ein alltägliches foto. sehr banale botschaft. wenn es eine diskussion um behinderte in der gesellschaft anregen soll, o.k. ...
fotografisch gesehen (und darum geht es hier doch, oder?) leider völlige magerkost. von bildaufbau und -tiefe, gestaltung, linienführung leider nichts zu sehen. flaues licht. ausfresser.
zu allem überfluss versucht der fotograf, die fotografischen versäumnisse, die bei der betonung der bildaussage gemacht wurden, durch ein, zudem noch sehr schlampig gemachtes color-key, auszugleichen.
was man davon halten soll, diese beiden für ein pathetisches foto (welches dann auch noch mit einem pathetischen titel verziert wird) von hinten aus der deckung abzuschiessen, muss jeder für sich selbst entscheiden. mich stösst es ab.
das thema ist vielleicht diskussionswürdig - dieses plumpe foto hier leider nicht, denn fotografisch gesehen kann ich hier beim besten willen überhaupt nichts positives erkennen ... sorry.
Beruflich arbeite ich tagtäglich mit jungen Menschen, auch wenn es dabei nicht (nur) um körperliche, sondern auch und/ oder gleichzeitigen geistigen- und seelischen Beeinträchtigungen geht. Insofern ist das auch für mich ein ganz aktuelles und wichtiges Thema.
Bilder sollten für sich selbst sprechen, den Betrachter anregen sich mit der Thematik zu beschäftigen. Ohne den ellenlangen Begleittext hätte für mich das Bild keine diesbezügliche Aussage - weder von der Bildkomposition, noch von der technischen Umsetzung.
Gerade bei solch recht brisanten, emotionalen und sozial menschlichen Themen reicht es (mir) nicht (mal schnell) auf den Auslöser zu drücken und einem Versuch mittels Bildbearbeitung und Begleittext eine Bildaussage (hinein) zu konstruieren.
Für mich ist das Bild und der Hintergrund der Darstellung sicherlich gut gemeint, mehr aber auch nicht.
Ich lasse zuerst das Bild auf mich wirken, dann lese ich den Autorentext und zuletzt die Texte der Vorschreiber.
So bin ich in meiner Meinung möglichst unbeeinflusst.
Zuerst fällt mir auf dass das Bild in der quadratischen Vorschau wesentlich besser wirkt.
Es enthält alle Bild wichtigen Elemente.
Das Hochformat tut der Bildwirkung nicht gut.
CK ist mir gar nicht gleich aufgefallen! Ein CK mit zarten Pastellfarben macht eher nicht so Sinn.
Das Bild wirkt durch die blassen Farben tendenziell traurig, melancholisch, herbstlich depressiv.
Die nach vorne gestreckte Hand ist natürlich nur eine Momentaufnahme, vermittelt aber bildlich keine Gemeinsamkeit. Es sieht eher nach "nimm mich mit" "warte" "lass mich nicht allein" aus.
Es scheint als wäre die Intention des Bildautors erst nach der Aufnahme entstanden. Andernfalls hätte er das Paar nur bitten müssen sich umzudrehen.
"Der Weg" im Hintergrund wäre der Selbe geblieben.
diese postkarten. von undervover. die mag ich übrigens.. da haut das hin mit der teilentsättigung..
.. ist mir gerade noch eingefallen...und ich hab gedacht.. könnt ja interessieren. ;)
.lg
. spontaner gedanke.
ich hätte beide gerne von vorne gesehen. ihre gesichtsausdrücke... so von hinten kann es vieles sein, was sie verbindet.. es bleibt dem betrachter hier verschlossen.
.. die bearbeitung mit dem teilentfärben mag ich überhaupt nicht.. das bild ist hier eindeutig in dem bereich streetfotografie einzuordnen.. und da ist klassischerweise s/w oft das mittel der wahl. wenn man versucht, durch teilentfärbung die aussage zu verstärken .. macht man das nur, weil man vlt. selber schon merkt, dass das im original nicht so gelungen ist.. .
technisch.... mit der offenen blende.. dem unscharfen hintergrund . .ist das ordentlich..
..
richtig was besonderes ist es insgesamt dann nicht.. wie oben gesagt. von vorne.. hätte es sicherlich viel spannender werden können..
und zur diskussion um "behinderung".. fallen mir ganz viele dinge ein... aber das würd hier den rahmen sprengen und auch viel zu sehr vom eigentlichen, dem bild .. ablenken.
..
.
und zum schluss.. auch nicht unbedingt zum bild direkt.. ;)
.. ich mag die sektion..... tut der fc gut..
..lg
im einzelfall zerstört die teilentsättigung die fotografie. im speziellen und betreffenden fall auch. wenn ich irgendwas über die digitale fotografie verstanden habe, dann dies. vorweg genommen, ich weiss nicht viel über die digitale fotografie, ich wende sie nur an und zuweilen nebenernährt sie. no more, no less.
natürlich hat die vorliegende fotografie hier sozialen inhalt, der ist nicht absprechbar, der versuch ist lobenswert. ich arbeite seit über 12 jahren mit körperbehinderten menschen zusammen und ein einziges foto welches ich von einem rollstuhlfahrer (einem teil von ihm) und seinem hund gemacht habe ernährt mich neben. es ist das erfolgreichste foto pekuniär, welches ich gemacht habe. deswegen liegt mir die thematik auch am herzen.
zwei dinge habe ich dabei beachtet. die szene ist von vorne zu sehen, man schaut der sozialen situation und der kommunikation ins gesicht. und die szene ist analog mit sw film aufgenommen. es gibt also eine arbeitsmäßige und inhaltliche klarheit. der blick von hinten zeigt mir den rücken, die berührung zeigt beziehung. die abwendung, der weg hat nichts mit behindertenarbeit in der praxis zutun. sie ist für mich trauer und melancholie zugleich und nicht hoffnung, nicht anpacken, nicht das was in dieser gesellschaft für die integration wichtig wäre. insofern funktioniert für mich die botschaft aus dem bild gar nicht, bzw. nicht gut.
die lange begründung des fotografen zeigt mir sein gradioses scheitern und nur weil dieses bild ein soziales thema ernsthaft anzugehen versucht, ist die diskussion darüber führbar, ansonsten würde ich über ein ck nicht mehr diskutieren wollen.
unsere einrichtung, mein arbeitgeber hat ein flyerfoto, indem ein rollstuhlfahrer gezeigt wird, der vor dem meer steht, von hinten gezeigt. das bild zeigt keine hoffnung, nichts positives, es ist einfach nur traurig. ein gradioses scheitern der werbeauffassung des machers. für mich total unverständlich, so eine dienstleistung für behinderte menschen zu verkaufen. so ähnlich kommt dieses bild hier auch bei mir an.
nichts desto trotz möchte ich den versuch des fotografen positiv bewerten, denn diese thematik gehört abgebildet ... nur man muss beginnen und weiter machen und es fotografisch besser und intelligenter lösen aus meiner sicht.
ich sehe etwas, was für die beiden das Normalste der Welt ist aber von anderen immer noch als Außergewöhnlich angesehen wird. Menschen mit Behinderung fallen immer auf und werden angesehen. Ich spreche da aus eingener erfahrung und finde dieses ist ein sehr schönes Bild was harmonie zeigt und das NORMALE Leben. Sie sind beide wie du und ich aber es wird immer so sein das es doch was besonderes ist was auffällt. Und Blicke können mehr als Worte sagen und zum Teil auch mehr verletzen. Deine Idee zu dem Foto finde ich mehr als Klasse.
@utico: zu einer Integration gehört auch "Normal" behandelt zu werden, also nicht ständig "gehen/fahren" wiederhohlen zu müssen. Es ist ja für jeden ersichtlich das er fährt und sie geht. Der allgemeine Sprachgebrauch spricht aber dann von gehen. Und ich denke jedem Rolli ist damit genug getan, ihn nicht durch "fahren" auszugrenzen.
Zu deinem Kommentar, auf ziehen kam ich, und ich meinte nicht zerren, dadurch das Sie 2 Schritte vor ihm geht und der Arm nach hinten hängt, im Gegensatz das seiner nach vorne gestreckt ist.
Mir gefällt es, so wie es ist, ich möchte auch gar nicht erst über Schnitt, Schärfe oder Fokus nachdenken. Ich denke das ist einfach fehl am Platz, ich für mich möchte einfach das Bild so sehen wie es ist. Ich finde auch genau so wirkt es. Es macht nachdenklich, läßt Spielraum zum Nachdenken, es kann vieles bedeuten das die Frau etwas relexed dahin schlendert, ihm am Arm zieht. Er ist scheinbar auch beschäftigt, wirkt aufgeweckt und mitten im Leben.
Ich finde solche Paare immer wieder toll, weil es zeigt das unsere Gesellschaft einfach schon weit genug ist.
Das wirklich, oder muß es endlich heißen, Minderheiten integriert werden ohne wenn und aber. Was sicher nicht schon immer so war.... Ich finde das Bild auch die Liebe zwischen beiden symbolisieren kann, 2 ungleiche Persönlichkeiten die beide Opfer bringen um miteinander leben zu können.
Wie gesagt es läßt genug Spielraum zum Nachdenken..... Schönes Bild und auch sehr schön gesehen. Man spürt fast deine Intuition das Bild aufzunhemen....
Der Aussageabsicht des Fotografen/der Fotografin wird wohl niemand widersprechen wollen. Darum geht es hier ohnehin nicht. Ich sehe übrigens nicht, dass das eine so besondere Situation ist.
Zum Foto selbst:
Warum wurden die beiden von hinten fotografiert? Vielleicht hatte der Fotograf/die Fotografin einfach nicht den Mut, sie anzusprechen. Das geht mir auch oft so, aber dann lasse ich es lieber ganz. Oder soll diese Perspektive symbolisieren, dass sie sich von uns (vom Rest der Gesellschaft?) entfernen, sich von uns abwenden? Wohl kaum. Der Blick von vorne hätte uns die Gesichter sehen lassen, die dem Betrachter wesentlich mehr zu erzählen gehabt hätten als die Rückseiten.
Die Farbbehandlung (Colourkey) kann ich auch nicht nachvollziehen. Die beiden Personen sind so oder so im Vordergrund. Sie sind außerdem durch den unscharfen Hintergrund genügend freigestellt. Da ist keine Farbe (die hier ja ohnehin sehr dezent ist) nötig. Colourkey ist ein EBV-Mätzchen, das vielleicht in der Werbefotografie sinnvoll sein mag, nicht aber hier.
Nachtrag: Ich habe soeben beschlossen, keine erklärenden Texte unter Agora-Bildern mehr zu lesen. Entweder teilt mir das Bild etwas mit oder eben nicht.
Ich sehe zwei junge Menschen mit dem Rücken zur Kamera im scharfen Vordergrund. Ein Paar? Vielleicht. Könnten etwa auch Geschwister sein. Er im Rollstuhl, sie läuft links neben ihm und hält seine Hand. Sie schreitet und vielleicht zieht sie ihn gerade vorwärts. Im unscharfen Hintergrund ein belebter Platz mit Bäumen, Rasen, Gebäuden und weiter entfernten Personen.
Gefallen finde ich an der Natürlichkeit der Szene, welche so fotografiert die Identitäten der Personen verbirgt, ohne allzu viel an Wirkung zu verlieren. Die unkomplizierte Botschaft des „Miteinander“ kommt bei mir an. Weniger Gefallen finde ich an der Bearbeitung. Die (etwas unsaubere) S/W-Bearbeitung des Hintergrundes scheint mir unnötig. Schärfe/Unschärfe und der knappe Bildschnitt unten rücken die beiden Personen ohnehin sehr deutlich in die Aufmerksamkeit des Betrachters. Insgesamt isoliert die starke Hervorhebung - durch die S/W-Bearbeitung, Schärfe/Unschärfe und den sehr engen Schnitt - die beiden Personen so plakativ aus ihrer Umwelt, dass dies m.E. sogar der vom Fotografen beschriebenen Botschaft des Bildes widerspricht.
Cameron 27/10/2011 17:07
ein alltägliches foto. sehr banale botschaft. wenn es eine diskussion um behinderte in der gesellschaft anregen soll, o.k. ...fotografisch gesehen (und darum geht es hier doch, oder?) leider völlige magerkost. von bildaufbau und -tiefe, gestaltung, linienführung leider nichts zu sehen. flaues licht. ausfresser.
zu allem überfluss versucht der fotograf, die fotografischen versäumnisse, die bei der betonung der bildaussage gemacht wurden, durch ein, zudem noch sehr schlampig gemachtes color-key, auszugleichen.
was man davon halten soll, diese beiden für ein pathetisches foto (welches dann auch noch mit einem pathetischen titel verziert wird) von hinten aus der deckung abzuschiessen, muss jeder für sich selbst entscheiden. mich stösst es ab.
das thema ist vielleicht diskussionswürdig - dieses plumpe foto hier leider nicht, denn fotografisch gesehen kann ich hier beim besten willen überhaupt nichts positives erkennen ... sorry.
ansonsten auch wie mvs.
KDH 27/10/2011 17:02
Beruflich arbeite ich tagtäglich mit jungen Menschen, auch wenn es dabei nicht (nur) um körperliche, sondern auch und/ oder gleichzeitigen geistigen- und seelischen Beeinträchtigungen geht. Insofern ist das auch für mich ein ganz aktuelles und wichtiges Thema.Bilder sollten für sich selbst sprechen, den Betrachter anregen sich mit der Thematik zu beschäftigen. Ohne den ellenlangen Begleittext hätte für mich das Bild keine diesbezügliche Aussage - weder von der Bildkomposition, noch von der technischen Umsetzung.
Gerade bei solch recht brisanten, emotionalen und sozial menschlichen Themen reicht es (mir) nicht (mal schnell) auf den Auslöser zu drücken und einem Versuch mittels Bildbearbeitung und Begleittext eine Bildaussage (hinein) zu konstruieren.
Für mich ist das Bild und der Hintergrund der Darstellung sicherlich gut gemeint, mehr aber auch nicht.
Klaus
Claudia Kirchner 27/10/2011 13:11
Wirklich wirklich... tollSowohl Bild, als auch Botschaft dazu!!!
Rauch Albert 27/10/2011 11:22
Ich lasse zuerst das Bild auf mich wirken, dann lese ich den Autorentext und zuletzt die Texte der Vorschreiber.So bin ich in meiner Meinung möglichst unbeeinflusst.
Zuerst fällt mir auf dass das Bild in der quadratischen Vorschau wesentlich besser wirkt.
Es enthält alle Bild wichtigen Elemente.
Das Hochformat tut der Bildwirkung nicht gut.
CK ist mir gar nicht gleich aufgefallen! Ein CK mit zarten Pastellfarben macht eher nicht so Sinn.
Das Bild wirkt durch die blassen Farben tendenziell traurig, melancholisch, herbstlich depressiv.
Die nach vorne gestreckte Hand ist natürlich nur eine Momentaufnahme, vermittelt aber bildlich keine Gemeinsamkeit. Es sieht eher nach "nimm mich mit" "warte" "lass mich nicht allein" aus.
Es scheint als wäre die Intention des Bildautors erst nach der Aufnahme entstanden. Andernfalls hätte er das Paar nur bitten müssen sich umzudrehen.
"Der Weg" im Hintergrund wäre der Selbe geblieben.
I arkadas I 27/10/2011 6:58
http://www.grusskartenkaufen.de/nach-herstellern/undercover/diese postkarten. von undervover. die mag ich übrigens.. da haut das hin mit der teilentsättigung..
.. ist mir gerade noch eingefallen...und ich hab gedacht.. könnt ja interessieren. ;)
.lg
I arkadas I 27/10/2011 6:52
. spontaner gedanke.ich hätte beide gerne von vorne gesehen. ihre gesichtsausdrücke... so von hinten kann es vieles sein, was sie verbindet.. es bleibt dem betrachter hier verschlossen.
.. die bearbeitung mit dem teilentfärben mag ich überhaupt nicht.. das bild ist hier eindeutig in dem bereich streetfotografie einzuordnen.. und da ist klassischerweise s/w oft das mittel der wahl. wenn man versucht, durch teilentfärbung die aussage zu verstärken .. macht man das nur, weil man vlt. selber schon merkt, dass das im original nicht so gelungen ist.. .
technisch.... mit der offenen blende.. dem unscharfen hintergrund . .ist das ordentlich..
..
richtig was besonderes ist es insgesamt dann nicht.. wie oben gesagt. von vorne.. hätte es sicherlich viel spannender werden können..
und zur diskussion um "behinderung".. fallen mir ganz viele dinge ein... aber das würd hier den rahmen sprengen und auch viel zu sehr vom eigentlichen, dem bild .. ablenken.
..
.
und zum schluss.. auch nicht unbedingt zum bild direkt.. ;)
.. ich mag die sektion..... tut der fc gut..
..lg
Matthias von Schramm 27/10/2011 0:16
im einzelfall zerstört die teilentsättigung die fotografie. im speziellen und betreffenden fall auch. wenn ich irgendwas über die digitale fotografie verstanden habe, dann dies. vorweg genommen, ich weiss nicht viel über die digitale fotografie, ich wende sie nur an und zuweilen nebenernährt sie. no more, no less.natürlich hat die vorliegende fotografie hier sozialen inhalt, der ist nicht absprechbar, der versuch ist lobenswert. ich arbeite seit über 12 jahren mit körperbehinderten menschen zusammen und ein einziges foto welches ich von einem rollstuhlfahrer (einem teil von ihm) und seinem hund gemacht habe ernährt mich neben. es ist das erfolgreichste foto pekuniär, welches ich gemacht habe. deswegen liegt mir die thematik auch am herzen.
zwei dinge habe ich dabei beachtet. die szene ist von vorne zu sehen, man schaut der sozialen situation und der kommunikation ins gesicht. und die szene ist analog mit sw film aufgenommen. es gibt also eine arbeitsmäßige und inhaltliche klarheit. der blick von hinten zeigt mir den rücken, die berührung zeigt beziehung. die abwendung, der weg hat nichts mit behindertenarbeit in der praxis zutun. sie ist für mich trauer und melancholie zugleich und nicht hoffnung, nicht anpacken, nicht das was in dieser gesellschaft für die integration wichtig wäre. insofern funktioniert für mich die botschaft aus dem bild gar nicht, bzw. nicht gut.
die lange begründung des fotografen zeigt mir sein gradioses scheitern und nur weil dieses bild ein soziales thema ernsthaft anzugehen versucht, ist die diskussion darüber führbar, ansonsten würde ich über ein ck nicht mehr diskutieren wollen.
unsere einrichtung, mein arbeitgeber hat ein flyerfoto, indem ein rollstuhlfahrer gezeigt wird, der vor dem meer steht, von hinten gezeigt. das bild zeigt keine hoffnung, nichts positives, es ist einfach nur traurig. ein gradioses scheitern der werbeauffassung des machers. für mich total unverständlich, so eine dienstleistung für behinderte menschen zu verkaufen. so ähnlich kommt dieses bild hier auch bei mir an.
nichts desto trotz möchte ich den versuch des fotografen positiv bewerten, denn diese thematik gehört abgebildet ... nur man muss beginnen und weiter machen und es fotografisch besser und intelligenter lösen aus meiner sicht.
Sven Marks 26/10/2011 20:49
ich sehe etwas, was für die beiden das Normalste der Welt ist aber von anderen immer noch als Außergewöhnlich angesehen wird. Menschen mit Behinderung fallen immer auf und werden angesehen. Ich spreche da aus eingener erfahrung und finde dieses ist ein sehr schönes Bild was harmonie zeigt und das NORMALE Leben. Sie sind beide wie du und ich aber es wird immer so sein das es doch was besonderes ist was auffällt. Und Blicke können mehr als Worte sagen und zum Teil auch mehr verletzen. Deine Idee zu dem Foto finde ich mehr als Klasse.Gruß Sven
samthy 26/10/2011 18:51
@utico: zu einer Integration gehört auch "Normal" behandelt zu werden, also nicht ständig "gehen/fahren" wiederhohlen zu müssen. Es ist ja für jeden ersichtlich das er fährt und sie geht. Der allgemeine Sprachgebrauch spricht aber dann von gehen. Und ich denke jedem Rolli ist damit genug getan, ihn nicht durch "fahren" auszugrenzen.Zu deinem Kommentar, auf ziehen kam ich, und ich meinte nicht zerren, dadurch das Sie 2 Schritte vor ihm geht und der Arm nach hinten hängt, im Gegensatz das seiner nach vorne gestreckt ist.
samthy 26/10/2011 17:02
Mir gefällt es, so wie es ist, ich möchte auch gar nicht erst über Schnitt, Schärfe oder Fokus nachdenken. Ich denke das ist einfach fehl am Platz, ich für mich möchte einfach das Bild so sehen wie es ist. Ich finde auch genau so wirkt es. Es macht nachdenklich, läßt Spielraum zum Nachdenken, es kann vieles bedeuten das die Frau etwas relexed dahin schlendert, ihm am Arm zieht. Er ist scheinbar auch beschäftigt, wirkt aufgeweckt und mitten im Leben.Ich finde solche Paare immer wieder toll, weil es zeigt das unsere Gesellschaft einfach schon weit genug ist.
Das wirklich, oder muß es endlich heißen, Minderheiten integriert werden ohne wenn und aber. Was sicher nicht schon immer so war.... Ich finde das Bild auch die Liebe zwischen beiden symbolisieren kann, 2 ungleiche Persönlichkeiten die beide Opfer bringen um miteinander leben zu können.
Wie gesagt es läßt genug Spielraum zum Nachdenken..... Schönes Bild und auch sehr schön gesehen. Man spürt fast deine Intuition das Bild aufzunhemen....
Gerhard Hucke 26/10/2011 16:56
Der Aussageabsicht des Fotografen/der Fotografin wird wohl niemand widersprechen wollen. Darum geht es hier ohnehin nicht. Ich sehe übrigens nicht, dass das eine so besondere Situation ist.Zum Foto selbst:
Warum wurden die beiden von hinten fotografiert? Vielleicht hatte der Fotograf/die Fotografin einfach nicht den Mut, sie anzusprechen. Das geht mir auch oft so, aber dann lasse ich es lieber ganz. Oder soll diese Perspektive symbolisieren, dass sie sich von uns (vom Rest der Gesellschaft?) entfernen, sich von uns abwenden? Wohl kaum. Der Blick von vorne hätte uns die Gesichter sehen lassen, die dem Betrachter wesentlich mehr zu erzählen gehabt hätten als die Rückseiten.
Die Farbbehandlung (Colourkey) kann ich auch nicht nachvollziehen. Die beiden Personen sind so oder so im Vordergrund. Sie sind außerdem durch den unscharfen Hintergrund genügend freigestellt. Da ist keine Farbe (die hier ja ohnehin sehr dezent ist) nötig. Colourkey ist ein EBV-Mätzchen, das vielleicht in der Werbefotografie sinnvoll sein mag, nicht aber hier.
Nachtrag: Ich habe soeben beschlossen, keine erklärenden Texte unter Agora-Bildern mehr zu lesen. Entweder teilt mir das Bild etwas mit oder eben nicht.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 26/10/2011 16:08
German Angst schreibt:Ich sehe zwei junge Menschen mit dem Rücken zur Kamera im scharfen Vordergrund. Ein Paar? Vielleicht. Könnten etwa auch Geschwister sein. Er im Rollstuhl, sie läuft links neben ihm und hält seine Hand. Sie schreitet und vielleicht zieht sie ihn gerade vorwärts. Im unscharfen Hintergrund ein belebter Platz mit Bäumen, Rasen, Gebäuden und weiter entfernten Personen.
Gefallen finde ich an der Natürlichkeit der Szene, welche so fotografiert die Identitäten der Personen verbirgt, ohne allzu viel an Wirkung zu verlieren. Die unkomplizierte Botschaft des „Miteinander“ kommt bei mir an. Weniger Gefallen finde ich an der Bearbeitung. Die (etwas unsaubere) S/W-Bearbeitung des Hintergrundes scheint mir unnötig. Schärfe/Unschärfe und der knappe Bildschnitt unten rücken die beiden Personen ohnehin sehr deutlich in die Aufmerksamkeit des Betrachters. Insgesamt isoliert die starke Hervorhebung - durch die S/W-Bearbeitung, Schärfe/Unschärfe und den sehr engen Schnitt - die beiden Personen so plakativ aus ihrer Umwelt, dass dies m.E. sogar der vom Fotografen beschriebenen Botschaft des Bildes widerspricht.