tut mir leid, dass ich im Augenblick gar nicht so recht erwidern kann oder mir noch näher Gedanken mache.
Aber wie gesagt, wir lassen das Haus streichen, und wo der Maler denn gerade einmal da ist, lasse ich gleich Wohnzimmer und Küche mitmachen.
Nicht gerade ein Maskenwechsel, aber vielleicht eine Häutung :)
Wenn auch nur innenarchitektonisch...
Lieber Eckhard, wo kann man mit der Interpretation eines Bildes ansetzen, das sich im Kontext der verlinkten Beigaben und Konstellationen aus Einstellzeit und Einstelldatum als inhaltlich so überaus reich erweist? :-)
Vielleicht sollte man zunächst die Zahlen betrachten, wobei diese nicht nur einen interessanten Einstieg, sondern auch einen schönen Abschluss der Besprechung bilden könnten...
Allerdings fiel mir in Bezug auf einen Maskenwechsel auf Anhieb nicht wirklich Eindeutiges auf, aber doch so viel, dass man die Bewertung der Zahl Dreizehn im Laufe der Zeit, im Zusammenhang mit wiederkehrenden Naturereignissen und Zyklen, sowie unter dem Einfluss religiöser Vorstellungen sehr gegensätzlich betrachtete; sie konnte mit positiven, aber auch mit negativen Vorstellungen und Bewertungen verbunden sein. „Dreizehn: dreizehn Eigenschaften Gottes (2. Moses 34). Nachbiblisch als Teuflische Zahl verstanden, entstanden aus der Störung der Zahl zwölf, die das göttliche Gleichgewicht darstellt. Im Mittelalter eine Glückszahl: die zwölf mit Jesus um den Abendmahlstisch versammelten Jünger plus Jesus als der Dreizehnte. Zahl der Vollkommenheit.“ http://cgv.ch/downloads/biblische-zahlensymbolik.pdf
Oder auch: „DREIZEHN: Im Christentum gibt es dreizehn Tenebrae bzw. Fastenleuchter, Kerzen, die, eine nach der anderen gelöscht werden und so die Dunkelheit auf Erden bei Christi Tod symbolisieren. Dreizehn wird als Unglückszahl angesehen, da sie die Zahl des Judas Ischarioth bei Jesus und den zwölf Jüngern ist; sie ist ebenfalls die Zahl einer Hexenhöhle. Es gibt dreizehn Himmel bei den Maya, die jeder von einem Gott beherrscht werden. Dreizehn ist eine besondere Zahl im Kalender der Azteken, der in Dreizehn-Tage-Perioden eingeteilt ist; sie war auch die Zahl, die in der Wahrsagerei benutzt wurde.“ http://www.123sig.de/Religion_u__Mythol_/Zahlen-Symbole/zahlen-symbole.html
Ganz interessant - am Rande - sind letztlich auch Ideen, wie man sie u.a. bei Dan Brown findet, denn wer denkt bei ‚Dreizehn‘ nicht gleich an die13-stufige Pyramide und das allsehende Auge ;-) http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Dollarnote_siegel_hq.jpg&filetimestamp=20090918150416
„Dort ist eine ägyptische Pyramide abgebildet die aus 13 Stufen besteht und deren Spitze das ‚allsehende Auge Gottes‘ darstellt. Das ‚allsehende Auge Gottes‘ wurde seit jeher in Freimaurer-Organisationen verehrt, es ist dort ein bedeutendes Symbol. Das ‚allsehende Auge Gottes‘ in Verbindung mit einer Pyramide, dessen Spitze es darstellt, wurde von den Freimaurern erst ab dem Wilhelmsbader Freimaurerkonvent im Jahre 1782 übernommen, als es den Illuminaten gelang, die führenden Geister der ohnedies von ihnen schon seit geraumer Zeit unterwanderten Freimaurerei vollends für ihre Ziele zu gewinnen.“ http://www.interessantes.at/dollartrick/dollar-symbol.htm
Im Zusammenhang mit dem Polenfeldzug wird man die offiziell angegebene Zeit für den Kriegsbeginn heranziehen können, 4:45 Uhr, und in der Quersumme dieser Zeit die Einstellzeit des Bildes wiederfinden. Damit wird die 'Dreizehn' in ihrer Symbolik zur Unglückszahl.
Natürlich könnte man hier in jedem Fall Formen des Maskenwechsels finden, sei es in der Sache selbst, indem man die Dreizehn aus dieser oder jener Perspektive betrachtet, oder sei es in der Vorstellung der Menschen, was damit verbunden ist oder zu erreichen sein könnte.
Aber da gibt es ja auch noch das Einstelldatum. ;-) Darauf gehe ich dann am Ende der Besprechung ein.
Interessant ist natürlich die Themenvielfalt, mit der man das Bild „Maskenwechsel“ in Verbindung bringen kann. Eine kleine Auswahl an Links und verlinkten Bildern hast Du bereitgestellt. Man könnte diese Aufzählung gewiss mühelos ausweiten und auf Anhieb fällt mir auch ein kürzlich gelesener Beitrag zum Maskenwechsel als Kunstform der Sichuan-Oper ein, die in China scheinbar sogar als Staatsgeheimnis eingestuft wurde. http://german.china.org.cn/german/243645.htm
„Die Sichuan-Oper ist für ihre Maskenwechsel berühmt. Mittels Handbewegung oder Wenden wechseln die Künstler in kürzester Zeit die Masken. Professionelle Maskenspieler können in 20 Sekunden bis zu zehn Masken wechseln. In China gibt es nur 200 Künstler, die diese Kunstform beherrschen.“
Sich alle zwei Sekunden eine neue Maske aufsetzen zu können, erscheint allein aus technischer Sicht bereits mehr als erstaunlich, als Paradigma jedoch zudem auch ein wenig beängstigend, wenn man sich vorstellt, dass es bei dieser raschen Abfolge nur noch um das Aufgesetzte gehen kann und sich alles ausschließlich um die äußere Erscheinungsform, um Verstellung und Täuschung dreht.
Aber natürlich ist die Sichuan-Oper zunächst ein Spiel, so wie auch andere Bühnenstücke, Kostümbälle und Filme Spiele sind, die es dem Schauspieler, dem Tänzer oder dem Zuschauer ermöglichen, in eine andere Rolle zu schlüpfen, sich mit Phantasie in eine andere Welt zu träumen, oder eine solche vorzugaukeln und dadurch möglicherweise sogar andere Denk- und Verhaltensweisen kennenzulernen und sie mit dem eigenen Handeln und mit der eigenen Sicht der Dinge zu vergleichen, zu lernen, Neues oder Anderes anzunehmen oder auch abzulehnen. Bereits kleine Kinder spielen mit Vorliebe Rollenspiele, allein oder in einer Gemeinschaft.
Spiele dieser Art, auch das Betrachten von Spielen auf der Bühne, halte ich nicht nur für einen reinen Zeitvertreib und eine Ablenkung vom Alltag, sondern für einen überaus wichtigen Beitrag zur Entwicklung und eine Möglichkeit, die geistige und emotionale Intelligenz eines Menschen zu erweitern.
Das Aufsetzen von Masken kann den Blick für das Wesentliche schärfen. Masken - nicht nur die, die man vor ein Gesicht hält -, auch technisch oder mathematisch erzeugte Masken beispielsweise, ermöglichen eine Abstraktion, sie lassen Dinge und Überlegungen übersichtlicher erscheinen und aus dieser Übersicht heraus, können wiederum andere Gedanken und Bilder entwickelt werden. Anhand der Maske, der Imagination, kann Neues entstehen, weil sie einem ermöglicht, über das Vorhandene hinaus zu denken, etwas zu sehen, was einem sonst vielleicht verborgen geblieben wäre. In diesem Kontext kann man sicherlich auch Picassos "Demoiselles d'Avignon" sehen. Das Ändern und Außerkraftsetzen der Sehgewohnheiten der Kunstbetrachter, die angezettelte Rebellion des Geistes war auch eine wesentliche Voraussetzung für das Etablieren neuer Stilrichtungen in der Kunst, für deren Verständnis und Akzeptanz ... und nicht zuletzt auch für eine neue Malweise des Künstlers selbst, die sich vielleicht ein Stück weit erst aufgrund eines solchen Hilfsmittels herausbilden konnte.
- Übrigens erscheint mir die Beschäftigung mit der Geschichte und den Formen afrikanischer Masken überaus interessant. Ich konnte mich diesen Dingen vor Jahren bereits ein wenig nähern, überlegte sogar, durch Freunde angeregt, selbst eine kleine Sammlung anzulegen, die allerdings in den Anfängen steckenblieb. Es ist jedenfalls ein überaus beeindruckendes Fachgebiet, das einen in kulturellem Denken und in der Kreativität durchaus beeinflussen kann. - Es werden vielleicht ähnliche Gründe sein, aus denen sich auch Künstler der Gegenwart, wie Baselitz beispielsweise, mit dieser Materie befassen; sie können aus ihr schöpfen. http://www.ganz-muenchen.de/artculture/pinakothek_moderne/ausstellungen/2003/georg_baselitz_afrika.html
Masken können Schutz bieten; das wurde von den Fotofreunden bereits angesprochen. Auch dafür kann man viele Beispiele finden, beginnend bei einfachen Farbänderungen, wie es das Chamäleon praktiziert bis hin zur Umhüllung von zu restaurierenden Bauwerken.
Oft bzw. meist ist es der Schutz vor Verletzungen bzw. Beeinträchtigungen von außen, vor dem Gefressenwerden im schlimmsten Fall. Manchmal muss man Dinge oder Personen auch vor sich selbst schützen, was dann bis hin zu Gestalt- oder Persönlichkeitsveränderungen reicht, die unter ärztlicher Kontrolle medikamentös herbeigeführt werden.
Auch gezielt hervorgerufenekönnen Masken aufbauen, dem Betreffenden eine zeitlich begrenzte Bewusstseinserweiterung verschaffen, die Grenzen der Empfindungen und Erfahrungen verschieben. Nicht wenige Künstler - Maler, Musiker beispielsweise -, nutzten diese nicht ungefährliche Möglichkeit, sich in andere Sphären zu versetzen, um die ‚Erkenntnisse’ aus diesen Veränderungen später in ihre Werken einfließen zu lassen. Ich werte das an dieser Stelle nicht, da ich dies nur aus moralischer Sicht könnte, jedoch persönlich keinen Einblick in die eigentlichen Vorgänge und psychischen Auswirkungen habe.
Wenn Masken zur Tarnung benutzt werden, führen die, die sie aufsetzen, nicht immer Gutes im Schilde. Der Link zum Sektenausstieg lässt einen ebenso darüber nachdenken, wie der Tatort zu diesem Thema vor gut einer Woche; auch die Tarnung rechter Parteizeitungen, von Propagandamaterial, als harmlose und seriös aufgemachte Regionalzeitung für Menschen, die sich das Abonnement einer normalen Tageszeitung nicht leisten können, ist eine gezielte Verschleierung der eigentlichen Interessen, die sich auf normalem Wege vielleicht nicht so leicht an Mann und Frau bringen ließen. Ob man dies als harmlose Randerscheinungen betrachten muss oder ob darin tatsächlich ein ernstzunehmendes Gefährdungspotenzial steckt, wird man schwer beurteilen können. Auf jeden Fall ist es ratsam, nicht alles als gegeben hinzunehmen, sondern zu versuchen, mit Verstandnachzuschauen.
Der 1. September, das Einstelldatum deines Bildes, ist auch als Antikriegstag bekannt. Da passt der Hinweis auf den Polenfeldzug im Zusammenhang mit der Idee vom Maskenwechsel natürlich ganz hervorragend. Es ist einfach unglaublich, wie unmenschlich, kaltherzig, nur auf eigene Interessen und Macht bezogen diese Provokation und der Überfall geplant, getarnt und durchgeführt wurden. Das Märchen vom bösen Wolf und den sieben Geißlein ist als Paradigma harmlos dagegen, auch wenn die meisten Geißlein auch erst einmal gefressen wurden. Die Maske des Bösen brachte unendliches Leid über die Menschen.
Grundsätzlich interessant ist natürlich auch die Sicht hinter die eigenen Masken. Man wird das vielleicht mit Selbstfindung in Verbindung bringen können, für die man sich aber auch erst einmal interessieren und für die man gangbare Wege finden muss. In diesem Kontext gefällt mir der Hinweis auf Dorothea Tanning und ihr Gemälde „Birthday“ sehr gut. „Die Tür wird zur Metapher für das Betreten einer anderen Welt, für die Verwandlung.“ http://www.bruehl.de/tourismus/mernst/dorothea_tanning_.php Die Verwandlung könnte man nicht zuletzt auch in Verbindung bringen mit einem Zusichkommen, auch mit dem Häuten einer Schlange, wenn man eine Metapher Nietzsches bemühen möchte: „Die erste Natur. — So wie man uns jetzt erzieht, bekommen wir zuerst eine zweite Natur: und wir haben sie, wenn die Welt uns reif, mündig, brauchbar nennt. Einige Wenige sind Schlangen genug, um diese Haut eines Tages abzustoßen: dann, wenn unter ihrer Hülle ihre erste Natur reif geworden ist. Bei den Meisten vertrocknet der Keim davon.“ http://www.textlog.de/20148.html
Auch Mattheuers Skulptur „Gesichtzeigen“ http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Mattheuer und Gerts interessantes Foto von ihr hat mit dem Ablegen der ‚Häute’, Tarnungen, Hüllen zu tun, die zum Kern führen sollen.
Der Kern: Er ist es, den wir insgeheim suchen, ob in uns selbst oder in unserem Gegenüber. Von der Gesellschaft, der Politik, der Wirtschaft können wir ein Ablegen aller Masken nicht erwarten; man kann, wenn man dazu in der Lage ist, den Verhältnissen und ‚Machern’ hin und wieder und so die eine oder andere Verkleidung beseitigen, aber Masken werden diesbezüglich immer vorhanden sein, solange es Fragen der Macht und Interessen Einzelner gibt. Umso wichtiger ist es, dass die wenigen Menschen, die einem wirklich nahe stehen, die man liebt, denen man vertraut, in dieser ganz persönlichen Beziehung keine Masken tragen, dass sie es nicht nötig haben, etwas zu verbergen, dass man nicht eines Tages enttäuscht wird, weil man etwas vorfindet, womit man nicht rechnete. Ich vermute aber auch, dass es nicht möglich ist, dass sich ein Mensch unter solchen Voraussetzungen dauerhaft verstellen kann oder möchte, ob es nun zu seinem eigenen Vorteil geschah oder ob er es zu seinem eigenen oder zum Schutz eines Anderen getan hätte.
Zum Schluss wollte ich noch einmal auf die Zahlen und insbesondere auf das Einstelldatum eingehen. Bildet man aus diesen Zahlen die Quersumme, wird man erstaunlicherweise wieder eine Dreizehn finden, neben der bereits vorhandenen, rechts vom Komma im Vorschaubild. Man erhält also zwei mal dreizehn, getrennt durch ein Komma ... Gibt man das so in Google ein (doppelte Anführungsstriche sind in diesem Fall nicht nötig), wird ein Link angezeigt, der zum Hohelied der Liebe führt. http://www.bibel-online.net/buch/46.1-korinther/13.html
Das ist ein schöner Zufall ... oder doch keiner? Jedenfalls wünschte man sich, dass unter allen Masken, die der Mensch aufsetzt oder ablegt, die Liebe (inkl. Achtung, Respekt) zum Vorschein kommt, als Basis des Miteinander und allen Handelns, im großen Maßstab oder im ganz persönlichen Umfeld.
Soweit einmal eine erste Annäherung an dein Bild. Auf jeden möglichen Aspekt - es ließe sich noch manches ansprechen - habe ich gar nicht eingehen können.
"Deinen Freund erkennst du erst, wenn das Eis bricht"- ein Eskimo-Sprichwort. Man kann lange Zeit mit einem Menschen zusammenleben, erst wenn du rettungslos verloren scheinst, erkennst du erst wer dir hilft-ob er vorher eine Maske hatte oder nicht, lieber Eckhard.
Wer kann für sich die Garantie übernehmen, wie er sich in einer Panik, in der Not verhält?
Im Alltagsleben eine schöne Maske aufsetzen, ist einfach. Gert
hier auch ein Mann mit Maske, erinnert mich an dein Bild, lieber Eckhard. Wir zeigen zwar unsere Gesichter, sind wir bereit "Gesicht" zu zeigen? Das kann manchmal lebensgefährlich sein und das wissen viele heute und hier gar nicht mehr. Ob in Russland, der Türkei oder Chile, viele wurden dabei einen Kopf kürzer gemacht. Mut verlangt dies schon. Wo könnte dieser Herr stehen? vG Gert
Masken sind auswechselbar, die Köpfe darunter leider nicht .
Wenn die Bildnisse hier tatsächlich in Kinderköpfen erdacht und umgesetzt wurden , so ist das ein gutes Omen .....
Carsten Mundt 08/09/2010 18:58
Lieber Eckhard,tut mir leid, dass ich im Augenblick gar nicht so recht erwidern kann oder mir noch näher Gedanken mache.
Aber wie gesagt, wir lassen das Haus streichen, und wo der Maler denn gerade einmal da ist, lasse ich gleich Wohnzimmer und Küche mitmachen.
Nicht gerade ein Maskenwechsel, aber vielleicht eine Häutung :)
Wenn auch nur innenarchitektonisch...
lg Carsten
Kerstin Stolzenburg 08/09/2010 16:19
Lieber Eckhard, wo kann man mit der Interpretation eines Bildes ansetzen, das sich im Kontext der verlinkten Beigaben und Konstellationen aus Einstellzeit und Einstelldatum als inhaltlich so überaus reich erweist? :-)Vielleicht sollte man zunächst die Zahlen betrachten, wobei diese nicht nur einen interessanten Einstieg, sondern auch einen schönen Abschluss der Besprechung bilden könnten...
Also vielleicht zunächst zu den Zahlen :-). Unter dem Bild ist zu lesen: 01.09.2010, 13:00 (im Vorschaubild erscheint zwischen beiden Angaben ein Komma). Mir fiel dabei zunächst die Dreizehn rechts vom Komma auf. Ein Bild ausgerechnet um 13 Uhr einzustellen, könnte zwar ein großer Zufall sein, allerdings glaube ich in diesem Fall natürlich nicht an einen Zufall. Als geübte fclerin weiß man also, was zu tun ist und vergleicht sogleich die Angaben zur Zahlensymbolik, so sie einem nicht bereits geläufig sind. (... sind sie mir aber höchstens ansatzweise angesichts so interessanter Publikationen wie der verlinkten - beispielsweise -: http://books.google.de/books?id=so0UO01mjPYC&printsec=frontcover&dq=zahlensymbolik&source=bl&ots=CkBZTxXLNB&sig=KvL9TxhbCybkUbpr3xSxb_IY3-w&hl=de&ei=zJiGTIG9Dc-ysAb89b2RBg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CDQQ6AEwBzgK#v=onepage&q&f=false )
Allerdings fiel mir in Bezug auf einen Maskenwechsel auf Anhieb nicht wirklich Eindeutiges auf, aber doch so viel, dass man die Bewertung der Zahl Dreizehn im Laufe der Zeit, im Zusammenhang mit wiederkehrenden Naturereignissen und Zyklen, sowie unter dem Einfluss religiöser Vorstellungen sehr gegensätzlich betrachtete; sie konnte mit positiven, aber auch mit negativen Vorstellungen und Bewertungen verbunden sein. „Dreizehn: dreizehn Eigenschaften Gottes (2. Moses 34). Nachbiblisch als Teuflische Zahl verstanden, entstanden aus der Störung der Zahl zwölf, die das göttliche Gleichgewicht darstellt. Im Mittelalter eine Glückszahl: die zwölf mit Jesus um den Abendmahlstisch versammelten Jünger plus Jesus als der Dreizehnte. Zahl der Vollkommenheit.“ http://cgv.ch/downloads/biblische-zahlensymbolik.pdf
Oder auch: „DREIZEHN: Im Christentum gibt es dreizehn Tenebrae bzw. Fastenleuchter, Kerzen, die, eine nach der anderen gelöscht werden und so die Dunkelheit auf Erden bei Christi Tod symbolisieren. Dreizehn wird als Unglückszahl angesehen, da sie die Zahl des Judas Ischarioth bei Jesus und den zwölf Jüngern ist; sie ist ebenfalls die Zahl einer Hexenhöhle. Es gibt dreizehn Himmel bei den Maya, die jeder von einem Gott beherrscht werden. Dreizehn ist eine besondere Zahl im Kalender der Azteken, der in Dreizehn-Tage-Perioden eingeteilt ist; sie war auch die Zahl, die in der Wahrsagerei benutzt wurde.“ http://www.123sig.de/Religion_u__Mythol_/Zahlen-Symbole/zahlen-symbole.html
Ganz interessant - am Rande - sind letztlich auch Ideen, wie man sie u.a. bei Dan Brown findet, denn wer denkt bei ‚Dreizehn‘ nicht gleich an die13-stufige Pyramide und das allsehende Auge ;-) http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Dollarnote_siegel_hq.jpg&filetimestamp=20090918150416
„Dort ist eine ägyptische Pyramide abgebildet die aus 13 Stufen besteht und deren Spitze das ‚allsehende Auge Gottes‘ darstellt. Das ‚allsehende Auge Gottes‘ wurde seit jeher in Freimaurer-Organisationen verehrt, es ist dort ein bedeutendes Symbol. Das ‚allsehende Auge Gottes‘ in Verbindung mit einer Pyramide, dessen Spitze es darstellt, wurde von den Freimaurern erst ab dem Wilhelmsbader Freimaurerkonvent im Jahre 1782 übernommen, als es den Illuminaten gelang, die führenden Geister der ohnedies von ihnen schon seit geraumer Zeit unterwanderten Freimaurerei vollends für ihre Ziele zu gewinnen.“ http://www.interessantes.at/dollartrick/dollar-symbol.htm
Im Zusammenhang mit dem Polenfeldzug wird man die offiziell angegebene Zeit für den Kriegsbeginn heranziehen können, 4:45 Uhr, und in der Quersumme dieser Zeit die Einstellzeit des Bildes wiederfinden. Damit wird die 'Dreizehn' in ihrer Symbolik zur Unglückszahl.
Natürlich könnte man hier in jedem Fall Formen des Maskenwechsels finden, sei es in der Sache selbst, indem man die Dreizehn aus dieser oder jener Perspektive betrachtet, oder sei es in der Vorstellung der Menschen, was damit verbunden ist oder zu erreichen sein könnte.
Aber da gibt es ja auch noch das Einstelldatum. ;-) Darauf gehe ich dann am Ende der Besprechung ein.
Interessant ist natürlich die Themenvielfalt, mit der man das Bild „Maskenwechsel“ in Verbindung bringen kann. Eine kleine Auswahl an Links und verlinkten Bildern hast Du bereitgestellt. Man könnte diese Aufzählung gewiss mühelos ausweiten und auf Anhieb fällt mir auch ein kürzlich gelesener Beitrag zum Maskenwechsel als Kunstform der Sichuan-Oper ein, die in China scheinbar sogar als Staatsgeheimnis eingestuft wurde. http://german.china.org.cn/german/243645.htm
„Die Sichuan-Oper ist für ihre Maskenwechsel berühmt. Mittels Handbewegung oder Wenden wechseln die Künstler in kürzester Zeit die Masken. Professionelle Maskenspieler können in 20 Sekunden bis zu zehn Masken wechseln. In China gibt es nur 200 Künstler, die diese Kunstform beherrschen.“
Sich alle zwei Sekunden eine neue Maske aufsetzen zu können, erscheint allein aus technischer Sicht bereits mehr als erstaunlich, als Paradigma jedoch zudem auch ein wenig beängstigend, wenn man sich vorstellt, dass es bei dieser raschen Abfolge nur noch um das Aufgesetzte gehen kann und sich alles ausschließlich um die äußere Erscheinungsform, um Verstellung und Täuschung dreht.
Aber natürlich ist die Sichuan-Oper zunächst ein Spiel, so wie auch andere Bühnenstücke, Kostümbälle und Filme Spiele sind, die es dem Schauspieler, dem Tänzer oder dem Zuschauer ermöglichen, in eine andere Rolle zu schlüpfen, sich mit Phantasie in eine andere Welt zu träumen, oder eine solche vorzugaukeln und dadurch möglicherweise sogar andere Denk- und Verhaltensweisen kennenzulernen und sie mit dem eigenen Handeln und mit der eigenen Sicht der Dinge zu vergleichen, zu lernen, Neues oder Anderes anzunehmen oder auch abzulehnen. Bereits kleine Kinder spielen mit Vorliebe Rollenspiele, allein oder in einer Gemeinschaft.
Spiele dieser Art, auch das Betrachten von Spielen auf der Bühne, halte ich nicht nur für einen reinen Zeitvertreib und eine Ablenkung vom Alltag, sondern für einen überaus wichtigen Beitrag zur Entwicklung und eine Möglichkeit, die geistige und emotionale Intelligenz eines Menschen zu erweitern.
Das Aufsetzen von Masken kann den Blick für das Wesentliche schärfen. Masken - nicht nur die, die man vor ein Gesicht hält -, auch technisch oder mathematisch erzeugte Masken beispielsweise, ermöglichen eine Abstraktion, sie lassen Dinge und Überlegungen übersichtlicher erscheinen und aus dieser Übersicht heraus, können wiederum andere Gedanken und Bilder entwickelt werden. Anhand der Maske, der Imagination, kann Neues entstehen, weil sie einem ermöglicht, über das Vorhandene hinaus zu denken, etwas zu sehen, was einem sonst vielleicht verborgen geblieben wäre. In diesem Kontext kann man sicherlich auch Picassos "Demoiselles d'Avignon" sehen. Das Ändern und Außerkraftsetzen der Sehgewohnheiten der Kunstbetrachter, die angezettelte Rebellion des Geistes war auch eine wesentliche Voraussetzung für das Etablieren neuer Stilrichtungen in der Kunst, für deren Verständnis und Akzeptanz ... und nicht zuletzt auch für eine neue Malweise des Künstlers selbst, die sich vielleicht ein Stück weit erst aufgrund eines solchen Hilfsmittels herausbilden konnte.
- Übrigens erscheint mir die Beschäftigung mit der Geschichte und den Formen afrikanischer Masken überaus interessant. Ich konnte mich diesen Dingen vor Jahren bereits ein wenig nähern, überlegte sogar, durch Freunde angeregt, selbst eine kleine Sammlung anzulegen, die allerdings in den Anfängen steckenblieb. Es ist jedenfalls ein überaus beeindruckendes Fachgebiet, das einen in kulturellem Denken und in der Kreativität durchaus beeinflussen kann. - Es werden vielleicht ähnliche Gründe sein, aus denen sich auch Künstler der Gegenwart, wie Baselitz beispielsweise, mit dieser Materie befassen; sie können aus ihr schöpfen. http://www.ganz-muenchen.de/artculture/pinakothek_moderne/ausstellungen/2003/georg_baselitz_afrika.html
Masken können Schutz bieten; das wurde von den Fotofreunden bereits angesprochen. Auch dafür kann man viele Beispiele finden, beginnend bei einfachen Farbänderungen, wie es das Chamäleon praktiziert bis hin zur Umhüllung von zu restaurierenden Bauwerken. Oft bzw. meist ist es der Schutz vor Verletzungen bzw. Beeinträchtigungen von außen, vor dem Gefressenwerden im schlimmsten Fall. Manchmal muss man Dinge oder Personen auch vor sich selbst schützen, was dann bis hin zu Gestalt- oder Persönlichkeitsveränderungen reicht, die unter ärztlicher Kontrolle medikamentös herbeigeführt werden.
Auch gezielt hervorgerufenekönnen Masken aufbauen, dem Betreffenden eine zeitlich begrenzte Bewusstseinserweiterung verschaffen, die Grenzen der Empfindungen und Erfahrungen verschieben. Nicht wenige Künstler - Maler, Musiker beispielsweise -, nutzten diese nicht ungefährliche Möglichkeit, sich in andere Sphären zu versetzen, um die ‚Erkenntnisse’ aus diesen Veränderungen später in ihre Werken einfließen zu lassen. Ich werte das an dieser Stelle nicht, da ich dies nur aus moralischer Sicht könnte, jedoch persönlich keinen Einblick in die eigentlichen Vorgänge und psychischen Auswirkungen habe.
Wenn Masken zur Tarnung benutzt werden, führen die, die sie aufsetzen, nicht immer Gutes im Schilde. Der Link zum Sektenausstieg lässt einen ebenso darüber nachdenken, wie der Tatort zu diesem Thema vor gut einer Woche; auch die Tarnung rechter Parteizeitungen, von Propagandamaterial, als harmlose und seriös aufgemachte Regionalzeitung für Menschen, die sich das Abonnement einer normalen Tageszeitung nicht leisten können, ist eine gezielte Verschleierung der eigentlichen Interessen, die sich auf normalem Wege vielleicht nicht so leicht an Mann und Frau bringen ließen. Ob man dies als harmlose Randerscheinungen betrachten muss oder ob darin tatsächlich ein ernstzunehmendes Gefährdungspotenzial steckt, wird man schwer beurteilen können. Auf jeden Fall ist es ratsam, nicht alles als gegeben hinzunehmen, sondern zu versuchen, mit Verstandnachzuschauen.
Der 1. September, das Einstelldatum deines Bildes, ist auch als Antikriegstag bekannt. Da passt der Hinweis auf den Polenfeldzug im Zusammenhang mit der Idee vom Maskenwechsel natürlich ganz hervorragend. Es ist einfach unglaublich, wie unmenschlich, kaltherzig, nur auf eigene Interessen und Macht bezogen diese Provokation und der Überfall geplant, getarnt und durchgeführt wurden. Das Märchen vom bösen Wolf und den sieben Geißlein ist als Paradigma harmlos dagegen, auch wenn die meisten Geißlein auch erst einmal gefressen wurden. Die Maske des Bösen brachte unendliches Leid über die Menschen.
Grundsätzlich interessant ist natürlich auch die Sicht hinter die eigenen Masken. Man wird das vielleicht mit Selbstfindung in Verbindung bringen können, für die man sich aber auch erst einmal interessieren und für die man gangbare Wege finden muss. In diesem Kontext gefällt mir der Hinweis auf Dorothea Tanning und ihr Gemälde „Birthday“ sehr gut. „Die Tür wird zur Metapher für das Betreten einer anderen Welt, für die Verwandlung.“ http://www.bruehl.de/tourismus/mernst/dorothea_tanning_.php Die Verwandlung könnte man nicht zuletzt auch in Verbindung bringen mit einem Zusichkommen, auch mit dem Häuten einer Schlange, wenn man eine Metapher Nietzsches bemühen möchte: „Die erste Natur. — So wie man uns jetzt erzieht, bekommen wir zuerst eine zweite Natur: und wir haben sie, wenn die Welt uns reif, mündig, brauchbar nennt. Einige Wenige sind Schlangen genug, um diese Haut eines Tages abzustoßen: dann, wenn unter ihrer Hülle ihre erste Natur reif geworden ist. Bei den Meisten vertrocknet der Keim davon.“ http://www.textlog.de/20148.html
Auch Mattheuers Skulptur „Gesichtzeigen“ http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Mattheuer und Gerts interessantes Foto von ihr hat mit dem Ablegen der ‚Häute’, Tarnungen, Hüllen zu tun, die zum Kern führen sollen.
Der Kern: Er ist es, den wir insgeheim suchen, ob in uns selbst oder in unserem Gegenüber. Von der Gesellschaft, der Politik, der Wirtschaft können wir ein Ablegen aller Masken nicht erwarten; man kann, wenn man dazu in der Lage ist, den Verhältnissen und ‚Machern’ hin und wieder und so die eine oder andere Verkleidung beseitigen, aber Masken werden diesbezüglich immer vorhanden sein, solange es Fragen der Macht und Interessen Einzelner gibt. Umso wichtiger ist es, dass die wenigen Menschen, die einem wirklich nahe stehen, die man liebt, denen man vertraut, in dieser ganz persönlichen Beziehung keine Masken tragen, dass sie es nicht nötig haben, etwas zu verbergen, dass man nicht eines Tages enttäuscht wird, weil man etwas vorfindet, womit man nicht rechnete. Ich vermute aber auch, dass es nicht möglich ist, dass sich ein Mensch unter solchen Voraussetzungen dauerhaft verstellen kann oder möchte, ob es nun zu seinem eigenen Vorteil geschah oder ob er es zu seinem eigenen oder zum Schutz eines Anderen getan hätte.
Zum Schluss wollte ich noch einmal auf die Zahlen und insbesondere auf das Einstelldatum eingehen. Bildet man aus diesen Zahlen die Quersumme, wird man erstaunlicherweise wieder eine Dreizehn finden, neben der bereits vorhandenen, rechts vom Komma im Vorschaubild. Man erhält also zwei mal dreizehn, getrennt durch ein Komma ... Gibt man das so in Google ein (doppelte Anführungsstriche sind in diesem Fall nicht nötig), wird ein Link angezeigt, der zum Hohelied der Liebe führt. http://www.bibel-online.net/buch/46.1-korinther/13.html
Das ist ein schöner Zufall ... oder doch keiner? Jedenfalls wünschte man sich, dass unter allen Masken, die der Mensch aufsetzt oder ablegt, die Liebe (inkl. Achtung, Respekt) zum Vorschein kommt, als Basis des Miteinander und allen Handelns, im großen Maßstab oder im ganz persönlichen Umfeld.
Soweit einmal eine erste Annäherung an dein Bild. Auf jeden möglichen Aspekt - es ließe sich noch manches ansprechen - habe ich gar nicht eingehen können.
Kerstin
Gert Rehn 07/09/2010 0:09
"Deinen Freund erkennst du erst, wenn das Eis bricht"- ein Eskimo-Sprichwort. Man kann lange Zeit mit einem Menschen zusammenleben, erst wenn du rettungslos verloren scheinst, erkennst du erst wer dir hilft-ob er vorher eine Maske hatte oder nicht, lieber Eckhard.Wer kann für sich die Garantie übernehmen, wie er sich in einer Panik, in der Not verhält?
Im Alltagsleben eine schöne Maske aufsetzen, ist einfach. Gert
Andreas Denhoff 06/09/2010 23:00
Maskenwechsel... man erfährt die Wahrheit nicht, versteckt sich weiter. Ins Innere eines Menschen kann man nie schauen, auch ohne Maske...LG Andreas
Gert Rehn 06/09/2010 7:11
hier auch ein Mann mit Maske, erinnert mich an dein Bild, lieber Eckhard. Wir zeigen zwar unsere Gesichter, sind wir bereit "Gesicht" zu zeigen? Das kann manchmal lebensgefährlich sein und das wissen viele heute und hier gar nicht mehr. Ob in Russland, der Türkei oder Chile, viele wurden dabei einen Kopf kürzer gemacht. Mut verlangt dies schon. Wo könnte dieser Herr stehen? vG Gert† Trude S. 03/09/2010 12:08
Masken sind auswechselbar, die Köpfe darunter leider nicht .Wenn die Bildnisse hier tatsächlich in Kinderköpfen erdacht und umgesetzt wurden , so ist das ein gutes Omen .....