@kerstin westost:
warum bezeichnest du es erst sehr abwertend als lächerlich "hier mit capa zu kommen", um dann selbst über capa zu philosophieren. ist dein beitrag damit nicht auch "einfach lächerlich"
Kunst ist der Prozess, der Inneres "veräußert", sichtbar macht, fühlbar macht, hörbar macht,... Das Ergebnis ist ein Kunst-"Werk". Nach dieser Definition (die einzige, die mir plausibel und nachvollziehbar scheint) kann ausschließlich der Künstler beurteilen, ob es sich bei dem, was er tut, um Kunst handelt. Die Beurteilung des Betrachters ist dabei latte. Ein Betrachter kann allenfalls und bestenfalls feststellen, daß das Kunstwerk seine Sprache spricht - er sich also darin erkennt. Mehr nicht. Jede quantitative und qualitative Verwendung des Begriffes "Kunst" ist Unsinn.
Das so nebenbei - Danke für`s Lesen :)
wenn ich die mir bekannten kriterien für kunst anschaue, dann halte ich den verzweifelten versuch eine diskussion darüber loszutreten, für verzweifelt.
vollkommen uninteressant ob dies kunst sei, ich jedenfalls würde das bild auch in einer anderen galerie betrachten und angemessen finden.
rein ästhetisch und künstlerisch mag ich das bild. auch die möglichen schwerwiegenden und beklemmeneden assoziationen finde ich stimmig. deswegen habe ich mit pro gestimmt. nur deswegen und aus keinem anderen gründen.
@Cameron:
Das Bild Capas ist, falls es arrangierrt sein sollte, propagandistischer Lug und Betrug. Und Capa, der auf seiner Echtheit bestand, in dieser Hinsicht ein Lügner und Betrüger. Wäre es früher aufgedeckt worden, so wäre der heutige Ruf Capas ein anderer.
Gratulation zum Bild, denke, es ist (für mich !) eine sehr ordentliche Fotografie.
@Cameron: Im Prinzip bin ich bei Deiner Meinung. Aber trage bitte nicht zur Legendenbildung hinsichtlich des fallenden Soldaten bei, denn das wird wahrscheinlich nie aufgeklärt werden.
Kenne die Geschichte um Cappa ganz gut. Auch heute ist der endgültige Beweis für "das Stellen" dieser Aufnahme nicht erbracht. Auch in Deinem angeführten Artikel ist das so deutlich gesagt.
lg jens
Holger zeigt hier seit geraumer Zeit Fotos,
die allesamt stark bearbeitet sind und meist auf Montagen beruhen. Die meisten seiner Buddys,
die die Fotos vielleicht etwas länger betrachten, sehen das, wissen das. Und Holger geht sicherlich auch davon aus, dass seine Arbeiten entsprechend analysiert werden. Es ist deshalb sicher kein von ihm beabsichtigtes Versteckspiel, wenn ein entsprechender Hinweis unter dem Foto fehlt.
Ich würde es nicht so machen, denn gerade bei so stark emotionalisierenden Fotos sollte eine gewisse
Authentizität vorhanden sein - oder eben wenigstens eine kurze Erklärung. Die würde zweifellos gerade im Voting viele User anders entscheiden lassen ...
Ich halte diese Arbeit Holgers übrigens für nicht sehr gelungen - da hat er wesentlich Besseres im Portfolio.
jeder kennt robert capa, einen der berühmtesten reportagefotografen überhaupt. ein gründungsmitglied der legendären magnum agentur.
eines seiner bekanntesten fotos ist das bild "Tod eines Milizionärs" 1936 im spanischen bürgerkrieg entstanden. ein von der tödlichen kugel getroffener soldat im sturz. wer sich nicht auf anhieb daran erinnert, einfach mal googeln. dieses foto ging um die welt ... ein echtes zeitdokument. eines der berühmtesten fotos aller zeiten.
heute weiss man: es war gestellt ... ein fake.
uff .... und jetzt?
ist das bild jetzt etwa schlechter als vorher?
nein ... denn es hat den zweck erfüllt, den fotografie erfüllen soll: es hat die menschen berührt.
einen interessanten artikel über den künstlerischen wert solcher fotos findet man hier:
vergesst in eurer Diskussion die Komponente des Künstlers nicht
er (sie ) alleine entscheidet was in seinen Werken vorkommt und was er weglässt ,
wenn du eine Vision hast kannst du dich nicht darum kümmern in welche Schublade sie eventuell passen könnte
ich bewundere zb. Künstler , Fotografen etc . dessen Werke du nicht fassen kannst , die immer ein Stück Mystic bewahren so lange du auch hinschaust !
ist es real oder nicht ? ich sehe es nicht als Lüge sondern als Stilmittel
ich mag sowas und mache das in meinen Bilder so ähnlich .
ich lasse alles auf , damit sich jeder Betrachter damit beschäftigen kann und freue mich sogar wenn Zweifel bleiben , dann ist ein Bild interessant und hat seinen Zweck erfüllt !
Das Bild von den Bauarbeitern, die in schwindelnder Höhe auf einem Stahlträger sitzen und frühstücken, dürfte jeder kennen. Mal unterstellt, es ist nicht nur zu Reportagenzwecken entstanden, wird doch keiner behaupten, dass seine Wirkung nicht von der Frage abhängig ist, ob es sich um eine Montage handelt oder nicht. Auch wenn der ein oder andere der Ansicht ist, dass es darauf nicht ankommt, weil er andere Ansätze hat, ändert sich daran grundlegend nichts. Und gerade wenn es egal ist, ob es eine Montage ist, kann man es doch dazu schreiben, oder nicht?
"ich bleibe dabei:
für mich einzig entscheidend ist, was ein bild in mir auslöst (vielleicht lese ich deshalb auch nie titel oder sektionen). es spielt dabei überhaupt keine rolle, wie es entstanden ist. wenn es gut gemacht ist. dieses hier ist offensichtlich so gut gemacht, dass viele es für ein zeitdokument hielten."
Ein Bild kann nur dann etwas auslösen, in einer bestimmten Weise wirken, wenn der Betrachter implizit einen Kontext dafür annimmt. Hat er sich in dem Kontext geirrt, wie hier offenbar (zumindest) der Vorschlagende, so ist auch seine Wahrnehmung eine irregeleitete. Er ist einer Lüge aufgesessen, bzw. hat sich selbst angelogen. Ich will es bewußt so deutlich benennen.
Aber mal angenommen, Du hättest recht und es wäre wirklich egal. Welche Konsequenzen hätte das?
Unter anderem die, das es gar keine echten "Zeitdokumente" mehr gibt. Keine dokumtarische Fotografie. Begriffe wie Reportage, Street, Wildlife wären nur mehr leere Worthülsen, die bestenfalls nahelegen, welche Art von Motiv am ehesten zu erwarten ist. Reortagefotografen müssten konkurrrieren mit Hollywoodstudios, Wildlife-Fotografen mit Knipsern, die ausgestopfte Fogis im Studio ablichten. Und sie müssten sich fragen, warum sie erschwerte Bedingungen auf sich nehmen, wenn am Ende davon doch nichts haften bleibt.
Ich stimme Alfons zu, man müsste erkennen können, dass dieses Bild keine Authentizität in Anspruch nimmt. Jedoch, viele erkennen es nicht. Viele geben ein Pro für ein gutes X obwohl es eigentlich ein schönes U ist. Mich stört das, ich finde es unseriös.
Cameron 04/02/2011 0:03
@kerstin westost:warum bezeichnest du es erst sehr abwertend als lächerlich "hier mit capa zu kommen", um dann selbst über capa zu philosophieren. ist dein beitrag damit nicht auch "einfach lächerlich"
Rafael S. 03/02/2011 23:28
Kunst ist der Prozess, der Inneres "veräußert", sichtbar macht, fühlbar macht, hörbar macht,... Das Ergebnis ist ein Kunst-"Werk". Nach dieser Definition (die einzige, die mir plausibel und nachvollziehbar scheint) kann ausschließlich der Künstler beurteilen, ob es sich bei dem, was er tut, um Kunst handelt. Die Beurteilung des Betrachters ist dabei latte. Ein Betrachter kann allenfalls und bestenfalls feststellen, daß das Kunstwerk seine Sprache spricht - er sich also darin erkennt. Mehr nicht. Jede quantitative und qualitative Verwendung des Begriffes "Kunst" ist Unsinn.Das so nebenbei - Danke für`s Lesen :)
Matthias von Schramm 03/02/2011 22:58
wenn ich die mir bekannten kriterien für kunst anschaue, dann halte ich den verzweifelten versuch eine diskussion darüber loszutreten, für verzweifelt.vollkommen uninteressant ob dies kunst sei, ich jedenfalls würde das bild auch in einer anderen galerie betrachten und angemessen finden.
Tanya R. O. 03/02/2011 22:32
wie Kommissar Lohmann. mir ist es auch wichtig.ich kann hierzu nicht gratulieren.
ich bin einfach kein Freund solcher Fotografie aber
das ist mein persönlicher Geschmack
Matthias von Schramm 03/02/2011 20:10
rein ästhetisch und künstlerisch mag ich das bild. auch die möglichen schwerwiegenden und beklemmeneden assoziationen finde ich stimmig. deswegen habe ich mit pro gestimmt. nur deswegen und aus keinem anderen gründen.Jurate Jablonskyte 03/02/2011 20:10
Gefällt mir!0x FF 03/02/2011 19:46
@Cameron:Das Bild Capas ist, falls es arrangierrt sein sollte, propagandistischer Lug und Betrug. Und Capa, der auf seiner Echtheit bestand, in dieser Hinsicht ein Lügner und Betrüger. Wäre es früher aufgedeckt worden, so wäre der heutige Ruf Capas ein anderer.
Jens Lotz 03/02/2011 19:44
Gratulation zum Bild, denke, es ist (für mich !) eine sehr ordentliche Fotografie.@Cameron: Im Prinzip bin ich bei Deiner Meinung. Aber trage bitte nicht zur Legendenbildung hinsichtlich des fallenden Soldaten bei, denn das wird wahrscheinlich nie aufgeklärt werden.
Kenne die Geschichte um Cappa ganz gut. Auch heute ist der endgültige Beweis für "das Stellen" dieser Aufnahme nicht erbracht. Auch in Deinem angeführten Artikel ist das so deutlich gesagt.
lg jens
Werner Büttner 03/02/2011 19:22
Holger zeigt hier seit geraumer Zeit Fotos,die allesamt stark bearbeitet sind und meist auf Montagen beruhen. Die meisten seiner Buddys,
die die Fotos vielleicht etwas länger betrachten, sehen das, wissen das. Und Holger geht sicherlich auch davon aus, dass seine Arbeiten entsprechend analysiert werden. Es ist deshalb sicher kein von ihm beabsichtigtes Versteckspiel, wenn ein entsprechender Hinweis unter dem Foto fehlt.
Ich würde es nicht so machen, denn gerade bei so stark emotionalisierenden Fotos sollte eine gewisse
Authentizität vorhanden sein - oder eben wenigstens eine kurze Erklärung. Die würde zweifellos gerade im Voting viele User anders entscheiden lassen ...
Ich halte diese Arbeit Holgers übrigens für nicht sehr gelungen - da hat er wesentlich Besseres im Portfolio.
Werner
Cameron 03/02/2011 19:16
@Ox FF@Jörg Krause
@M.Gebel
jeder kennt robert capa, einen der berühmtesten reportagefotografen überhaupt. ein gründungsmitglied der legendären magnum agentur.
eines seiner bekanntesten fotos ist das bild "Tod eines Milizionärs" 1936 im spanischen bürgerkrieg entstanden. ein von der tödlichen kugel getroffener soldat im sturz. wer sich nicht auf anhieb daran erinnert, einfach mal googeln. dieses foto ging um die welt ... ein echtes zeitdokument. eines der berühmtesten fotos aller zeiten.
heute weiss man: es war gestellt ... ein fake.
uff .... und jetzt?
ist das bild jetzt etwa schlechter als vorher?
nein ... denn es hat den zweck erfüllt, den fotografie erfüllen soll: es hat die menschen berührt.
einen interessanten artikel über den künstlerischen wert solcher fotos findet man hier:
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.geschichte-der-fotografie.mediastuff.de/images/todspanier.jpg&imgrefurl=http://www.geschichte-der-fotografie.mediastuff.de/farb.html&usg=__xzB128lubaVFclOz5NModZUlbhY=&h=186&w=250&sz=12&hl=de&start=9&sig2=4BYxr2Hxya06Vz5hokNWlw&zoom=1&um=1&itbs=1&tbnid=6hP75r2g7A5BWM:&tbnh=83&tbnw=111&prev=/images%3Fq%3Dtod%2Beines%2Bsoldaten%2Bspanien%2Bb%25C3%25BCrgerkrieg%26um%3D1%26hl%3Dde%26sa%3DN%26tbs%3Disch:1&ei=g-5KTbCNAcaAswaGocixDw
... dort ist auch das foto von capa zu sehen.
@holger: glückwunsch zum bild.
Holger Droste 03/02/2011 19:15
vergesst in eurer Diskussion die Komponente des Künstlers nicht
er (sie ) alleine entscheidet was in seinen Werken vorkommt und was er weglässt ,
wenn du eine Vision hast kannst du dich nicht darum kümmern in welche Schublade sie eventuell passen könnte
ich bewundere zb. Künstler , Fotografen etc . dessen Werke du nicht fassen kannst , die immer ein Stück Mystic bewahren so lange du auch hinschaust !
ist es real oder nicht ? ich sehe es nicht als Lüge sondern als Stilmittel
ich mag sowas und mache das in meinen Bilder so ähnlich .
ich lasse alles auf , damit sich jeder Betrachter damit beschäftigen kann und freue mich sogar wenn Zweifel bleiben , dann ist ein Bild interessant und hat seinen Zweck erfüllt !
Danke euch für die netten Beitrage :o)
- Andre - 03/02/2011 18:58
Herzlichen Glückwunsch... sehr gut gemacht!J.B. Herrmann 03/02/2011 18:46
mein nachträgliches PRO....Joerg Krause 03/02/2011 18:39
Das Bild von den Bauarbeitern, die in schwindelnder Höhe auf einem Stahlträger sitzen und frühstücken, dürfte jeder kennen. Mal unterstellt, es ist nicht nur zu Reportagenzwecken entstanden, wird doch keiner behaupten, dass seine Wirkung nicht von der Frage abhängig ist, ob es sich um eine Montage handelt oder nicht. Auch wenn der ein oder andere der Ansicht ist, dass es darauf nicht ankommt, weil er andere Ansätze hat, ändert sich daran grundlegend nichts. Und gerade wenn es egal ist, ob es eine Montage ist, kann man es doch dazu schreiben, oder nicht?0x FF 03/02/2011 18:33
Cameron, heute um 9:33 Uhr"ich bleibe dabei:
für mich einzig entscheidend ist, was ein bild in mir auslöst (vielleicht lese ich deshalb auch nie titel oder sektionen). es spielt dabei überhaupt keine rolle, wie es entstanden ist. wenn es gut gemacht ist. dieses hier ist offensichtlich so gut gemacht, dass viele es für ein zeitdokument hielten."
Ein Bild kann nur dann etwas auslösen, in einer bestimmten Weise wirken, wenn der Betrachter implizit einen Kontext dafür annimmt. Hat er sich in dem Kontext geirrt, wie hier offenbar (zumindest) der Vorschlagende, so ist auch seine Wahrnehmung eine irregeleitete. Er ist einer Lüge aufgesessen, bzw. hat sich selbst angelogen. Ich will es bewußt so deutlich benennen.
Aber mal angenommen, Du hättest recht und es wäre wirklich egal. Welche Konsequenzen hätte das?
Unter anderem die, das es gar keine echten "Zeitdokumente" mehr gibt. Keine dokumtarische Fotografie. Begriffe wie Reportage, Street, Wildlife wären nur mehr leere Worthülsen, die bestenfalls nahelegen, welche Art von Motiv am ehesten zu erwarten ist. Reortagefotografen müssten konkurrrieren mit Hollywoodstudios, Wildlife-Fotografen mit Knipsern, die ausgestopfte Fogis im Studio ablichten. Und sie müssten sich fragen, warum sie erschwerte Bedingungen auf sich nehmen, wenn am Ende davon doch nichts haften bleibt.
Ich stimme Alfons zu, man müsste erkennen können, dass dieses Bild keine Authentizität in Anspruch nimmt. Jedoch, viele erkennen es nicht. Viele geben ein Pro für ein gutes X obwohl es eigentlich ein schönes U ist. Mich stört das, ich finde es unseriös.