Martin .... was mich betrifft - ich denke, wir könnten eine Brücke hinkriegen. Ich sehe zwei Aspekte:
1. Aspekt: Der Empfänger
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Als "Empfänger" in diesem Kontext bezeichne ich den Betrachter des Bildes. Er hat es wahrgenommen und beginnt sofort und unwillkürlich, sich gedanklich mit Bild (und Text --> Assoziation) auseinander zu setzen.
Emotionen, Erlebnisbewältigung, Erfahrung und Empfindung sind ganz individuell. Was den einen vom Hocker reisst, lässt den anderen ganz kalt. Wir assoziieren auch individuell: Nehmen wir das Portrait eines offensichtlich zufriedenen, glücklichen Kindes.
* Dieses Bild kann Begeisterung ("schaut, wie mein Kind strahlt und glücklich ist!") bei Menschen auslösen, die das Kind kennen und selbst schon so erlebt haben.
* Es kann Tränen und Bestürzung auslösen, weil dieses Kind inzwischen gestorben ist oder missbraucht wurde.
* Es kann aber auch völlig unbeeindruckend wirken ("Schon wieder ein langweiliges Strahlekind in der FC"), wenn man keine Hintergründe kennt.
2. Aspekt: Der Sender
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Als "Sender" bezeichne ich in diesem Kontext denjenigen, des das Bild (und den Text) in genau dieser Form präsentiert.
Grundsätzlich wird ein Sender ebenso reflektieren und genau *diese* Bild- und Textpräsentation wählen.
* Die Wahl der Präsentation kann völlig intuitiv sein. Hierbei spielen unbewusste Prozesse eine Rolle und man empfindet die Entscheidung dann "Bauchgefühl".
* Es kann sich auch um eine bewusste, klare Entscheidung handeln ("Ich will Trauer und Schmerz assoziieren").
* Eine weitere Möglichkeit ist die "unscharfe Korrelation". Hierbei besteht beim Sender das Bedürfnis, Emotionen/Empfindungen zu präsentieren und dabei den potentiellen Empfänger in eine bevorzugte Richtung zu lenken. Praktisch könnte das ein Bild sein, dass zunächst "aus dem Bauch" entstanden ist. Bei der Bearbeitung (Arrangement, Licht, Materialwahl usw. usf.) beginnt der Sender sich seiner Vorstellung anzunähern, er "verarbeitet". Irgendwann erreicht dieses "Bauchbild" eine hohe Akzeptanz beim Sender - er ist mit der Darstellung bzw. Repräsentation seiner Empfindungen/Erlebnisse zufrieden.
Ein Bild (oder anderes Werk) zu betiteln, ist dann ein kognitiver Prozess, der bewusst abläuft. Zu diesem Zeitpunkt ist die emotional bewältigende Arbeit getan und der Sender überlegt aktiv, wie er den Empfänger "polarisieren" kann, sodass dieser zu ähnlichen Empfindungen gelangt. Somit manipuliert der Titel bewusst den Empfänger, damit eine vom Sender beabsichtigte Sicht erreicht wird.
Das Dilemma
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Reiz- und Informationsverarbeitung ist ein individueller Prozess, der von vielen Faktoren abhängt: Umwelt, Kultur, Bildung, pers. Erfahrung usw. Somit kann ein Bild im Sinne des Senders nur "verstanden" werden, wenn der Empfänger in etwa gleiche Denkstrukturen und einen ähnlichen Lebenshintergrund hat.
Das erklärt, warum manche Bilder manche Leute emotional bewegen und andere nicht. Wichtig zu akzeptieren ist:
Gefühle sind nicht "richtig" oder "falsch" .... Gefühle "sind".
Gefühle authentisch transportieren (vom Sender zum Empfänger) ist enorm schwierig bis unmöglich. Von daher sind inhaltliche Diskussionen um ein emotional verstandenes Bild zwar möglich und durchaus interessant, aber im Hinblick auf einen Konsens keine Angelegenheit, die sich durch Überzeugungsarbeit oder demokratische Entscheidung (Abstimmung) umdeuten oder bewerten lässt.
auch auf die Gefahr hin das ich mich unpopulär ausdrücke und mich nicht den anderen anschließe, macht das Bild nicht den Eindruck von den Titel.
Die Meinung eines Menschen ist ja immer subjektiv zu sehen und somit ist auch meine Meinung subjektiv zu betrachten!
Dieses Bild passt eher zu dem Titel den schon Slow Pic hier genannt hat "am Boden zerstört", denn "my world" impliziert eher dem Betrachter seine Welt zu zeigen, was hier nicht der Fall ist, nicht einmal abstrakt.
Die technische Umsetzung des Bildes mit den Streifen und der Blickwinkel sind jedoch gut geworden, nur ist so leider nicht wirklich was aussagend, denn ohne einen Titel frage ich mich, ob der geneigte Betrachter aus diesem Motiv überhaupt etwas herauslesen würde?
Ich würd's nennen: "Schlimme Geschichten"
Erinnert mich irgendwie an die eMail die ich unlängst einem Freund schickte.
"Laß uns mal einen Termin machen, an dem wir warmen Kakao trinken und dazu einen frischen Erdbeerkuchen, mit Käse und Sardinen überbacken, zu uns nehmen. Vielleicht können wir dann endlich all das auskotzen was wir an Dreck in uns hineingefressen haben und das uns krank macht!"
Irgendwie hat mir da so ein Bild gefehlt.
Bin ich jetzt depressiv oder realistisch?! Okay, ich gebe zu, ich bin in letzter Zeit ziemlich gehässig zu einigen Leuten in meinem Umfeld - liegt aber daran, daß ich nicht die herausfinde welches es wirklich verdient haben.
Oder bin ich nur zu feige?
Ich würd' jetzt gern am Strand sitzen, Abendsonne, 23°C, kleines (polizeilich genehmigtes) Feuer, eine Flasche Rotwein(Gläser dazu), ein Paar (also 2) nette Leute (weil, wie sollte man sonst ein anständiges Gespräch führen...). Dann einschlafen und ohne Frieren am nächsten Morgen aufwachen.. ...Die Gläser sind auch noch heil - keine Kopfschmerzen.
Slow Pic 27/04/2005 10:39
Martin .... was mich betrifft - ich denke, wir könnten eine Brücke hinkriegen. Ich sehe zwei Aspekte:1. Aspekt: Der Empfänger
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Als "Empfänger" in diesem Kontext bezeichne ich den Betrachter des Bildes. Er hat es wahrgenommen und beginnt sofort und unwillkürlich, sich gedanklich mit Bild (und Text --> Assoziation) auseinander zu setzen.
Emotionen, Erlebnisbewältigung, Erfahrung und Empfindung sind ganz individuell. Was den einen vom Hocker reisst, lässt den anderen ganz kalt. Wir assoziieren auch individuell: Nehmen wir das Portrait eines offensichtlich zufriedenen, glücklichen Kindes.
* Dieses Bild kann Begeisterung ("schaut, wie mein Kind strahlt und glücklich ist!") bei Menschen auslösen, die das Kind kennen und selbst schon so erlebt haben.
* Es kann Tränen und Bestürzung auslösen, weil dieses Kind inzwischen gestorben ist oder missbraucht wurde.
* Es kann aber auch völlig unbeeindruckend wirken ("Schon wieder ein langweiliges Strahlekind in der FC"), wenn man keine Hintergründe kennt.
2. Aspekt: Der Sender
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Als "Sender" bezeichne ich in diesem Kontext denjenigen, des das Bild (und den Text) in genau dieser Form präsentiert.
Grundsätzlich wird ein Sender ebenso reflektieren und genau *diese* Bild- und Textpräsentation wählen.
* Die Wahl der Präsentation kann völlig intuitiv sein. Hierbei spielen unbewusste Prozesse eine Rolle und man empfindet die Entscheidung dann "Bauchgefühl".
* Es kann sich auch um eine bewusste, klare Entscheidung handeln ("Ich will Trauer und Schmerz assoziieren").
* Eine weitere Möglichkeit ist die "unscharfe Korrelation". Hierbei besteht beim Sender das Bedürfnis, Emotionen/Empfindungen zu präsentieren und dabei den potentiellen Empfänger in eine bevorzugte Richtung zu lenken. Praktisch könnte das ein Bild sein, dass zunächst "aus dem Bauch" entstanden ist. Bei der Bearbeitung (Arrangement, Licht, Materialwahl usw. usf.) beginnt der Sender sich seiner Vorstellung anzunähern, er "verarbeitet". Irgendwann erreicht dieses "Bauchbild" eine hohe Akzeptanz beim Sender - er ist mit der Darstellung bzw. Repräsentation seiner Empfindungen/Erlebnisse zufrieden.
Ein Bild (oder anderes Werk) zu betiteln, ist dann ein kognitiver Prozess, der bewusst abläuft. Zu diesem Zeitpunkt ist die emotional bewältigende Arbeit getan und der Sender überlegt aktiv, wie er den Empfänger "polarisieren" kann, sodass dieser zu ähnlichen Empfindungen gelangt. Somit manipuliert der Titel bewusst den Empfänger, damit eine vom Sender beabsichtigte Sicht erreicht wird.
Das Dilemma
-------------------------
Reiz- und Informationsverarbeitung ist ein individueller Prozess, der von vielen Faktoren abhängt: Umwelt, Kultur, Bildung, pers. Erfahrung usw. Somit kann ein Bild im Sinne des Senders nur "verstanden" werden, wenn der Empfänger in etwa gleiche Denkstrukturen und einen ähnlichen Lebenshintergrund hat.
Das erklärt, warum manche Bilder manche Leute emotional bewegen und andere nicht. Wichtig zu akzeptieren ist:
Gefühle sind nicht "richtig" oder "falsch" .... Gefühle "sind".
Gefühle authentisch transportieren (vom Sender zum Empfänger) ist enorm schwierig bis unmöglich. Von daher sind inhaltliche Diskussionen um ein emotional verstandenes Bild zwar möglich und durchaus interessant, aber im Hinblick auf einen Konsens keine Angelegenheit, die sich durch Überzeugungsarbeit oder demokratische Entscheidung (Abstimmung) umdeuten oder bewerten lässt.
SlowPic
Detektei Schütt 27/04/2005 9:17
Hallo,auch auf die Gefahr hin das ich mich unpopulär ausdrücke und mich nicht den anderen anschließe, macht das Bild nicht den Eindruck von den Titel.
Die Meinung eines Menschen ist ja immer subjektiv zu sehen und somit ist auch meine Meinung subjektiv zu betrachten!
Dieses Bild passt eher zu dem Titel den schon Slow Pic hier genannt hat "am Boden zerstört", denn "my world" impliziert eher dem Betrachter seine Welt zu zeigen, was hier nicht der Fall ist, nicht einmal abstrakt.
Die technische Umsetzung des Bildes mit den Streifen und der Blickwinkel sind jedoch gut geworden, nur ist so leider nicht wirklich was aussagend, denn ohne einen Titel frage ich mich, ob der geneigte Betrachter aus diesem Motiv überhaupt etwas herauslesen würde?
Gruß aus Hamburg
Martin Schütt
Marijan G. 27/04/2005 9:02
stark.Böni von Bödefeldt 27/04/2005 8:39
Das ist doch mal ein gefühlvolles Bild. wenn ich mehr dazu sagen würde, wäre die Stimmung hin.LG Böni
Gespür für Licht 27/04/2005 6:23
sehr klasse. Guten morgen, muss weg...Jenz B. 27/04/2005 0:11
Ich würd's nennen: "Schlimme Geschichten"Erinnert mich irgendwie an die eMail die ich unlängst einem Freund schickte.
"Laß uns mal einen Termin machen, an dem wir warmen Kakao trinken und dazu einen frischen Erdbeerkuchen, mit Käse und Sardinen überbacken, zu uns nehmen. Vielleicht können wir dann endlich all das auskotzen was wir an Dreck in uns hineingefressen haben und das uns krank macht!"
Irgendwie hat mir da so ein Bild gefehlt.
Bin ich jetzt depressiv oder realistisch?! Okay, ich gebe zu, ich bin in letzter Zeit ziemlich gehässig zu einigen Leuten in meinem Umfeld - liegt aber daran, daß ich nicht die herausfinde welches es wirklich verdient haben.
Oder bin ich nur zu feige?
Ich würd' jetzt gern am Strand sitzen, Abendsonne, 23°C, kleines (polizeilich genehmigtes) Feuer, eine Flasche Rotwein(Gläser dazu), ein Paar (also 2) nette Leute (weil, wie sollte man sonst ein anständiges Gespräch führen...). Dann einschlafen und ohne Frieren am nächsten Morgen aufwachen.. ...Die Gläser sind auch noch heil - keine Kopfschmerzen.
Gute Nacht.
kirsten t 26/04/2005 23:11
!wirkt unglaublich stark,
es geht nah und bedrückt ....
toll, das so ausdrücken zu können
lg kirsten
Frank Radloff 26/04/2005 22:54
... uuhh düster aber gut ! verfehlt seine Wirkung nicht ...Pascal Triponez 26/04/2005 22:44
das unterschreib ichSlow Pic 26/04/2005 22:35
am Boden zerstört
fiel mir als erstes ein
das Scratchen unterstützt die bedrückende wirkung
vor allem die Fleck artigen Stellen
wie Blut und Wut
und
"kann nicht mehr"
wie schlafen wollen
und schlaflos wach liegen
keine Panik
keine Angst
aber auch kein Frieden
Herr Buchta 26/04/2005 21:46
Sieht eigentlich recht böse aus...;-!Nicole Kuntscher 26/04/2005 21:42
... ! Einfach nur sehr gut.
De Niro 26/04/2005 21:37
hi ze :-)fein umgesetzt!!!
lg deNiro
Sandra Strele 26/04/2005 21:30
ohne worte!wow
Ilona P. 26/04/2005 21:24
versteh dich.diese dinge sieht man nicht nur - die fühlt man auch.
muss nochmal wiederkommen - erst einwirken lassen, und nachdenken.