auf der Suche nach den Ursachen für die Bewertung der zeitgenössischen Kunst nach anderen als qualitativen Merkmalen tendiere ich mit Dir zu Nr. 2, geschickte Kunstexperten und Galeristen.
Man nennt das Marketing und die Leute unter Punk 3 finden sich dann von ganz alleine.
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit, jedenfalls kann ich mich noch daran erinnern, war es ebenfalls nicht normal vor einem Ladengeschäft des Nachts zu campieren, um als erster Käufer eines der Exemplare einer neuen Ich-Fernspreche-Einheit zu erlangen.
Bei Harry Potter Büchern könnte ich es ja noch verstehen :))
Man fragt immer ..heh,ist das Kunst..
Ja ,natürlich ist es Kunst , was manchmal im Kopf entsteht . Aber wenn es zum festen Teil wird , wie etwa eine Fotografie oder ein Gemälde eine Zeichnung daher als Kunst bezeichnet ..
auch Graffity ist dies gut zu bewerten..
Wie auch unfreiwillige Kunst entsteht kann, wenn man dieses Bild betrachtet..
Viele Grüsse Klaus D. Watndat
@Eckhard : ach ja....die gegenwartskunst.....! wohin man blickt, nur provokante inhaltslosigkeit, und das zu horrenden preisen....weltweit festgelegt von einer handvoll galeristen....irgendwie mafiös, wie die finanzmärkte! eine schlichte brennende kerze, die bei Sotheby's millionen erwirtschaftet (obwohl sie ja ganz hübsch ist:-), zum erstaunen des künstlers selbst, Damian Hirsts millionenobjekte......etc etc - ich hab schon lang aufgehört, mich schwarz zu ärgern, das schadet nur der gesundheit :-))
besser, mit scherz, satire& ironie sich diesem thema nähern, so wie Yasmina Reza mit ihrem theaterstück "kunst" ! http://www.libelle.ch/backlist/909081776.html
....und sich schadenfroh ergötzen an solchen vorkommnissen wie dem unfreundlichen akt der Beuysschen putzfrauen :-)
außerdem: es gibt immer noch genügend zeitgenössische kunst nach dem eigenen geschmack - nur schade, daß die oft im verborgenen blüht und dem künstler manchmal kein ausreichendes einkommen verschafft
und schade, daß wir es nicht mehr erleben, wie die nachgeborenen über die heutigen millionenschweren kunstwerke urteilen......zu spät für unsere schadenfreude:-)
lg Acca:;-)
ps: der chinesische "flieger" --- fantasievoll, auch technisch nicht ungekonnt, ein bißchen sozialkritsch......ganz o.k:-)
köstlich --- wieder so eine manifestation der ewig strittigen frage.......
der gesunde menschenverstand sagt: das kann weg
der erfahrene kunstszenegänger zweifelt.....er erinnert sich noch an das debakel mit den putzfrauen, die seinerzeit ein Beuyssches kunstwerk brutal zerstört haben........
vielleicht handelt es sich bloß um die wundersame vermehrung eines defekten geräts, sperrmüllmäßig abgestellt...einer stellt's raus zur gefälligen mitnahme oder entsorgung, andere tun's ihm gleich, wie in den guten alten zeiten der sperrmüllsammlung am straßenrand
...und damit schlösse sich ja ganz passend der kreis zum Beuysschen kunstbegriff :-)))
sind manchmal auch nur scheinbar tot ... vielleicht um den Betrachter zu täuschen oder um selbst beobachten zu können, ohne beachtet zu werden. Hier 'lauert' jedenfalls ein 'Gerät' auf standby. ;-))
Lieber Eckhard, die Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“ wird man hier vermutlich zweimal mit ja beantworten müssen. Einerseits ist das, was vermutlich weg kann, sehr kunstvoll aufgestellt worden ... und nicht in jedem ‚echten‘ Kunstwerk steckt so viel Ästhetik, Überlegung, Witz und Interpretationsmöglichkeit wie in diesem ‚unechten‘ Kunstwerk ..., wenngleich sich diese Konstellation vielleicht ganz zufällig ergab (das lässt sich wohl nicht mehr herausfinden), wie auch andere Gerümpelaktionen im Zusammentreffen mit dem vorhandenen Hintergrund plötzlich mehr sein können, als reine Sperrmüllsammlungen
, andererseits ist es eben Elektroschrott und als solcher kann er weg!
Zur ‚echten‘ Kunst wird dieses Arrangement jedoch auf jeden Fall durch den Fotografen, der an dem ‚Haufen‘ alter Fernseher nicht vorbeilief, sondern ihre besondere Anordnung in Verbindung mit dem interessanten Hintergrund sah und dies in einem Bild umsetzte. Und in diesem Bild kann man sehr viel sehen, wenn man es möchte: Man erkennt im Zusammenspiel von Fassade und Fernsehgeräten einerseits ein Gesicht, in dem die vergitterten Fenster die Augen sein könnten und die Bildschirme den Mund andeuten, man erkennt zudem den Versuch des Ausbalancierens, indem dem Abfallen der Straße ein Ansteigen der Gerätegröße entgegengesetzt wird und man erkennt in einem Fenster eine geschlossene Gardine, die im anderen Fenster fehlt oder zurückgezogen wurde ...
Aus diesen Gegebenheiten könnte man nun eine Geschichte machen oder mehrere ... Man könnte ‚das Gesicht‘ aus Hausfassade und Fernsehgeräten vermenschlichen und überlegen, warum die Gitter vor den Augen sind, ob sie freiwillig oder unfreiwillig angebracht wurden, ob sie den ‚Gesichtsinhaber‘ oder sein Gegenüber schützen sollen, ob die ‚tot‘ scheinenden Augen hinter zugezogenem Vorhang einen Blick riskieren oder nicht, ob der offene bzw. fehlende Vorhang ablenken soll, ob die Welt draußen oder drinnen überhaupt wahrgenommen wird, warum nicht kommuniziert wird oder ob gerade die ausgeschalteten Fernseher eine Form der Kommunikation sind, weil eine andere nicht möglich ist oder weil Nichtssagen eben auch etwas sagt und warum dabei der Balance-Gedanke ins Spiel gebracht wird.
Das alles könnte man ausbauen oder anders sehen ... Möglichkeiten wird es hier mehrere geben.
Und so ist wohl auch die Frage ‚Was ist Kunst?‘ ganz unterschiedlich zu betrachten und zu beantworten; eine eindeutige Definition dafür wird es nicht geben und es wird nicht immer einfach sein, festzulegen, ob etwas Sinn macht oder weg kann. http://www.kunstgeschichte-online.com/?p=228
Nicht selten geht man durch Ausstellungen, in denen man zweifelt, ob das gezeigte Ergebnis eines kreativen Prozesses den Betrachter nicht vielleicht sogar verhöhnen oder ihm den Stempel ‚Kunstbanause‘ verpassen oder ihm gar insgeheim Intoleranz unterstellen will, da hierzulande ja Kunstfreiheit herrscht, also im Prinzip auch jeder (Becher) Quark etwas darstellen könnte. So gesehen, müsste man jedem Müll gegenüber offen bleiben (das zur Diskussion gestellte und einige der verlinkten Bilder zeigen es), weil dahinter ganze Weltbilder stecken könnten. (Es würde mich auch nicht überraschen, wenn das – wie Du schreibst – in Apolda abgestellte Fernsehensemble tatsächlich das temporär konzipierte Werk eines Kunstschaffenden gewesen wäre.)
Man wird wohl, ohne geistig stehenbleiben zu wollen und ohne Vorurteile zu entwickeln, an die meisten Dinge zunächst einmal offen herangehen müssen. Hin und wieder wird man dann auch positiv überrascht oder kann den eigenen Horizont etwas erweitern. Aber man muss auch nicht alles akzeptieren.
Für mich persönlich sollte zumindest etwas ‚Schönes‘, Interessantes oder etwas, das mich geistig fordert, hinter einem Kunstwerk stehen. Und auch ein Berg Müll müsste erkennen lassen, dass er mehr sein kann als nur ein Berg Müll.
Man sieht hier deutlich das die JVA ihre Altgeräte gegen flimmerfreie Flachbildschirme ausgetauscht hat..
Und alles von Zuschüssen der Stadt..
Schön für die Insassen auch mal die Umwelt dann in Drei Deh sehen können..Unschlagbare Technik .
ist jetzt nur ne Vermutung Eckhard..
Lg Klaus D. Watndat.
Carsten Mundt 01/03/2012 16:42
Lieber Eckhard,auf der Suche nach den Ursachen für die Bewertung der zeitgenössischen Kunst nach anderen als qualitativen Merkmalen tendiere ich mit Dir zu Nr. 2, geschickte Kunstexperten und Galeristen.
Man nennt das Marketing und die Leute unter Punk 3 finden sich dann von ganz alleine.
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit, jedenfalls kann ich mich noch daran erinnern, war es ebenfalls nicht normal vor einem Ladengeschäft des Nachts zu campieren, um als erster Käufer eines der Exemplare einer neuen Ich-Fernspreche-Einheit zu erlangen.
Bei Harry Potter Büchern könnte ich es ja noch verstehen :))
Watndat 01/03/2012 16:07
Man fragt immer ..heh,ist das Kunst..Ja ,natürlich ist es Kunst , was manchmal im Kopf entsteht . Aber wenn es zum festen Teil wird , wie etwa eine Fotografie oder ein Gemälde eine Zeichnung daher als Kunst bezeichnet .. auch Graffity ist dies gut zu bewerten..
Wie auch unfreiwillige Kunst entsteht kann, wenn man dieses Bild betrachtet..
Viele Grüsse Klaus D. Watndat
Accabadora 20/02/2012 9:16
@Eckhard : ach ja....die gegenwartskunst.....! wohin man blickt, nur provokante inhaltslosigkeit, und das zu horrenden preisen....weltweit festgelegt von einer handvoll galeristen....irgendwie mafiös, wie die finanzmärkte! eine schlichte brennende kerze, die bei Sotheby's millionen erwirtschaftet (obwohl sie ja ganz hübsch ist:-), zum erstaunen des künstlers selbst, Damian Hirsts millionenobjekte......etc etc - ich hab schon lang aufgehört, mich schwarz zu ärgern, das schadet nur der gesundheit :-))besser, mit scherz, satire& ironie sich diesem thema nähern, so wie Yasmina Reza mit ihrem theaterstück "kunst" !
http://www.libelle.ch/backlist/909081776.html
....und sich schadenfroh ergötzen an solchen vorkommnissen wie dem unfreundlichen akt der Beuysschen putzfrauen :-)
außerdem: es gibt immer noch genügend zeitgenössische kunst nach dem eigenen geschmack - nur schade, daß die oft im verborgenen blüht und dem künstler manchmal kein ausreichendes einkommen verschafft
und schade, daß wir es nicht mehr erleben, wie die nachgeborenen über die heutigen millionenschweren kunstwerke urteilen......zu spät für unsere schadenfreude:-)
lg Acca:;-)
ps: der chinesische "flieger" --- fantasievoll, auch technisch nicht ungekonnt, ein bißchen sozialkritsch......ganz o.k:-)
Accabadora 18/02/2012 19:51
köstlich --- wieder so eine manifestation der ewig strittigen frage.......der gesunde menschenverstand sagt: das kann weg
der erfahrene kunstszenegänger zweifelt.....er erinnert sich noch an das debakel mit den putzfrauen, die seinerzeit ein Beuyssches kunstwerk brutal zerstört haben........
vielleicht handelt es sich bloß um die wundersame vermehrung eines defekten geräts, sperrmüllmäßig abgestellt...einer stellt's raus zur gefälligen mitnahme oder entsorgung, andere tun's ihm gleich, wie in den guten alten zeiten der sperrmüllsammlung am straßenrand
...und damit schlösse sich ja ganz passend der kreis zum Beuysschen kunstbegriff :-)))
Kerstin Stolzenburg 17/02/2012 16:09
sind manchmal auch nur scheinbar tot ... vielleicht um den Betrachter zu täuschen oder um selbst beobachten zu können, ohne beachtet zu werden. Hier 'lauert' jedenfalls ein 'Gerät' auf standby. ;-))Kerstin
Kerstin Stolzenburg 12/02/2012 12:09
Lieber Eckhard, die "Tolle(n) Tage" sind ja herrlich und lassen mich andenken! ;-)
Die Erwiderung hat Zeit ... :-))
Kerstin
Kerstin Stolzenburg 12/02/2012 11:01
Lieber Eckhard, die Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“ wird man hier vermutlich zweimal mit ja beantworten müssen. Einerseits ist das, was vermutlich weg kann, sehr kunstvoll aufgestellt worden ... und nicht in jedem ‚echten‘ Kunstwerk steckt so viel Ästhetik, Überlegung, Witz und Interpretationsmöglichkeit wie in diesem ‚unechten‘ Kunstwerk ..., wenngleich sich diese Konstellation vielleicht ganz zufällig ergab (das lässt sich wohl nicht mehr herausfinden), wie auch andere Gerümpelaktionen im Zusammentreffen mit dem vorhandenen Hintergrund plötzlich mehr sein können, als reine Sperrmüllsammlungen , andererseits ist es eben Elektroschrott und als solcher kann er weg!
Zur ‚echten‘ Kunst wird dieses Arrangement jedoch auf jeden Fall durch den Fotografen, der an dem ‚Haufen‘ alter Fernseher nicht vorbeilief, sondern ihre besondere Anordnung in Verbindung mit dem interessanten Hintergrund sah und dies in einem Bild umsetzte. Und in diesem Bild kann man sehr viel sehen, wenn man es möchte: Man erkennt im Zusammenspiel von Fassade und Fernsehgeräten einerseits ein Gesicht, in dem die vergitterten Fenster die Augen sein könnten und die Bildschirme den Mund andeuten, man erkennt zudem den Versuch des Ausbalancierens, indem dem Abfallen der Straße ein Ansteigen der Gerätegröße entgegengesetzt wird und man erkennt in einem Fenster eine geschlossene Gardine, die im anderen Fenster fehlt oder zurückgezogen wurde ...
Aus diesen Gegebenheiten könnte man nun eine Geschichte machen oder mehrere ... Man könnte ‚das Gesicht‘ aus Hausfassade und Fernsehgeräten vermenschlichen und überlegen, warum die Gitter vor den Augen sind, ob sie freiwillig oder unfreiwillig angebracht wurden, ob sie den ‚Gesichtsinhaber‘ oder sein Gegenüber schützen sollen, ob die ‚tot‘ scheinenden Augen hinter zugezogenem Vorhang einen Blick riskieren oder nicht, ob der offene bzw. fehlende Vorhang ablenken soll, ob die Welt draußen oder drinnen überhaupt wahrgenommen wird, warum nicht kommuniziert wird oder ob gerade die ausgeschalteten Fernseher eine Form der Kommunikation sind, weil eine andere nicht möglich ist oder weil Nichtssagen eben auch etwas sagt und warum dabei der Balance-Gedanke ins Spiel gebracht wird.
Das alles könnte man ausbauen oder anders sehen ... Möglichkeiten wird es hier mehrere geben.
Und so ist wohl auch die Frage ‚Was ist Kunst?‘ ganz unterschiedlich zu betrachten und zu beantworten; eine eindeutige Definition dafür wird es nicht geben und es wird nicht immer einfach sein, festzulegen, ob etwas Sinn macht oder weg kann. http://www.kunstgeschichte-online.com/?p=228
Nicht selten geht man durch Ausstellungen, in denen man zweifelt, ob das gezeigte Ergebnis eines kreativen Prozesses den Betrachter nicht vielleicht sogar verhöhnen oder ihm den Stempel ‚Kunstbanause‘ verpassen oder ihm gar insgeheim Intoleranz unterstellen will, da hierzulande ja Kunstfreiheit herrscht, also im Prinzip auch jeder (Becher) Quark etwas darstellen könnte. So gesehen, müsste man jedem Müll gegenüber offen bleiben (das zur Diskussion gestellte und einige der verlinkten Bilder zeigen es), weil dahinter ganze Weltbilder stecken könnten. (Es würde mich auch nicht überraschen, wenn das – wie Du schreibst – in Apolda abgestellte Fernsehensemble tatsächlich das temporär konzipierte Werk eines Kunstschaffenden gewesen wäre.)
Man wird wohl, ohne geistig stehenbleiben zu wollen und ohne Vorurteile zu entwickeln, an die meisten Dinge zunächst einmal offen herangehen müssen. Hin und wieder wird man dann auch positiv überrascht oder kann den eigenen Horizont etwas erweitern. Aber man muss auch nicht alles akzeptieren.
Für mich persönlich sollte zumindest etwas ‚Schönes‘, Interessantes oder etwas, das mich geistig fordert, hinter einem Kunstwerk stehen. Und auch ein Berg Müll müsste erkennen lassen, dass er mehr sein kann als nur ein Berg Müll.
Kerstin
Watndat 11/02/2012 15:03
Man sieht hier deutlich das die JVA ihre Altgeräte gegen flimmerfreie Flachbildschirme ausgetauscht hat..Und alles von Zuschüssen der Stadt..
Schön für die Insassen auch mal die Umwelt dann in Drei Deh sehen können..Unschlagbare Technik .
ist jetzt nur ne Vermutung Eckhard..
Lg Klaus D. Watndat.