Wir stehen hier in der Eingangshalle vom Sender, jeder hält in der Rechten einen Berliner, einen alten, war aber billig in der Kantine, weil noch über, und in der Linken einen Hafen Kaffee mit ordentlich Zucker drin zum Tunken.
Da blitzt auf der Screen der Palmwedel auf. Es verreißt uns. Wir sind mit einem Schlage wach. Palmwedel!
"Ist schon Palmsonntach?" ruft Hubert, ein eifriger Kirchgänger.
"Nein", ruft ein anderer und hält seinen angebissenen und tropfenden Berliner in die Höhe. "Das ist die Botschaft aus Berlin!"
Der Bogen ist gespannt.
Wir schauen jetzt alle hoch und lassen Tassen und Berliner sinken.
Palmwedel, edel und unverschnörkelt wie die Künstlerin selbst. Vom Zentrum aus strahlenförmig gehen die Blätter in die Welt, lanzettartig, spitz und scharf, ein wenig kratzbürstig. Sich überlagernd und auf jeden Fall divergierend. SW, das ist es, die Reduktion auf das Wesentliche, auf die Form, keine Farbe lenkt ab, soll sie auch nicht, denn hier geht es nur um das Eine, die größtmögliche Wirkung, unveblümt, hart aber fair.
Wir stehen vor dem Werk, wiegen uns leicht in den Hüften, denn Südseefeeling kommt auf, trotz der fehlenden Farbe. Einer fängt an zu summen, andere fallen ein. Der Hüftschwung wird ausholender, wir fühlen die Bananen und riechen die Apfelsinen im Haar.
Es wird uns warm. Wir fühlen es förmlich. Es wird auch naß, die Wellen der Südsee umspülen uns.
"Ihr Deppen!" knallt von hinten Ernas Stimme wie ein Peitschenhieb. Wir zucken zusammen und sehen an uns herunter. Wir haben den Kaffee verschlappert, er fließt an unseren Hosen herunter und am kurzen Rock der Volontärin, links, denn links halten wir den Kaffeehafen. Rechts tropft die Marmalade aus dem Berliner, schön weiß gepudert. Das sieht am flotten Bein der Volontärin gut aus, wo sich die Marmelade sofort in Konfitüre verwandelt, fast sexy.
"Den Dreck macht Ihr aber selber weg!" ruft Erna und knallt uns den Feudel hin.
Wir bereinigen uns und werfen dabei immer wieder verstohlene Blicke auf das Konfitürebein der Volontärin. Hat sich also doch gelohnt, die Sache.
Heide G. 25/02/2012 10:12
eure Aufputschmittel könnt ihr jetzt vergessen. Hängt euch die Palmwedel übers Bett!BLACKCOON 25/02/2012 10:09
Jetzt hats mich voll mitgerissen, .... und bin auch voll wach !!!!Sender RRBB Romantik-Radio Blaue Blume 25/02/2012 10:07
Wir stehen hier in der Eingangshalle vom Sender, jeder hält in der Rechten einen Berliner, einen alten, war aber billig in der Kantine, weil noch über, und in der Linken einen Hafen Kaffee mit ordentlich Zucker drin zum Tunken.Da blitzt auf der Screen der Palmwedel auf. Es verreißt uns. Wir sind mit einem Schlage wach. Palmwedel!
"Ist schon Palmsonntach?" ruft Hubert, ein eifriger Kirchgänger.
"Nein", ruft ein anderer und hält seinen angebissenen und tropfenden Berliner in die Höhe. "Das ist die Botschaft aus Berlin!"
Der Bogen ist gespannt.
Wir schauen jetzt alle hoch und lassen Tassen und Berliner sinken.
Palmwedel, edel und unverschnörkelt wie die Künstlerin selbst. Vom Zentrum aus strahlenförmig gehen die Blätter in die Welt, lanzettartig, spitz und scharf, ein wenig kratzbürstig. Sich überlagernd und auf jeden Fall divergierend. SW, das ist es, die Reduktion auf das Wesentliche, auf die Form, keine Farbe lenkt ab, soll sie auch nicht, denn hier geht es nur um das Eine, die größtmögliche Wirkung, unveblümt, hart aber fair.
Wir stehen vor dem Werk, wiegen uns leicht in den Hüften, denn Südseefeeling kommt auf, trotz der fehlenden Farbe. Einer fängt an zu summen, andere fallen ein. Der Hüftschwung wird ausholender, wir fühlen die Bananen und riechen die Apfelsinen im Haar.
Es wird uns warm. Wir fühlen es förmlich. Es wird auch naß, die Wellen der Südsee umspülen uns.
"Ihr Deppen!" knallt von hinten Ernas Stimme wie ein Peitschenhieb. Wir zucken zusammen und sehen an uns herunter. Wir haben den Kaffee verschlappert, er fließt an unseren Hosen herunter und am kurzen Rock der Volontärin, links, denn links halten wir den Kaffeehafen. Rechts tropft die Marmalade aus dem Berliner, schön weiß gepudert. Das sieht am flotten Bein der Volontärin gut aus, wo sich die Marmelade sofort in Konfitüre verwandelt, fast sexy.
"Den Dreck macht Ihr aber selber weg!" ruft Erna und knallt uns den Feudel hin.
Wir bereinigen uns und werfen dabei immer wieder verstohlene Blicke auf das Konfitürebein der Volontärin. Hat sich also doch gelohnt, die Sache.
LG
Eugen
Intendant und Kunstkritiker
BLACKCOON 25/02/2012 9:51
Und ich KUNSTbanause, finde es natürlich mal wieder in GRÜN noch schöner.lg bc
Christine L 25/02/2012 9:32
und ich dachte die palme sei verstaubt :-)))..aber jetzt weiss ich ja, das ist kunst :-)ciao
christine
g.j. 25/02/2012 9:22
ich finde die bearbeitung grandios - im ersten moment dachte ich an ein feuerwerk in s/w:)lg, gerti
Eva Winter 25/02/2012 8:47
Gan schön stachelig und in der BEA wieder toll gelungen.LG Eva
Heide G. 25/02/2012 8:19
Kurt Hürzeler:die sind nicht verblichen, das ist Kunst, verstehste?
Sie sind so wie ich - schlicht und ohne Schnörkel. räusper
Micha, ich weiss nich, wie der Tag weitergehen soll, wenn ich dir alles erklären muss. 0rangschen wachsen nich an Palmen, die kauft man bei Edeka.
Sylvia Schulz 25/02/2012 8:11
vielleicht gehe ich heute in den Palmengarten..........lg Sylvia
Heide G. 25/02/2012 8:02
M.G. zur gefälligen Kenntnisnahme:die steht gerade: