islam/damir.html Ein ungeheurer Anreiz für streng gläubige Menschen, mit dem sich auch politische Ideologien umsetzen lassen; der Glaube an ein besseres Leben nach dem Tod dient hier als Machtinstrument. In der religiösen Vorstellung vieler Kulturen wird dem Anzünden von Lichtern bzw. Kerzen eine besondere Bedeutung beigemessen. Brennende Kerzen symbolisieren neben dem, was von Carsten bereits angesprochen wurde, die Seelen der Verstorbenen, die im schwarzen Reich des Todes leuchten.Bleiben die Seelen der Toten unter uns, wenn wir sie nicht vergessen? Könnte es die Seele, so wie wir sie uns vorstellen wollen, überhaupt geben? Der Gedanke, dass es so sein könnte, tröstet, macht Hoffnung, dass nicht alles vorbei sein möge, dass etwas von uns bliebe, wenn wir aus diesem Leben scheiden, dass die Hinterbliebenen oder Nachgeborenen sich an uns erinnern. Aber selbst wenn es die Seele gäbe, wie lange würde man sich erinnern, wie lange würden sinnbildlich die Kerzen in diesem Sinne angezündet werden? Schauen wir doch selbst ein paar Generationen zurück, an wen erinnern wir uns noch bzw. an wen denken wir? An die Großeltern manchmal, sicherlich; und davor bzw. wer denkt ein paar Generationen weiter noch an uns, wenn wir nicht gerade zu den berühmten Persönlichkeiten der Weltgeschichte zählen? Vielleicht braucht die Seele selbst das aber gar nicht. Vielleicht ist der Gedanke daran eher ein Halt für die noch Lebenden, im Sinne des Nichtalleingelassenwerdens, als Verbindung zwischen dem Hier und dem Dort.
"Wenn du in mir bleibst und meine Worte in dir bleiben, dann wirst du bitten, was du willst, und es wird dir geschehen. (Joh.15,7)" - Wenn wir das Bild weiter fassen wollen und den Titel nicht ausschließlich mit dem christlichen Gott verbinden, wird also nicht jeder Mensch einen Bezug zu dieser Bibelstelle haben. Aber gedanklich könnte es sein, dass die Menschen vielleicht überall auf der Welt sinngemäß nach einem solchen Halt, nach dieser Hoffnung suchen.
- Eine erste gedankliche Annäherung meinerseits -
Kerstin