christian:
"fingerspitzengefühl" bedeutet für dich offenbar, meinen text nicht zu verstehen, aber umso rasanter den zusammenhang mit rotten.com herzustellen. wo setzt du dich denn mit meinen aussagen auseinander?
stattdessen bemühst du "ungeschriebene gesetze" über "gewisse grenzen", ebenso nebulös wie die herkunft deiner gewissheit über die ansichten der verstorbenen. seltsam, dass die größten bescheidwisser immer ihre quellen verschleiern müssen.
fasse meine kritik nicht persönlich auf, denn um deine person gehts mir hier nicht, danke. ho.
@Holger:
Aus Deiner Sicht betrachtet kann man eigentlich alles in Frage stellen. Dann könnten hier auch problemlos noch übelste Kriminalfotos von ermorderten Opfern reinkommen und keiner weiss, ob so was dann richtig oder falsch ist. Nein eigentlich ist das dann "Fotokunst". Siehe auch rotten.com
Ich finde da muss jeder für sich das nötige Fingerspitzengefühl haben und entscheiden was richtig ist, oder nicht.
Ich war auch erstaunt, dass hier so viele ganz begeistert reagierten. Bei mir war das deshalb nicht so, weil ich das Bild mal nicht aus Sicht des vorbeiziehenden FC-Users betrachtet habe, der gewillt ist jedes Bild objektiv zu betrachten und zu bewerten. Denn so gesehen ist das Bild ohne Zweifel sehr gelungen und strahlt genau das aus, was zig andere hier schon beschrieben haben.
Aber wenn man mal etwas distaniert von der FC denkt, dann wurde hier ein Bild von einer kürzlich verstorbenen Angehörigen reingesetzt, dass sie ganz bestimmt nicht so zeigt, wie sie es sich gewünscht hätte und dazu noch von mehreren tausend Usern betrachtet werden kann.
ABER: Wenn hier so viele Fotoambitionierte nicht mehr die Grenze zwischen Kunst und ethisch vertretbarem kennen, weil sie vor Faszination gewisse Grenzen übersehen, dann ist Reden eh zwecklos. Es gibt auch ungeschriebene Gesetze, an die man sich oft auch unbewusst hält. Wer diese Gesetze nicht befolgt verhält sich dann u.U. wie ein Elefant im Porzellangeschäft.
@Louisa:
Fasse meine Kritik bitte nicht persönlich auf, denn so ist sie nicht gemeint. Ich hoffe Du kannst auch meine Ansicht nachvollziehen.
es fasziniert mich immer wieder, wie menschen eifrig bemüht sind, anderen menschen zu sagen, ob sie etwas falsch oder richtig gemacht haben. und es fasziniert mich auch, dass sie sich so sicher dabei fühlen. egal welche richtung.
schade, dass hier nach der wahl wieder die ewiggleichen plattheiten ausgetauscht werden. knallthesen und einfache lösungen sind, wie häufig, untauglich:
"mir wäre es nicht recht gewesen" - mir vielleicht schon - aber ich maße mir auch nicht an, das für diese frau zu entscheiden.
"der tod ist unbequem" - aber zunächst mal: auf dem foto ist keine tote zu sehen. hätte die bildunterschrift ausgesagt: das war vor 3 monaten, nun geht es ihr wieder recht gut - hätte das am foto was geändert?
"so ist der tod nicht" - wessen großmutter ist "richtiger" gestorben, bzw. wer kann darüber am besten befinden? wer weiß, wie sterben "geht"? das kann es doch wohl nicht sein.
* hier geht es um ein foto! wie wäre es, der fotografin auf verdacht zu unterstellen, dass sie sich die entscheidung nicht leicht gemacht hat, und zu berücksichtigen, dass solche allgegenwärtigen themenbereiche nicht tabuisiert werden KÖNNEN und auch nicht SOLLEN, und daher, durchaus kontrovers, zu diskutieren, wie es ihr gelungen ist?
wer einfach dekretiert "das tut man nicht", macht es sich mit sicherheit einfacher als die bildautorin, aber ebenso einfach machen es sich die "ihr verdrängt ja bloß"-argumentierer. wollen wir das thema "sterben und fotografie" der BILD und "exklusiv: grausame fotos von der sterbenden diana" überlassen?
"geschmacklos"? na, ich finde, wenn es keinen schwereren und konkreteren vorwurf gibt...
und wenn dieses bild wirklich dazu verhilft, dass sich einige etwas "davongekommener" fühlen - SO WHAT? diese funktion erfüllt JEDE erwähnung des todes, oder auch nicht.
ob und wie ich mich mit dem tod auseinandersetze, enscheidet und zeigt sich nicht hier, und nicht dadurch, dass und wie ich hier mit links mal eben pro oder contra stimme und ein kurzes statement abgebe.
hier in der fc und im voting heißt die immer neue frage für mich: wie hat der fotograf/die fotografin das selbstgewählte thema umgesetzt, technisch und konzeptionell, inhaltlich und formal? in diesem fall auch: werden mit dem foto grenzen unzulässigerweise verletzt, oder "lügt" dieses foto über die erkenntnis hinaus, dass fotografie nur immer relativ wahr sein kann?
ich beantworte MIR diese frage so: ich habe noch kein foto in der FC gesehen, das dieses thema, diese aufgabe für MEIN empfinden so akzeptabel bewältigt hätte.
ho.
Gratuliere ;-)
Dieses Bild hat es verdient in die Galerie zu kommen.
Man sieht,daß so manche Probleme damit haben.
Dein Bild ist voller Ehrfurcht vor dem Alter und der alten Dame
LG
Birgit
Der Tod an sich ist eine ganz natürliche Sache. Habe ich einige Male inzwischen erleben dürfen. Aber ich denke nicht, dass der Sterbende darauf Wert legt fotografiert und im Internet veröffentlicht zu werden.
Ich möchte ja auch nicht beim Kacken fotografiert werden - und das ist auch ganz "natürlich".
Habe mich damals sogar von meinem Stiefopa noch im Krankenhaus "verabschieden" können. In der gleichen Nacht ist er gestorben. Ich wäre aber niemals auf die Idee gekommen ihn hier zu veröffentlichen. Ich behalte ihn lieber so in Erinnerung wie er war und gut is.
Ein sehr schönes, aber auch bewegendes Bild. Aus dieser Erinnerung entsteht Bleibendes, über den Tod hinaus.
Sicherlich verunsichert es manche Betrachter ob es ethisch zulässig ist einen sterbenden Menschen ins Internet einzustellen. Vielleicht haben wir damit Probleme, weil es uns den Weg zeigt, den wir letztendlich alle, täglich ein Stückchen weiter, gehen.
Johannes-Paul II., den ich für einen der größten Männer des 20. Jahrhunderts ansehe, führt uns dies ganz bewußt vor.
Der Mensch besteht nicht nur aus Jugend und Schönheit, sondern ist vergänglich. Trotzdem kann er in seinen letzten Tagen Schönheit, Ruhe und auch Zufriedenheit ausstrahlen. Dies strahlt Deine Großmutter in diesem Bild aus. Ich finde es in Ordnung dass Du es hier eingestellt hast.
ich finde es auch schrecklich... aus ethetishen gründen und das bild auch...
ich mag sowas überhaupt nicht. so abnippende alte leute zu knipsen und alle finden es auch ncoh toll...
Ich habe mit Contra gevoted.
Grund:
Ich finde es total geschmacklos und ethisch nicht vertretbar das Bild einer kürzlich verstorbenen Angehörigen in ihrem Krankenbett? hier online zu stellen und sich daran zu bereichern, um in der Galerie zu landen. Mein herzliches Beileid für Deine Oma, aber so etwas gehört in meinen Augen aus Respekt vor der Verstorbenen mit Sicherheit nicht in eine öffentliche Fotogalerie. Ich denke nicht, dass Deine Oma das gewollt hätte, oder hast Du sie noch zu Lebzeiten gefragt ? Ich denke nicht, dass sie gewollt hätte, das tausende andere sie so in ihren letzten Tagen sehen...
Ich "freue" mich, dass dieses Bild die Anerkennung gefunden hat, die es verdient. Es ist in meinen Augen ein wunderschönes Porträt. Es strahlt tatsächlich Ruhe aus. Meine Oma ist im November auch nach einem langen Kampf gestorben. Ich wünschte, ich hätte ein schönes Porträt von ihr gemacht.
Eure Liebe bleibt, dass stimmt. Und sie passt immer auf Dich auf!
LG Murielle
Ich bedanke mich für Deinen Mut. Ich glaube es ist nicht einfach so ein Bild ins Netz zu stellen. Kriegsrepoter haben es da einfacher. Sie düfen mit dem Tod noch Geld machen. Danke für das erliche Bild
Helmut Gutjahr 19/06/2004 11:38
GratulationLG Helmut
Holger Karl 19/06/2004 10:46
christian:"fingerspitzengefühl" bedeutet für dich offenbar, meinen text nicht zu verstehen, aber umso rasanter den zusammenhang mit rotten.com herzustellen. wo setzt du dich denn mit meinen aussagen auseinander?
stattdessen bemühst du "ungeschriebene gesetze" über "gewisse grenzen", ebenso nebulös wie die herkunft deiner gewissheit über die ansichten der verstorbenen. seltsam, dass die größten bescheidwisser immer ihre quellen verschleiern müssen.
fasse meine kritik nicht persönlich auf, denn um deine person gehts mir hier nicht, danke. ho.
Christian Loose 19/06/2004 10:33
@Holger:Aus Deiner Sicht betrachtet kann man eigentlich alles in Frage stellen. Dann könnten hier auch problemlos noch übelste Kriminalfotos von ermorderten Opfern reinkommen und keiner weiss, ob so was dann richtig oder falsch ist. Nein eigentlich ist das dann "Fotokunst". Siehe auch rotten.com
Ich finde da muss jeder für sich das nötige Fingerspitzengefühl haben und entscheiden was richtig ist, oder nicht.
Ich war auch erstaunt, dass hier so viele ganz begeistert reagierten. Bei mir war das deshalb nicht so, weil ich das Bild mal nicht aus Sicht des vorbeiziehenden FC-Users betrachtet habe, der gewillt ist jedes Bild objektiv zu betrachten und zu bewerten. Denn so gesehen ist das Bild ohne Zweifel sehr gelungen und strahlt genau das aus, was zig andere hier schon beschrieben haben.
Aber wenn man mal etwas distaniert von der FC denkt, dann wurde hier ein Bild von einer kürzlich verstorbenen Angehörigen reingesetzt, dass sie ganz bestimmt nicht so zeigt, wie sie es sich gewünscht hätte und dazu noch von mehreren tausend Usern betrachtet werden kann.
ABER: Wenn hier so viele Fotoambitionierte nicht mehr die Grenze zwischen Kunst und ethisch vertretbarem kennen, weil sie vor Faszination gewisse Grenzen übersehen, dann ist Reden eh zwecklos. Es gibt auch ungeschriebene Gesetze, an die man sich oft auch unbewusst hält. Wer diese Gesetze nicht befolgt verhält sich dann u.U. wie ein Elefant im Porzellangeschäft.
@Louisa:
Fasse meine Kritik bitte nicht persönlich auf, denn so ist sie nicht gemeint. Ich hoffe Du kannst auch meine Ansicht nachvollziehen.
Gruß,
Christian
Frollein Florentine 19/06/2004 9:28
es fasziniert mich immer wieder, wie menschen eifrig bemüht sind, anderen menschen zu sagen, ob sie etwas falsch oder richtig gemacht haben. und es fasziniert mich auch, dass sie sich so sicher dabei fühlen. egal welche richtung.Holger Karl 19/06/2004 8:38
schade, dass hier nach der wahl wieder die ewiggleichen plattheiten ausgetauscht werden. knallthesen und einfache lösungen sind, wie häufig, untauglich:"mir wäre es nicht recht gewesen" - mir vielleicht schon - aber ich maße mir auch nicht an, das für diese frau zu entscheiden.
"der tod ist unbequem" - aber zunächst mal: auf dem foto ist keine tote zu sehen. hätte die bildunterschrift ausgesagt: das war vor 3 monaten, nun geht es ihr wieder recht gut - hätte das am foto was geändert?
"so ist der tod nicht" - wessen großmutter ist "richtiger" gestorben, bzw. wer kann darüber am besten befinden? wer weiß, wie sterben "geht"? das kann es doch wohl nicht sein.
* hier geht es um ein foto! wie wäre es, der fotografin auf verdacht zu unterstellen, dass sie sich die entscheidung nicht leicht gemacht hat, und zu berücksichtigen, dass solche allgegenwärtigen themenbereiche nicht tabuisiert werden KÖNNEN und auch nicht SOLLEN, und daher, durchaus kontrovers, zu diskutieren, wie es ihr gelungen ist?
wer einfach dekretiert "das tut man nicht", macht es sich mit sicherheit einfacher als die bildautorin, aber ebenso einfach machen es sich die "ihr verdrängt ja bloß"-argumentierer. wollen wir das thema "sterben und fotografie" der BILD und "exklusiv: grausame fotos von der sterbenden diana" überlassen?
"geschmacklos"? na, ich finde, wenn es keinen schwereren und konkreteren vorwurf gibt...
und wenn dieses bild wirklich dazu verhilft, dass sich einige etwas "davongekommener" fühlen - SO WHAT? diese funktion erfüllt JEDE erwähnung des todes, oder auch nicht.
ob und wie ich mich mit dem tod auseinandersetze, enscheidet und zeigt sich nicht hier, und nicht dadurch, dass und wie ich hier mit links mal eben pro oder contra stimme und ein kurzes statement abgebe.
hier in der fc und im voting heißt die immer neue frage für mich: wie hat der fotograf/die fotografin das selbstgewählte thema umgesetzt, technisch und konzeptionell, inhaltlich und formal? in diesem fall auch: werden mit dem foto grenzen unzulässigerweise verletzt, oder "lügt" dieses foto über die erkenntnis hinaus, dass fotografie nur immer relativ wahr sein kann?
ich beantworte MIR diese frage so: ich habe noch kein foto in der FC gesehen, das dieses thema, diese aufgabe für MEIN empfinden so akzeptabel bewältigt hätte.
ho.
Birgit Böckle 19/06/2004 5:43
Gratuliere ;-)Dieses Bild hat es verdient in die Galerie zu kommen.
Man sieht,daß so manche Probleme damit haben.
Dein Bild ist voller Ehrfurcht vor dem Alter und der alten Dame
LG
Birgit
Christian Loose 19/06/2004 0:23
Der Tod an sich ist eine ganz natürliche Sache. Habe ich einige Male inzwischen erleben dürfen. Aber ich denke nicht, dass der Sterbende darauf Wert legt fotografiert und im Internet veröffentlicht zu werden.Ich möchte ja auch nicht beim Kacken fotografiert werden - und das ist auch ganz "natürlich".
Habe mich damals sogar von meinem Stiefopa noch im Krankenhaus "verabschieden" können. In der gleichen Nacht ist er gestorben. Ich wäre aber niemals auf die Idee gekommen ihn hier zu veröffentlichen. Ich behalte ihn lieber so in Erinnerung wie er war und gut is.
Colors of Life 18/06/2004 23:36
Ein sehr schönes, aber auch bewegendes Bild. Aus dieser Erinnerung entsteht Bleibendes, über den Tod hinaus.Sicherlich verunsichert es manche Betrachter ob es ethisch zulässig ist einen sterbenden Menschen ins Internet einzustellen. Vielleicht haben wir damit Probleme, weil es uns den Weg zeigt, den wir letztendlich alle, täglich ein Stückchen weiter, gehen.
Johannes-Paul II., den ich für einen der größten Männer des 20. Jahrhunderts ansehe, führt uns dies ganz bewußt vor.
Der Mensch besteht nicht nur aus Jugend und Schönheit, sondern ist vergänglich. Trotzdem kann er in seinen letzten Tagen Schönheit, Ruhe und auch Zufriedenheit ausstrahlen. Dies strahlt Deine Großmutter in diesem Bild aus. Ich finde es in Ordnung dass Du es hier eingestellt hast.
Gruß
Wolfgang
Tobias H.. 18/06/2004 22:50
ich finde es auch schrecklich... aus ethetishen gründen und das bild auch...ich mag sowas überhaupt nicht. so abnippende alte leute zu knipsen und alle finden es auch ncoh toll...
Christian Loose 18/06/2004 22:26
Ich habe mit Contra gevoted.Grund:
Ich finde es total geschmacklos und ethisch nicht vertretbar das Bild einer kürzlich verstorbenen Angehörigen in ihrem Krankenbett? hier online zu stellen und sich daran zu bereichern, um in der Galerie zu landen. Mein herzliches Beileid für Deine Oma, aber so etwas gehört in meinen Augen aus Respekt vor der Verstorbenen mit Sicherheit nicht in eine öffentliche Fotogalerie. Ich denke nicht, dass Deine Oma das gewollt hätte, oder hast Du sie noch zu Lebzeiten gefragt ? Ich denke nicht, dass sie gewollt hätte, das tausende andere sie so in ihren letzten Tagen sehen...
Gruß,
Christian
Michael Gillich 18/06/2004 21:46
Gratulation!lg MIKE
Murielle Schuller 18/06/2004 21:26
Ich "freue" mich, dass dieses Bild die Anerkennung gefunden hat, die es verdient. Es ist in meinen Augen ein wunderschönes Porträt. Es strahlt tatsächlich Ruhe aus. Meine Oma ist im November auch nach einem langen Kampf gestorben. Ich wünschte, ich hätte ein schönes Porträt von ihr gemacht.Eure Liebe bleibt, dass stimmt. Und sie passt immer auf Dich auf!
LG Murielle
Jürgen Broscheit 18/06/2004 21:17
Ergreifend gut!Gruss
Jürgen
Heinz Wahl 18/06/2004 20:03
Ich bedanke mich für Deinen Mut. Ich glaube es ist nicht einfach so ein Bild ins Netz zu stellen. Kriegsrepoter haben es da einfacher. Sie düfen mit dem Tod noch Geld machen. Danke für das erliche BildGünter Sommerfeld 18/06/2004 20:03
Sehr bewegend und eine sehr gute Trauerarbeit.Schön wie Du es hier präsentierst und ihr ein
kleines Denkmal setzt.
LG Günter