@Marlen: Das Rätselhafte in diesem Bild siehst Du genau richtig! Durch den Strukturfilter hatte ich es ja auch zudem noch etwas abstrahiert.
Liebe Grüße. Kerstin
@Eckhard
Lieber Eckhard,
in Anbetracht Deiner obigen Ausführungen dachte ich, dass das Leben um ein Vielfaches leichter sein könnte, wenn wir in der Lage wären, folgende Frage mit
" JA ! " zu beantworten:
Liebe Kerstin, "Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert!" sagt der Volksmund, womit er zweifellos nicht unrecht hat. Ein ebenso gutes Pflaster für den Weg zur Hölle ist allerdings meiner Meinung nach jene grinsende Gedankenlosigkeit, mit der uns gewisse Medien Tag für Tag berieseln, und die Sprachlosigkeit
eines Teils unserer ansonsten äußerst geschätzten Mitmenschen, wenn sie aufgefordert werden, sich über etwas Gedanken zu machen. Denn nur wer sich Gedanken macht, kann auch welche haben, wer sie sich gemacht hat, kann sie aussprechen. Das ist Arbeit und hat nichts zu tun mit der verbreiteten "ökonomischen" Haltung, die mit allem am liebsten in drei Sekunden fertig werden will, um sich dann wieder dem
und der Lektüre von Zeitschriften des Schlages "Petra", "Freundin", "Brigitte", "Gala", "Vogue" oder "Das goldene Blatt" hinzugeben. "Ich weiß es zuerst!" - mit wem B. B. neulich getanzt und vermutlich mehr getan hat - und was die Konsequenzen sein könnten und was Babs dazu sagt usw. usw.
In dieser Welt der Verdummung, die letztens die Wirtschaftskrise hervorgebracht hat, unter der wir alle miteinander nolens volens leiden, in der Welt der Kleinsparer, die sich als Großzocker versuchen, und der Großzocker, die sich für den Nabel der Welt ("Global Player") halten, stört nichts so sehr wie
.
Er ist einfach unbequem, weil er nichts ohne weiteres glauben will und alles immer in Frage stellt. Das Denken macht ihn für jedes Mainstream-System zum Stein des Anstoßes, der da im Wege herumliegt und die Großverdiener mit den 500 PS-Geländewagen, die die Damen mit den Pfennigabsätzen zur Kö kutschieren, mächtig stört.
Soweit die Kunst nicht kommerzialisiert und korrumpiert ist, soweit die Wissenschaft sich nicht in das Prokustesbett der Projektemacherei einpferchen lässt, statt zu denken, was eigentlich ihre Aufgabe ist, sind es diese beiden Instanzen, die für jede Gesellschaft den störenden "Zweifler" abgeben.
Die verlinkte
möge hier für das kritische Potential der Kunst stehen, die die sie umgebende Gesellschaft immer auch auf die ihr zeitgemäße Weise spiegelt. Dazu wird sie meistens ein Zerrspiegel der Wirklichkeit sein, der dieser Wirklichkeit in der Verzerrung des Spiegels jedenfalls eines klar macht: Dass sie nicht das ist, was sie gern zu sein glaubt und ihren Mitgliedern auch jeden Tag eintrichtert: Selbstverständlich.
Alles Leben ist ein Schatten. Was wir sehn, muß vergehn. Was da ist, muss nicht sein. Was da ist, könnte auch anders sein. Aber: Was sich ändert, könnte auch so bleiben, wie es war.
Denn das ist ja auch eine der großen Ideologien unserer Zeit, dass sie die Veränderung als das Normale darstellt, eingekleidet in die Verkleidung des "Fortschritts", gegen den sich per se keiner stellen kann, der da nicht nach wenigen Jahren hoffnungslos "veraltet" sein will.
In Wirklichkeit geht es aber weder um besinnungsloses Verharren noch um ebenso besinnungslosen Fortschritt. Vielmehr müssten gesellschaftliche Zustände und Prozesse mit Maßstäben gemessen werden, die von gesellschaftlichen Mainstream unabhängig sind und nicht etwa von ihm selbst formuliert und bereitgestellt werden. Die Kirche ahnt etwas davon, falls sie nicht mit blanker Narretei abgibt wie zur Zeit. Das Bestehende zu seinem Besten durch die Brille des Zweiflers sehen ... vielleicht verzerrt sie auch einmal zu stark, wie es eben menschlicher, stets begrenzter Einsichtsfähigkeit entspricht. Aber wichtig ist doch, dass einmal das verzerrt wird, was da in scheinbarer Selbstverständlichkeit vor uns steht.
Dafür kann dieses verzerrte Haus in Karlsruhe natürlich nur ein Beispiel, ein Paradigma sein. Was für gesellschaftliche Zustände und Prozesse gilt, gilt sicherlich auch für das individuelle Leben, wie es letztens bei "Winterbilder (4)" besprochen wurde. Darauf kann hier verwiesen werden: "Blumen selbst pflücken!"
Und dann:
"Die Metamorphosen (lateinischer Originaltitel Metamorphoseon libri: „Bücher der Verwandlungen“) des römischen Dichters Ovid, geschrieben vermutlich ab dem Jahr 1 oder 3 n. Chr. bis um 8 n. Chr., sind ein in Hexametern verfasstes mythologisches Werk über Metamorphosen („Verwandlungen“). Die Metamorphosen bestehen aus 15 Büchern von je etwa 700 - 900 Versen und beschreiben die Entstehung und Geschichte der Welt in den Begriffen der römischen und griechischen Mythologie. Dabei wurden etwa 250 Sagen verarbeitet. Seit seinem Erscheinen war es stets eines der populärsten mythologischen Werke überhaupt und sicherlich das den mittelalterlichen Schriftstellern und Poeten am besten bekannte. Somit hatte dieses Werk einen enormen Einfluss auf die Literatur des Mittelalters sowie auf die bildende Kunst vom Mittelalter bis zum Barock.
Ovid wählt sich die in Mythen so häufig anzutreffenden Verwandlungsgeschichten zum Thema, in denen meist eine Person oder ein niederer Gott in eine Pflanze, ein Tier oder ein Sternbild verwandelt wird. Das Werk beginnt mit der Entstehung der Welt aus dem Chaos und einer großen Flut, die nur ein Menschenpaar (Deukalion und Pyrrha) überlebt, und es endet mit der Verwandlung von Caesars Seele in einen Stern. Ovid bewegt sich von einem Beispiel zum anderen, indem er sich durch die Mythologie arbeitet; häufig springt er dabei auf scheinbar beliebige Weise von einer Verwandlungsgeschichte zur nächsten. In Wahrheit sind die Übergänge zwischen den einzelnen Verwandlungssagen jedoch äußerst kunstvoll. Dabei mischt er zentrale Szenen der griechischen Mythologie mit eher abgelegenen Mythen." (W. I. Kipedia)
"Im Mittelalter waren christliche Interpretationen des Werks verbreitet, wie etwa der Ovidius moralizatus von Petrus Berchorius, der etwa im Jahre 1340 entstand.
Die Übersetzung der Metamorphosen durch Arthur Golding (1567) wurde von Ezra Pound als „das schönste Buch in dieser Sprache“ bezeichnet.
Der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr veröffentlichte 1988 den Roman Die letzte Welt, in dem er Motive aus den Metamorphosen verarbeitete.
Carl Ditters von Dittersdorf (1739 - 1799) komponierte sechs Symphonien nach Ovids Metamorphosen.
Der britische Komponist Benjamin Britten komponierte im Jahr 1951 die Sechs Metamorphosen nach Ovid für Oboe-Solo.
William Shakespeare verarbeitet in A Midsummer Night’s Dream (1595 oder 1596) den Stoff von Pyramus und Thisbe. In Titus Andronicus (1589) blättert Lavinia in der "tragic tale of Philomel", der Geschichte von Prokne, Philomele und Tereus.
„Pyramus und Thisbe“ dient ebenso als Vorlage zum Handwerkerschauspiel im Drama „Absurda Comica oder Peter Squenz“ (etwa 1658) des deutschen Schriftstellers Andreas Gryphius."
Hier wäre also jetzt auch auf Kerstin Stolzenburg hinzuweisen ;-)).
Die "Metamorphosen" stehen für eine ganze Reihe von Dingen, aber gewiss auch dafür, dass sich die großen Geschichten und Mythen der Überlieferung der Weltliteratur im eigenen Leben in dieser oder jener Weise spiegeln. Damit wird auf eine Konstante in aller Entwicklung der geistigen und materiellen Kultur hingewiesen, nämlich auf den Menschen selbst, wie wir ihn kennen, womit ich natürlich nicht den homo hoffenheimensis meine, sondern die Sorte Homo sapiens sapiens. Der da in eine Gesellschaft und Zeit hineingeboren wird, aber stets neu nach seinen wirklichen Bedürfnissen auswählen kann und muss, was für ihn wirklich wichtig ist. Die Maßstäbe dafür kann er aus den Instanzen beziehen, die der Realität gleichläufig sind - aber auch gegenläufig, wie die erwähnten Momente Kultur und Wissenschaft. Gottlob muss sich jede Generation die Welt neu aneignen, und mir scheint das auch eine der wenigen Hoffnungen zu sein, die wir haben. Eckhard
Das "Auge" und die Farbtupfen neben den Fenstern erinnern sofort an einen Schmetterlingsflügel, liebe Kerstin.
Titel und Gedicht dazu wurden daher sehr gut gewählt.
Tatsächlich wird man bei dem Begriff der Metamorphose zuallererst an Schmetterlinge denken, obwohl es neben Fröschen auch anderes Getier gibt, welches verschiedene Entwicklungsstadien durchläuft.
Eine Frage könnte sein, was sich hier in was verwandelt.
Von dem Auge, so erscheint es mir, geht eine gewisse Sogwirkung aus. Ich nehme daher einmal an, dass sich hier die Fenster verwandeln.
Nun wäre es unsinnig anzunehmen, dass sich Fenster als solche in irgendetwas verwandeln könnten.
Nimmt man die Fenster jedoch als von Menschen geschaffene Gegenstände, muss man das Dargestellte auch auf eine menschliche Ebene bringen.
In Häusern, hinter Fenstern, spielt sich Leben ab, dort wohnen und agieren Menschen.
Es liegt daher nahe, an eine Verwandlung der Lebensumstände zu denken.
Solche Verwandlungen und Änderungen gibt es oft im Leben, und Gott sei Dank, müssen diese nicht immer kafkaesk sein, wie in " Die Verwandlung", sondern bisweilen widerfährt uns auch Schönes, welches unser Leben positiv verändert.
Nun spricht das Gedicht von einem schönen Jenseits.
In diesem Kontext musste ich auch an das Auge Gottes denken ( http://de.wikipedia.org/wiki/Auge_der_Vorsehung )
welches über dem Irdischen schwebt und zu dem wir nach unserem Ableben aufsteigen werden (sofern man daran glauben kann und mag).
Im religiösen Sinne ist somit auch der Tod eine Metamorphose, welche unsere Seelen zu etwas Neuem und Höherem verwandelt.
wirkt ein bisschen wie die von mir so geliebten Husch-Wusch-Bilder...:-))
Diese Spiegelung ist ein bisschen rästselhaft...
aber doch fast künstlerisch in seiner Wirkung..
ein aussergewöhnliches BIld..
besonders sehens- und lange anschauenswert..
in die Farben hab ich mich richtig verliebt...
wie eine schwungvolle Kreidezeichnung auf grobem grauen Papier. Sehr effektvoll. Ich hätte niemals geraten, worin das gespiegelt war. :o))
Ich hoffe, es geht dir gut. (?)
Liebe Grüße
Kitty
Eine ganz starke Spiegelung - das Spiel mit der Oberfläche und der, durch sie überlagerten, Realität lässt Spielraum für weite Gedankenflüge. Und die muss man ja nicht alle aufschreiben :-))))
LG Klaus
Kerstin Stolzenburg 03/03/2009 17:09
@Marlen: Das Rätselhafte in diesem Bild siehst Du genau richtig! Durch den Strukturfilter hatte ich es ja auch zudem noch etwas abstrahiert.Liebe Grüße. Kerstin
Kerstin Stolzenburg 03/03/2009 17:06
@Paul: Nein, war gar nicht so schlimm ;-). Nur zwei Stunden Bildbearbeitung (ist natürlich ein Scherz; es waren eher 10 Minuten) ;-))Grüße. Kerstin
Kerstin Stolzenburg 03/03/2009 17:01
@Kitty: Danke; ja! Ich war beruflich sehr stark eingespannt, so dass für die fc kaum Zeit blieb.Liebe Grüße. Kerstin
Carsten Mundt 03/03/2009 16:53
@EckhardLieber Eckhard,
in Anbetracht Deiner obigen Ausführungen dachte ich, dass das Leben um ein Vielfaches leichter sein könnte, wenn wir in der Lage wären, folgende Frage mit
" JA ! " zu beantworten:
http://www.stagedates.de/performanceview.htm?id=11538
E. W. R. 03/03/2009 11:59
Liebe Kerstin, "Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert!" sagt der Volksmund, womit er zweifellos nicht unrecht hat. Ein ebenso gutes Pflaster für den Weg zur Hölle ist allerdings meiner Meinung nach jene grinsende Gedankenlosigkeit, mit der uns gewisse Medien Tag für Tag berieseln, und die Sprachlosigkeiteines Teils unserer ansonsten äußerst geschätzten Mitmenschen, wenn sie aufgefordert werden, sich über etwas Gedanken zu machen. Denn nur wer sich Gedanken macht, kann auch welche haben, wer sie sich gemacht hat, kann sie aussprechen. Das ist Arbeit und hat nichts zu tun mit der verbreiteten "ökonomischen" Haltung, die mit allem am liebsten in drei Sekunden fertig werden will, um sich dann wieder dem
und der Lektüre von Zeitschriften des Schlages "Petra", "Freundin", "Brigitte", "Gala", "Vogue" oder "Das goldene Blatt" hinzugeben. "Ich weiß es zuerst!" - mit wem B. B. neulich getanzt und vermutlich mehr getan hat - und was die Konsequenzen sein könnten und was Babs dazu sagt usw. usw.
In dieser Welt der Verdummung, die letztens die Wirtschaftskrise hervorgebracht hat, unter der wir alle miteinander nolens volens leiden, in der Welt der Kleinsparer, die sich als Großzocker versuchen, und der Großzocker, die sich für den Nabel der Welt ("Global Player") halten, stört nichts so sehr wie
.
Er ist einfach unbequem, weil er nichts ohne weiteres glauben will und alles immer in Frage stellt. Das Denken macht ihn für jedes Mainstream-System zum Stein des Anstoßes, der da im Wege herumliegt und die Großverdiener mit den 500 PS-Geländewagen, die die Damen mit den Pfennigabsätzen zur Kö kutschieren, mächtig stört.
Soweit die Kunst nicht kommerzialisiert und korrumpiert ist, soweit die Wissenschaft sich nicht in das Prokustesbett der Projektemacherei einpferchen lässt, statt zu denken, was eigentlich ihre Aufgabe ist, sind es diese beiden Instanzen, die für jede Gesellschaft den störenden "Zweifler" abgeben.
Die verlinkte
möge hier für das kritische Potential der Kunst stehen, die die sie umgebende Gesellschaft immer auch auf die ihr zeitgemäße Weise spiegelt. Dazu wird sie meistens ein Zerrspiegel der Wirklichkeit sein, der dieser Wirklichkeit in der Verzerrung des Spiegels jedenfalls eines klar macht: Dass sie nicht das ist, was sie gern zu sein glaubt und ihren Mitgliedern auch jeden Tag eintrichtert: Selbstverständlich.
Alles Leben ist ein Schatten. Was wir sehn, muß vergehn. Was da ist, muss nicht sein. Was da ist, könnte auch anders sein. Aber: Was sich ändert, könnte auch so bleiben, wie es war.
Denn das ist ja auch eine der großen Ideologien unserer Zeit, dass sie die Veränderung als das Normale darstellt, eingekleidet in die Verkleidung des "Fortschritts", gegen den sich per se keiner stellen kann, der da nicht nach wenigen Jahren hoffnungslos "veraltet" sein will.
In Wirklichkeit geht es aber weder um besinnungsloses Verharren noch um ebenso besinnungslosen Fortschritt. Vielmehr müssten gesellschaftliche Zustände und Prozesse mit Maßstäben gemessen werden, die von gesellschaftlichen Mainstream unabhängig sind und nicht etwa von ihm selbst formuliert und bereitgestellt werden. Die Kirche ahnt etwas davon, falls sie nicht mit blanker Narretei abgibt wie zur Zeit. Das Bestehende zu seinem Besten durch die Brille des Zweiflers sehen ... vielleicht verzerrt sie auch einmal zu stark, wie es eben menschlicher, stets begrenzter Einsichtsfähigkeit entspricht. Aber wichtig ist doch, dass einmal das verzerrt wird, was da in scheinbarer Selbstverständlichkeit vor uns steht.
Dafür kann dieses verzerrte Haus in Karlsruhe natürlich nur ein Beispiel, ein Paradigma sein. Was für gesellschaftliche Zustände und Prozesse gilt, gilt sicherlich auch für das individuelle Leben, wie es letztens bei "Winterbilder (4)" besprochen wurde. Darauf kann hier verwiesen werden: "Blumen selbst pflücken!"
Und dann:
"Die Metamorphosen (lateinischer Originaltitel Metamorphoseon libri: „Bücher der Verwandlungen“) des römischen Dichters Ovid, geschrieben vermutlich ab dem Jahr 1 oder 3 n. Chr. bis um 8 n. Chr., sind ein in Hexametern verfasstes mythologisches Werk über Metamorphosen („Verwandlungen“). Die Metamorphosen bestehen aus 15 Büchern von je etwa 700 - 900 Versen und beschreiben die Entstehung und Geschichte der Welt in den Begriffen der römischen und griechischen Mythologie. Dabei wurden etwa 250 Sagen verarbeitet. Seit seinem Erscheinen war es stets eines der populärsten mythologischen Werke überhaupt und sicherlich das den mittelalterlichen Schriftstellern und Poeten am besten bekannte. Somit hatte dieses Werk einen enormen Einfluss auf die Literatur des Mittelalters sowie auf die bildende Kunst vom Mittelalter bis zum Barock.
Ovid wählt sich die in Mythen so häufig anzutreffenden Verwandlungsgeschichten zum Thema, in denen meist eine Person oder ein niederer Gott in eine Pflanze, ein Tier oder ein Sternbild verwandelt wird. Das Werk beginnt mit der Entstehung der Welt aus dem Chaos und einer großen Flut, die nur ein Menschenpaar (Deukalion und Pyrrha) überlebt, und es endet mit der Verwandlung von Caesars Seele in einen Stern. Ovid bewegt sich von einem Beispiel zum anderen, indem er sich durch die Mythologie arbeitet; häufig springt er dabei auf scheinbar beliebige Weise von einer Verwandlungsgeschichte zur nächsten. In Wahrheit sind die Übergänge zwischen den einzelnen Verwandlungssagen jedoch äußerst kunstvoll. Dabei mischt er zentrale Szenen der griechischen Mythologie mit eher abgelegenen Mythen." (W. I. Kipedia)
"Im Mittelalter waren christliche Interpretationen des Werks verbreitet, wie etwa der Ovidius moralizatus von Petrus Berchorius, der etwa im Jahre 1340 entstand.
Die Übersetzung der Metamorphosen durch Arthur Golding (1567) wurde von Ezra Pound als „das schönste Buch in dieser Sprache“ bezeichnet.
Der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr veröffentlichte 1988 den Roman Die letzte Welt, in dem er Motive aus den Metamorphosen verarbeitete.
Carl Ditters von Dittersdorf (1739 - 1799) komponierte sechs Symphonien nach Ovids Metamorphosen.
Der britische Komponist Benjamin Britten komponierte im Jahr 1951 die Sechs Metamorphosen nach Ovid für Oboe-Solo.
William Shakespeare verarbeitet in A Midsummer Night’s Dream (1595 oder 1596) den Stoff von Pyramus und Thisbe. In Titus Andronicus (1589) blättert Lavinia in der "tragic tale of Philomel", der Geschichte von Prokne, Philomele und Tereus.
„Pyramus und Thisbe“ dient ebenso als Vorlage zum Handwerkerschauspiel im Drama „Absurda Comica oder Peter Squenz“ (etwa 1658) des deutschen Schriftstellers Andreas Gryphius."
Hier wäre also jetzt auch auf Kerstin Stolzenburg hinzuweisen ;-)).
Die "Metamorphosen" stehen für eine ganze Reihe von Dingen, aber gewiss auch dafür, dass sich die großen Geschichten und Mythen der Überlieferung der Weltliteratur im eigenen Leben in dieser oder jener Weise spiegeln. Damit wird auf eine Konstante in aller Entwicklung der geistigen und materiellen Kultur hingewiesen, nämlich auf den Menschen selbst, wie wir ihn kennen, womit ich natürlich nicht den homo hoffenheimensis meine, sondern die Sorte Homo sapiens sapiens. Der da in eine Gesellschaft und Zeit hineingeboren wird, aber stets neu nach seinen wirklichen Bedürfnissen auswählen kann und muss, was für ihn wirklich wichtig ist. Die Maßstäbe dafür kann er aus den Instanzen beziehen, die der Realität gleichläufig sind - aber auch gegenläufig, wie die erwähnten Momente Kultur und Wissenschaft. Gottlob muss sich jede Generation die Welt neu aneignen, und mir scheint das auch eine der wenigen Hoffnungen zu sein, die wir haben. Eckhard
Carsten Mundt 03/03/2009 11:35
Das "Auge" und die Farbtupfen neben den Fenstern erinnern sofort an einen Schmetterlingsflügel, liebe Kerstin.Titel und Gedicht dazu wurden daher sehr gut gewählt.
Tatsächlich wird man bei dem Begriff der Metamorphose zuallererst an Schmetterlinge denken, obwohl es neben Fröschen auch anderes Getier gibt, welches verschiedene Entwicklungsstadien durchläuft.
Eine Frage könnte sein, was sich hier in was verwandelt.
Von dem Auge, so erscheint es mir, geht eine gewisse Sogwirkung aus. Ich nehme daher einmal an, dass sich hier die Fenster verwandeln.
Nun wäre es unsinnig anzunehmen, dass sich Fenster als solche in irgendetwas verwandeln könnten.
Nimmt man die Fenster jedoch als von Menschen geschaffene Gegenstände, muss man das Dargestellte auch auf eine menschliche Ebene bringen.
In Häusern, hinter Fenstern, spielt sich Leben ab, dort wohnen und agieren Menschen.
Es liegt daher nahe, an eine Verwandlung der Lebensumstände zu denken.
Solche Verwandlungen und Änderungen gibt es oft im Leben, und Gott sei Dank, müssen diese nicht immer kafkaesk sein, wie in " Die Verwandlung", sondern bisweilen widerfährt uns auch Schönes, welches unser Leben positiv verändert.
Nun spricht das Gedicht von einem schönen Jenseits.
In diesem Kontext musste ich auch an das Auge Gottes denken ( http://de.wikipedia.org/wiki/Auge_der_Vorsehung )
welches über dem Irdischen schwebt und zu dem wir nach unserem Ableben aufsteigen werden (sofern man daran glauben kann und mag).
Im religiösen Sinne ist somit auch der Tod eine Metamorphose, welche unsere Seelen zu etwas Neuem und Höherem verwandelt.
lg Carsten
Manfred Jochum 03/03/2009 11:26
Gut gemacht, super-Effekt.Manfred
MarlenD. 03/03/2009 9:25
wirkt ein bisschen wie die von mir so geliebten Husch-Wusch-Bilder...:-))Diese Spiegelung ist ein bisschen rästselhaft...
aber doch fast künstlerisch in seiner Wirkung..
ein aussergewöhnliches BIld..
besonders sehens- und lange anschauenswert..
in die Farben hab ich mich richtig verliebt...
Grüsse von Marlen
paules 03/03/2009 8:48
Ein schönes Kunstwerk.....liest sich nach viel Arbeit!!Grüße Paul
Kitty Goerner 03/03/2009 8:46
wie eine schwungvolle Kreidezeichnung auf grobem grauen Papier. Sehr effektvoll. Ich hätte niemals geraten, worin das gespiegelt war. :o))Ich hoffe, es geht dir gut. (?)
Liebe Grüße
Kitty
Klaus Gärtner 03/03/2009 8:35
Eine ganz starke Spiegelung - das Spiel mit der Oberfläche und der, durch sie überlagerten, Realität lässt Spielraum für weite Gedankenflüge. Und die muss man ja nicht alle aufschreiben :-))))LG Klaus