Klasse Lawoe!
Durch die brilliante Bearbeitung entsteht eine stark gesteigerte Bildwirkung. Schön zu sehen, an diesem Beispiel, was durch eine gekonnte Bildbearbeitung raus zu holen ist. Die "späte" Person wirkt hier viel besser und auch der interessante Fußboden kommt prima zur Geltung
Ein ausgesprochen ruhiges Bildmotiv,
trotzdem eine interessante Bildaussage u. Dokumentation.
Die Person mit Schirm knapp vor dem linken Bildrand
schreitet ruhig dahin und betont die Harmonie der Szene.
Es war früher mal verpönt, einer solchen Person den Weg mit dem Bildende abzuschneiden, heute ist das "modern". Es paßt hier aber auch sehr gut in das Bildgeschehen.
. ich betrachte es jetz schon länger..
.. interessant ist das ganze schon. mit dem boden.. wirkt es gar nicht wie so ein outdoor-bild.. irgendwie hat es was von studio.
regen kann ich nicht entdecken, aber dafür gibts ja den regenschirm. ;).
.. ich weiß ja nicht, was da sonst so los ist. aber insgesamt finde ich es doch ziemlich unspannend..
.. nicht leicht, dass hier zu beurteilen. ich hätte vlt die perspektive ein bischen tiefer gewählt und dann noch gewartet. das mehr los ist an dieser stelle...
. so ist es mir ingesamt einfach zu langweilig ..
hmm.. vlt kann man das hier besser beurteilen, wenn man dann noch andere bilder von der reise und dem, der fotografin sehen würde..
lg
Stimme Peter Saxxon zu::: - Rechte und linke Bildhälften konkurrieren erheblich, das Bild schreit nach Teilung... - Hauptmotiv sehe ich in der Erosion der roten Wand, also Ausschnitt wählen, z.B. mittleres Drittel, rechte Tür anschneiden, die Öffnung der offenen ganz lassen mit etwas vom Grün. - Will man auf die Figur nicht verzichten, reicht es am rechten Pfosten der rechten Tür abzuschneiden. - Will man richtig shoppen, setzt man die Figur vor den linken Pfosten der rechten Tür, lässt aber den Platz, wo sie entnommen ist, z.B. in Rot bestehen. - Findet man letzteres zu ironisch, --- schneidet man die Stelle und auch rechts noch was weg. - Hat man sich zu einer dieser Möglichkeiten durchgerungen, sollte man nicht schärfen, sondern das Bild durch ein Regenprogramm schicken. - Also genug zu tun für diejenigen, die Zeitaufwand verlangen. Das Ganze ohne ästhetische Gewähr von meiner Seite. Ich mache das nicht, weil es danach für mich immer noch kein Bild ist, das mir etwas von Marrakesch erzählt. Und die Erosion ist so toll auch nicht...
habe die ersten bemerkungen wieder nur flüchtig überflogen. das bild hat eine sehr angenehme farbharmonie. der ausgewogene aufbau strahlt ruhe aus, obwohl die grafischen elemente dafür sorgen, dass viel auf dem bild zu sehen ist. der ausschnitt, den ich als sehr klug gewählt empfinde, sorgt dafür, dass ich es nicht als überladen wahrnehme. die person mit dem schirm ist gut eingebaut, befindet sich quasi an der grafisch logischsten stelle. ich mag dieses einbauen von personen vor fassaden. ein mittel, welches auf unspektakuläre weise spannung in das bild transportiert. das ist in diesem fall wirklich schön gemacht. ich hätte vermutlich den farben etwas mehr sättigung verpasst. aber ansonsten empfinde ich das als eine unspektakuläre, klug gestaltete reisefotografie, welche unter anderem auch davon lebt und lebendig bleibt, weil die linien nicht mit der wasserwaage ausgerichtet wurden. so eine architektonische shiftmentalität schadet meiner ansicht nach solchen motiven, welche das leben im gemäuer zeigen.
aber irgendwie auch nicht mehr. für mein geschmack fehlt etwas brillianz.
1. ausrichten
2. ist mir insgesamt etwas matschig (behutsam nachschärfen)
3, etwas aufhellen + etwas mehr kontrast
4. rechts etwas enger schneiden (auch wenn das rohr dann wahrscheinlich genau mittig wäre)
das die person schon etwas zu weit links ist kann man nunmal nicht ändern...vielleicht sollte sie sogar noch zwei schritte weiter links seien??
zum schluß (nicht ernst gemeint): schöneren schirm nehmen (sowas hatte meine oma auch immer) :-)
Ich persönlich fände es auch schöner, wenn (1) die Person zu einem früheren Zeitpunkt in der Bewegung im Foto wäre und (2) die stürzenden Linien etwas korrigiert wären.
Etwas Schärfe fehlt mir ( oder kann das durch den Regn kommen ? ) und irgendwie müßte es an einigen Stellen begradigt werden.
Ansonsten finde ich es gut !
N.
Jens Lotz bringt die Bewertung aus meiner Sicht ´auf den Punkt`. Ein sehr harmonisches Bild mit vielen Details, die das Bild unterteilen und trotzdem nicht unruhig machen. Das liegt sicherlich - auch, aber nicht nur - an der warmen vorherrschenden Farbe. Mich stört es hier übrigens nicht, dass die Person, deren Kopf man nicht sieht, aus dem Bild herausläuft, denn das passt hier für mich zu der Regenstimmung.
Als ich noch auf Diafilm photographierte, hatte ich es mir
zur Regel gemacht von jedem 36er Film im Schnitt nur
die fünf besten Bilder für die Diaschau auszuwählen.
Heute bleiben weniger Bilder übrig, aber man knipst digital
ja auch großzügiger.
Dieses Bild hätte ich wahrscheinlich nicht aussortiert,
da es für eine Diaserie über Marokko eine Bereicherung
darstellt. Da ist zunächst die Farbigkeit, der kaum ein
Betrachter widerstehen kann. Dieses irdene Rot
hält das im Dunkel verweilende Publikum wach,
ist aber flächig noch gut auszuhalten; die verstreuten
komplementären Tupfer kontrastieren sehr schön zu
diesem leuchtenden Stimulans, und das Blau der linken
Ecke beruhigt gar und schafft ein dynamisches
Gleichgewicht. Ohne diese blaue Jalousie
wäre das Bild im Papierkorb gelandet.
Dass die Schirmträgerin das Bild belebt, versteht sich
von allein und ist zweifellos ein Plus. Dass ich sie mir gern
ein wenig langsamer und damit noch einen Tick weiter rechts
gewünscht hätte, hätte sie ja nicht wissen können.
Das Dia hätte ich unverändert rahmen müssen,
da die Rähmchen i.d.R. ca. 24X36 mm Innenmaß hatten.
Heute würde ich das Bild rechts etwa um die Breite des
blauen Fensters beschneiden, da das Fallrohr damit
etwas der Bildmitte entrückt, und das Photo insgesamt
mich noch ein wenig glücklicher machen würde.
Und um das Glücklichsein sollte es uns Amateuren
ja in erster Linie gehen beim Photographieren. ;-)
Bild hat eine warme harmonische Ausstrahlung auf mich. Der erste Eindruck von einem Bild ist, wie der erste Eindruck beim Kontakt mit anderen Menschen, keine bewusste Entscheidung. Sicher ist meine Wahrnehmung der Wärme der bilddominierenden Farbe Rotorange geschuldet.
Erster Gedanke:
„Endlich mal wieder ein Bild in der FC, in dem ein Regenschirm nicht nur als grafischer Augenfänger dient, sondern auch seiner Funktion entsprechend, eine Rolle hat.“
Die grafische Zweiteilung (durch das Regenrohr) fällt sofort auf. Rechte Seite Leere und Passivität und geschlossene Tür. Links Bewegung durch die in schwarz gekleidete Frau, offene Tür und ein starker Komplementärfarbkontrast.
Der Eindruck einer gewollt harmonischen Bildkomposition, trotz dieser starken, fast mittigen Teilung, wird durch die versteckte vertikale Drittelteilung durch die zwei Türen und durch den goldenen Schnitt der horizontalen Linie zwischen den Putzarten erzeugt. Ein wirksamer Strukturkontrast sowohl innerhalb der Fassade als auch zwischen Bodenfliesen und Wand verstärkt dies noch.
Der goldene Schnitt wiederholt sich dann im unteren Bildbereich nochmals zwischen unterem Putzbereich und den vom Regen feucht glänzenden Bodenfliesen.
Die Frau mit ihrem Regenschirm, mit dem fast maximalen Hell-Dunkelkontrast zwischen Beidem, verlässt schon die dynamische Symmetrieposition und befindet sich links im davon gebildeten goldenen Dreieck. Bewegungs- und Blickrichtung und diese extreme Bildpositionierung vermitteln wie ihr forscher „großer“ Schritt, sie will schleunigst aus dem Bild. Weg, ja wohin ? In` s Warme und Trockene ? Ich erinnere mich an den Spruch meines zypriotischen Freundes „ Wenn es unter 4 Grad (wohlgemerkt plus!) ist, schicken wir unsere Kinder nicht mehr zum Spielen raus“ Ja, sie will schnell von der Strasse kommen. Und die rechte leere passive Bildseite sagt mir, alle anderen sind schon weg.
Was gefällt mir.
Die typisch orientalisch angehauchte Architektur Nordafrikas wird durch eine natürliche, dem verhangenen Himmel mit seinem diffusen Licht geschuldete, tiefe Farb-Sättigung betont. Nicht Prunkbauten sondern alltägliche Funktionsgebäude sind im Focus. Alle Strukturelemente der Architektur sind mit Bedacht platziert und wie z. Bsp. die Türen auf gestaltungsrelevanten Positionen, hier der dynamischen Symmetrie, aktiv im Bild angeordnet. Die Frau bringt Leben hinein und in der landestypischen Bekleidung auch den Bezug zum Standort.
Sicher kein Coverbild, muss auch nicht für mich, denn wenn ich es mir als Teil einer Reisedokumentation vorstelle, eine starke Facette, deren Betrachtung zumindest mir Freude macht.
Immer schwer einen treffenden Bildtitel zu finden, das Problem kenne ich auch. Die Assoziation zu „Winter“ fällt einem frostgebeutelten Norddeutschen wie mir hier sehr schwer, es sei denn, er kennt die „gefühlte“ Emotionalität der Einheimischen dort. Die Farben im Bild (trotz Regen) sprechen für mich diesen Teil des Bildtitels nicht aus. Immer noch zu wärmend für mich.
Durch die Frau wird zwar, so denn man sich darauf einlässt, eine kleine Geschichte erzählt, sicher für jeden Betrachter in einer eigenen Version, dennoch ist es auch ein Architekturfoto. Auch wenn es mich nicht dramatisch stört, ich würde die leicht stürzenden Linien (vor allem im rechten Bildteil) shiften und entzeichen.
Da hier jeder Schärfeverlauf unpassend ist, da die Bildebenen zu dicht hintereinander liegen, war hier die Verwendung einer Kompakten mit chipbedingter hoher Tiefenschärfe ideal. Die technische Qualität überzeugt mich.
Ein Hauch mehr Zeichnung auf dem Gewand würde ich aber begrüßen und eine minimale Bewegungsunschärfe im Schritt der Frau auch. Durch eine etwas längere Belichtungszeit würde der oben schon beschriebene Eindruck hinsichtlich ihres Unbehagens gegenüber dem Wetter noch verstärkt. Aber oft haben die Kompakten keine voll manuelle Einstellmöglichkeit und insofern ist dies eher als Anregung gemeint und ich kann nicht beurteilen, ob die Zeit dafür vorhanden war.
Für mich ein Bild was ich mag und dessen längere Betrachtung mir Freude gemacht hat.
Rauch Albert 26/03/2011 7:53
Klasse Lawoe!Durch die brilliante Bearbeitung entsteht eine stark gesteigerte Bildwirkung. Schön zu sehen, an diesem Beispiel, was durch eine gekonnte Bildbearbeitung raus zu holen ist. Die "späte" Person wirkt hier viel besser und auch der interessante Fußboden kommt prima zur Geltung
Herbert Rieger 25/03/2011 23:14
Ein ausgesprochen ruhiges Bildmotiv,trotzdem eine interessante Bildaussage u. Dokumentation.
Die Person mit Schirm knapp vor dem linken Bildrand
schreitet ruhig dahin und betont die Harmonie der Szene.
Es war früher mal verpönt, einer solchen Person den Weg mit dem Bildende abzuschneiden, heute ist das "modern". Es paßt hier aber auch sehr gut in das Bildgeschehen.
I arkadas I 25/03/2011 22:42
. ich betrachte es jetz schon länger.... interessant ist das ganze schon. mit dem boden.. wirkt es gar nicht wie so ein outdoor-bild.. irgendwie hat es was von studio.
regen kann ich nicht entdecken, aber dafür gibts ja den regenschirm. ;).
.. ich weiß ja nicht, was da sonst so los ist. aber insgesamt finde ich es doch ziemlich unspannend..
.. nicht leicht, dass hier zu beurteilen. ich hätte vlt die perspektive ein bischen tiefer gewählt und dann noch gewartet. das mehr los ist an dieser stelle...
. so ist es mir ingesamt einfach zu langweilig ..
hmm.. vlt kann man das hier besser beurteilen, wenn man dann noch andere bilder von der reise und dem, der fotografin sehen würde..
lg
Lawoe 25/03/2011 21:38
habe mal versuch umzusetzen, was ich oben geschrieben habe
meine fähigkeiten im ausrichten sind aber eher als bescheiden zu beschreiben :-)
lg frank
Wolf Schroedax 25/03/2011 21:30
Stimme Peter Saxxon zu::: - Rechte und linke Bildhälften konkurrieren erheblich, das Bild schreit nach Teilung... - Hauptmotiv sehe ich in der Erosion der roten Wand, also Ausschnitt wählen, z.B. mittleres Drittel, rechte Tür anschneiden, die Öffnung der offenen ganz lassen mit etwas vom Grün. - Will man auf die Figur nicht verzichten, reicht es am rechten Pfosten der rechten Tür abzuschneiden. - Will man richtig shoppen, setzt man die Figur vor den linken Pfosten der rechten Tür, lässt aber den Platz, wo sie entnommen ist, z.B. in Rot bestehen. - Findet man letzteres zu ironisch, --- schneidet man die Stelle und auch rechts noch was weg. - Hat man sich zu einer dieser Möglichkeiten durchgerungen, sollte man nicht schärfen, sondern das Bild durch ein Regenprogramm schicken. - Also genug zu tun für diejenigen, die Zeitaufwand verlangen. Das Ganze ohne ästhetische Gewähr von meiner Seite. Ich mache das nicht, weil es danach für mich immer noch kein Bild ist, das mir etwas von Marrakesch erzählt. Und die Erosion ist so toll auch nicht...Matthias von Schramm 25/03/2011 21:16
habe die ersten bemerkungen wieder nur flüchtig überflogen. das bild hat eine sehr angenehme farbharmonie. der ausgewogene aufbau strahlt ruhe aus, obwohl die grafischen elemente dafür sorgen, dass viel auf dem bild zu sehen ist. der ausschnitt, den ich als sehr klug gewählt empfinde, sorgt dafür, dass ich es nicht als überladen wahrnehme. die person mit dem schirm ist gut eingebaut, befindet sich quasi an der grafisch logischsten stelle. ich mag dieses einbauen von personen vor fassaden. ein mittel, welches auf unspektakuläre weise spannung in das bild transportiert. das ist in diesem fall wirklich schön gemacht. ich hätte vermutlich den farben etwas mehr sättigung verpasst. aber ansonsten empfinde ich das als eine unspektakuläre, klug gestaltete reisefotografie, welche unter anderem auch davon lebt und lebendig bleibt, weil die linien nicht mit der wasserwaage ausgerichtet wurden. so eine architektonische shiftmentalität schadet meiner ansicht nach solchen motiven, welche das leben im gemäuer zeigen.Lawoe 25/03/2011 20:12
mein allererster eindruck: ein schönes fotofeine farben, etwas bewegung, lokalkolorit.....
aber irgendwie auch nicht mehr. für mein geschmack fehlt etwas brillianz.
1. ausrichten
2. ist mir insgesamt etwas matschig (behutsam nachschärfen)
3, etwas aufhellen + etwas mehr kontrast
4. rechts etwas enger schneiden (auch wenn das rohr dann wahrscheinlich genau mittig wäre)
das die person schon etwas zu weit links ist kann man nunmal nicht ändern...vielleicht sollte sie sogar noch zwei schritte weiter links seien??
zum schluß (nicht ernst gemeint): schöneren schirm nehmen (sowas hatte meine oma auch immer) :-)
lg frank
Antje Görtler 25/03/2011 17:41
Mir feht so ein Fixpunkt, bzw. eine Bildaussage. Von daher spricht es mich nicht wirklich an.Sorry, Antje
Achim Katzberg 25/03/2011 17:19
Ich persönlich fände es auch schöner, wenn (1) die Person zu einem früheren Zeitpunkt in der Bewegung im Foto wäre und (2) die stürzenden Linien etwas korrigiert wären.Nicole Zschucke 25/03/2011 15:52
Etwas Schärfe fehlt mir ( oder kann das durch den Regn kommen ? ) und irgendwie müßte es an einigen Stellen begradigt werden.Ansonsten finde ich es gut !
N.
ak2311 25/03/2011 15:30
Jens Lotz bringt die Bewertung aus meiner Sicht ´auf den Punkt`. Ein sehr harmonisches Bild mit vielen Details, die das Bild unterteilen und trotzdem nicht unruhig machen. Das liegt sicherlich - auch, aber nicht nur - an der warmen vorherrschenden Farbe. Mich stört es hier übrigens nicht, dass die Person, deren Kopf man nicht sieht, aus dem Bild herausläuft, denn das passt hier für mich zu der Regenstimmung.Alfons Gellweiler 25/03/2011 13:38
Als ich noch auf Diafilm photographierte, hatte ich es mir
zur Regel gemacht von jedem 36er Film im Schnitt nur
die fünf besten Bilder für die Diaschau auszuwählen.
Heute bleiben weniger Bilder übrig, aber man knipst digital
ja auch großzügiger.
Dieses Bild hätte ich wahrscheinlich nicht aussortiert,
da es für eine Diaserie über Marokko eine Bereicherung
darstellt. Da ist zunächst die Farbigkeit, der kaum ein
Betrachter widerstehen kann. Dieses irdene Rot
hält das im Dunkel verweilende Publikum wach,
ist aber flächig noch gut auszuhalten; die verstreuten
komplementären Tupfer kontrastieren sehr schön zu
diesem leuchtenden Stimulans, und das Blau der linken
Ecke beruhigt gar und schafft ein dynamisches
Gleichgewicht. Ohne diese blaue Jalousie
wäre das Bild im Papierkorb gelandet.
Dass die Schirmträgerin das Bild belebt, versteht sich
von allein und ist zweifellos ein Plus. Dass ich sie mir gern
ein wenig langsamer und damit noch einen Tick weiter rechts
gewünscht hätte, hätte sie ja nicht wissen können.
Das Dia hätte ich unverändert rahmen müssen,
da die Rähmchen i.d.R. ca. 24X36 mm Innenmaß hatten.
Heute würde ich das Bild rechts etwa um die Breite des
blauen Fensters beschneiden, da das Fallrohr damit
etwas der Bildmitte entrückt, und das Photo insgesamt
mich noch ein wenig glücklicher machen würde.
Und um das Glücklichsein sollte es uns Amateuren
ja in erster Linie gehen beim Photographieren. ;-)
Grüße
Alfons
Klaus-Günter Albrecht 25/03/2011 13:19
Es wäre noch ein bischen besser gewesen, wenn man die stürzenden Linien ausgeglichen hätte. Atmosphärisch finde ich es recht gelungen.LG Klaus
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 25/03/2011 12:56
Jens Lotz schreibt:
Erster Blick, erstes Gefühl:
Bild hat eine warme harmonische Ausstrahlung auf mich. Der erste Eindruck von einem Bild ist, wie der erste Eindruck beim Kontakt mit anderen Menschen, keine bewusste Entscheidung. Sicher ist meine Wahrnehmung der Wärme der bilddominierenden Farbe Rotorange geschuldet.
Erster Gedanke:
„Endlich mal wieder ein Bild in der FC, in dem ein Regenschirm nicht nur als grafischer Augenfänger dient, sondern auch seiner Funktion entsprechend, eine Rolle hat.“
Die grafische Zweiteilung (durch das Regenrohr) fällt sofort auf. Rechte Seite Leere und Passivität und geschlossene Tür. Links Bewegung durch die in schwarz gekleidete Frau, offene Tür und ein starker Komplementärfarbkontrast.
Der Eindruck einer gewollt harmonischen Bildkomposition, trotz dieser starken, fast mittigen Teilung, wird durch die versteckte vertikale Drittelteilung durch die zwei Türen und durch den goldenen Schnitt der horizontalen Linie zwischen den Putzarten erzeugt. Ein wirksamer Strukturkontrast sowohl innerhalb der Fassade als auch zwischen Bodenfliesen und Wand verstärkt dies noch.
Der goldene Schnitt wiederholt sich dann im unteren Bildbereich nochmals zwischen unterem Putzbereich und den vom Regen feucht glänzenden Bodenfliesen.
Die Frau mit ihrem Regenschirm, mit dem fast maximalen Hell-Dunkelkontrast zwischen Beidem, verlässt schon die dynamische Symmetrieposition und befindet sich links im davon gebildeten goldenen Dreieck. Bewegungs- und Blickrichtung und diese extreme Bildpositionierung vermitteln wie ihr forscher „großer“ Schritt, sie will schleunigst aus dem Bild. Weg, ja wohin ? In` s Warme und Trockene ? Ich erinnere mich an den Spruch meines zypriotischen Freundes „ Wenn es unter 4 Grad (wohlgemerkt plus!) ist, schicken wir unsere Kinder nicht mehr zum Spielen raus“ Ja, sie will schnell von der Strasse kommen. Und die rechte leere passive Bildseite sagt mir, alle anderen sind schon weg.
Was gefällt mir.
Die typisch orientalisch angehauchte Architektur Nordafrikas wird durch eine natürliche, dem verhangenen Himmel mit seinem diffusen Licht geschuldete, tiefe Farb-Sättigung betont. Nicht Prunkbauten sondern alltägliche Funktionsgebäude sind im Focus. Alle Strukturelemente der Architektur sind mit Bedacht platziert und wie z. Bsp. die Türen auf gestaltungsrelevanten Positionen, hier der dynamischen Symmetrie, aktiv im Bild angeordnet. Die Frau bringt Leben hinein und in der landestypischen Bekleidung auch den Bezug zum Standort.
Sicher kein Coverbild, muss auch nicht für mich, denn wenn ich es mir als Teil einer Reisedokumentation vorstelle, eine starke Facette, deren Betrachtung zumindest mir Freude macht.
Immer schwer einen treffenden Bildtitel zu finden, das Problem kenne ich auch. Die Assoziation zu „Winter“ fällt einem frostgebeutelten Norddeutschen wie mir hier sehr schwer, es sei denn, er kennt die „gefühlte“ Emotionalität der Einheimischen dort. Die Farben im Bild (trotz Regen) sprechen für mich diesen Teil des Bildtitels nicht aus. Immer noch zu wärmend für mich.
Durch die Frau wird zwar, so denn man sich darauf einlässt, eine kleine Geschichte erzählt, sicher für jeden Betrachter in einer eigenen Version, dennoch ist es auch ein Architekturfoto. Auch wenn es mich nicht dramatisch stört, ich würde die leicht stürzenden Linien (vor allem im rechten Bildteil) shiften und entzeichen.
Da hier jeder Schärfeverlauf unpassend ist, da die Bildebenen zu dicht hintereinander liegen, war hier die Verwendung einer Kompakten mit chipbedingter hoher Tiefenschärfe ideal. Die technische Qualität überzeugt mich.
Ein Hauch mehr Zeichnung auf dem Gewand würde ich aber begrüßen und eine minimale Bewegungsunschärfe im Schritt der Frau auch. Durch eine etwas längere Belichtungszeit würde der oben schon beschriebene Eindruck hinsichtlich ihres Unbehagens gegenüber dem Wetter noch verstärkt. Aber oft haben die Kompakten keine voll manuelle Einstellmöglichkeit und insofern ist dies eher als Anregung gemeint und ich kann nicht beurteilen, ob die Zeit dafür vorhanden war.
Für mich ein Bild was ich mag und dessen längere Betrachtung mir Freude gemacht hat.
LG jens