Danke Sven für die differenzierte Betrachtung. Hab mal zurückverlinkt. Finde es klasse das andere ähnlich künstlerisch differenziert denken und kreativ sein können..
Kann man Auschwitz und der Shoa überhaupt angemessen gedenken?
Kann es ein angemessenes Gedicht oder Bild nach Auschwitz geben?
Kann es nach Auschwitz überhaupt noch ein Gedicht geben? (s. Adorno: "http://de.wikipedia.org/wiki/Nach_Auschwitz_ein_Gedicht_zu_schreiben,_ist_barbarisch"
Es gibt keine angemessene Erinnerung. Daraus aber zu folgern, nicht zu Gedenken ist m.E. falsch und jedes Erinnern braucht eine Form.
Die Diskussion ist nicht neu. Das Bild passt jedoch nicht zu dieser Diskussion.
lg carlos
Und ich musste heute auch an das Bild denken als ich das Interview mit Henry M Broder im ZDF Morgenmagazin gesehen habe, in dem er sein Buch " Vergesst Auschwitz" vorstellte und darin sagte das er sich bei dem Besuch von Auschwitz wie in einer Geisterbahn vorkam und das jährlich protokolarische Gedenken ihn obzön vorkommt.
"also zusammenfassend machst du bilder die nicht deine meinung widerspiegeln und das unter zutun mehr oder weniger ausserkognitiver eingebungen? bravo."
So in etwas würde ich es beschreiben. Wie du es nennst und was du davon hälst ist mir ziemlich humpe.
Ob die Meinung beliebig ist, kann schon sein. Denn ich hab ja keine, oder besser gesagt ich versuche mich davon freizuhalten.
Das belastet nur und langweilt ungemein, da nehme ich doch gerne die "suspekte Kokettierung einer mystischen Inspiration" in Kauf.
Oder wie Meese sagt: "Es spielt sich nur an mir ab"
( Tschuldige für das abermalige "freie" Zitieren und weitere Zusammenstreichen des Zitates....Wenn es so weiter geht bleibt am Ende nur noch das "ab")
Es sind ja noch andere an dem Diskurs hier beteiligt. Hab also nie behauptet das du hier die Löschung gefordert hast. Es sei denn du hast dich ausserkognitiv anderweilig hier schon eingebracht? Ich vermute dies nämlich langsam.... ;)
Und danke für den Wunsch mit den Postkarten (Sonderedtion gefällig ? )
Ich hoffe du hast dich bald abgearbeitet an mir. Fühle mich durchleuchtet ;)
Aber nix für ungut. Irgendwie muß man ja den Tag rumkriegen..... ;)
dieses sind nun einmal zwei der dümmstmöglichen sätze, den man zitieren kann.
"es geht nicht um meine meinung". aha. er/ du/ ihr gebt also eine beliebige meinung wieder, die nicht die eure ist? und welche? die eben opportune? im wohlwollendsten fall ist es als dümmliche wortwahl zu bezeichnen. das angedeutete metaphorische "bespieltwerden", das nebulöse "ES spielt sich nur an mir ab" ist ein suspektes kokettieren mit einer mystischen inspiration, einem musenkuss der natürlich bei jeder reproduktion stattfindet, wie erstaunlich: musen mit fahrplan sind mir bislang kaum begegnet. aber schön, ich bin auch kein genie, daran könnts liegen.
also zusammenfassend machst du bilder die nicht deine meinung widerspiegeln und das unter zutun mehr oder weniger ausserkognitiver eingebungen? bravo.
kunst stellt indes nicht nur fragen, ebensowenig wie sie (selbst) antworten gibt. kunst ist keinesfalls kategorisch und das allein schon stellt diese aussage in frage.
im übrigen stelle ich fest (und stelle meinerseits die frage: ist das so schwer zu kapieren?), dass ich zu keinem zeitpunkt eine löschung gefordert habe. differenzierdes lesen mag auch dir hierbei von nutzen sein.
nun ist aber von hier aus gut, mein bester. möge die macht mit dir sein, sie wird es (oder eben nicht) auch ohne mein zutun zustande bringen, es ist ohnedies sinnfrei. nur eben eines noch: was ich bisher und auch weiterhin bezweifle ist die definition dieses bildes als kunst.
hab einen schönen tag und verkaufe viele, viele postkarten ...
ps., ein guter rat am ende: wähle die zitate etwas sorgfältiger. es verletzt dich weniger, denn nicht jedem gelten die urheber im gegensatz zu dir als sakrosankte lichtgestalten.
Mir ging es nur darum, wenn ich hier eine Entscheidung treffe für oder gegen eines meiner Bilder dann eben gegen alle. Ist das so schwer zu kapieren ?
Lass also ruhig die vielzitierte Leberwurst stecken.
Fühle mich auch von nix entbunden. Ich lege deshalb aber auch noch lange nicht lächelnd meinen Dötz auf den Holzpflock mit dem Vermerk " Bitte einmal hier sauber entlang schlagen."
Außerdem habe ich alles wesentliche weiter oben schon deutlich zum Ausdruck gebracht. Und ich zitiere trotzdem nochmal Meese.
" Es geht nicht um meine Meinung. Es spielt sich nur an mir ab."
Kunst stellt nur Fragen, allerdings in den Gewändern von Antworten.
wer sagt oder bestimmt allgemeingültig, dass (der mir bisher und weiterhin unbekannte) jonathan meese ein künstler (und kein die leichtgläubigkeit seines publikums vorführender spassvogel) ist (oder gar ein polarisierendes genie? lennon, daVinci und mozart waren welche, aber das potential hat nun einmal kaum einer. ich leider ebensowenig wie du)? nischenwirksamkeit als alleiniges argument ist KEIN kriterium, weder als beweis für noch gegen kunst: alle verstehen es, ergo ist es .../ keiner versteht es, ergo ist es ... denn manchmal ist eine banane eben einfach nur eine banane und unverständliches über die blosse existenz hinaus einfach nur sinnfrei.
und vor allem: wen erreicht er, der nicht sowieso seiner vorgeblichen meinung ist? davon abgesehen geht es nicht um irgendjemanden, der sich auf der bühne produziert, sondern exakt um dieses bild hier. es geht auch nicht um albert speers architektur, himmlers okkultismus oder görings drogenabhängigkeit, die man alle irgendwie hineininterpretieren kann (wenn man nur weit genug ausholte und es der mühe wert befände). die opportune erklärung eines anderen zu dessen tun entbindet dich nicht von der verantwortung für das deine. wenn diese von vielen als nicht wahrgenommen empfunden wird (was bei einer gewissen über den drang der provokation hinausreichenden sensibilität erwartet werden konnte) und du ein problem damit hast, so bleibt mir nur der trefflich formulierte satz weiter oben: wenn du die beleidigte leberwurst spielen wills, na dann.
btw, sensibilität unterscheidet den holzfäller sepp hintermoser von meister pilgram, wie sich ein holzklotz von einer geschnitzten statue oder speers germaniaentwürfe von der akropolis unterscheiden. wenn du sensibilität als lässlich betrachtest darfst du deine einordnung in die kunstgeschichte gerne selbst vornehmen.
Wo steht das ein Künstller sensibel mit Symbolen umgehen sollte. Geht ein Jonathan Meese sensibel damit um wenn er seine Werke mit Hakenkreuzen und anderen deutlichen Symbolen bestückt ?
Geht er sensibel damit um wenn er hitlergruß salutierend auf der Bühne steht und sein Publikum mit deutlichen Befehlen anbrüllt ?
Wo steht das und wer sagt das ?
Oder darf er das deswegen unbeschollten tun weil er im Kunstbetrieb sich befindet, der Feuilleton sich an ihm ergötzt, er quasie durch die Öffentlichkeit geschützt ist ?
Bei Messe hinterfragt niemand ob er nicht einfach nur doch das Deckmäntelchen der Kunst für seinen inflationären Charakter benutzt ?
Aber Meese gibt meiner Meinung selber die beste Antwort darauf in dem er sagt
„Wenn ich einen Hitlergruß auf der Bühne mache, dann ist das nicht meine Meinung. Es geht nicht um Jonathan Meese, sondern es geht um die Sache, und ich glaube ja, dass die sich an mir abspielt.“
der deckmantel der (vom autor hier inflaionär ins treffen geführten) kunst, der hier bemüht wird, erfordert einen künstler. und von einem solchen darf man sensiblem umgang mit symbolen und namen (insbesonders dergestalt belegten) erwarten.
wenn man solche symbole (für viele betrachter) wahllos zusammenführt und auf diese weise querverbindungen schaffen möchte, die selbst auf den dritten blick nicht nachvollziehbar sind bleiben nur die grundzutaten und der eindruck einer unsensiblen und gezielten provokation. da üblicherweise derlei aus gründen der politischen korrektheit relativ[!] wohlwollend rezensiert (und dementsprechend leise abgelehnt) wird liegt es hier an der unerwartet heftigen abwehrreaktionder mit-user.
die frage von @srm, ob der autor eines dieser (vorzugsweise DIESES) lager besucht hat, ist berechtigt. auch, weil er mit dem daraus gezogenen schluss aus meiner sicht (und persönlichen erfahrung) vollkommen recht hat.
wenn man in dieser weise provoziert verlagert sich die kritik vom werk selbst auch in richtung des autors. aber auch das ist legitim da man voraussetzen muss, dass dieser die reaktion- wenn auch vermutlich nicht gewollt- so zumindest erwarten musste. es gibt themen, denen man sich mit feingefühl nähern sollte, mit respekt und achtung vor jenen, die diese zeit er- und überlebten und anteilnahme für jene, denen das überleben dank der unmenschlichkeit der selbstempfundenen herrenmenschen versagt blieb. das zusammenknüppeln von zeichen, emotional zuordenbaren gegenständen oder belegten symbolen geht bei weitem über das hinaus.
die frage nach der intention, der dem autor offenbar wichtigen zusammenführung von deportationszug, arbeitsamt, industrieller vernichtung und (un)sinnspruch erklärt sich immer noch nicht und wird vermutlich auch im dunklen bleiben (dem, der es nicht gleich erkennt kann man es nicht erklären?).
heiße Diskussion, aber mich würde immernoch interessieren ob der Künstler
Thomas Demuth THE POLYGONIST
mal in Oswiecim/Auschwitz war und Birkenau gesehen hat? ich bin der festen Überzeugung, dass Leute die einmal dort waren anders denken als vorher. sicherlich fühle auch ich mich nicht mehr für diese Greultaten verantwortlich, aber der Umgang mit der Geschichte weißt auch in die Zukunft...
wenn du die beleidigte Leberwurst spielen willst, na dann. es steht dir zu, aber du hast eine Reaktion auf das Bild gewollt, dass sie so heftig wird, war nicht deine Absicht?
Um wirklich beurteilen zu können ob dieses Werk hier strafrechtlichen Tatbestände berührt und nicht irgend jemanden nur ganz persönlich in seiner Meinung und Ansicht belästigt, sollte geklärt werden in wie weit es irgendjemanden Persönlichkeitsrecht beschneidet.
Wenn die Freiheit der Kunst gewisse Schranken benötigt damit sie nicht wahllos walten kann dann sicherlich in diesem Punkte.
Wieweit will man nun allerdings diesen Begriff der Persönlichkeit spannen um auch noch den letzten möglichen Betroffenen dieses Bildes irgendwie darunter zu bekommen ?
Ansonsten......Verunglimpfung von Symbolen, Volksverhetzung, Üble Nachrede......was auch immer.
Alles keine echten Punkte mit denen ihr irgendeinen Richter hinter den Ofen hervorlocken könntet.
Aber es gibt ein Hausrecht hier und der Hausherr hat das Recht dieses Bild hier zu löschen. So einfach ist das.
Tut er es, bin ich allerdings auch weg.
Thomas Demuth THE POLYGONIST 13/05/2013 9:45
Danke Sven für die differenzierte Betrachtung. Hab mal zurückverlinkt. Finde es klasse das andere ähnlich künstlerisch differenziert denken und kreativ sein können..Thomas Demuth THE POLYGONIST 01/05/2012 10:50
find ich auch....weil im Grunde es gar nicht vordergründig dabei um auschwitz geht, sondern um die mechanismen die dazu führen....Natürlich völlig überspitzt dargestellt. Aber das ist eben bildsatire.........
Diamonds and Rust 30/04/2012 15:07
Kann man Auschwitz und der Shoa überhaupt angemessen gedenken?Kann es ein angemessenes Gedicht oder Bild nach Auschwitz geben?
Kann es nach Auschwitz überhaupt noch ein Gedicht geben? (s. Adorno: "http://de.wikipedia.org/wiki/Nach_Auschwitz_ein_Gedicht_zu_schreiben,_ist_barbarisch"
Es gibt keine angemessene Erinnerung. Daraus aber zu folgern, nicht zu Gedenken ist m.E. falsch und jedes Erinnern braucht eine Form.
Die Diskussion ist nicht neu. Das Bild passt jedoch nicht zu dieser Diskussion.
lg carlos
Thomas Demuth THE POLYGONIST 30/04/2012 9:51
Und ich musste heute auch an das Bild denken als ich das Interview mit Henry M Broder im ZDF Morgenmagazin gesehen habe, in dem er sein Buch " Vergesst Auschwitz" vorstellte und darin sagte das er sich bei dem Besuch von Auschwitz wie in einer Geisterbahn vorkam und das jährlich protokolarische Gedenken ihn obzön vorkommt.Diamonds and Rust 28/04/2012 12:22
Wer bis hierhin gelesen hat, interessiert sich vielleicht auch für diesen Artikel, bei dem ich das ein oder andere Mal auch an dieses Bild denken musste: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,830230,00.htmllg carlos
Thomas Demuth THE POLYGONIST 27/04/2012 12:32
@ Stefan Ronald Müller....aber du hast sie dir doch längst schon gegeben.
Nein ich war noch nicht dort. Aber mit meinen ausserkonginitiven Fähigkeiten auch für mich natürlich kein Problem .
Nein ich hab es nicht gewollt. Ich plane sowas nicht. Ich versuche absichtslos zu bleiben.....
Und nochmals. Danke für Eure Gedanken
Thomas Demuth THE POLYGONIST 27/04/2012 12:24
"also zusammenfassend machst du bilder die nicht deine meinung widerspiegeln und das unter zutun mehr oder weniger ausserkognitiver eingebungen? bravo."So in etwas würde ich es beschreiben. Wie du es nennst und was du davon hälst ist mir ziemlich humpe.
Ob die Meinung beliebig ist, kann schon sein. Denn ich hab ja keine, oder besser gesagt ich versuche mich davon freizuhalten.
Das belastet nur und langweilt ungemein, da nehme ich doch gerne die "suspekte Kokettierung einer mystischen Inspiration" in Kauf.
Oder wie Meese sagt: "Es spielt sich nur an mir ab"
( Tschuldige für das abermalige "freie" Zitieren und weitere Zusammenstreichen des Zitates....Wenn es so weiter geht bleibt am Ende nur noch das "ab")
Es sind ja noch andere an dem Diskurs hier beteiligt. Hab also nie behauptet das du hier die Löschung gefordert hast. Es sei denn du hast dich ausserkognitiv anderweilig hier schon eingebracht? Ich vermute dies nämlich langsam.... ;)
Und danke für den Wunsch mit den Postkarten (Sonderedtion gefällig ? )
Ich hoffe du hast dich bald abgearbeitet an mir. Fühle mich durchleuchtet ;)
Aber nix für ungut. Irgendwie muß man ja den Tag rumkriegen..... ;)
Der Könich 27/04/2012 11:57
dieses sind nun einmal zwei der dümmstmöglichen sätze, den man zitieren kann."es geht nicht um meine meinung". aha. er/ du/ ihr gebt also eine beliebige meinung wieder, die nicht die eure ist? und welche? die eben opportune? im wohlwollendsten fall ist es als dümmliche wortwahl zu bezeichnen. das angedeutete metaphorische "bespieltwerden", das nebulöse "ES spielt sich nur an mir ab" ist ein suspektes kokettieren mit einer mystischen inspiration, einem musenkuss der natürlich bei jeder reproduktion stattfindet, wie erstaunlich: musen mit fahrplan sind mir bislang kaum begegnet. aber schön, ich bin auch kein genie, daran könnts liegen.
also zusammenfassend machst du bilder die nicht deine meinung widerspiegeln und das unter zutun mehr oder weniger ausserkognitiver eingebungen? bravo.
kunst stellt indes nicht nur fragen, ebensowenig wie sie (selbst) antworten gibt. kunst ist keinesfalls kategorisch und das allein schon stellt diese aussage in frage.
im übrigen stelle ich fest (und stelle meinerseits die frage: ist das so schwer zu kapieren?), dass ich zu keinem zeitpunkt eine löschung gefordert habe. differenzierdes lesen mag auch dir hierbei von nutzen sein.
nun ist aber von hier aus gut, mein bester. möge die macht mit dir sein, sie wird es (oder eben nicht) auch ohne mein zutun zustande bringen, es ist ohnedies sinnfrei. nur eben eines noch: was ich bisher und auch weiterhin bezweifle ist die definition dieses bildes als kunst.
hab einen schönen tag und verkaufe viele, viele postkarten ...
ps., ein guter rat am ende: wähle die zitate etwas sorgfältiger. es verletzt dich weniger, denn nicht jedem gelten die urheber im gegensatz zu dir als sakrosankte lichtgestalten.
Stefan Müller aus Görlitz 27/04/2012 11:45
ich hab immernoch keine gekriegt...Thomas Demuth THE POLYGONIST 27/04/2012 11:34
Mir ging es nur darum, wenn ich hier eine Entscheidung treffe für oder gegen eines meiner Bilder dann eben gegen alle. Ist das so schwer zu kapieren ?Lass also ruhig die vielzitierte Leberwurst stecken.
Fühle mich auch von nix entbunden. Ich lege deshalb aber auch noch lange nicht lächelnd meinen Dötz auf den Holzpflock mit dem Vermerk " Bitte einmal hier sauber entlang schlagen."
Außerdem habe ich alles wesentliche weiter oben schon deutlich zum Ausdruck gebracht. Und ich zitiere trotzdem nochmal Meese.
" Es geht nicht um meine Meinung. Es spielt sich nur an mir ab."
Kunst stellt nur Fragen, allerdings in den Gewändern von Antworten.
Der Könich 27/04/2012 10:48
wer sagt oder bestimmt allgemeingültig, dass (der mir bisher und weiterhin unbekannte) jonathan meese ein künstler (und kein die leichtgläubigkeit seines publikums vorführender spassvogel) ist (oder gar ein polarisierendes genie? lennon, daVinci und mozart waren welche, aber das potential hat nun einmal kaum einer. ich leider ebensowenig wie du)? nischenwirksamkeit als alleiniges argument ist KEIN kriterium, weder als beweis für noch gegen kunst: alle verstehen es, ergo ist es .../ keiner versteht es, ergo ist es ... denn manchmal ist eine banane eben einfach nur eine banane und unverständliches über die blosse existenz hinaus einfach nur sinnfrei.und vor allem: wen erreicht er, der nicht sowieso seiner vorgeblichen meinung ist? davon abgesehen geht es nicht um irgendjemanden, der sich auf der bühne produziert, sondern exakt um dieses bild hier. es geht auch nicht um albert speers architektur, himmlers okkultismus oder görings drogenabhängigkeit, die man alle irgendwie hineininterpretieren kann (wenn man nur weit genug ausholte und es der mühe wert befände). die opportune erklärung eines anderen zu dessen tun entbindet dich nicht von der verantwortung für das deine. wenn diese von vielen als nicht wahrgenommen empfunden wird (was bei einer gewissen über den drang der provokation hinausreichenden sensibilität erwartet werden konnte) und du ein problem damit hast, so bleibt mir nur der trefflich formulierte satz weiter oben: wenn du die beleidigte leberwurst spielen wills, na dann.
btw, sensibilität unterscheidet den holzfäller sepp hintermoser von meister pilgram, wie sich ein holzklotz von einer geschnitzten statue oder speers germaniaentwürfe von der akropolis unterscheiden. wenn du sensibilität als lässlich betrachtest darfst du deine einordnung in die kunstgeschichte gerne selbst vornehmen.
Thomas Demuth THE POLYGONIST 27/04/2012 9:53
Wo steht das ein Künstller sensibel mit Symbolen umgehen sollte. Geht ein Jonathan Meese sensibel damit um wenn er seine Werke mit Hakenkreuzen und anderen deutlichen Symbolen bestückt ?Geht er sensibel damit um wenn er hitlergruß salutierend auf der Bühne steht und sein Publikum mit deutlichen Befehlen anbrüllt ?
Wo steht das und wer sagt das ?
Oder darf er das deswegen unbeschollten tun weil er im Kunstbetrieb sich befindet, der Feuilleton sich an ihm ergötzt, er quasie durch die Öffentlichkeit geschützt ist ?
Bei Messe hinterfragt niemand ob er nicht einfach nur doch das Deckmäntelchen der Kunst für seinen inflationären Charakter benutzt ?
Aber Meese gibt meiner Meinung selber die beste Antwort darauf in dem er sagt
„Wenn ich einen Hitlergruß auf der Bühne mache, dann ist das nicht meine Meinung. Es geht nicht um Jonathan Meese, sondern es geht um die Sache, und ich glaube ja, dass die sich an mir abspielt.“
Der Könich 27/04/2012 8:33
der deckmantel der (vom autor hier inflaionär ins treffen geführten) kunst, der hier bemüht wird, erfordert einen künstler. und von einem solchen darf man sensiblem umgang mit symbolen und namen (insbesonders dergestalt belegten) erwarten.wenn man solche symbole (für viele betrachter) wahllos zusammenführt und auf diese weise querverbindungen schaffen möchte, die selbst auf den dritten blick nicht nachvollziehbar sind bleiben nur die grundzutaten und der eindruck einer unsensiblen und gezielten provokation. da üblicherweise derlei aus gründen der politischen korrektheit relativ[!] wohlwollend rezensiert (und dementsprechend leise abgelehnt) wird liegt es hier an der unerwartet heftigen abwehrreaktionder mit-user.
die frage von @srm, ob der autor eines dieser (vorzugsweise DIESES) lager besucht hat, ist berechtigt. auch, weil er mit dem daraus gezogenen schluss aus meiner sicht (und persönlichen erfahrung) vollkommen recht hat.
wenn man in dieser weise provoziert verlagert sich die kritik vom werk selbst auch in richtung des autors. aber auch das ist legitim da man voraussetzen muss, dass dieser die reaktion- wenn auch vermutlich nicht gewollt- so zumindest erwarten musste. es gibt themen, denen man sich mit feingefühl nähern sollte, mit respekt und achtung vor jenen, die diese zeit er- und überlebten und anteilnahme für jene, denen das überleben dank der unmenschlichkeit der selbstempfundenen herrenmenschen versagt blieb. das zusammenknüppeln von zeichen, emotional zuordenbaren gegenständen oder belegten symbolen geht bei weitem über das hinaus.
die frage nach der intention, der dem autor offenbar wichtigen zusammenführung von deportationszug, arbeitsamt, industrieller vernichtung und (un)sinnspruch erklärt sich immer noch nicht und wird vermutlich auch im dunklen bleiben (dem, der es nicht gleich erkennt kann man es nicht erklären?).
Stefan Müller aus Görlitz 27/04/2012 7:36
heiße Diskussion, aber mich würde immernoch interessieren ob der KünstlerThomas Demuth THE POLYGONIST
mal in Oswiecim/Auschwitz war und Birkenau gesehen hat? ich bin der festen Überzeugung, dass Leute die einmal dort waren anders denken als vorher. sicherlich fühle auch ich mich nicht mehr für diese Greultaten verantwortlich, aber der Umgang mit der Geschichte weißt auch in die Zukunft...
wenn du die beleidigte Leberwurst spielen willst, na dann. es steht dir zu, aber du hast eine Reaktion auf das Bild gewollt, dass sie so heftig wird, war nicht deine Absicht?
Thomas Demuth THE POLYGONIST 27/04/2012 3:18
Um wirklich beurteilen zu können ob dieses Werk hier strafrechtlichen Tatbestände berührt und nicht irgend jemanden nur ganz persönlich in seiner Meinung und Ansicht belästigt, sollte geklärt werden in wie weit es irgendjemanden Persönlichkeitsrecht beschneidet.Wenn die Freiheit der Kunst gewisse Schranken benötigt damit sie nicht wahllos walten kann dann sicherlich in diesem Punkte.
Wieweit will man nun allerdings diesen Begriff der Persönlichkeit spannen um auch noch den letzten möglichen Betroffenen dieses Bildes irgendwie darunter zu bekommen ?
Ansonsten......Verunglimpfung von Symbolen, Volksverhetzung, Üble Nachrede......was auch immer.
Alles keine echten Punkte mit denen ihr irgendeinen Richter hinter den Ofen hervorlocken könntet.
Aber es gibt ein Hausrecht hier und der Hausherr hat das Recht dieses Bild hier zu löschen. So einfach ist das.
Tut er es, bin ich allerdings auch weg.
Zwei Fliegen mit einer Klappe