Hier war - wie sehr häufig zuvor - jemand zur richtigen Zeit mit der richtigen Ausrüstung am richtigen Ort und hat mit den richtigen Einstellungen aus einem richtigen Motiv ein richtiges Foto gemacht und ihm anschließend nicht völlig falsche Proportionen verpasst. Man fragt sich, was hier einem einigermaßen mit der Materie vertrauten Fotografen richtig daneben gehen konnte. Antwort: das nachträgliche Schärfen. Wenn bei einem Foto handwerklich (fast) Alles richtig gemacht wurde, heißt dies noch lange nicht, dass ein atmosphärischer Funke überspringt, der den Unterschied zur sonstigen Massenware ausmacht. So - und jetzt warte ich darauf, mit welchen Argumenten diese fehlende Unterscheidbarkeit interpretatorisch zu dem umgemünzt wird, was dieses Bild zum künstlerischen Geniestreich macht, den diejenigen, die (wie ich) ihre althergebrachten Maßstäbe anlegen, schnöde ignorieren.
Natürlich hätte ich dieses Foto auch geschossen (z.B. als dokumentarischen Bestandteil einer Präsentation); ich hätte es allerdings oberhalb der Wolken und unterhalb der Fähre beschnitten.
Man kann die Liste dessen, was einem positiv auffällt, beliebig verlängern bis hin zu der Tatsache, dass der Pilot vor dem Flug die Scheibe geputzt hat. Entscheidend aber ist, ob der Fotograf sein Ziel erreicht hat, den Beleg für ein außergewöhnliches Erlebnis in technisch einwandfreier Weise zu speichern und authentisch wiederzugeben. Das ist ihm gelungen.
Leider ist es aber so, wie @Meudon schon bemerkt hat: Das Foto liefert im Gegensatz zum vorherigen keinen Diskussionsanlass. Es ist ein dokumentarisches Foto, das die meisten von uns bei gleichen Rahmenbedingungen genau so machen würden.
Positiv fällt mir auf:
1) Das neue Wahrzeichen Manhattans noch in der Bauphase
2) Die Fähre als orangegelber und Tiefe vermittelnder Farbtupfer. Deine Idee, einen Vordergrund zu schaffen, ist gelungen. Im Geiste fahre ich mit nach Liberty Island oder zu einem anderen Stadtteil
3) Herrliches Wetter mit guter Fernsicht (in NY wichtig wegen der enormen Ausdehnung)
4) Traumhafter Himmel als Background
5) Manhattan als Motiv (einmalige und unverwechselbare Skyline, historisch bedeutsam wegen 9/11, großartig)
Neutral: Was ich nicht beurteilen kann, ist die Schärfe und Auflösung der Aufnahme. Dazu müsste ich das Original haben.
Negativ: Der Helikopter müsste höher fliegen, damit man noch mehr Manhattan "von oben" sieht. Man müsste ein Foto von der Fähre aus geschossen zum Vergleich sehen. Von unten sehen die "Skyscraper" manchmal noch imposanter aus. Dann würde die Fähre (deine Idee) aber fehlen.
Sehr schönes Foto. Herrlich das Schiff mit dem aufgewühlten Wasser bis zum Hafen zurück. Das Hochhaus mit der gewölbten Glasfassade passt gut in die Bildmitte. Alle Hochhäuser sind exakt vertikal ausgerichtet, obwohl die Blickrichtung etwas nach unten zeigt. Das Quadratformat gefällt mir ausgezeichnet, wegen der Wölkchen ist auch der Himmel nicht leer.
Ich beschränke mich auf mögliche Kritikpunkte:
- leichte Überschärfung, vermutlich notwendig wegen der gewölbten Frontscheibe des Helikopters: weiße Halos an senkrechten Häuserkanten, auch auf den Schattenseiten. Pixeltreppe an der Brücke hinten rechts, dagegen sehe ich am Kran ganz oben keine Pixeltreppen.
- Moiré-Muster an einer Hochhausfassade.
- Unten dünner grauer Rand durch Zuschnitt.
- Weißer Fleck am Rand unten, vermutlich eine Bootspitze. Die würde ich ohne Bedenken wegstempeln, weil sie nicht dauerhaft in der Landschaft ist.
Ein Print könnte sich lohnen, und dabei würden die beiden ersten Kritikpunkte - ich gehe davon aus, dass das Foto genug Auflösung hat - sowieso entfallen. Nur die beiden letzten Kritikpunkte stören mich, und die sind schnell zu beheben.
An diesem Foto sind folgende Punkte positiv hervorzuheben
1. Durch die seitliche Perspektive und den WW- oder Panoeffekt kommt die Region um den Battery Park genial plastisch rüber.
2. Die Fähre mit der Gischt auf dem monochromen Wasser trägt wunderbar zu diesem Effekt bei.
3. Die Tatsache, daß WTC 1 inzwischen wieder die Kompaßfunktion in Manhattan übernimmt gliedert die Stadtsilhouette wieder . Das tut gut.
4. Als jemand , der vom 30th St Heliport so einen Fug selbst unternommen hat, beneide ich Dich um das schöne Wetter und die ruhige Hand um wackeligen Fluggerät ...
VLG propolis
Das ist ja einmalig. Diese Perspektive! Es ist bestimmt nicht ruhig auf einem Heliflug, Du hast aber trotzdem ein verwacklungsfreies Foto mit einer starken Bildkomposition geschossen. Toll so.
LG
Der Fotograf schreibt: „Das Foto entstand auf einem Helikopterflug über NYC. Eigentlich ist das Foto im Querformat, aber da es durch die gewölbte Frontscheibe des Helikopters fotografiert wurde, sind die Seiten leider sehr verzogen/unscharf und daher habe ich mich für das Quadrat entschieden.
Ich habe versucht durch die Fähre im Vordergrund und dem diagonalen Fahrwasser einen Vordergrund mit aufs Bild zu bekommen, wo sonst eigentlich nichts ist, und dadurch etwas mehr Tiefe zu erlangen.“
WMeyer 22/07/2013 10:05
Hier war - wie sehr häufig zuvor - jemand zur richtigen Zeit mit der richtigen Ausrüstung am richtigen Ort und hat mit den richtigen Einstellungen aus einem richtigen Motiv ein richtiges Foto gemacht und ihm anschließend nicht völlig falsche Proportionen verpasst. Man fragt sich, was hier einem einigermaßen mit der Materie vertrauten Fotografen richtig daneben gehen konnte. Antwort: das nachträgliche Schärfen. Wenn bei einem Foto handwerklich (fast) Alles richtig gemacht wurde, heißt dies noch lange nicht, dass ein atmosphärischer Funke überspringt, der den Unterschied zur sonstigen Massenware ausmacht. So - und jetzt warte ich darauf, mit welchen Argumenten diese fehlende Unterscheidbarkeit interpretatorisch zu dem umgemünzt wird, was dieses Bild zum künstlerischen Geniestreich macht, den diejenigen, die (wie ich) ihre althergebrachten Maßstäbe anlegen, schnöde ignorieren.Natürlich hätte ich dieses Foto auch geschossen (z.B. als dokumentarischen Bestandteil einer Präsentation); ich hätte es allerdings oberhalb der Wolken und unterhalb der Fähre beschnitten.
Rudolf71 22/07/2013 8:49
Man kann die Liste dessen, was einem positiv auffällt, beliebig verlängern bis hin zu der Tatsache, dass der Pilot vor dem Flug die Scheibe geputzt hat. Entscheidend aber ist, ob der Fotograf sein Ziel erreicht hat, den Beleg für ein außergewöhnliches Erlebnis in technisch einwandfreier Weise zu speichern und authentisch wiederzugeben. Das ist ihm gelungen.Leider ist es aber so, wie @Meudon schon bemerkt hat: Das Foto liefert im Gegensatz zum vorherigen keinen Diskussionsanlass. Es ist ein dokumentarisches Foto, das die meisten von uns bei gleichen Rahmenbedingungen genau so machen würden.
vitagraf 22/07/2013 0:49
Positiv fällt mir auf:1) Das neue Wahrzeichen Manhattans noch in der Bauphase
2) Die Fähre als orangegelber und Tiefe vermittelnder Farbtupfer. Deine Idee, einen Vordergrund zu schaffen, ist gelungen. Im Geiste fahre ich mit nach Liberty Island oder zu einem anderen Stadtteil
3) Herrliches Wetter mit guter Fernsicht (in NY wichtig wegen der enormen Ausdehnung)
4) Traumhafter Himmel als Background
5) Manhattan als Motiv (einmalige und unverwechselbare Skyline, historisch bedeutsam wegen 9/11, großartig)
Neutral: Was ich nicht beurteilen kann, ist die Schärfe und Auflösung der Aufnahme. Dazu müsste ich das Original haben.
Negativ: Der Helikopter müsste höher fliegen, damit man noch mehr Manhattan "von oben" sieht. Man müsste ein Foto von der Fähre aus geschossen zum Vergleich sehen. Von unten sehen die "Skyscraper" manchmal noch imposanter aus. Dann würde die Fähre (deine Idee) aber fehlen.
Fazit: Grandiose Aufnahme. Glückwunsch!
LG Erhard
Pixelfärber 21/07/2013 22:34
Sehr schönes Foto. Herrlich das Schiff mit dem aufgewühlten Wasser bis zum Hafen zurück. Das Hochhaus mit der gewölbten Glasfassade passt gut in die Bildmitte. Alle Hochhäuser sind exakt vertikal ausgerichtet, obwohl die Blickrichtung etwas nach unten zeigt. Das Quadratformat gefällt mir ausgezeichnet, wegen der Wölkchen ist auch der Himmel nicht leer.Ich beschränke mich auf mögliche Kritikpunkte:
- leichte Überschärfung, vermutlich notwendig wegen der gewölbten Frontscheibe des Helikopters: weiße Halos an senkrechten Häuserkanten, auch auf den Schattenseiten. Pixeltreppe an der Brücke hinten rechts, dagegen sehe ich am Kran ganz oben keine Pixeltreppen.
- Moiré-Muster an einer Hochhausfassade.
- Unten dünner grauer Rand durch Zuschnitt.
- Weißer Fleck am Rand unten, vermutlich eine Bootspitze. Die würde ich ohne Bedenken wegstempeln, weil sie nicht dauerhaft in der Landschaft ist.
Ein Print könnte sich lohnen, und dabei würden die beiden ersten Kritikpunkte - ich gehe davon aus, dass das Foto genug Auflösung hat - sowieso entfallen. Nur die beiden letzten Kritikpunkte stören mich, und die sind schnell zu beheben.
propolis 21/07/2013 20:39
An diesem Foto sind folgende Punkte positiv hervorzuheben1. Durch die seitliche Perspektive und den WW- oder Panoeffekt kommt die Region um den Battery Park genial plastisch rüber.
2. Die Fähre mit der Gischt auf dem monochromen Wasser trägt wunderbar zu diesem Effekt bei.
3. Die Tatsache, daß WTC 1 inzwischen wieder die Kompaßfunktion in Manhattan übernimmt gliedert die Stadtsilhouette wieder . Das tut gut.
4. Als jemand , der vom 30th St Heliport so einen Fug selbst unternommen hat, beneide ich Dich um das schöne Wetter und die ruhige Hand um wackeligen Fluggerät ...
VLG propolis
Jürgen Loos 21/07/2013 20:38
Super gemacht.....Zugreister 21/07/2013 20:13
Das ist ja einmalig. Diese Perspektive! Es ist bestimmt nicht ruhig auf einem Heliflug, Du hast aber trotzdem ein verwacklungsfreies Foto mit einer starken Bildkomposition geschossen. Toll so.LG
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 21/07/2013 19:53
Der Fotograf schreibt: „Das Foto entstand auf einem Helikopterflug über NYC. Eigentlich ist das Foto im Querformat, aber da es durch die gewölbte Frontscheibe des Helikopters fotografiert wurde, sind die Seiten leider sehr verzogen/unscharf und daher habe ich mich für das Quadrat entschieden.Ich habe versucht durch die Fähre im Vordergrund und dem diagonalen Fahrwasser einen Vordergrund mit aufs Bild zu bekommen, wo sonst eigentlich nichts ist, und dadurch etwas mehr Tiefe zu erlangen.“