1) Also: - Der Lehrer bespricht mit den Projektteilnehmern die Ergebnisse. Er hat zur Vorbereitung des Projekts auf die vorzügliche Erläuterung von XYniel zurückgreifen können. Er fühlt sich somit dem etwas schwierigen Thema auch gewachsen. Dies Bild ist dran. Die drei Schüler, die es erarbeitet haben, stellen es vor und beschränken sich fast nur auf´s Technische. Location, Beleuchtung, Aufnahmedaten und das, was oben auch für uns geschrieben steht.
" Was meint Ihr, wie das Thema umgesetzt worden ist ?" - Zilla: "Das Hackebeil ist ganz schön krass ...!!! - Woher habt ihr eigentlich die Frau ?? Ich hätte mich dafür nicht hergegeben... - Arvet und Kock kichern, haben die Köpfe zusammen. - Der Lehrer spricht sie sofort an: " Was habt ihr zu kichern, wenn ihr was zu sagen habt, wollen alle das hören ! Also was gibt´s Arvet ? - "Na wir meinten, vielleicht ist sie aus der Herbertstrasse ..." Die Heiterkeit bei den meisten steigt, die anderen wissen nicht, was mit Herbertstrasse gemeint ist. Paul, einer der Fotografen: " Das ist ne Freundin meiner großen Schwester, wenn du´s genau wissen willst, und deine schmutzige Fantasie kannst du zu Hause lassen - wir haben uns das Thema schließlich nicht ausgesucht." - Der Lehrer zu Kock:" Was meinst du denn, was unter Lust zu verstehen ist ?" - Kock nach einigem Zögern:" Was, wo man nichts dafür kann..." Die Heiterkeit steigt eher noch weiter. - Lehrer: "Was meinen die Anderen ?" - Anna (die Klassensprecherin und Klassenbeste): " Kock meint, dass Lust halt nichts Willkürliches ist, sondern sie wird über die Sinne angeregt, von aussen also - manchmal aber auch durch Erinnerung oder Träume." (Forts. folgt)
was mir, trotz Achtung vor der Leistung nicht so gut gefällt,
ist die Anzugfalte, die über das ausgestreckte Bein fällt - das Bein wirkt ziemlich entstellt,
auch ist der Fuss in der Pfanne ziemlich schmutzig und der so liebliche Schenkelbereich leider auch..
Die Blumen in der Pfanne an sich, korrespondieren zu ihrem Tattoarm, haben aber in so einer Höhle eher spielerischen Charakter
Das Foto ist klasse an sich, das Thema ... uffz. Stöhn. Ein Bekannter von mir ist Lebensmittelchemiker, wenn der anfängt zu erzählen was es da so alles gibt, nun ja ich halte lieber meine Klappe denn Gedanken sind Vorläufer von: Taten. In diesem Zusammenhang kann man sich gerne das neue Theaterstück von Julia Zeh "203" im Düsseldorfer Schauspielhaus anschauen. Wie gesagt... Gedanken sind die Vorläufer von Taten. Im Rahmen eines Schulprojektes.. seufz, ob die Lehrkräfte sicher sind, dass ein Tabu ein Tabu bleibt wenn man 1000 Leute darauf aufmerksam macht? Bei den ganzen Biss-Filmen ist wenigstens klar, dass es sich hier um Nicht-Menschen handelt, denn Menschen denken noch nicht einmal darüber nach. Und: die "guten" Beißer sind Vegetarier. Meine Tochter (15) inzwischen auch.
Schönes Foto. Das Thema muss m.E. nicht intensiv (hier) diskutiert werden.
Trotzdem, würde mich interessieren: ist laut Schulordnung denn demnächst Menschenfleisch in der Mensa kein Tabu mehr? Lieber weiß oder schwarz? Mann, Frau, Knabe oder Mädchen? oh nein, schlimmes Kopfkino das...
Gonsa: hör auf!!!!
edit:
Das Thema "Lust" war vielleicht anders gemeint? Hier ist eher das Thema "Tabu" behandelt worden. Oder war der Schwerpunkt eher dem abartigen pubertären Gefühl der volkommenen Hingabe und des Ge-fressen-werdens als Lustfaktor gewidmet?!?!
Neneeee....
edit2: okok... Lust an der Provokation... verstehen. Damit "erregt" man Aufmerksamkeit... und ein Hingucker ist dieses Theaterstück sicherlich. Doch: hat das was mit wirklicher Realität (*grins*) zu tun?
ich bin nicht wirklich n der Lage das Bild zu besprechen
aber als Titel wäre mir eingefallen: Hingabe wider Willen
die männlichen Teilnehmer könnten Konkurrenten sein, um das schönste (blümchen, halbnackig, falter) Mädchen.
die Pfanne, das Beil liessen in mir einen witz in die Erinnerung fallen.
Klein Erna kommt nach Hause und erzählt von ihrem neuen Freund.
Was ist er denn von Beruf fragt die Mutter?
Ach, eigentlich hat er drei Berufe, sagt Klein Erna:
Friseur, denn er sagte: heute lasse ich dich noch mal ungeschoren - einer fehlt der Schlachter - aber morgen brate ich dir einen über (Koch).
Bei dem rechten Mann hab ich erst mmer gesehen, dass er die augen schliesst, aber nein, es ist weit aufgerissen - dort vermisse ich etwas die Gesichtsausdrückenden Linien - etwas hell.
Insgesamt ist es eine Szene, über die man wohl lange nachdenken kann, und das halte ich für besser, als gleich weiter zu blättern. Sauber wirkt es ebenso.
Lust? Hm
Man sieht dass es ein gestelltes Bild ist. Das ist aber nicht negativ, da die Models das Thema gut rüberbringen. Mir gefällt auch die Bearbeitung (monochrom mit starken Kontrasten). Die Location ist gut gewählt, da die Szene ziemlich makaber ist. Einmal der "Vampir" und dann der Typ mit dem Beil...
Die verspielten Elemente sind die Tätowierungen und die Wäsche im Pin-up Stil von der Frau. Diese sind ein guter Kontrast zu den beiden mörderischen Typen und lassen sie verletzlich aussehen.
Insgesamt technisch ein gutes Bild. Der Fotograf hat hier alles sehr genau vorbereitet und es war sicher harte Arbeit, bis dieses Bild hier eingestellt wurde. Diese Arbeit sieht man. Natürlich ist das Motiv sehr brutal und nicht unbedingt meins, da wird eine Frau ermordet. Mich wundert es etwas, dass die Schule so ein Bild ausstellt.
1. Intention
Es sollte hier die Emotion LUST transferiert werden, wobei der Autor nach eigenen Worten, dies im Kontext von „die Lust am menschlichem Körper bzw. die Lust auf das menschliche Fleisch noch oft als schändlich angesehen wird und eher im privaten praktiziert wird“ transferiert sehen möchte.
Das darzustellende Gefühl ist demnach „schändliche körperliche Lust“, bildtituliert als „Lust“.
2. Die Bildkonstruktion
Hier wird als Konstruktionsmittel zur Inszenierung gegriffen. Damit einher geht jedoch auch, dass den Bildelementen und ihrer Gestaltung besonderes Augenmerk zu schenken ist. Sie sollten in Ruhe durchdacht, sorgfältig (aus)gewählt, durchkonstruiert und installiert sein, weswegen ich persönlich sehr auf saubere Arbeit in den Punkten 3-7 Wert lege. Mängel in dieser Frage empfinde ich als unverzeihliche Schlampigkeit.
Zur Bildkonstruktion werden folgende Zutaten verwendet:
a. Frau mit lieblichen Blumen/Schmetterling Tattoo und Bikini (Unterwäsche)
b. Linker Mann mit offenem Kimono (?) und
c. mit Hackebeil
d. Rechter Mann im Anzug und auffallender Krawatte
e. Pfanne 70cm
f. Viel Dunkelheit (schwarz)
g. Altes Gemäuer
h. harte Schwarz-Weiß Konstruktion
3. Emotionsinduktion
Emotionen darzustellen gelingt vor allem, indem man „Erinnerungsgefühle“ auslöst. Hier wird dies mit folgendem versucht:
a. Das Beil im Zentrum löst Erinnerungen an Brutalität, Rohheit und an Animalischem (Fleischer, rohes Fleisch, Blut…) aus. Erinnerungen an blutige Gruselschocker a la „Freitag der 13.“ udgl. tauchen auf.
b. Der linke Mann induziert den derzeitigen „liebgewonnenen“ Vampir-Hype der Kino&TV-Landschaft, spielt also mit der Vampirsymbolik
c. der rechts ist eher ein neugieriger Spanner oder etwa der liebkosende Softie? Dessen Gefühlsaufgabe ist mir nicht verständlich. Und wohin geht wirklich der Blick? Zum Busen, zwischen die Beine oder sind sie geschlossen? Benetzt die Zunge die Lippen? Soll das Lust symbolisieren? Hier ist mir nicht klar, welche Gefühlsinduktion wirklich ausgelöst werden soll.
d. Im Zentrum räkelt sich die Frau, fast gelangweilt, madonnenhaft, wohl aufs Finale wartend. Schlingt sie ihren Arm um seinen Kopf, oder ist das „Weiß“ sein Körper, der durch den geöffneten Kimono sichtbar ist? Sie scheint etwas Lust auszustrahlen, vielleicht Sehnsucht… aber vor allem Langeweile.
e. Ein Schmetterlings-Blumen-Tattoo im Zentrum des Blickes bringt Lieblichkeit ein, wirkt wie ein Gegenpol zum Dunkel der Situation und unterstreicht das Weibliche, das hier aber wiederum lasziv durch die Mundöffnung und den dargebotenen Hals moduliert wird. Schmetterling als Metapher der Metamorphose mit dem Vampir?
f. Dunkelheit, viel tiefes Schwarz und das Gemäuer lassen gefühlsmäßig Verruchtes, Dunkles, Verstecktes, Verbotenes assoziieren.
g. eine 70cm Bratpfanne, die sich mir weder in der Symbolik noch in der Gefühlsinduktion erklärt
h. erotische Dreiergruppenästhetik/erotik, die gut das Verruchte, Schändliche transportiert.
i. hartes schwarz-weiß verdichtet die „dunkle“ Situation gut und unterstreicht die grafische Wirkung des Bildes, entrückt auch etwas aus der Realität.
Jeder Bildbestandteil sollte zur Gesamtaussage „schändliche körperliche Lust“ beitragen. Für mich stellt sich da die Frage, für was das brutale Hackebeil steht, wenn sich die Frau sowieso hingibt und der Vampir ja mit seiner mystischen Macht agiert?
Unnotwendig, zumal hier Brutales eingesetzt wird, das die Szene nicht benötigt, ja gegen das Vampirsujet spricht.
Und welchen emotionalen Beitrag zur Gesamtaussage liefert der rechte Mann? Mir erschließt sich nicht wirklich sein Tun und die Aufgabe in dieser Situation. Nur Mitläufer? In einem Dreier sollte er eine klare Aufgabe zur Unterstützung der Intention beitragen!
Auch ist mir der Bikini nicht klar? Was soll er aussagen? Und warum hat jemand im Keller einen Bikini an? Auch ein Akt wäre wenig stimmig … ein leichtes Sommerkleid, geöffnet, vielleicht mit Spuren zarter Gewalt(verführung), wäre hier am passendsten und emotionstragend.
Die Dunkelheit verbirgt raffiniert Ablenkendes und lässt Unnötiges elegant verschwinden. Leider auch die Pfanne, obwohl ich selbst das sogar gut finde, denn deren Symbolgehalt erschließt sich mir ebenso nicht. Im Gegenteil, sie zwingt die Frau in eine eigenartige Beinposition und schneidet noch dazu unschön den Fuß ab.
Zärtlichkeit (Mann rechts), Mystik (Mann links), Perversion bis zum Extremen (S/M, Kannibalismus) im Hackebeil, Hingabe und Zulassen (sie wegen Kehle darbieten), Zurückziehen/Nichtwollen (sie wegen Wegschauen), und Tabu, Dominanz, Naivität/Unschuld/Unwissenheit (Blümchen und BH), Eleganz, Tiersein/Wildheit/Zerstörung
Und das alles im Spannungsfeld eines „lüsternen“ Dreiers.
Viele einzelne sehr interessante Emotionsinduktionen, die jede für sich nicht schlecht dargestellt sind, die sich jedoch nicht zu einer Sinfonie verbinden und die EINE Aussage transportieren, sondern in unterschiedliche Richtungen auseinanderfließen, eigentlich nur vom Schwarz zusammengehalten werden.
4. Narration
Viele beeindruckende Elemente aus fremder Autorenschaft (Rammstein, Vampir-filme …) ergeben hier jedoch -unverstanden kombiniert- nur einen bunt zusammengewürfelten Strauß Blumen, wo jede Blume für sich schön ist, für sich wirkt, die sich im Strauß jedoch nicht ergänzen um eine einheitliche Aussage zu formulieren.
Durch die „Hingabe der Frau“ einerseits und die massive Drohung mit dem Beil und den nicht wirklich in die Situation eingebundenen rechten Mann andererseits erschließt sich mir keine Narration. Welche Geschichte soll da genau erzählt werden? Und vor allem, wie könnten diese unstimmigen Elemente eine Geschichte erzeugen, die als Endpunkt „schändliche körperliche Lust“ hat?
5. Pantomimische Gestik zur Inhalts/Gefühlsdarstellung
a. die pant. Gestik des Vampir(biss) finde ich sehr gut gelungen,
b. den Ausdruck der Frau noch ok, aber nicht mehr klar ausdefiniert und situativ abgestimmt
c. die Gestik des rechten Mannes gut, jedoch gänzlich unpassend für dieses Sujet
Also, auch hier wiederum sind die einzelnen Gesten relativ gut gelungen, jedoch nicht stimmig auf die Intention hin choreografiert.
6. Ausschnitt
Der Ausschnitt muss als bewusstes Gestaltungselement gelten, er entspricht hier dem klassischen 24*36mm Format, konzentriert damit das Sujet und gibt ihm keine Dynamik mit, und ist, finde ich, für diese Szenerie passend gewählt. Was mir dabei jedoch nicht gefällt, ist die Elementanordnung. Oben und links gehört noch eine Spur mehr Luft, und vor allem unten braucht es mehr Raum - da sonst die Hand in Beziehung mit dem unterem Rand tritt und so ein neues Bildelement erzeugt. Außerdem wird so der -meiner Meinung nach überflüssige- Topf abgeschnitten, bzw. erzeugt ein Loch, dass aus das Bild führt
7. Kompression, Reduktion auf die bildtragenden Teile (in einer Inszenierung)
a. finde ich sehr gut, d.h, es sind alle störenden, ablenkenden, die Szene nicht ergänzenden Elemente durch das Schwarz raffiniert entfernt worden und erzeugen so auch für das Sujet eine notwendige Dichte.
b. Was dabei jedoch stört, ist, dass das Schwarz die Pfanne unkenntlich macht und somit ihrer gewollten Symbolik (?) beraubt. Weiters wird die Krawatte zum schwarzen Schnitt durchs Bein, und es wird auch nicht ganz klar, wer das Beil hält. Auch ist mir nicht klar ersichtlich, wohin der l. Mann schielt? Ist es der Busen, die Scham oder sind die Augen geschlossen? Das ist erst nach genauerer Betrachtung ersichtlich. Hier hätte ich etwas mehr Licht eingespielt, damit das Suchen nicht vom Gesamteindruck ablenkt, zumal dieses Suchen nichts zur Narration beiträgt, also kein Stilmittel ist.
Mein Fazit:
Ein Bild, das mich auf den ersten Blick angezogen hat, wobei sich dann jedoch –für mich- herausstellte, dass es mehr versprach als es halten konnte. Viele gute einzelne Ideen, die, da sie nicht wirklich stimmig sind, die Intention „schändliche körperliche Lust“ nicht zu transportieren vermögen.
Interessant jedoch ist, dass das Bild meinen 16jähriger Sohn und seine Freunde sehr angesprochen hat und dabei vor allem das Beil GEIL fanden. Die Mädchen der Gruppe sahen wiederum den Softie als sehr gelungen an. Meine Einwände wurden dabei als nebensächlich und kleinkariert angesehen. Das Bild scheint somit extrem generationsabhängig gesehen zu werden….
In Anbetracht der Tatsache, dass der Bildautor ein Jugendlicher ist, macht dies Sinn, weil er es wohl genau für diese Gruppe konstruiert hat! Also doch ein Volltreffer und somit für mich als alter Sack die Chance, mit dem Studium des Werkes dem jugendlichen Bildverständnis näher zu kommen? Und ist somit meine Bildkritik nichts anderes als der Unterschied zwischen alt und jung?
Interessant! Und mit dieser Überlegung will ich das Bild nun möbiusschleifenmäßig neu ansehen ;-)
Wolf Schroedax 09/05/2011 20:50
1) Also: - Der Lehrer bespricht mit den Projektteilnehmern die Ergebnisse. Er hat zur Vorbereitung des Projekts auf die vorzügliche Erläuterung von XYniel zurückgreifen können. Er fühlt sich somit dem etwas schwierigen Thema auch gewachsen. Dies Bild ist dran. Die drei Schüler, die es erarbeitet haben, stellen es vor und beschränken sich fast nur auf´s Technische. Location, Beleuchtung, Aufnahmedaten und das, was oben auch für uns geschrieben steht." Was meint Ihr, wie das Thema umgesetzt worden ist ?" - Zilla: "Das Hackebeil ist ganz schön krass ...!!! - Woher habt ihr eigentlich die Frau ?? Ich hätte mich dafür nicht hergegeben... - Arvet und Kock kichern, haben die Köpfe zusammen. - Der Lehrer spricht sie sofort an: " Was habt ihr zu kichern, wenn ihr was zu sagen habt, wollen alle das hören ! Also was gibt´s Arvet ? - "Na wir meinten, vielleicht ist sie aus der Herbertstrasse ..." Die Heiterkeit bei den meisten steigt, die anderen wissen nicht, was mit Herbertstrasse gemeint ist. Paul, einer der Fotografen: " Das ist ne Freundin meiner großen Schwester, wenn du´s genau wissen willst, und deine schmutzige Fantasie kannst du zu Hause lassen - wir haben uns das Thema schließlich nicht ausgesucht." - Der Lehrer zu Kock:" Was meinst du denn, was unter Lust zu verstehen ist ?" - Kock nach einigem Zögern:" Was, wo man nichts dafür kann..." Die Heiterkeit steigt eher noch weiter. - Lehrer: "Was meinen die Anderen ?" - Anna (die Klassensprecherin und Klassenbeste): " Kock meint, dass Lust halt nichts Willkürliches ist, sondern sie wird über die Sinne angeregt, von aussen also - manchmal aber auch durch Erinnerung oder Träume." (Forts. folgt)
Clara Hase 09/05/2011 18:51
was mir, trotz Achtung vor der Leistung nicht so gut gefällt,ist die Anzugfalte, die über das ausgestreckte Bein fällt - das Bein wirkt ziemlich entstellt,
auch ist der Fuss in der Pfanne ziemlich schmutzig und der so liebliche Schenkelbereich leider auch..
Die Blumen in der Pfanne an sich, korrespondieren zu ihrem Tattoarm, haben aber in so einer Höhle eher spielerischen Charakter
Clara Hase 09/05/2011 18:44
das "hackebeilchen" ist vielleicht auch nur Ersatz für das "Rudelhacken" wie es einmal umgangssprachlich in meiner Jugend hiess?und ncoh eine Sprachspielerei die drin sein könnte:
etwas auf der Pfanne haben
eigentlich gehts da um Bildung, aber auch eine Beziehung die am köcheln ist.
Gonsa 09/05/2011 14:54
zu sehen (?) ist auch noch e. SalatgarniturDas Foto ist klasse an sich, das Thema ... uffz. Stöhn. Ein Bekannter von mir ist Lebensmittelchemiker, wenn der anfängt zu erzählen was es da so alles gibt, nun ja ich halte lieber meine Klappe denn Gedanken sind Vorläufer von: Taten. In diesem Zusammenhang kann man sich gerne das neue Theaterstück von Julia Zeh "203" im Düsseldorfer Schauspielhaus anschauen. Wie gesagt... Gedanken sind die Vorläufer von Taten. Im Rahmen eines Schulprojektes.. seufz, ob die Lehrkräfte sicher sind, dass ein Tabu ein Tabu bleibt wenn man 1000 Leute darauf aufmerksam macht? Bei den ganzen Biss-Filmen ist wenigstens klar, dass es sich hier um Nicht-Menschen handelt, denn Menschen denken noch nicht einmal darüber nach. Und: die "guten" Beißer sind Vegetarier. Meine Tochter (15) inzwischen auch.
Schönes Foto. Das Thema muss m.E. nicht intensiv (hier) diskutiert werden.
Trotzdem, würde mich interessieren: ist laut Schulordnung denn demnächst Menschenfleisch in der Mensa kein Tabu mehr? Lieber weiß oder schwarz? Mann, Frau, Knabe oder Mädchen? oh nein, schlimmes Kopfkino das...
Gonsa: hör auf!!!!
edit:
Das Thema "Lust" war vielleicht anders gemeint? Hier ist eher das Thema "Tabu" behandelt worden. Oder war der Schwerpunkt eher dem abartigen pubertären Gefühl der volkommenen Hingabe und des Ge-fressen-werdens als Lustfaktor gewidmet?!?!
Neneeee....
edit2: okok... Lust an der Provokation... verstehen. Damit "erregt" man Aufmerksamkeit... und ein Hingucker ist dieses Theaterstück sicherlich. Doch: hat das was mit wirklicher Realität (*grins*) zu tun?
Clara Hase 09/05/2011 14:33
ich bin nicht wirklich n der Lage das Bild zu besprechenaber als Titel wäre mir eingefallen: Hingabe wider Willen
die männlichen Teilnehmer könnten Konkurrenten sein, um das schönste (blümchen, halbnackig, falter) Mädchen.
die Pfanne, das Beil liessen in mir einen witz in die Erinnerung fallen.
Klein Erna kommt nach Hause und erzählt von ihrem neuen Freund.
Was ist er denn von Beruf fragt die Mutter?
Ach, eigentlich hat er drei Berufe, sagt Klein Erna:
Friseur, denn er sagte: heute lasse ich dich noch mal ungeschoren - einer fehlt der Schlachter - aber morgen brate ich dir einen über (Koch).
Bei dem rechten Mann hab ich erst mmer gesehen, dass er die augen schliesst, aber nein, es ist weit aufgerissen - dort vermisse ich etwas die Gesichtsausdrückenden Linien - etwas hell.
Insgesamt ist es eine Szene, über die man wohl lange nachdenken kann, und das halte ich für besser, als gleich weiter zu blättern. Sauber wirkt es ebenso.
Lust? Hm
Werner Bartsch 09/05/2011 12:19
der schmetterling gefällt mir.könnte ein kaisermantel, argynnis paphia, sein.
vg. werner
camera-obscura-photoart 08/05/2011 21:29
Man sieht dass es ein gestelltes Bild ist. Das ist aber nicht negativ, da die Models das Thema gut rüberbringen. Mir gefällt auch die Bearbeitung (monochrom mit starken Kontrasten). Die Location ist gut gewählt, da die Szene ziemlich makaber ist. Einmal der "Vampir" und dann der Typ mit dem Beil...Die verspielten Elemente sind die Tätowierungen und die Wäsche im Pin-up Stil von der Frau. Diese sind ein guter Kontrast zu den beiden mörderischen Typen und lassen sie verletzlich aussehen.
Insgesamt technisch ein gutes Bild. Der Fotograf hat hier alles sehr genau vorbereitet und es war sicher harte Arbeit, bis dieses Bild hier eingestellt wurde. Diese Arbeit sieht man. Natürlich ist das Motiv sehr brutal und nicht unbedingt meins, da wird eine Frau ermordet. Mich wundert es etwas, dass die Schule so ein Bild ausstellt.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 08/05/2011 20:12
XYniel schreibt:1. Intention
Es sollte hier die Emotion LUST transferiert werden, wobei der Autor nach eigenen Worten, dies im Kontext von „die Lust am menschlichem Körper bzw. die Lust auf das menschliche Fleisch noch oft als schändlich angesehen wird und eher im privaten praktiziert wird“ transferiert sehen möchte.
Das darzustellende Gefühl ist demnach „schändliche körperliche Lust“, bildtituliert als „Lust“.
2. Die Bildkonstruktion
Hier wird als Konstruktionsmittel zur Inszenierung gegriffen. Damit einher geht jedoch auch, dass den Bildelementen und ihrer Gestaltung besonderes Augenmerk zu schenken ist. Sie sollten in Ruhe durchdacht, sorgfältig (aus)gewählt, durchkonstruiert und installiert sein, weswegen ich persönlich sehr auf saubere Arbeit in den Punkten 3-7 Wert lege. Mängel in dieser Frage empfinde ich als unverzeihliche Schlampigkeit.
Zur Bildkonstruktion werden folgende Zutaten verwendet:
a. Frau mit lieblichen Blumen/Schmetterling Tattoo und Bikini (Unterwäsche)
b. Linker Mann mit offenem Kimono (?) und
c. mit Hackebeil
d. Rechter Mann im Anzug und auffallender Krawatte
e. Pfanne 70cm
f. Viel Dunkelheit (schwarz)
g. Altes Gemäuer
h. harte Schwarz-Weiß Konstruktion
3. Emotionsinduktion
Emotionen darzustellen gelingt vor allem, indem man „Erinnerungsgefühle“ auslöst. Hier wird dies mit folgendem versucht:
a. Das Beil im Zentrum löst Erinnerungen an Brutalität, Rohheit und an Animalischem (Fleischer, rohes Fleisch, Blut…) aus. Erinnerungen an blutige Gruselschocker a la „Freitag der 13.“ udgl. tauchen auf.
b. Der linke Mann induziert den derzeitigen „liebgewonnenen“ Vampir-Hype der Kino&TV-Landschaft, spielt also mit der Vampirsymbolik
c. der rechts ist eher ein neugieriger Spanner oder etwa der liebkosende Softie? Dessen Gefühlsaufgabe ist mir nicht verständlich. Und wohin geht wirklich der Blick? Zum Busen, zwischen die Beine oder sind sie geschlossen? Benetzt die Zunge die Lippen? Soll das Lust symbolisieren? Hier ist mir nicht klar, welche Gefühlsinduktion wirklich ausgelöst werden soll.
d. Im Zentrum räkelt sich die Frau, fast gelangweilt, madonnenhaft, wohl aufs Finale wartend. Schlingt sie ihren Arm um seinen Kopf, oder ist das „Weiß“ sein Körper, der durch den geöffneten Kimono sichtbar ist? Sie scheint etwas Lust auszustrahlen, vielleicht Sehnsucht… aber vor allem Langeweile.
e. Ein Schmetterlings-Blumen-Tattoo im Zentrum des Blickes bringt Lieblichkeit ein, wirkt wie ein Gegenpol zum Dunkel der Situation und unterstreicht das Weibliche, das hier aber wiederum lasziv durch die Mundöffnung und den dargebotenen Hals moduliert wird. Schmetterling als Metapher der Metamorphose mit dem Vampir?
f. Dunkelheit, viel tiefes Schwarz und das Gemäuer lassen gefühlsmäßig Verruchtes, Dunkles, Verstecktes, Verbotenes assoziieren.
g. eine 70cm Bratpfanne, die sich mir weder in der Symbolik noch in der Gefühlsinduktion erklärt
h. erotische Dreiergruppenästhetik/erotik, die gut das Verruchte, Schändliche transportiert.
i. hartes schwarz-weiß verdichtet die „dunkle“ Situation gut und unterstreicht die grafische Wirkung des Bildes, entrückt auch etwas aus der Realität.
Jeder Bildbestandteil sollte zur Gesamtaussage „schändliche körperliche Lust“ beitragen. Für mich stellt sich da die Frage, für was das brutale Hackebeil steht, wenn sich die Frau sowieso hingibt und der Vampir ja mit seiner mystischen Macht agiert?
Unnotwendig, zumal hier Brutales eingesetzt wird, das die Szene nicht benötigt, ja gegen das Vampirsujet spricht.
Und welchen emotionalen Beitrag zur Gesamtaussage liefert der rechte Mann? Mir erschließt sich nicht wirklich sein Tun und die Aufgabe in dieser Situation. Nur Mitläufer? In einem Dreier sollte er eine klare Aufgabe zur Unterstützung der Intention beitragen!
Auch ist mir der Bikini nicht klar? Was soll er aussagen? Und warum hat jemand im Keller einen Bikini an? Auch ein Akt wäre wenig stimmig … ein leichtes Sommerkleid, geöffnet, vielleicht mit Spuren zarter Gewalt(verführung), wäre hier am passendsten und emotionstragend.
Die Dunkelheit verbirgt raffiniert Ablenkendes und lässt Unnötiges elegant verschwinden. Leider auch die Pfanne, obwohl ich selbst das sogar gut finde, denn deren Symbolgehalt erschließt sich mir ebenso nicht. Im Gegenteil, sie zwingt die Frau in eine eigenartige Beinposition und schneidet noch dazu unschön den Fuß ab.
Zärtlichkeit (Mann rechts), Mystik (Mann links), Perversion bis zum Extremen (S/M, Kannibalismus) im Hackebeil, Hingabe und Zulassen (sie wegen Kehle darbieten), Zurückziehen/Nichtwollen (sie wegen Wegschauen), und Tabu, Dominanz, Naivität/Unschuld/Unwissenheit (Blümchen und BH), Eleganz, Tiersein/Wildheit/Zerstörung
Und das alles im Spannungsfeld eines „lüsternen“ Dreiers.
Viele einzelne sehr interessante Emotionsinduktionen, die jede für sich nicht schlecht dargestellt sind, die sich jedoch nicht zu einer Sinfonie verbinden und die EINE Aussage transportieren, sondern in unterschiedliche Richtungen auseinanderfließen, eigentlich nur vom Schwarz zusammengehalten werden.
4. Narration
Viele beeindruckende Elemente aus fremder Autorenschaft (Rammstein, Vampir-filme …) ergeben hier jedoch -unverstanden kombiniert- nur einen bunt zusammengewürfelten Strauß Blumen, wo jede Blume für sich schön ist, für sich wirkt, die sich im Strauß jedoch nicht ergänzen um eine einheitliche Aussage zu formulieren.
Durch die „Hingabe der Frau“ einerseits und die massive Drohung mit dem Beil und den nicht wirklich in die Situation eingebundenen rechten Mann andererseits erschließt sich mir keine Narration. Welche Geschichte soll da genau erzählt werden? Und vor allem, wie könnten diese unstimmigen Elemente eine Geschichte erzeugen, die als Endpunkt „schändliche körperliche Lust“ hat?
5. Pantomimische Gestik zur Inhalts/Gefühlsdarstellung
a. die pant. Gestik des Vampir(biss) finde ich sehr gut gelungen,
b. den Ausdruck der Frau noch ok, aber nicht mehr klar ausdefiniert und situativ abgestimmt
c. die Gestik des rechten Mannes gut, jedoch gänzlich unpassend für dieses Sujet
Also, auch hier wiederum sind die einzelnen Gesten relativ gut gelungen, jedoch nicht stimmig auf die Intention hin choreografiert.
6. Ausschnitt
Der Ausschnitt muss als bewusstes Gestaltungselement gelten, er entspricht hier dem klassischen 24*36mm Format, konzentriert damit das Sujet und gibt ihm keine Dynamik mit, und ist, finde ich, für diese Szenerie passend gewählt. Was mir dabei jedoch nicht gefällt, ist die Elementanordnung. Oben und links gehört noch eine Spur mehr Luft, und vor allem unten braucht es mehr Raum - da sonst die Hand in Beziehung mit dem unterem Rand tritt und so ein neues Bildelement erzeugt. Außerdem wird so der -meiner Meinung nach überflüssige- Topf abgeschnitten, bzw. erzeugt ein Loch, dass aus das Bild führt
7. Kompression, Reduktion auf die bildtragenden Teile (in einer Inszenierung)
a. finde ich sehr gut, d.h, es sind alle störenden, ablenkenden, die Szene nicht ergänzenden Elemente durch das Schwarz raffiniert entfernt worden und erzeugen so auch für das Sujet eine notwendige Dichte.
b. Was dabei jedoch stört, ist, dass das Schwarz die Pfanne unkenntlich macht und somit ihrer gewollten Symbolik (?) beraubt. Weiters wird die Krawatte zum schwarzen Schnitt durchs Bein, und es wird auch nicht ganz klar, wer das Beil hält. Auch ist mir nicht klar ersichtlich, wohin der l. Mann schielt? Ist es der Busen, die Scham oder sind die Augen geschlossen? Das ist erst nach genauerer Betrachtung ersichtlich. Hier hätte ich etwas mehr Licht eingespielt, damit das Suchen nicht vom Gesamteindruck ablenkt, zumal dieses Suchen nichts zur Narration beiträgt, also kein Stilmittel ist.
Mein Fazit:
Ein Bild, das mich auf den ersten Blick angezogen hat, wobei sich dann jedoch –für mich- herausstellte, dass es mehr versprach als es halten konnte. Viele gute einzelne Ideen, die, da sie nicht wirklich stimmig sind, die Intention „schändliche körperliche Lust“ nicht zu transportieren vermögen.
Interessant jedoch ist, dass das Bild meinen 16jähriger Sohn und seine Freunde sehr angesprochen hat und dabei vor allem das Beil GEIL fanden. Die Mädchen der Gruppe sahen wiederum den Softie als sehr gelungen an. Meine Einwände wurden dabei als nebensächlich und kleinkariert angesehen. Das Bild scheint somit extrem generationsabhängig gesehen zu werden….
In Anbetracht der Tatsache, dass der Bildautor ein Jugendlicher ist, macht dies Sinn, weil er es wohl genau für diese Gruppe konstruiert hat! Also doch ein Volltreffer und somit für mich als alter Sack die Chance, mit dem Studium des Werkes dem jugendlichen Bildverständnis näher zu kommen? Und ist somit meine Bildkritik nichts anderes als der Unterschied zwischen alt und jung?
Interessant! Und mit dieser Überlegung will ich das Bild nun möbiusschleifenmäßig neu ansehen ;-)
Vom Bildautor zur Hilfe genommene Inspiration,
http://picupload.org/i/4bc841dce5e9.jpg
was meiner Meinung nach hier jedoch nicht passend ist, was auch das dazugelegte Musikstück erklärt:
http://www.youtube.com/watch?v=atacFgsJFXI&NR=1&feature=f
vwp