Aus einem geschenktem Baum... würde ich Kaminholz machen (weil ich keinen sinnvollen Reim finden kann).
Allerdings hat der hier mutmaßlich Beschenkte sein Geschenk nicht mitgenommen. Warum? Hatte er etwa keine Kettensäge dabei, was man von jedem normalen Waldspaziergänger doch üblicherweise annehmen muss - besonders, wenn er vielleicht Geburtstag oder goldenen Hochzeit hat? War er mit seinem Geschenk nicht zufrieden? Er hat es ja nicht einmal zu Ende ausgepackt.
Ich glaube, er scheute die Arbeit. Wer einmal fünf Meter Holz gemacht hat - einschlagen, zersägen, verladen, mehrmals hin und her fahren, abladen, spalten, stapeln (und das meist bei Schitwetter!) - den könnte die helle Begeisterung über dieses Geschenk glatt aus den Wanderschuhen hauen.
Wahrscheinlich war aber doch hier eher eine fröhliche Gruppe zu einer "Schnitzeljagt" oder etwas ähnlichem unterwegs und Kommissar E.K. ist Ihnen mit geübtem Auge auf der Spur!
Gruß KD
... und auch wir machen der Natur Geschenke, manchmal ungewollte, nutzlose und oft auch gefährliche, die zu deren Tod führen können. Man muss nur die Nachrichten hören, um wieder einmal sehr deutlich darauf hingewiesen zu werden, was der Mensch neben seinem Einfluss auf die klimatischen Veränderungen und die Umweltschädigungen der Tier- und Pflanzenwelt antut.
Jährlich sterben nach aktuellen Schätzungen ca. 10000 Arten aus. Dabei bleibt es meist nicht bei einer Art. Es bestehen enge ökologische Verflechtungen und Abhängigkeiten in den Lebenskreisen. Fehlt ein Bindglied, beispielsweise als Nahrungsgrundlage oder als Fortpflanzungsort, kann es auch für die Gemeinschaft zu Überlebensproblemen führen, wenn die Individuen sich nicht rasch an andere Gegebenheiten anpassen können.
In Südbaden am Oberrhein tritt derzeit ein massives, durch den Menschen verursachtes Bienensterben auf, das nicht mit dem starken Auftreten der Varroa-Milbe in Verbindung zu bringen ist, sondern seine Ursache höchstwahrscheinlich im Einsatz eines Pflanzenschutzmittels, eines Beizmittels für Maissaatgut, das in der Befallszone des Maiswurzelbohrers angewendet wird, hat.
Dabei ist nicht der Wirkstoff des eigentlichen Pflanzenschutzmittels das Problem, sondern wohl seine mangelhafte Herstellung, so dass das Haftungsmittel nicht wirkte und zu Giftstäuben führte, die für die Insekten schädlich sind.
Ob weitere Arten betroffen sind, wird derzeit erst geklärt. Und wie groß die Auswirkungen auf die Bestäubung von Obstbäumen oder Rapsfeldern etc. sein wird, kann auch noch niemand sagen.
Der nette Mensch, der hier die Schleife um den Baumstamm band, als wäre er (und die Natur symbolisch) ein Geschenk, hat sich sicherlich nicht überlegt, was er damit auf Dauer diesem Lebewesen antun würde.
Der Draht kann mit dem Dickenwachstum des Stammes nicht mithalten und wird nach und nach einwachsen. Sollte er nicht reißen, wird das zur Folge haben, dass die Leitbahnen für Wasser und Nährstoffe verkümmern und die Versorgung des Baumes nicht mehr im optimalen Bereich gewährleisten. Er wird daran vielleicht nicht sterben, aber sein Wuchs wird dauerhaft eingeschränkt sein.
Randgeschichte ;-): Was nun das Kleeblatt um das "grenzwertige Baumbild" betrifft, könnte man hier ganz abstrahiert ein Bein mit einer an einem Strumpfband befestigten Schleife sehen und von diesem ausgehend eine Geschichte erfinden ;-)) Über die Bedeutung und Funktion eines Strumpfbandes und seine Symbolik dürfte man im Allgemeinen informiert sein. Einige Hinweise findet man notfalls auf der Seite des Deutschen Strumpfmuseums http://www.deutsches-strumpfmuseum.de/geschichte/geschichte_10.htm
Nicht zuletzt könnte man in der Serie "Waldspaziergang", bezugnehmend auf das goldfarben erscheinende Strumpfband, auch einen Zusammenhang zum Märchen "Brüderchen und Schwesterchen" der Gebrüder Grimm suchen: "Das Schwesterchen sprach: ... "Ach, Brüderchen, trink nicht, sonst wirst du ein Reh und läufst mir fort." Aber das Brüderchen hatte sich gleich beim Brünnlein niedergekniet, und von dem Wasser getrunken, und wie die ersten Tropfen auf seine Lippen gekommen waren, lag es da als ein Rehkälbchen.
Nun weinte das Schwesterchen über das arme verwünschte Brüderchen, und das Rehchen weinte auch und saß so traurig neben ihm. Da sprach das Mädchen endlich: "Sei still, liebes Rehchen, ich will dich ja nimmermehr verlassen." Dann band es sein goldenes Strumpfband ab und tat es dem Rehchen um den Hals und rupfte Binsen und flocht ein weiches Seil daraus. Daran band es das Tierchen und führte es weiter und ging immer tiefer in den Wald hinein." ...
Ansätze zur Deutung der Serie gäbe es also mehrere...
Karl-Dieter Frost 22/05/2008 22:46
Aus einem geschenktem Baum... würde ich Kaminholz machen (weil ich keinen sinnvollen Reim finden kann).Allerdings hat der hier mutmaßlich Beschenkte sein Geschenk nicht mitgenommen. Warum? Hatte er etwa keine Kettensäge dabei, was man von jedem normalen Waldspaziergänger doch üblicherweise annehmen muss - besonders, wenn er vielleicht Geburtstag oder goldenen Hochzeit hat? War er mit seinem Geschenk nicht zufrieden? Er hat es ja nicht einmal zu Ende ausgepackt.
Ich glaube, er scheute die Arbeit. Wer einmal fünf Meter Holz gemacht hat - einschlagen, zersägen, verladen, mehrmals hin und her fahren, abladen, spalten, stapeln (und das meist bei Schitwetter!) - den könnte die helle Begeisterung über dieses Geschenk glatt aus den Wanderschuhen hauen.
Wahrscheinlich war aber doch hier eher eine fröhliche Gruppe zu einer "Schnitzeljagt" oder etwas ähnlichem unterwegs und Kommissar E.K. ist Ihnen mit geübtem Auge auf der Spur!
Gruß KD
Kerstin Stolzenburg 22/05/2008 15:04
... und auch wir machen der Natur Geschenke, manchmal ungewollte, nutzlose und oft auch gefährliche, die zu deren Tod führen können. Man muss nur die Nachrichten hören, um wieder einmal sehr deutlich darauf hingewiesen zu werden, was der Mensch neben seinem Einfluss auf die klimatischen Veränderungen und die Umweltschädigungen der Tier- und Pflanzenwelt antut.Jährlich sterben nach aktuellen Schätzungen ca. 10000 Arten aus. Dabei bleibt es meist nicht bei einer Art. Es bestehen enge ökologische Verflechtungen und Abhängigkeiten in den Lebenskreisen. Fehlt ein Bindglied, beispielsweise als Nahrungsgrundlage oder als Fortpflanzungsort, kann es auch für die Gemeinschaft zu Überlebensproblemen führen, wenn die Individuen sich nicht rasch an andere Gegebenheiten anpassen können.
In Südbaden am Oberrhein tritt derzeit ein massives, durch den Menschen verursachtes Bienensterben auf, das nicht mit dem starken Auftreten der Varroa-Milbe in Verbindung zu bringen ist, sondern seine Ursache höchstwahrscheinlich im Einsatz eines Pflanzenschutzmittels, eines Beizmittels für Maissaatgut, das in der Befallszone des Maiswurzelbohrers angewendet wird, hat.
Dabei ist nicht der Wirkstoff des eigentlichen Pflanzenschutzmittels das Problem, sondern wohl seine mangelhafte Herstellung, so dass das Haftungsmittel nicht wirkte und zu Giftstäuben führte, die für die Insekten schädlich sind.
Ob weitere Arten betroffen sind, wird derzeit erst geklärt. Und wie groß die Auswirkungen auf die Bestäubung von Obstbäumen oder Rapsfeldern etc. sein wird, kann auch noch niemand sagen.
Der nette Mensch, der hier die Schleife um den Baumstamm band, als wäre er (und die Natur symbolisch) ein Geschenk, hat sich sicherlich nicht überlegt, was er damit auf Dauer diesem Lebewesen antun würde.
Der Draht kann mit dem Dickenwachstum des Stammes nicht mithalten und wird nach und nach einwachsen. Sollte er nicht reißen, wird das zur Folge haben, dass die Leitbahnen für Wasser und Nährstoffe verkümmern und die Versorgung des Baumes nicht mehr im optimalen Bereich gewährleisten. Er wird daran vielleicht nicht sterben, aber sein Wuchs wird dauerhaft eingeschränkt sein.
Randgeschichte ;-): Was nun das Kleeblatt um das "grenzwertige Baumbild" betrifft, könnte man hier ganz abstrahiert ein Bein mit einer an einem Strumpfband befestigten Schleife sehen und von diesem ausgehend eine Geschichte erfinden ;-)) Über die Bedeutung und Funktion eines Strumpfbandes und seine Symbolik dürfte man im Allgemeinen informiert sein. Einige Hinweise findet man notfalls auf der Seite des Deutschen Strumpfmuseums
http://www.deutsches-strumpfmuseum.de/geschichte/geschichte_10.htm
Nicht zuletzt könnte man in der Serie "Waldspaziergang", bezugnehmend auf das goldfarben erscheinende Strumpfband, auch einen Zusammenhang zum Märchen "Brüderchen und Schwesterchen" der Gebrüder Grimm suchen: "Das Schwesterchen sprach: ... "Ach, Brüderchen, trink nicht, sonst wirst du ein Reh und läufst mir fort." Aber das Brüderchen hatte sich gleich beim Brünnlein niedergekniet, und von dem Wasser getrunken, und wie die ersten Tropfen auf seine Lippen gekommen waren, lag es da als ein Rehkälbchen.
Nun weinte das Schwesterchen über das arme verwünschte Brüderchen, und das Rehchen weinte auch und saß so traurig neben ihm. Da sprach das Mädchen endlich: "Sei still, liebes Rehchen, ich will dich ja nimmermehr verlassen." Dann band es sein goldenes Strumpfband ab und tat es dem Rehchen um den Hals und rupfte Binsen und flocht ein weiches Seil daraus. Daran band es das Tierchen und führte es weiter und ging immer tiefer in den Wald hinein." ...
Ansätze zur Deutung der Serie gäbe es also mehrere...
Kerstin
Andreas Denhoff 22/05/2008 13:19
Die Natur: ein Geschenk...Gruß Andreas
Bringfried Seifert 22/05/2008 12:15
man sollte nicht zu leichtfertig einen Baum zum Geschenk machen.Die Schleife ist die eine Sache, der Transport eine andere.
Gruß, Bringe