zu deinem Bild "Trinity" könnte auch ein Bild passen, das ich einmal im Kloster Maulbronn an einer Hauswand fand oder auch eine Aufnahme aus einem Botanischen Garten, die eine Farnpflanze mit drei Trieben zeigt, die sinnbildlich ein wenig an drei Menschen erinnert, die auch miteinander verbunden sein könnten wie eine Familie beispielsweise (über die Wurzel der Pflanze sind sie es auch auf natürliche Weise) oder sogar die Heilige Familie.
Ich hatte vor einiger Zeit die Idee, dieses Bild am Heiligabend öffentlich einzustellen, da aber dein Bild diese Thematik bereits in wunderbarer Weise und ganz umfassend aufnimmt, wäre es für eine Diskussion doch nicht mehr besonders reizvoll.
Was Du im letzten Absatz deiner Erwiderung schreibst, teile ich gedanklich. Ich hatte dazu allerdings bewusst nichts geschrieben, da mir der Raum für eine solche Diskussion hier recht eng erscheint und es ja auch recht persönliche Auffassungen sind, die mit dem Glauben einhergehen. In dem Zusammenhang erinnere ich mich jedoch an eine Aussage in einem Artikel von Albert Schweitzer, den ich einmal gelesen hatte (aber den Titel nicht mehr weiß), in dem es u.a. um dogmatisches und undogmatisches Religionsverständnis ging. Beim Googeln fand ich eine Internetseite, auf der sinngemäß das damals Gelesene stand: "Die dogmenfreie Religion ist ethisch, beschränkt sich auf die ethischen Grundwahrheiten und bemüht sich, soweit es in ihrer Macht steht, mit dem Denken auf gutem Fuß zu bleiben. Sie hat den Wunsch, ein Stück vom Reiche Gottes in der Welt zu verwirklichen.“ http://www.liberalprotestants.net/german/010901_undogmatische%20christentum.html Das halte ich für eine im Grundsatz interessante Idee.
Un doch denke ich, dass das formale Christentum mit all seinen historischen Formen und Regeln und den zeitlich stets wiederkehrenden Abläufen wichtig und unentbehrlich ist. Es prägte nicht unwesentlich unsere kulturelle Entwicklung und erscheint zudem wie ein Gerüst, etwas, an dem sich die Menschen orientieren, an dem sie sich festhalten können.
Freigeistiges Denken muss man auch erst einmal aushalten können und man muss es bewusst pflegen und entwickeln.
als Nachzügler hier kann ich nur Deine letzte Annmerkung bestätigen, so hab ich die Aufnahme auch verstanden : freudige Erwartung , in diesem Falle zur Weihnachtszeit hinsichtlich der Ankunft des Erlösers.
Davon mal abgesehen, freut mich das dargestellte Plakat auch mit seiner absolut irdisch-menschlichen Botschaft , ohne Versicherungs-PR natürlich :-))
LG Trude
ich hoffe, das Erwarten einer kleinen Besprechung meinerseits hat nun nicht zu lange gedauert, aber ich war in dieser Woche einige Tage unterwegs, so dass ich erst gestern wieder Gelegenheit hatte, eingehender in die fc zu schauen. ;-)
Zunächst einmal zeigt die Aufnahme ein sehr menschliches Bild, das real und sinnbildlich die Vorfreude und das Staunen über das eigentlich kaum Erklärbare einfängt. Für das kleine Mädchen muss es wie ein Wunder erscheinen, was da geschieht. Es versteht bereits genug, um zu wissen, dass da sein Geschwisterchen heranwächst, dessen Bewegungen es in Mamis Bauch hört und spürt und das bald als richtiges Baby da sein wird. Und doch hat es noch keine Kenntnis über die biologischen Vorgänge des Werdens, Wachsens und die selbst und es wird sich auch keine Vorstellung davon machen können oder nur die, welche die Phantasie mit den Erklärungen verbindet, die die Eltern ihm diesbezüglich geben. Es ist vielleicht zunächst nur so viel klar, dass das Brüderchen oder Schwesterchen, das mit großer Spannung erwartet wird, in Kürze auf der Welt sein, dass es geliebt werden und dass es von da an sein Leben begleiten wird. Eine wundersame Geschichte für einen kleinen Menschen.
Dass das Ganze auch für die werdenden Eltern selbst ein Wunder und etwas absolut Einzigartiges sein dürfte, auch wenn sie sich höchstvermutlich erklären können, wie das werdende Kind zustande kam ;-), ist selbstverständlich und muss an dieser Stelle natürlich nicht ausführlich besprochen werden.
Man kann diese Geschichte, die das Bild auf der ersten Ebene erzählt, wenn man es aus seiner Werbebotschaft herauslöst, wie Du es getan hast, natürlich wunderbar als Paradigma betrachten. Dem Weihnachtsfest gehen die vier Adventwochen voran, die man hier symbolisch mit der Zeit der Schwangerschaft verbinden könnte. Sie dienen im Christentum bekanntlich vor allem der religiösen Einstimmung auf die Ankunft bzw. die Geburt des Herrn; Carsten erwähnte es bereits in seiner Besprechung. „Advent [wenn ich nicht irre, aus dem Lateinischen von adventus (Ankunft) bzw. advenit (er kommt) abgeleitet] bezeichnet die Jahreszeit, in der sich die Christenheit auf die Ankunft des Herrn vorbereitet. Zugleich stellt der erste Adventssonntag den Beginn des christlichen Jahreskreises dar. Mit dem Kommen des Herrn ist gleichzeitig zweierlei gemeint, und die Jahreszeit ist (wie die Lesungen, die in der Lese- bzw. Perikopenordnung dafür vorgesehen sind) somit etwas doppeldeutig: Einerseits (und verantwortlich für das Timing des Advents) wird auf das Hochfest der Geburt Jesu, Weihnachten, Bezug genommen, an dem seine Menschwerdung als erstes Kommen gefeiert wird. Andererseits erinnert der Advent daran, dass Christen wachsam sein sollen und das Zweite Kommen des Herrn erwarten sollen.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Advent
Dem Hauptereignis, der Geburt Jesus von Nazaret, vorausgegangen war die Verkündung der Ankunft des Herrn durch einen Engel, der Maria erschien. http://de.wikipedia.org/wiki/Verk%C3%BCndigung_des_Herrn Wie dieser Engel erscheint einem auch dieses niedliche, gelockte Mädchen im Bild, das am Bauch der Mutter lauscht und wunderbar in diese Geschichte passt, wenn man es sinnbildlich sehen mag und sich nicht an der bereits sichtbar fortgeschrittenen Schwangerschaft orientiert. Das verlinkte Bild „Fernbeziehung“ könnte in dem Zusammenhang auch mit dem Satz „… empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria …“ in Verbindung gebracht werden.
Erwartet wird also einerseits ein Kind in einer kleinen Familie und andererseits im übertragenen Sinne der Sohn Gottes, Jesus Christus, das Kind, das in Bethlehem geboren wurde, in unsere Welt kam und seither die Menschen mit seiner Botschaft begleitet. Dein Bild „Trinity“ umfasst das Geschehen sehr gut. Die drei Blätter könnten einerseits eine kleine Familie symbolisieren, sie können aber auch für die Heilige Familie als solche stehen http://de.wikipedia.org/wiki/Heilige_Familie und natürlich stellen sie in der Dreizahl auch die Dreifaltigkeit, also die Wesens-Einheit von Gott Vater, Gott Sohn (Jesus Christus) und Gott Heiliger Geist dar.
Hier könnte man auch mit der Zahlensymbolik ansetzen, wenn man die Einstellzeit näher betrachtet. Auf jeder Seite des Doppelpunktes steht die Quersumme „3“, was sich überdies auch im Bildschnitt spiegelt. Zwischen Mutter und Tochter könnte man sich etwas abstrahiert eine Diagonale vorstellen, die das Bild in zwei Dreiecke (im Viereck) teilt. Über ihre Bedeutung hatten wir uns bereits mehrfach ausgetauscht, nicht zuletzt unter deinem Bild „October Road (4)“ (leider funktionieren dort all die wunderbaren Taylor-Links bei youtube nicht mehr, wie ich gerade bemerkte). Den zentralen Doppelpunkt (der im Bild der gedachten Diagonale entspricht) sprach ich an. Eine Drei links und rechts davon bringt den Betrachter wieder zur Kreuzform. Sie wäre natürlich optisch noch schöner, wenn sich die einzelnen Ziffern auch spiegeln würden (wie etwa bei 12:21 Uhr). Aber so haben wir auch zweimal die „12“ neben dem Doppelpunkt. Und diese Zahl hat ja bekanntlich auch eine sehr große Bedeutung. Carsten nannte bereits Beispiele. Andere finden sich auch unter diesem Link: http://www.kreudenstein-online.de/Bibelkritik/zahl_12_in_der_bibel.htm
Nun hat das Wort „Erwarten“ natürlich mehrere mögliche Bedeutungen, wie allein bereits ein Blick ins Internet zeigt. http://synonyme.woxikon.de/synonyme/erwarten.php Es beschreibt nicht nur das Warten auf ein Ereignis, sondern auch Hoffnungen, Befürchtungen, Ansprüche, abschätzende Vorhersagen usw..
Und so wird das Mädchen im Bild vielleicht vorerst erwarten, dass es mit dem Geschwisterchen alsbald spielen kann. Die werdenden Eltern hingegen werden sich in diesem Kontext mit ganz anderen Gedanken tragen. Wird es gesund geboren werden? Was wird das Kind erwarten in dieser Welt, was erwartet es von den Eltern, was wird man von ihm erwarten können, wie wird es sich entwickeln, was wird aus ihm werden , wird man alles richtig machen in der Erziehung, kann man ihm bei Bedarf ausreichend Schutz und Rückhalt geben, ...?
Auch das lässt sich wiederum sinnbildlich betrachten und wird die Menschen gewiss immer wieder beschäftigen. Was können sie erwarten, wenn sie sich zum Christentum bekennen, was und wieviel können sie von Gott erwarten und was nicht (und was kann man vom Menschen erwarten?). Die Bibel gibt dazu natürlich an verschiedenen Stellen allgemein Auskunft. Dass er sich nicht um banale Alltagswünsche kümmert, sollte jedem klar sein ... und wenn jemand einen geliebten Menschen beispielsweise durch Krankheit oder einen Unfall vor der Zeit verliert, wenn gar unschuldige Kinder dadurch und darunter leiden und objektiv in vielen Bereichen des Lebens benachteiligt sind, wird man auch erst verstehen lernen müssen, warum er nicht in der Not zur Stelle war.
Die Beispiele ließen sich ins Unermessliche steigern.
Das Problem der Theodizee http://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee hatten wir unter einem Bild von Carsten bereits einmal diskutiert. Ich hätte das Bild gern an dieser Stelle verlinkt, aber es ist leider abhanden gekommen. :-( :-))
Nicht zuletzt entsteht in meiner Vorstellung ausgehend von den verlinkten Bildern bis hin zum diskutierten Hauptbild auch (mindestens) eine weitere wunderschöne Randgeschichte ... aber nicht alles, was der Phantasie entspringt, kann auch aufgeschrieben werden. ;-) Soweit erste Gedanken meinerseits zum Bild.
Und ich habe bei dem Vorschaubild (im "Neudeutschen" thumbnail genannt) gedacht, Du bist jetzt auf konkrete Menschenfotografie umgestiegen ;-)
Auf jeden Fall ist es absolut passend zur aktuellen Jahres-/Weihnachtszeit.
LG, Stefan
Lieber Eckhard,
ich kenne weder das Plakat noch die dortige Werbebotschaft, aber das ist für den von Dir gewählten Bildausschnitt sicher auch nicht wichtig. Das Erwarten – offensichtlich ein freudiges Erwarten – wird in diesem Bild sehr deutlich und kann somit auch für das Erwarten der Christen stehen, die auf die Geburt bzw. Ankunft ihres Erlösers warten. Die Umstände der Geburt Jesu waren allerdings weniger kuschelig als es dieses Bild suggeriert. Wollte Gott damit deutlich machen, dass er als „wahrer Mensch“ ohne jede Privilegien als einer von uns diese Welt betreten hat (und durchlitten) hat? Für die Christen und für die in ihrem Einflussbereich entstandene Kultur ist diese Geburt von elementarer Bedeutung. Und wenn da vor 2000 Jahren Gottes Sohn geboren wurde, hätte dies auch für die übrige Menschheit keine geringere Bedeutung.
Wenn die Überlieferer und Beeinflusser der Geschichte und Geschichten hier aber nicht korrekt berichtet oder gar manipuliert haben, stünde ein ganzes Glaubensgebäude auf wackligem Grund. Vielleicht hätte der Liebe Gott doch bis zur Erfindung von Fotografie und Fernsehen warten sollen. :-) Die Verbreitung seiner Lehre wäre vermutlich erheblich schneller und auch schonender für die Verbreiter und für die Unwilligen erfolgt. – Aber wir wissen so wenig und sind so schlau… Und auf uns hört ER ja eher selten! ;-)
Egal - mir gefällt die Weihnachtsgeschichte. Und an Wundern möchte ich gar nichts festmachen.
Gruß KD
Kerstin Stolzenburg 22/12/2009 13:23
Lieber Eckhard,zu deinem Bild "Trinity" könnte auch ein Bild passen, das ich einmal im Kloster Maulbronn an einer Hauswand fand oder auch eine Aufnahme aus einem Botanischen Garten, die eine Farnpflanze mit drei Trieben zeigt, die sinnbildlich ein wenig an drei Menschen erinnert, die auch miteinander verbunden sein könnten wie eine Familie beispielsweise (über die Wurzel der Pflanze sind sie es auch auf natürliche Weise) oder sogar die Heilige Familie.
Ich hatte vor einiger Zeit die Idee, dieses Bild am Heiligabend öffentlich einzustellen, da aber dein Bild diese Thematik bereits in wunderbarer Weise und ganz umfassend aufnimmt, wäre es für eine Diskussion doch nicht mehr besonders reizvoll.
Was Du im letzten Absatz deiner Erwiderung schreibst, teile ich gedanklich. Ich hatte dazu allerdings bewusst nichts geschrieben, da mir der Raum für eine solche Diskussion hier recht eng erscheint und es ja auch recht persönliche Auffassungen sind, die mit dem Glauben einhergehen. In dem Zusammenhang erinnere ich mich jedoch an eine Aussage in einem Artikel von Albert Schweitzer, den ich einmal gelesen hatte (aber den Titel nicht mehr weiß), in dem es u.a. um dogmatisches und undogmatisches Religionsverständnis ging. Beim Googeln fand ich eine Internetseite, auf der sinngemäß das damals Gelesene stand: "Die dogmenfreie Religion ist ethisch, beschränkt sich auf die ethischen Grundwahrheiten und bemüht sich, soweit es in ihrer Macht steht, mit dem Denken auf gutem Fuß zu bleiben. Sie hat den Wunsch, ein Stück vom Reiche Gottes in der Welt zu verwirklichen.“ http://www.liberalprotestants.net/german/010901_undogmatische%20christentum.html Das halte ich für eine im Grundsatz interessante Idee.
Un doch denke ich, dass das formale Christentum mit all seinen historischen Formen und Regeln und den zeitlich stets wiederkehrenden Abläufen wichtig und unentbehrlich ist. Es prägte nicht unwesentlich unsere kulturelle Entwicklung und erscheint zudem wie ein Gerüst, etwas, an dem sich die Menschen orientieren, an dem sie sich festhalten können.
Freigeistiges Denken muss man auch erst einmal aushalten können und man muss es bewusst pflegen und entwickeln.
Kerstin
† Trude S. 21/12/2009 14:45
als Nachzügler hier kann ich nur Deine letzte Annmerkung bestätigen, so hab ich die Aufnahme auch verstanden : freudige Erwartung , in diesem Falle zur Weihnachtszeit hinsichtlich der Ankunft des Erlösers.Davon mal abgesehen, freut mich das dargestellte Plakat auch mit seiner absolut irdisch-menschlichen Botschaft , ohne Versicherungs-PR natürlich :-))
LG Trude
Adrian K 20/12/2009 22:04
"ein flacher, breiter, runder Bauch kündigt ein Mädchen an";-)
und Gruß
Kerstin Stolzenburg 20/12/2009 20:29
Lieber Eckhard,ich hoffe, das Erwarten einer kleinen Besprechung meinerseits hat nun nicht zu lange gedauert, aber ich war in dieser Woche einige Tage unterwegs, so dass ich erst gestern wieder Gelegenheit hatte, eingehender in die fc zu schauen. ;-)
Zunächst einmal zeigt die Aufnahme ein sehr menschliches Bild, das real und sinnbildlich die Vorfreude und das Staunen über das eigentlich kaum Erklärbare einfängt. Für das kleine Mädchen muss es wie ein Wunder erscheinen, was da geschieht. Es versteht bereits genug, um zu wissen, dass da sein Geschwisterchen heranwächst, dessen Bewegungen es in Mamis Bauch hört und spürt und das bald als richtiges Baby da sein wird. Und doch hat es noch keine Kenntnis über die biologischen Vorgänge des Werdens, Wachsens und die selbst und es wird sich auch keine Vorstellung davon machen können oder nur die, welche die Phantasie mit den Erklärungen verbindet, die die Eltern ihm diesbezüglich geben. Es ist vielleicht zunächst nur so viel klar, dass das Brüderchen oder Schwesterchen, das mit großer Spannung erwartet wird, in Kürze auf der Welt sein, dass es geliebt werden und dass es von da an sein Leben begleiten wird. Eine wundersame Geschichte für einen kleinen Menschen.
Dass das Ganze auch für die werdenden Eltern selbst ein Wunder und etwas absolut Einzigartiges sein dürfte, auch wenn sie sich höchstvermutlich erklären können, wie das werdende Kind zustande kam ;-), ist selbstverständlich und muss an dieser Stelle natürlich nicht ausführlich besprochen werden.
Man kann diese Geschichte, die das Bild auf der ersten Ebene erzählt, wenn man es aus seiner Werbebotschaft herauslöst, wie Du es getan hast, natürlich wunderbar als Paradigma betrachten. Dem Weihnachtsfest gehen die vier Adventwochen voran, die man hier symbolisch mit der Zeit der Schwangerschaft verbinden könnte. Sie dienen im Christentum bekanntlich vor allem der religiösen Einstimmung auf die Ankunft bzw. die Geburt des Herrn; Carsten erwähnte es bereits in seiner Besprechung. „Advent [wenn ich nicht irre, aus dem Lateinischen von adventus (Ankunft) bzw. advenit (er kommt) abgeleitet] bezeichnet die Jahreszeit, in der sich die Christenheit auf die Ankunft des Herrn vorbereitet. Zugleich stellt der erste Adventssonntag den Beginn des christlichen Jahreskreises dar. Mit dem Kommen des Herrn ist gleichzeitig zweierlei gemeint, und die Jahreszeit ist (wie die Lesungen, die in der Lese- bzw. Perikopenordnung dafür vorgesehen sind) somit etwas doppeldeutig: Einerseits (und verantwortlich für das Timing des Advents) wird auf das Hochfest der Geburt Jesu, Weihnachten, Bezug genommen, an dem seine Menschwerdung als erstes Kommen gefeiert wird. Andererseits erinnert der Advent daran, dass Christen wachsam sein sollen und das Zweite Kommen des Herrn erwarten sollen.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Advent
Dem Hauptereignis, der Geburt Jesus von Nazaret, vorausgegangen war die Verkündung der Ankunft des Herrn durch einen Engel, der Maria erschien. http://de.wikipedia.org/wiki/Verk%C3%BCndigung_des_Herrn Wie dieser Engel erscheint einem auch dieses niedliche, gelockte Mädchen im Bild, das am Bauch der Mutter lauscht und wunderbar in diese Geschichte passt, wenn man es sinnbildlich sehen mag und sich nicht an der bereits sichtbar fortgeschrittenen Schwangerschaft orientiert. Das verlinkte Bild „Fernbeziehung“ könnte in dem Zusammenhang auch mit dem Satz „… empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria …“ in Verbindung gebracht werden.
Erwartet wird also einerseits ein Kind in einer kleinen Familie und andererseits im übertragenen Sinne der Sohn Gottes, Jesus Christus, das Kind, das in Bethlehem geboren wurde, in unsere Welt kam und seither die Menschen mit seiner Botschaft begleitet. Dein Bild „Trinity“ umfasst das Geschehen sehr gut. Die drei Blätter könnten einerseits eine kleine Familie symbolisieren, sie können aber auch für die Heilige Familie als solche stehen http://de.wikipedia.org/wiki/Heilige_Familie und natürlich stellen sie in der Dreizahl auch die Dreifaltigkeit, also die Wesens-Einheit von Gott Vater, Gott Sohn (Jesus Christus) und Gott Heiliger Geist dar.
Hier könnte man auch mit der Zahlensymbolik ansetzen, wenn man die Einstellzeit näher betrachtet. Auf jeder Seite des Doppelpunktes steht die Quersumme „3“, was sich überdies auch im Bildschnitt spiegelt. Zwischen Mutter und Tochter könnte man sich etwas abstrahiert eine Diagonale vorstellen, die das Bild in zwei Dreiecke (im Viereck) teilt. Über ihre Bedeutung hatten wir uns bereits mehrfach ausgetauscht, nicht zuletzt unter deinem Bild „October Road (4)“ (leider funktionieren dort all die wunderbaren Taylor-Links bei youtube nicht mehr, wie ich gerade bemerkte). Den zentralen Doppelpunkt (der im Bild der gedachten Diagonale entspricht) sprach ich an. Eine Drei links und rechts davon bringt den Betrachter wieder zur Kreuzform. Sie wäre natürlich optisch noch schöner, wenn sich die einzelnen Ziffern auch spiegeln würden (wie etwa bei 12:21 Uhr). Aber so haben wir auch zweimal die „12“ neben dem Doppelpunkt. Und diese Zahl hat ja bekanntlich auch eine sehr große Bedeutung. Carsten nannte bereits Beispiele. Andere finden sich auch unter diesem Link: http://www.kreudenstein-online.de/Bibelkritik/zahl_12_in_der_bibel.htm
Nun hat das Wort „Erwarten“ natürlich mehrere mögliche Bedeutungen, wie allein bereits ein Blick ins Internet zeigt. http://synonyme.woxikon.de/synonyme/erwarten.php Es beschreibt nicht nur das Warten auf ein Ereignis, sondern auch Hoffnungen, Befürchtungen, Ansprüche, abschätzende Vorhersagen usw..
Und so wird das Mädchen im Bild vielleicht vorerst erwarten, dass es mit dem Geschwisterchen alsbald spielen kann. Die werdenden Eltern hingegen werden sich in diesem Kontext mit ganz anderen Gedanken tragen. Wird es gesund geboren werden? Was wird das Kind erwarten in dieser Welt, was erwartet es von den Eltern, was wird man von ihm erwarten können, wie wird es sich entwickeln, was wird aus ihm werden , wird man alles richtig machen in der Erziehung, kann man ihm bei Bedarf ausreichend Schutz und Rückhalt geben, ...?
Auch das lässt sich wiederum sinnbildlich betrachten und wird die Menschen gewiss immer wieder beschäftigen. Was können sie erwarten, wenn sie sich zum Christentum bekennen, was und wieviel können sie von Gott erwarten und was nicht (und was kann man vom Menschen erwarten?). Die Bibel gibt dazu natürlich an verschiedenen Stellen allgemein Auskunft. Dass er sich nicht um banale Alltagswünsche kümmert, sollte jedem klar sein ... und wenn jemand einen geliebten Menschen beispielsweise durch Krankheit oder einen Unfall vor der Zeit verliert, wenn gar unschuldige Kinder dadurch und darunter leiden und objektiv in vielen Bereichen des Lebens benachteiligt sind, wird man auch erst verstehen lernen müssen, warum er nicht in der Not zur Stelle war.
Die Beispiele ließen sich ins Unermessliche steigern. Das Problem der Theodizee http://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee hatten wir unter einem Bild von Carsten bereits einmal diskutiert. Ich hätte das Bild gern an dieser Stelle verlinkt, aber es ist leider abhanden gekommen. :-( :-))
http://farm1.static.flickr.com/134/333707745_e7b8dce971.jpg "'Mach´s wie Gott, werde Mensch!' ermuntert eine Weihnachtskarte. Wer sich diesen Glückwunsch ausdachte, hat den Geist des Christentums erfaßt. Wieso aber? Menschen sind wir doch schon - wie sollen wir es werden? ... http://www.kath.de/predigt/kuhlmann/liebnetz.htm
Nicht zuletzt entsteht in meiner Vorstellung ausgehend von den verlinkten Bildern bis hin zum diskutierten Hauptbild auch (mindestens) eine weitere wunderschöne Randgeschichte ... aber nicht alles, was der Phantasie entspringt, kann auch aufgeschrieben werden. ;-) Soweit erste Gedanken meinerseits zum Bild.
Kerstin
Stefan Adam 20/12/2009 18:56
Und ich habe bei dem Vorschaubild (im "Neudeutschen" thumbnail genannt) gedacht, Du bist jetzt auf konkrete Menschenfotografie umgestiegen ;-)Auf jeden Fall ist es absolut passend zur aktuellen Jahres-/Weihnachtszeit.
LG, Stefan
Karl-Dieter Frost 19/12/2009 16:55
Lieber Eckhard,ich kenne weder das Plakat noch die dortige Werbebotschaft, aber das ist für den von Dir gewählten Bildausschnitt sicher auch nicht wichtig. Das Erwarten – offensichtlich ein freudiges Erwarten – wird in diesem Bild sehr deutlich und kann somit auch für das Erwarten der Christen stehen, die auf die Geburt bzw. Ankunft ihres Erlösers warten. Die Umstände der Geburt Jesu waren allerdings weniger kuschelig als es dieses Bild suggeriert. Wollte Gott damit deutlich machen, dass er als „wahrer Mensch“ ohne jede Privilegien als einer von uns diese Welt betreten hat (und durchlitten) hat? Für die Christen und für die in ihrem Einflussbereich entstandene Kultur ist diese Geburt von elementarer Bedeutung. Und wenn da vor 2000 Jahren Gottes Sohn geboren wurde, hätte dies auch für die übrige Menschheit keine geringere Bedeutung.
Wenn die Überlieferer und Beeinflusser der Geschichte und Geschichten hier aber nicht korrekt berichtet oder gar manipuliert haben, stünde ein ganzes Glaubensgebäude auf wackligem Grund. Vielleicht hätte der Liebe Gott doch bis zur Erfindung von Fotografie und Fernsehen warten sollen. :-) Die Verbreitung seiner Lehre wäre vermutlich erheblich schneller und auch schonender für die Verbreiter und für die Unwilligen erfolgt. – Aber wir wissen so wenig und sind so schlau… Und auf uns hört ER ja eher selten! ;-)
Egal - mir gefällt die Weihnachtsgeschichte. Und an Wundern möchte ich gar nichts festmachen.
Gruß KD