Um es gleich vorwegzunehmen: Ich war dabei, als die Aufnahme entstand, und habe selber auch Bilder des Mannes gemacht.
Murat, ein Istanbuler Freund von ihm und ich hatten uns spontan - eigentlich hatte ich mich mit Murat nur zum Teetrinken verabredet - zu einem Shooting aufgemacht. Neben vielen anderen Menschen in den Strassen von Rüstem Pasa trafen und fotografierten wir den Portraitierten, der erzählte, er habe sein Bein bei einem Unfall verloren. Wenn die Bilder gestellt sind, dann höchstens insofern, als der Mann nicht unbemerkt mit dem Tele aus der Ferne aufgenommen wurde - und dadurch natürlich in gewisser Weise eine Pose einnimmt. Ich denke, daran lässt das Bild auch keinen Zweifel
Ich möchte nicht im Detail auf die Mutmassungen und Unterstellungen an dieser Stelle eingehen, bin aber doch ein wenig befremdet über die blühende Fantasie, die darin zum Ausdruck kommt.
EINE Erklärung habe ich dafür gefunden: Wir verknorksten Mitteleuropäer können uns schwer vorstellen, wie herzlich und offen die Menschen in der Türkei sind. Wie viele Türken und auch Türkinnen nicht nur nichts dagegen haben, fotografiert zu werden, sondern dies offensichtlich schätzen. Wer die ausgetretenen Besucherpfade auch nur ansatzweise verlässt - und das tut er schon in den Seitenstrassen der Touristenarterien - der ist immer wieder frappiert von der Gastfreunschaft und der Freundlichkeit fast aller Menschen.
Ich habe das spontane Shooting mit Murat und Aydin sehr genossen und freue mich jetzt schon auf meinen nächsten Türkeiaufenthalt.
@Ilse Jentzsch ::: Das Moralische legst Du in die Geschichte rein, aus dem Wortlaut ergibt sich die Wertung nicht, sondern nur der Vorschlag für eine erweiterte/ergänzte Betrachtungsbasis. (Lies nach bei cameron 0:32, Kleemy 11:45 etc.).
- Ivo v. Renner schreibt in seinem Jahrbuch 2011::: "Die Lüge ist eine der charmantesten Eigenarten, die der Mensch zu gegebenem Anlass in immer wieder neuer Form zu verändern vermag, und Photoshop ist die Krönung. Ich liebe Photoshop ! ...." (Kein Photoshop ohne Photo ....)
@Kleemy
niemand regt sich darüber auf, dass diese Bild eventuell gestellt ist.. Es geht darum, dass man mit unbewiesenen Unterstellungen eine Stimmung und Aufmerksamkeit schafft, die (aus meiner Sicht) völlig unnötig ist und nichts außer Verwirrung schafft.
Ich war am Freitag in einer Ausstellung von Paolo Pellegrin. Durch die Ausstellung führte ein Münchner Fotograph der eine Nette geschichte über einen Taxifahrer im Gazastreifen erzählte, denn der hatte eine Visitenkartensammlung der "besten der Besten" Fotojurnalisten und hatt sie alle schon mal an die Brennpunkte der aktuellen Geschehnisse gebracht .....
Also zeigen uns viele vielleicht nicht ihre Sicht der Dinge sondern eben nur das wo sie jemand anders hinfährt. Wer sich nicht die Zeit nimmt oder nehmen kann, sich selber mit einem Ort zu befassen gibt immer gefiltertes wieder.
So möglicherweise eben auch hier ......
Meine Güte. Als ob Ihr alle noch nie ein gestelltes Bild besprochen, geschweige denn gesehen habt. Was wäre denn, wenn? Wozu die Aufregung? Lasst doch einfach das Bild auf Euch wirken und fertig!
@Wolf, nein da muß ich widersprechen, denn nicht ich habe es in die moralische Schiene getrieben, sondern Du mit Deiner Vermutung, man könnte auch sagen Unterstellung.
Die einfache Frage danach, ob etwas Tatsache oder Vermutung ist, die bedingt noch keine moralische Schiene, sondern nur eine ganz einfache Antwort, nämlich JA oder NEIN.
Also ist es nun eine Vermutung oder eine Gewissheit?
@Ilse Jentzsch , Kommissar Lohmann ::: Wir sind alle Wichtigtuer und Mutmaßer . Ich hätte auch einfach sagen können :: ´ Das Bild ist gestellt. Dafür gibt es viele Hinweise im Bild. Das ist mein Eindruck´.
- Diesen meinen Eindruck, verpackt in eine kleine Episode macht Ihr zum Sakrileg. Wieso nur ? Ich wiederhole mich: Wenn Ihr anderer Meinung seid, begründet sie aus dem Bild oder wartet darauf, bis Aufklärung kommt.
- Ihr treibt die Diskussion in die moralische Schiene, wie bei dem Bild mit dem vielsagenden Titel "--".
Dabei bleiben wichtige Fragen unbeantwortet, damit wir uns besser verstehn ....
... - Nur dort, wo es um den Tatbestand zum Zeitpunkt der Aufnahme des Fotos geht, sind nicht wir, die wir alle mit unseren Mutmaßungen immer nur irgendetwas unterstellen können, sondern es sind Autor und Moderation gefragt, aufzuklären. ...
@Wolf: Dann ist also Deine oben gemachte Äußerung doch nur eine Vermutung und keine Tatsache?
Diese Frage hätte ich gern beantwortet, weil es für mich eben doch einen Unterschied macht, ob etwas nur vermutet wird, oder ob es eine Tatsache ist.
Warum sollten sich die Bedingungen von Agora ändern?
Nur damit Vermutungen angestellt werden können, denen durch das Team widersprochen werden müßte. Nein!
- So ziemlich alles, was seit gestern 21:03 geäußert worden ist, finde ich berechtigt und richtig.
- Nur dort, wo es um den Tatbestand zum Zeitpunkt der Aufnahme des Fotos geht, sind nicht wir, die wir alle mit unseren Mutmaßungen immer nur irgendetwas unterstellen können, sondern es sind Autor und Moderation gefragt, aufzuklären.
- Eigentlich dachte ich, die Agora hätte sich in diesem Punkt schon entwickelt. Sie sollte es jedenfalls. Die läßt uns zappeln, wie den Fisch an der Angel.
- Vergleichen wir mal die Ovationen bei "hyat y madre" ::: Kein Heldenblick, sondern sowas ähnliches wie bei der Gioconda. Wir wußten wenigstens, dass es ein Spontanfoto war und der Autor sich mit den Abgebildeten unterhalten hat. Was er über sie erfahren hat, verschwieg er. Stattdessen die Beschwörung der "Kraft des Bildes", ein metaphorisches Bekenntnis. (Wo doch Bilder nur Reize verschiedener Intensität aussenden können).
@Wolf Schroedax: das ist immer eine Haltungsfrage. Ich kenne Leute, die nie einem Bettler etwas geben, weil sie einmal erleben mussten, wie eine mitleiderregende Gebrechlichkeit vorgetäuscht wurde. Und andere wiederum geben dann erst recht etwas, denn wer so eine Täuschung braucht, um sich irgendwie über Wasser zu halten, ist besonders schlimm dran... Also selbst wenn das eine gestellte Szene einer kruden Tourismusagentur wäre, dann ist der alte Mann trotzdem nicht zu beneiden ... Oder? Wer sind wir denn, dass wir von solchen armen Teufeln auch noch eine moralisch unangreifbare Haltung erwarten?
- ich mag den Standpunkt des Fotografen
- und mich fasziniert die Linienführung!
Krücke und Holzbein; beide führen zum eigentlichen Zentrum des Bildes. Den stolzen und tapferen Blick des Mannes, der sich scheinbar über sein Schicksal erhebt. und hier, quasi als Krönung, die (imaginäre) Linie seines Blickes...
Ich möchte mich auch noch einmal zu Wort melden.
Was Wolf Schroedax hier andeutet kann eine Tatsache, kann aber auch einfach eine Unterstellung sein.
Und wenn so etwas unterstellt wird, dann ist das für mich ziemlich übel, weil der Fotograf sich hier bei Agora nicht äußern/wehren kann.
Bei aller Freude an der Schroedax' Phantasie würde ich doch empfehlen, strikt bei der Wahrheit zu bleiben und niemandem etwas zu unterstellen, was sich evtl. später nur als eine üble Nachrede erweist.
Franz Noser 07/11/2011 16:08
Um es gleich vorwegzunehmen: Ich war dabei, als die Aufnahme entstand, und habe selber auch Bilder des Mannes gemacht.Murat, ein Istanbuler Freund von ihm und ich hatten uns spontan - eigentlich hatte ich mich mit Murat nur zum Teetrinken verabredet - zu einem Shooting aufgemacht. Neben vielen anderen Menschen in den Strassen von Rüstem Pasa trafen und fotografierten wir den Portraitierten, der erzählte, er habe sein Bein bei einem Unfall verloren. Wenn die Bilder gestellt sind, dann höchstens insofern, als der Mann nicht unbemerkt mit dem Tele aus der Ferne aufgenommen wurde - und dadurch natürlich in gewisser Weise eine Pose einnimmt. Ich denke, daran lässt das Bild auch keinen Zweifel
Ich möchte nicht im Detail auf die Mutmassungen und Unterstellungen an dieser Stelle eingehen, bin aber doch ein wenig befremdet über die blühende Fantasie, die darin zum Ausdruck kommt.
EINE Erklärung habe ich dafür gefunden: Wir verknorksten Mitteleuropäer können uns schwer vorstellen, wie herzlich und offen die Menschen in der Türkei sind. Wie viele Türken und auch Türkinnen nicht nur nichts dagegen haben, fotografiert zu werden, sondern dies offensichtlich schätzen. Wer die ausgetretenen Besucherpfade auch nur ansatzweise verlässt - und das tut er schon in den Seitenstrassen der Touristenarterien - der ist immer wieder frappiert von der Gastfreunschaft und der Freundlichkeit fast aller Menschen.
Ich habe das spontane Shooting mit Murat und Aydin sehr genossen und freue mich jetzt schon auf meinen nächsten Türkeiaufenthalt.
Gruss
Franz
Wolf Schroedax 07/11/2011 14:16
@Ilse Jentzsch ::: Das Moralische legst Du in die Geschichte rein, aus dem Wortlaut ergibt sich die Wertung nicht, sondern nur der Vorschlag für eine erweiterte/ergänzte Betrachtungsbasis. (Lies nach bei cameron 0:32, Kleemy 11:45 etc.).- Ivo v. Renner schreibt in seinem Jahrbuch 2011::: "Die Lüge ist eine der charmantesten Eigenarten, die der Mensch zu gegebenem Anlass in immer wieder neuer Form zu verändern vermag, und Photoshop ist die Krönung. Ich liebe Photoshop ! ...." (Kein Photoshop ohne Photo ....)
Kommissar Lohmann 07/11/2011 13:11
@Kleemyniemand regt sich darüber auf, dass diese Bild eventuell gestellt ist.. Es geht darum, dass man mit unbewiesenen Unterstellungen eine Stimmung und Aufmerksamkeit schafft, die (aus meiner Sicht) völlig unnötig ist und nichts außer Verwirrung schafft.
Friedfisch Otter 07/11/2011 12:59
Ich war am Freitag in einer Ausstellung von Paolo Pellegrin. Durch die Ausstellung führte ein Münchner Fotograph der eine Nette geschichte über einen Taxifahrer im Gazastreifen erzählte, denn der hatte eine Visitenkartensammlung der "besten der Besten" Fotojurnalisten und hatt sie alle schon mal an die Brennpunkte der aktuellen Geschehnisse gebracht .....Also zeigen uns viele vielleicht nicht ihre Sicht der Dinge sondern eben nur das wo sie jemand anders hinfährt. Wer sich nicht die Zeit nimmt oder nehmen kann, sich selber mit einem Ort zu befassen gibt immer gefiltertes wieder.
So möglicherweise eben auch hier ......
Kleemy 07/11/2011 11:54
Meine Güte. Als ob Ihr alle noch nie ein gestelltes Bild besprochen, geschweige denn gesehen habt. Was wäre denn, wenn? Wozu die Aufregung? Lasst doch einfach das Bild auf Euch wirken und fertig!Kommissar Lohmann 07/11/2011 11:19
@Wolf Schroedaxich könnte auch schreiben ".. das Bild ist gestohlen!" ... und Dich auffordern das Gegenteil zu beweisen bzw. es zu begründen!
Ilse Jentzsch 07/11/2011 11:16
@Wolf, nein da muß ich widersprechen, denn nicht ich habe es in die moralische Schiene getrieben, sondern Du mit Deiner Vermutung, man könnte auch sagen Unterstellung.Die einfache Frage danach, ob etwas Tatsache oder Vermutung ist, die bedingt noch keine moralische Schiene, sondern nur eine ganz einfache Antwort, nämlich JA oder NEIN.
Also ist es nun eine Vermutung oder eine Gewissheit?
Wolf Schroedax 07/11/2011 11:01
@Ilse Jentzsch , Kommissar Lohmann ::: Wir sind alle Wichtigtuer und Mutmaßer . Ich hätte auch einfach sagen können :: ´ Das Bild ist gestellt. Dafür gibt es viele Hinweise im Bild. Das ist mein Eindruck´.- Diesen meinen Eindruck, verpackt in eine kleine Episode macht Ihr zum Sakrileg. Wieso nur ? Ich wiederhole mich: Wenn Ihr anderer Meinung seid, begründet sie aus dem Bild oder wartet darauf, bis Aufklärung kommt.
- Ihr treibt die Diskussion in die moralische Schiene, wie bei dem Bild mit dem vielsagenden Titel "--".
Dabei bleiben wichtige Fragen unbeantwortet, damit wir uns besser verstehn ....
Kommissar Lohmann 07/11/2011 10:46
Wolf Schroedax, heute um 10:17 Uhr... - Nur dort, wo es um den Tatbestand zum Zeitpunkt der Aufnahme des Fotos geht, sind nicht wir, die wir alle mit unseren Mutmaßungen immer nur irgendetwas unterstellen können, sondern es sind Autor und Moderation gefragt, aufzuklären. ...
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unseren Mutmaßungen? es sind deine !
Kommissar Lohmann 07/11/2011 10:40
ich empfinde diese Mutmaßung als reine Wichtigtuerei...Ich finde wir sollte hier das Bild besprechen -
Niemand kann wissen wie es zustande gekommen ist - vielleicht ist es ja auch gestohlen?
Diese Spekulationen sind, für mein Gefühl, einfach nur störend und überflüssig, weil niemand (außer dem Fotografen) die Wahrheit wissen kann.
was soll das also? Wem soll das nützen?
Ilse Jentzsch 07/11/2011 10:33
@Wolf: Dann ist also Deine oben gemachte Äußerung doch nur eine Vermutung und keine Tatsache?Diese Frage hätte ich gern beantwortet, weil es für mich eben doch einen Unterschied macht, ob etwas nur vermutet wird, oder ob es eine Tatsache ist.
Warum sollten sich die Bedingungen von Agora ändern?
Nur damit Vermutungen angestellt werden können, denen durch das Team widersprochen werden müßte. Nein!
Wolf Schroedax 07/11/2011 10:17
- So ziemlich alles, was seit gestern 21:03 geäußert worden ist, finde ich berechtigt und richtig.- Nur dort, wo es um den Tatbestand zum Zeitpunkt der Aufnahme des Fotos geht, sind nicht wir, die wir alle mit unseren Mutmaßungen immer nur irgendetwas unterstellen können, sondern es sind Autor und Moderation gefragt, aufzuklären.
- Eigentlich dachte ich, die Agora hätte sich in diesem Punkt schon entwickelt. Sie sollte es jedenfalls. Die läßt uns zappeln, wie den Fisch an der Angel.
- Vergleichen wir mal die Ovationen bei "hyat y madre" ::: Kein Heldenblick, sondern sowas ähnliches wie bei der Gioconda. Wir wußten wenigstens, dass es ein Spontanfoto war und der Autor sich mit den Abgebildeten unterhalten hat. Was er über sie erfahren hat, verschwieg er. Stattdessen die Beschwörung der "Kraft des Bildes", ein metaphorisches Bekenntnis. (Wo doch Bilder nur Reize verschiedener Intensität aussenden können).
Th. Maess 07/11/2011 9:29
@Wolf Schroedax: das ist immer eine Haltungsfrage. Ich kenne Leute, die nie einem Bettler etwas geben, weil sie einmal erleben mussten, wie eine mitleiderregende Gebrechlichkeit vorgetäuscht wurde. Und andere wiederum geben dann erst recht etwas, denn wer so eine Täuschung braucht, um sich irgendwie über Wasser zu halten, ist besonders schlimm dran... Also selbst wenn das eine gestellte Szene einer kruden Tourismusagentur wäre, dann ist der alte Mann trotzdem nicht zu beneiden ... Oder? Wer sind wir denn, dass wir von solchen armen Teufeln auch noch eine moralisch unangreifbare Haltung erwarten?Kommissar Lohmann 07/11/2011 9:16
ich finde das ist ein ungewöhnliches Portrait!- ich mag den Standpunkt des Fotografen
- und mich fasziniert die Linienführung!
Krücke und Holzbein; beide führen zum eigentlichen Zentrum des Bildes. Den stolzen und tapferen Blick des Mannes, der sich scheinbar über sein Schicksal erhebt. und hier, quasi als Krönung, die (imaginäre) Linie seines Blickes...
Ilse Jentzsch 07/11/2011 9:01
Ich möchte mich auch noch einmal zu Wort melden.Was Wolf Schroedax hier andeutet kann eine Tatsache, kann aber auch einfach eine Unterstellung sein.
Und wenn so etwas unterstellt wird, dann ist das für mich ziemlich übel, weil der Fotograf sich hier bei Agora nicht äußern/wehren kann.
Bei aller Freude an der Schroedax' Phantasie würde ich doch empfehlen, strikt bei der Wahrheit zu bleiben und niemandem etwas zu unterstellen, was sich evtl. später nur als eine üble Nachrede erweist.