Lieber Eckhard, ein Paradigma, das in dieser Form jedenfalls auch Unwiederbringliches ausgelöscht hat. (Man kann es eigentlich gar nicht glauben.)
Wenn der Bau der U-Bahn sich wirklich als Ursache erweisen sollte, muss man sich natürlich fragen, warum man mit einer solchen Achtlosigkeit und Bedenkenlosigkeit ans Werk geht.
"Die Geschichte lehrt, doch sie hat keine Schüler!" (Christa Wolf)
- Manchmal scheint es zumindest so.
Liebe Kerstin, die Besprechung habe ich ja geschrieben, bevor das Historische Archiv der Stadt Köln einstürzte. Aber in der Tat ist das genau das Paradigma für das, was ich meinte: der blindwütige Fortschritt in Gestalt einer (vermutlich überhaupt nicht notwenigen) U-Bahn, der so eben einmal die schriftlichen Denkmäler einer der ältesten Städte Deutschlands zum Opfer fallen. Eckhard
@Bringfried: Lieber Bringe, danke! Das Lob der Fotofreunde und die schönen Diskussionen unter den Bildern bedeuten mir viel mehr, als in dieser Galerie zu stehen. Dafür sind meine Bilder wahrscheinlich grundsätzlich nicht geeignet ;-).
Grüße. Kerstin
@Eckhard: Lieber Eckhard, vielen Dank für diese wunderbare und gedanklich geschlossene Besprechung, der man ja eigentlich gar nichts hinzufügen braucht. ;-))
In meiner Antwort auf die Anmerkung von Paul sprach ich an, dass ich für die Bearbeitung des Bildes nur etwa zehn Minuten gebraucht habe. Da es nur ein wenig beschnitten und geringfügig nachbearbeitet werden musste, also in der vorliegenden Form fast fertig aus der Kamera kam, dürfte es jedenfalls diesbezüglich wenig Zeit gekostet haben.
Als jedoch der Titel feststand und der Entschluss, es zur Diskussion einzustellen, merkte ich, dass dies gar nicht so einfach sein würde. „Der Zweifler“, den Du verlinkt hast, ist ein sehr schönes Bild; er hätte in dem Moment auch für diese Situation herhalten können. Zu viele Denkansätze und -richtungen sind in diesem Kontext möglich und damit stellte sich mir auch die Frage, sollte man bzw. wohin sollte man als Fotograf den Betrachter mit einem Bild wie diesem lenken bzw. wie müsste man diese Fülle an möglichen Interpretationsansätzen kanalisieren oder eingrenzen und kann man es überhaupt veröffentlichen.
Solche Gedanken haben bis zu einer Entscheidung ein Vielfaches der eigentlichen Bearbeitungszeit beansprucht.
Diese Überlegungen finde ich auch im letzten Absatz deiner Besprechung bestätigt, den Du mit der Feststellung einleitest, dass "Metamorphosen" für eine ganze Reihe von Dingen stehen. So ist es natürlich, und somit könnte man auch fragen, was will das Bild eigentlich; was kann oder soll es leisten, abgesehen vielleicht von der Freude an einer gewissen Ästhetik, die es dem einen oder anderen bereiten könnte.
Nun sprichst Du auch die Gedankenlosigkeit an, die durch manche Medien noch verstärkt bzw. als das Normale übermittelt wird und die in Bezug auf eine ökonomische Haltung auch nicht ungern als das Normale angenommen wird. Nun wissen wir aber auch, dass hinter der scheinbar so harmlosen Oberfläche eben durchaus Vertreter gewisser Interessengruppen stehen, die keineswegs gedankenlos sind und durchaus umzugehen wissen mit den Instrumenten der medialen Möglichkeiten und dem Lenken der Konsumenten.
Vor dem Hintergrund massiver Krisen, ob Finanzen, Weltwirtschaft oder das Klima betreffend, wären doch Zweifel durchaus angebracht, nicht nur in bzw. mit Hilfe der Kunst oder der Wissenschaft (aber auch da existieren längst Grenzen der Bewegungsfreiheit), sondern bei jedem Einzelnen. Und wenn man einmal überlegt, welches Potenzial man - global gesehen – im positiven Sinne hätte (bzw. hat), wenn man die Medien für die wirklich wichtigen Dinge einsetzen würde, und das da recht wenig geschieht bzw. aufgrund manchergeschehen darf, sollte einen das umso nachdenklicher stimmen.
Na ja, und was den besinnungslosen Fortschritt betrifft, so haben wir ja gestern mit dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln wieder ein Lehrbeispiel von größter Tragweite erfahren, wobei, abgesehen von den menschlichen Tragödien in diesem Zusammenhang, der Verlust solch unschätzbar wertvoller Dokumente vielen Menschen vielleicht noch gar nicht so recht bewusst ist.
Was will das Bild also. In Form der Spiegelungen auch Reflexionen hervorrufen. Metamorphosen tangieren uns in den verschiedensten Bereichen; sie sind nicht nur Bestandteil der Natur, schöner Geschichten oder alter Mythen; sie beeinflussen uns und wir sind in unserem Denken und Handeln selbst Ursache vieler Wandlungen. Dies vielleicht ein wenig bewusster zu tun wäre viel.
Liebe Kerstin,
wenn ich ein Foto anklicke,
dann merke ich auf Anhieb,
ob mir das Foto liegt und ob
es wirkt und vor allen Dingen
stelle ich mir vor, ob ich
es mir als Begleitung in einem
Buch vorstellen könnte oder
gar aufgehängt an einer Wand.
Beides trifft hier zu.
Das Bild spricht mich an,
weil es eine unglaubliche Dezentheit
hat, weil es von Harmonie getragen ist und
in sich geschlossen.
Gefällt mir sehr.
Zum Titel und den damit gegebenen
Denkanstoß wurde ja hier schon
ausführlich eingegangen.
Mein Gedanke dazu:
Häuser werden gebaut,
sie sind neu und alles soweit
bestens.. im Laufe der Jahre
verändern sie sich, zuerst unmerklich,
dann aber sehr sichtbar für den
Betrachter, so wird beispielsweise, um
den Extremfall zu nennen,
aus einem Prachtsbau über Jahrhunderte
eine Ruine, und so nagt ja der Zahn der
Zeit ständig und überall und die Änderung
liegt in allem.
@Carsten: Lieber Carsten, danke zunächst einmal für diese sehr schöne Besprechung des Bildes.
Neben all den bekannten Beispielen aus dem Tierreich sind natürlich auch bei den Pflanzen vielfältigste Formen von Metamorphosen bekannt. Zyklus und Erscheinung sind dabei allerdings meist weit weniger spektakulär als beispielsweise beim Schmetterling, dessen eindrucksvolle Verwandlung und Reifung auch als Paradigma für die Auferstehung und die in verschiedenen Veränderungen beständige, unsterbliche Seele gilt.
Die Frage, was sich in was verwandelt, war ja selbst beim Fotografieren bei jeder Bewegung der Kamera oder des Fotografenstandpunktes nie eindeutig bzw. immer neu zu stellen; was mich an den Aufnahmen überhaupt erst reizte.
Du hast natürlich vollkommen recht in der Annahme, dass die Fenster, die sich hier zu verwandeln scheinen, symbolisch auch für von Menschen geschaffene Gegenstände bzw. für den Menschen selbst bzw. seine Seele stehen könnten.
Die Betrachtung dieser Ebene war mir in diesem Kontext sehr wichtig. Auch Kafkas „Verwandlung“ mit seinen Aussagemöglichkeiten hatte ich dabei natürlich im Auge; die verlinkten Bilder „Es“ und „Ich“ sollten ein wenig in diese Richtung führen.
Das Gedicht von Nelly Sachs berührt eine weitere Ebene. Es war natürlich nicht nur als eine lyrische Untermalung für die Metamorphose des Schmetterlings gedacht, hier geht es auch um historische, gesellschaftliche und persönliche Verwandlungen in Bezug auf eine Zeit, die selbst teilweise wie ein Ungeheuer anmutet. http://books.google.de/books?id=18K0LbvCXKQC&dq=schmetterling+nelly+sachs&printsec=frontcover&source=bl&ots=H1jNNf_17f&sig=PG-oHjib4vISL31ZX-hGRe_I0iY&hl=de&ei=1tasScOYPIyS0AX5vqjBBQ&sa=X&oi=book_result&resnum=2&ct=result#PPA4-IA2,M1
Halt zu finden in solchen, im Link angesprochenen und anderen unfassbar schrecklichen Ereignissen und Schicksalen und den Glauben an das Gute nicht zu verlieren, erscheint mir dabei unglaublich wichtig.
Danke auch für den Link zum „Auge Gottes“. Es sind natürlich immer schöne und große Zufälle, wenn einem solche Motive beim Fotografieren begegnen und wie hier nicht nur ein „Auge“ erkennen lassen, sondern eben auch das „Licht“, was über allem zu leuchten scheint. Wenn man in diesem Zusammenhang auf die Metamorphose des Menschen eingehen möchte, muss sie natürlich nicht allein in Bezug auf den Tod gesehen werden, sondern betrifft vor allem bereits das Leben selbst: „stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes“ (Römer 12) http://www.wort-und-wissen.de/bibel/bibel.php?b=45&c=12&vr=ulu
Oh Manno. Einfach wunderbar. Ich liebe diesen Text von Nelly Sachs. Ich bewundere Deine Fähigkeit für einmalige Aufnahmen, die oft eher abstrakt sind, aber viele für sich ein Kunstwerk sind. LG Camy
Oh, ich sehe gerade, dass sich ein Bücherwurm schon mal breit gemacht hat und den Begriff zumindest theoretisch erklärt hat.Wer weiß, vielleicht durchlebt er noch eine Metamorphose und wird zur Biene Maja oder so;-).
Die Faszination der erzeugten Spiegelbildern an einer glatten Oberfläche nimmt uns immer wieder gefangen.
Es wird allerdings interessanter, wenn das gleiche Objekt in Variationen gezeigt wird (Metamorphose in der Kunst).
Na ja , 10 Minuten für die Kunst im Monat ;-)
Auf jeden Fall sehr hübsch liebe Kerstin. http://www.youtube.com/watch?v=O7fLHKWabX4
@ Carsten: Lieber Carsten, das Leben an sich ist ohne Hirn möglich, wie das die zahlenmäßig meisten Lebewesen auf der Erde, die Bakterien, zeigen. Aber für uns würde es sich nicht lohnen ;-). Eckhard
Habe lange überlegt, wie dieses interessante Bild zustande gekommen ist - es wirkt ja auch wie eine bestimmte Maltechnik.
Sehr schöne und gelungene Gestaltung.
lg Hendrik
eine für mich sehr beeindruckende arbeit.....
10 minuten für die bea .... das kann ich mir
kaum vorstellen ! meine gedanken zu diesem
bild behalte ich - wie meinstens - für mich !
lg, nora
Kerstin Stolzenburg 04/03/2009 19:18
Lieber Eckhard, ein Paradigma, das in dieser Form jedenfalls auch Unwiederbringliches ausgelöscht hat. (Man kann es eigentlich gar nicht glauben.)Wenn der Bau der U-Bahn sich wirklich als Ursache erweisen sollte, muss man sich natürlich fragen, warum man mit einer solchen Achtlosigkeit und Bedenkenlosigkeit ans Werk geht.
"Die Geschichte lehrt, doch sie hat keine Schüler!" (Christa Wolf)
- Manchmal scheint es zumindest so.
Kerstin
E. W. R. 04/03/2009 15:45
Liebe Kerstin, die Besprechung habe ich ja geschrieben, bevor das Historische Archiv der Stadt Köln einstürzte. Aber in der Tat ist das genau das Paradigma für das, was ich meinte: der blindwütige Fortschritt in Gestalt einer (vermutlich überhaupt nicht notwenigen) U-Bahn, der so eben einmal die schriftlichen Denkmäler einer der ältesten Städte Deutschlands zum Opfer fallen. EckhardKerstin Stolzenburg 04/03/2009 14:13
@Bringfried: Lieber Bringe, danke! Das Lob der Fotofreunde und die schönen Diskussionen unter den Bildern bedeuten mir viel mehr, als in dieser Galerie zu stehen. Dafür sind meine Bilder wahrscheinlich grundsätzlich nicht geeignet ;-).Grüße. Kerstin
Kerstin Stolzenburg 04/03/2009 14:09
@Eckhard: Lieber Eckhard, vielen Dank für diese wunderbare und gedanklich geschlossene Besprechung, der man ja eigentlich gar nichts hinzufügen braucht. ;-))In meiner Antwort auf die Anmerkung von Paul sprach ich an, dass ich für die Bearbeitung des Bildes nur etwa zehn Minuten gebraucht habe. Da es nur ein wenig beschnitten und geringfügig nachbearbeitet werden musste, also in der vorliegenden Form fast fertig aus der Kamera kam, dürfte es jedenfalls diesbezüglich wenig Zeit gekostet haben.
Als jedoch der Titel feststand und der Entschluss, es zur Diskussion einzustellen, merkte ich, dass dies gar nicht so einfach sein würde. „Der Zweifler“, den Du verlinkt hast, ist ein sehr schönes Bild; er hätte in dem Moment auch für diese Situation herhalten können. Zu viele Denkansätze und -richtungen sind in diesem Kontext möglich und damit stellte sich mir auch die Frage, sollte man bzw. wohin sollte man als Fotograf den Betrachter mit einem Bild wie diesem lenken bzw. wie müsste man diese Fülle an möglichen Interpretationsansätzen kanalisieren oder eingrenzen und kann man es überhaupt veröffentlichen.
Solche Gedanken haben bis zu einer Entscheidung ein Vielfaches der eigentlichen Bearbeitungszeit beansprucht.
Diese Überlegungen finde ich auch im letzten Absatz deiner Besprechung bestätigt, den Du mit der Feststellung einleitest, dass "Metamorphosen" für eine ganze Reihe von Dingen stehen. So ist es natürlich, und somit könnte man auch fragen, was will das Bild eigentlich; was kann oder soll es leisten, abgesehen vielleicht von der Freude an einer gewissen Ästhetik, die es dem einen oder anderen bereiten könnte.
Nun sprichst Du auch die Gedankenlosigkeit an, die durch manche Medien noch verstärkt bzw. als das Normale übermittelt wird und die in Bezug auf eine ökonomische Haltung auch nicht ungern als das Normale angenommen wird. Nun wissen wir aber auch, dass hinter der scheinbar so harmlosen Oberfläche eben durchaus Vertreter gewisser Interessengruppen stehen, die keineswegs gedankenlos sind und durchaus umzugehen wissen mit den Instrumenten der medialen Möglichkeiten und dem Lenken der Konsumenten.
Vor dem Hintergrund massiver Krisen, ob Finanzen, Weltwirtschaft oder das Klima betreffend, wären doch Zweifel durchaus angebracht, nicht nur in bzw. mit Hilfe der Kunst oder der Wissenschaft (aber auch da existieren längst Grenzen der Bewegungsfreiheit), sondern bei jedem Einzelnen. Und wenn man einmal überlegt, welches Potenzial man - global gesehen – im positiven Sinne hätte (bzw. hat), wenn man die Medien für die wirklich wichtigen Dinge einsetzen würde, und das da recht wenig geschieht bzw. aufgrund manchergeschehen darf, sollte einen das umso nachdenklicher stimmen.
Na ja, und was den besinnungslosen Fortschritt betrifft, so haben wir ja gestern mit dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln wieder ein Lehrbeispiel von größter Tragweite erfahren, wobei, abgesehen von den menschlichen Tragödien in diesem Zusammenhang, der Verlust solch unschätzbar wertvoller Dokumente vielen Menschen vielleicht noch gar nicht so recht bewusst ist.
Was will das Bild also. In Form der Spiegelungen auch Reflexionen hervorrufen. Metamorphosen tangieren uns in den verschiedensten Bereichen; sie sind nicht nur Bestandteil der Natur, schöner Geschichten oder alter Mythen; sie beeinflussen uns und wir sind in unserem Denken und Handeln selbst Ursache vieler Wandlungen. Dies vielleicht ein wenig bewusster zu tun wäre viel.
Kerstin
erich w. 04/03/2009 9:38
stählern steht eigentlich für unverrückbar..deine spiegelung zeigt, daß gedanken selbst unverrückbares fantasievolle veränderungen erfahren kann..
lg.e
E-Punkt 04/03/2009 9:09
Liebe Kerstin,wenn ich ein Foto anklicke,
dann merke ich auf Anhieb,
ob mir das Foto liegt und ob
es wirkt und vor allen Dingen
stelle ich mir vor, ob ich
es mir als Begleitung in einem
Buch vorstellen könnte oder
gar aufgehängt an einer Wand.
Beides trifft hier zu.
Das Bild spricht mich an,
weil es eine unglaubliche Dezentheit
hat, weil es von Harmonie getragen ist und
in sich geschlossen.
Gefällt mir sehr.
Zum Titel und den damit gegebenen
Denkanstoß wurde ja hier schon
ausführlich eingegangen.
Mein Gedanke dazu:
Häuser werden gebaut,
sie sind neu und alles soweit
bestens.. im Laufe der Jahre
verändern sie sich, zuerst unmerklich,
dann aber sehr sichtbar für den
Betrachter, so wird beispielsweise, um
den Extremfall zu nennen,
aus einem Prachtsbau über Jahrhunderte
eine Ruine, und so nagt ja der Zahn der
Zeit ständig und überall und die Änderung
liegt in allem.
Herzlichst, Elfi
Andreas Denhoff 04/03/2009 8:42
Liebe Kerstin,Musik sagt mehr als Worte und somit gebe ich zur Diskussionsanregung kein Referenzbild, sondern Musik mit gleichnamigem Titel von J.Strauss: http://www.youtube.com/watch?v=XGBhLlVbjXY
Und auch eine Erläuterung zum Stück:
http://www.musiktext.de/texte/stra_meta_txt.htm
Gruß Andreas
Kerstin Stolzenburg 04/03/2009 7:33
@Carsten: Lieber Carsten, danke zunächst einmal für diese sehr schöne Besprechung des Bildes.Neben all den bekannten Beispielen aus dem Tierreich sind natürlich auch bei den Pflanzen vielfältigste Formen von Metamorphosen bekannt. Zyklus und Erscheinung sind dabei allerdings meist weit weniger spektakulär als beispielsweise beim Schmetterling, dessen eindrucksvolle Verwandlung und Reifung auch als Paradigma für die Auferstehung und die in verschiedenen Veränderungen beständige, unsterbliche Seele gilt.
Die Frage, was sich in was verwandelt, war ja selbst beim Fotografieren bei jeder Bewegung der Kamera oder des Fotografenstandpunktes nie eindeutig bzw. immer neu zu stellen; was mich an den Aufnahmen überhaupt erst reizte.
Du hast natürlich vollkommen recht in der Annahme, dass die Fenster, die sich hier zu verwandeln scheinen, symbolisch auch für von Menschen geschaffene Gegenstände bzw. für den Menschen selbst bzw. seine Seele stehen könnten. Die Betrachtung dieser Ebene war mir in diesem Kontext sehr wichtig. Auch Kafkas „Verwandlung“ mit seinen Aussagemöglichkeiten hatte ich dabei natürlich im Auge; die verlinkten Bilder „Es“ und „Ich“ sollten ein wenig in diese Richtung führen.
Das Gedicht von Nelly Sachs berührt eine weitere Ebene. Es war natürlich nicht nur als eine lyrische Untermalung für die Metamorphose des Schmetterlings gedacht, hier geht es auch um historische, gesellschaftliche und persönliche Verwandlungen in Bezug auf eine Zeit, die selbst teilweise wie ein Ungeheuer anmutet. http://books.google.de/books?id=18K0LbvCXKQC&dq=schmetterling+nelly+sachs&printsec=frontcover&source=bl&ots=H1jNNf_17f&sig=PG-oHjib4vISL31ZX-hGRe_I0iY&hl=de&ei=1tasScOYPIyS0AX5vqjBBQ&sa=X&oi=book_result&resnum=2&ct=result#PPA4-IA2,M1
Halt zu finden in solchen, im Link angesprochenen und anderen unfassbar schrecklichen Ereignissen und Schicksalen und den Glauben an das Gute nicht zu verlieren, erscheint mir dabei unglaublich wichtig.
Danke auch für den Link zum „Auge Gottes“. Es sind natürlich immer schöne und große Zufälle, wenn einem solche Motive beim Fotografieren begegnen und wie hier nicht nur ein „Auge“ erkennen lassen, sondern eben auch das „Licht“, was über allem zu leuchten scheint. Wenn man in diesem Zusammenhang auf die Metamorphose des Menschen eingehen möchte, muss sie natürlich nicht allein in Bezug auf den Tod gesehen werden, sondern betrifft vor allem bereits das Leben selbst: „stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes“ (Römer 12) http://www.wort-und-wissen.de/bibel/bibel.php?b=45&c=12&vr=ulu
Gruß. Kerstin
Camy 03/03/2009 21:49
Oh Manno. Einfach wunderbar. Ich liebe diesen Text von Nelly Sachs. Ich bewundere Deine Fähigkeit für einmalige Aufnahmen, die oft eher abstrakt sind, aber viele für sich ein Kunstwerk sind. LG CamyAdrian K 03/03/2009 21:14
Oh, ich sehe gerade, dass sich ein Bücherwurm schon mal breit gemacht hat und den Begriff zumindest theoretisch erklärt hat.Wer weiß, vielleicht durchlebt er noch eine Metamorphose und wird zur Biene Maja oder so;-).Die Faszination der erzeugten Spiegelbildern an einer glatten Oberfläche nimmt uns immer wieder gefangen.
Es wird allerdings interessanter, wenn das gleiche Objekt in Variationen gezeigt wird (Metamorphose in der Kunst).
Na ja , 10 Minuten für die Kunst im Monat ;-)
Auf jeden Fall sehr hübsch liebe Kerstin.
http://www.youtube.com/watch?v=O7fLHKWabX4
Gruß Adrian
Bringfried Seifert 03/03/2009 20:53
grandiose Wirkung, liebe Kerstin. Galeriewürdig, aber leider nicht in der FC. Gruß, Bringe.E. W. R. 03/03/2009 18:59
@ Carsten: Lieber Carsten, das Leben an sich ist ohne Hirn möglich, wie das die zahlenmäßig meisten Lebewesen auf der Erde, die Bakterien, zeigen. Aber für uns würde es sich nicht lohnen ;-). EckhardHendrik Schuld 03/03/2009 18:56
Habe lange überlegt, wie dieses interessante Bild zustande gekommen ist - es wirkt ja auch wie eine bestimmte Maltechnik.Sehr schöne und gelungene Gestaltung.
lg Hendrik
Nora F. 03/03/2009 18:45
eine für mich sehr beeindruckende arbeit.....10 minuten für die bea .... das kann ich mir
kaum vorstellen ! meine gedanken zu diesem
bild behalte ich - wie meinstens - für mich !
lg, nora
Kerstin Stolzenburg 03/03/2009 17:11
@Carsten und Eckhard: Auf eure schönen Besprechungen antworte ich etwas später. Danke erst einmal dafür.Kerstin