@Peter: Schaaaade, dass der 24seitige Roman verlorengegangen ist. Den hätte ich sehr gern gelesen. ;-)) Ich freue mich aber genauso über deine kürzeren Texte! ;-)
Ja, diese Skulptur scheint eine Art Zauberfläche zu besitzen. Man ist immer wieder überrascht, wenn man hineinschaut, findet immer wieder neue Motive; ich habe schon Stunden an dieser kleinen Fläche verbracht, viele Fotos gemacht und inzwischen sogar ein paar Kalender und Posterbücher mit solchen abstrakten Bildern veröffentlicht.
Dieses Bild stammte auch von der Fläche:
Ein Rorschachtest war natürlich nicht beabsichtigt und in Fettnäpfchen soll hier auch keiner treten; ich wollte bei all den schwarzen Löchern, Einschlägen, Verworrenem, bei all dem Blue(s) der Zeit auch etwas Hoffnung, etwas Positives zeigen ... ein um den Erdball ziehendes Wolkenherz (links), von dem ich hoffte, dass man es erkennt (Im Vorschaubild sieht man es vielleicht besser.). Damit verbunden war der Satz aus dem Epheserbrief. Nichts Besinnliches, aber etwas zum Nachdenken/Überdenken ...
LG und danke Dir. Kerstin
@Carsten (1): Lieber Carsten, Verzerrungen, Kratzer, Bildstörungen usw. kann man natürlich auch nachträglich mit einem Foto kombinieren, um eine bestimmte Stimmung oder Aussage zu erzeugen, wie in diesem Bild mit einer zweiten Ebene beispielsweise
, aber es ist irgendwie doch reizvoller und überraschender, den Zufall nutzen zu können. Etwas Neues kann auf jeden Fall entstehen und das Novemberblues-Bild hat ja zunächst auch gar nichts mehr mit der Stella-Plastik zu tun, auch wenn man immer auch Verbindungen finden könnte, gerade auch, wenn man die Arbeitsweise des Künstlers mit einbezieht, der ja auch gern experimentierte.
Ich war bereits mehrmals an der Skulptur, um zu fotografieren. Wesentlich war immer das Licht. Die Reflexionen und Spiegelungen funktionieren nur, wenn davon genug vorhanden ist. Bereits eine andere Tageszeit mit Schatten auf der Skulptur (wobei die spiegelnde Fläche vielleicht gerade einmal einen Quadratmeter umfasst) führt dazu, dass das Leuchten und die Mehrschichtigkeit verloren gehen. Lohnt sich dann nicht. Auch nicht für den Novemberblues. ;-)
@Klaus, Peter, Carsten, Udo & Hanne: Danke für eure z.T. mit großem zeitlichen Aufwand verbundenen Anmerkungen. Werde heute im Laufe des Abends ausführlicher antworten. Danke und bis später! ;-)
LG. Kerstin
Bob Dylan gibt deiner einfühlsamen Darstellung den passenden Rahmen.
Großartig präsentiert, liebe Kerstin!!
Ich wünsche auch dir ein geruhsames und ausgefülltes Wochenende!
Lieben Gruß, Hanne
Mittlerweile hatte ich ein wenig Zeit und konnte das Ursprungswerk etwas ergründen.
"Bei kaum einem aufmerksamen Betrachter wird die Assoziation geweckt, die Stella eigentlich mit diesen Skulpturen verbindet: Wie der Titel der Serie eindeutig intendiert, handelt es sich bei den Werken um Landschaftsdarstellungen von Gegenden entlang des Hudson Flusses. Ob Newburgh, Fishkill, Bear Mountain, Peekskill oder Garrison - all dies sind kleine Städte, bezaubernde Ortschaften oder beeindruckende Nationalparks, nicht mehr als eine Autostunde entfernt von der pulsierenden Metropole New York. [..] ..... die scheinbar so statische Skulptur wirkt plötzlich dynamisch. Besonders deutlich wird dies bereits anhand des Materials, denn der rostfreie Stahl verändert sich ständig. Je nach Wetterlage changiert die Tonalität des Stahls immerzu zwischen sonnig glänzend und wolkig matt bis hin zu rostbraun im Regen. Auch die Perspektiven auf die Skulptur sind einem solchen Bewegungsmotiv unterworfen: Ständig eröffnen sich neue Ansichten auf und sogar in die Skulptur hinein."
Da lag ich ja gar nicht daneben mit der Bekundung, dass er bestimmt interessant wäre, das "Ding" bei wechselnden Umgebungsparametern zu betrachten :)
Ständige Veränderung ist wohl auch bei Bob Dylan zu finden:
" Kritisiert wurde vor allem, dass er kaum neue Songs bringe und mehr „schreie als singe“. Auffallend war, dass er viele bekannte Lieder in völlig neuem musikalischen Gewand darbot und diese damit zwar einerseits revitalisierte, andererseits aber oft bis zur Unkenntlichkeit veränderte. Diese Herangehensweise an das eigene Werk hat Dylan bis heute beibehalten und sie ist zu einem Markenzeichen geworden."
(Pedia)
Womit wir beim Novemberblues angelangt wären.
Gerade erst hat Bob Geldorf eine Neuauflage seines "Feed the World"-Spektakels initiiert. "Campino" von den Toten Hosen sorgte für eine deutsche Version, die wohl ab heute käuflich erhältlich sein soll.
"Aber was bringt das Gesinge eigentlich?"
Diese Frage stellt sich natürlich.
In jüngeren Jahren waren viele, auch ich, noch politisch aktiver. Friedensbewegung, Abrüstung, Ostermärsche.. wo ist das alles geblieben?
Nach dem Fall des "Vorhangs" schien es, als sei zumindest in unserem Teil der Welt das Leben nur noch "schön" :), nun sehen wir, dass es nicht so ist.
Dennoch bleiben laute Aufschreie, Proteste, politische Diskussionen weitestgehend aus und auch dem Bundestag fallen mit ominösen Biermannauftritten nur die ewig Gestrigen ein.
Nichts Neues im neuen Deutschland, aber auch nicht anderswo.
"Keine offene Berichterstattung in den Massenmedien
Beide kritisieren scharf die Berichterstattung in den Medien. Prof. Cohen erinnert daran, dass es selbst in den siebziger und achtziger Jahren noch einen öffentlichen Dialog gab zwischen jenen, die eine friedliche Annäherung an die Sowjetunion suchten, und den Kalten Kriegern. Die Presse und das US-Fernsehen haben damals, so Cohen, über die unterschiedlichen Standpunkte und Debatten berichtet – »We got our say!«. Heute würden abweichende Stimmen in den Massenmedien kaum wahrgenommen.
Mearsheimer kritisiert den amerikanischen Exzeptionalismus, nämlich die eigene Weltsicht als allgemeingültig hinzustellen. Außerhalb Amerikas würde diese Perspektive nicht verstanden. Dies führe zu Missverständnissen mit Russland oder China.
Hinsichtlich der medialen Berichterstattung zieht Mearsheimer Parallelen zum Irakkrieg: »Es war sehr klar, dass jedem, der dem Krieg widersprach, von allen Seiten vorgeworfen wurde, unpatriotisch zu sein, ein ›Appeaser‹ zu sein, ein Depp zu sein, ein Linker zu sein und so weiter. Und wir hatten keine gesunde Debatte darüber, ob die Vereinigten Staaten in den Irak gehen sollten, resultierend aus der Tatsache, dass es einen derartigen Konsens in der Elite gab und die Menschen verängstigt waren, ihre Meinung gegen den Krieg auszusprechen. […] Die Situation bezüglich der Ukraine ist nicht so anders.«
Tatsächlich hat man den Eindruck, dass die freie Presse kein Interesse mehr daran hat, Dinge von verschiedenen Seiten zu beleuchten und entsprechend zu berichten. Freilich, in großen Teilen werden ja auch nur noch vorgefertigte Agenturmeldungen eingekauft und veröffentlich, so dass man in verschiedenen Medien wortwörtlich den gleichen Krampf vorgesetzt bekommt.
Massenkompatibel, alternativlos, ein Stück Brot fürs Volk, dass es das Maul halte.
Ich fürchte, liebe Kerstin, dass die Zeiten eines Bob Dylan vorerst vorbei sind und sie werden wohl auch erst wieder kommen, wenn jemand eine "App" dafür erfindet.
Darüber könnte man freilich den Novemberblues bekommen.
Oder schlimmer noch: es wird einem gleichgültig.
Ein Kunstwerk welches reift ist wohl besonders gelungen.
Mit dem Vers des Paulus zeigst du, dass dies Problem schon Jahrtausende besteht. Das ist zwar tröstlich, aber befreit nicht von der Pflicht wenigstens das seinige zu tun!
LG Klaus
@Moni-ka: Liebe Mo, danke Dir! Es soll auf jeden Fall auch etwas Hoffnungsvolles enthalten sein und der Novemberblues uns nicht nur 'herunterziehen'. :-)
LG. Kerstin
@Ursula: Bei mir ist das Verlinken von Bildern immer erlaubt, wenn sie zur Diskussion beitragen. Danke Dir dafür!
Auch wenn eine dieser Skulpturen auf dem Platz ausreichend gewesen wäre, bin ich durchaus der Meinung, dass das Kunst ist und dass es vor allem Sinn macht. Man muss sich aber eben einmal mit den Hintergründen der Entstehung befassen, bevor man sich eine Meinung bildet. Kunst erschließt sich nicht immer direkt beim Betrachten.
Mein Bild ist aber eine ganz eigene Arbeit, die lediglich die Oberfläche der Skulptur nutzt und aus ihr etwas Neues schafft. Das kann man also völlig losgelöst und eigenständig betrachten oder aber mit dem Kunstwerk korrespondieren lassen. Ich will das für den Betrachter gern offen lassen und nichts vorgeben. Natürlich hatte auch ich einen bestimmten Blick darauf, aber das kann ein Anderer völlig anders sehen.
Übrigens ist das im verlinkten Foto genau die Skulptur und die kleine spiegelnde Fläche befindet sich bei dieser Ansicht links im unteren Bereich; man sieht bei mir auch die reflektierten Streben, die über dem Blech verlaufen und die sich hier im Bild wie Bänder verbinden.
Spiegelungen, Verzerrungen, Kratzer und Bildstörungen schaffen sich oft eine eigene kleine Welt. Sie nehmen die Außenwelt zwar in sich auf, aber diese wird verändert, abstrahiert, es wird Neues, Ungewohntes und bisher vielleicht Unentdecktes und nie Gesehenes erzeugt.
"Ab 1960 begann Stella mit beliebig geformten Bildträgern zu experimentieren, auf denen er – im Gegensatz zu der 1958 entstandenen Reihe der Black Paintings – regelmäßige, nun von Weißraum unterbrochene, farbige Linien anordnete. Dabei überwand er das „klassische“ Bildformat. Diese Serie bezeichnete er als Shaped Canvases, also als „geformte Leinwände“, weil sie das traditionelle rechtwinklige Leinwandformat ignorierte und die scheinbare Begrenzung der zweidimensionalen Malerei durch die Komponente des Raumes aufhob. Mit dieser neuartigen und ungewohnten Verschmelzung von Malerei und Skulptur wurde er zum Mitbegründer einer neuen Kunstauffassung"
(Pedia)
Es handelt sich bei der Skulptur logischerweise nicht um ein Gemälde, aber man könnte sie dennoch als eine Art Leinwand ansehen, als eine dieser "shaped canvases".
Interessant dürfte es sein zu sehen, wie sich die Welt in dieser Reflektion ändert, je nach Wetter, Sonne, Regen, Lichteinfallswinkel...
Das wäre noch zu deuten, da es sich aber ja um einen Novemberblues handelt, werde ich mir erst noch einmal den Wind um Ohren blasen lassen um tiefere Erkenntnisse zu erlangen und Theorien zu entwickeln.
Kerstin Stolzenburg 22/11/2014 13:32
@Hanne: Danke, liebe Hanne! Geruhsam wird das Wochenende für mich zwar nicht, dafür aber ausgefüllt. ;-) Dir auch eine schöne Zeit!LG. Kerstin
Kerstin Stolzenburg 22/11/2014 13:25
@Peter: Schaaaade, dass der 24seitige Roman verlorengegangen ist. Den hätte ich sehr gern gelesen. ;-)) Ich freue mich aber genauso über deine kürzeren Texte! ;-)Ja, diese Skulptur scheint eine Art Zauberfläche zu besitzen. Man ist immer wieder überrascht, wenn man hineinschaut, findet immer wieder neue Motive; ich habe schon Stunden an dieser kleinen Fläche verbracht, viele Fotos gemacht und inzwischen sogar ein paar Kalender und Posterbücher mit solchen abstrakten Bildern veröffentlicht.
Dieses Bild stammte auch von der Fläche:
Ein Rorschachtest war natürlich nicht beabsichtigt und in Fettnäpfchen soll hier auch keiner treten; ich wollte bei all den schwarzen Löchern, Einschlägen, Verworrenem, bei all dem Blue(s) der Zeit auch etwas Hoffnung, etwas Positives zeigen ... ein um den Erdball ziehendes Wolkenherz (links), von dem ich hoffte, dass man es erkennt (Im Vorschaubild sieht man es vielleicht besser.). Damit verbunden war der Satz aus dem Epheserbrief. Nichts Besinnliches, aber etwas zum Nachdenken/Überdenken ...
LG und danke Dir. Kerstin
Kerstin Stolzenburg 22/11/2014 13:07
@Klaus: Wie Recht Du hast! Für mich ist die Beschäftigung mit den Bilder oft auch Anlass; selbst über vieles nachzudenken.LG. Kerstin
Kerstin Stolzenburg 22/11/2014 12:55
@Carsten (1): Lieber Carsten, Verzerrungen, Kratzer, Bildstörungen usw. kann man natürlich auch nachträglich mit einem Foto kombinieren, um eine bestimmte Stimmung oder Aussage zu erzeugen, wie in diesem Bild mit einer zweiten Ebene beispielsweise, aber es ist irgendwie doch reizvoller und überraschender, den Zufall nutzen zu können. Etwas Neues kann auf jeden Fall entstehen und das Novemberblues-Bild hat ja zunächst auch gar nichts mehr mit der Stella-Plastik zu tun, auch wenn man immer auch Verbindungen finden könnte, gerade auch, wenn man die Arbeitsweise des Künstlers mit einbezieht, der ja auch gern experimentierte.
Ich war bereits mehrmals an der Skulptur, um zu fotografieren. Wesentlich war immer das Licht. Die Reflexionen und Spiegelungen funktionieren nur, wenn davon genug vorhanden ist. Bereits eine andere Tageszeit mit Schatten auf der Skulptur (wobei die spiegelnde Fläche vielleicht gerade einmal einen Quadratmeter umfasst) führt dazu, dass das Leuchten und die Mehrschichtigkeit verloren gehen. Lohnt sich dann nicht. Auch nicht für den Novemberblues. ;-)
LG. Kerstin
Kerstin Stolzenburg 21/11/2014 16:49
@Klaus, Peter, Carsten, Udo & Hanne: Danke für eure z.T. mit großem zeitlichen Aufwand verbundenen Anmerkungen. Werde heute im Laufe des Abends ausführlicher antworten. Danke und bis später! ;-)LG. Kerstin
Hanne L. 21/11/2014 13:59
Bob Dylan gibt deiner einfühlsamen Darstellung den passenden Rahmen.Großartig präsentiert, liebe Kerstin!!
Ich wünsche auch dir ein geruhsames und ausgefülltes Wochenende!
Lieben Gruß, Hanne
Carsten Mundt 21/11/2014 10:06
(2)Mittlerweile hatte ich ein wenig Zeit und konnte das Ursprungswerk etwas ergründen.
"Bei kaum einem aufmerksamen Betrachter wird die Assoziation geweckt, die Stella eigentlich mit diesen Skulpturen verbindet: Wie der Titel der Serie eindeutig intendiert, handelt es sich bei den Werken um Landschaftsdarstellungen von Gegenden entlang des Hudson Flusses. Ob Newburgh, Fishkill, Bear Mountain, Peekskill oder Garrison - all dies sind kleine Städte, bezaubernde Ortschaften oder beeindruckende Nationalparks, nicht mehr als eine Autostunde entfernt von der pulsierenden Metropole New York. [..] ..... die scheinbar so statische Skulptur wirkt plötzlich dynamisch. Besonders deutlich wird dies bereits anhand des Materials, denn der rostfreie Stahl verändert sich ständig. Je nach Wetterlage changiert die Tonalität des Stahls immerzu zwischen sonnig glänzend und wolkig matt bis hin zu rostbraun im Regen. Auch die Perspektiven auf die Skulptur sind einem solchen Bewegungsmotiv unterworfen: Ständig eröffnen sich neue Ansichten auf und sogar in die Skulptur hinein."
http://www.museum-digital.de/thue/index.php?t=listen&type=2&gestag=1739&style=browse&startwert=0&oges=2416
Da lag ich ja gar nicht daneben mit der Bekundung, dass er bestimmt interessant wäre, das "Ding" bei wechselnden Umgebungsparametern zu betrachten :)
Ständige Veränderung ist wohl auch bei Bob Dylan zu finden:
" Kritisiert wurde vor allem, dass er kaum neue Songs bringe und mehr „schreie als singe“. Auffallend war, dass er viele bekannte Lieder in völlig neuem musikalischen Gewand darbot und diese damit zwar einerseits revitalisierte, andererseits aber oft bis zur Unkenntlichkeit veränderte. Diese Herangehensweise an das eigene Werk hat Dylan bis heute beibehalten und sie ist zu einem Markenzeichen geworden."
(Pedia)
Womit wir beim Novemberblues angelangt wären.
Gerade erst hat Bob Geldorf eine Neuauflage seines "Feed the World"-Spektakels initiiert. "Campino" von den Toten Hosen sorgte für eine deutsche Version, die wohl ab heute käuflich erhältlich sein soll.
"Aber was bringt das Gesinge eigentlich?"
http://www.stern.de/kultur/musik/live-aid-30-bob-geldof-laesst-gegen-ebola-singen-2152604.html
Diese Frage stellt sich natürlich.
In jüngeren Jahren waren viele, auch ich, noch politisch aktiver. Friedensbewegung, Abrüstung, Ostermärsche.. wo ist das alles geblieben?
Nach dem Fall des "Vorhangs" schien es, als sei zumindest in unserem Teil der Welt das Leben nur noch "schön" :), nun sehen wir, dass es nicht so ist.
Dennoch bleiben laute Aufschreie, Proteste, politische Diskussionen weitestgehend aus und auch dem Bundestag fallen mit ominösen Biermannauftritten nur die ewig Gestrigen ein.
Nichts Neues im neuen Deutschland, aber auch nicht anderswo.
"Keine offene Berichterstattung in den Massenmedien
Beide kritisieren scharf die Berichterstattung in den Medien. Prof. Cohen erinnert daran, dass es selbst in den siebziger und achtziger Jahren noch einen öffentlichen Dialog gab zwischen jenen, die eine friedliche Annäherung an die Sowjetunion suchten, und den Kalten Kriegern. Die Presse und das US-Fernsehen haben damals, so Cohen, über die unterschiedlichen Standpunkte und Debatten berichtet – »We got our say!«. Heute würden abweichende Stimmen in den Massenmedien kaum wahrgenommen.
Mearsheimer kritisiert den amerikanischen Exzeptionalismus, nämlich die eigene Weltsicht als allgemeingültig hinzustellen. Außerhalb Amerikas würde diese Perspektive nicht verstanden. Dies führe zu Missverständnissen mit Russland oder China.
Hinsichtlich der medialen Berichterstattung zieht Mearsheimer Parallelen zum Irakkrieg: »Es war sehr klar, dass jedem, der dem Krieg widersprach, von allen Seiten vorgeworfen wurde, unpatriotisch zu sein, ein ›Appeaser‹ zu sein, ein Depp zu sein, ein Linker zu sein und so weiter. Und wir hatten keine gesunde Debatte darüber, ob die Vereinigten Staaten in den Irak gehen sollten, resultierend aus der Tatsache, dass es einen derartigen Konsens in der Elite gab und die Menschen verängstigt waren, ihre Meinung gegen den Krieg auszusprechen. […] Die Situation bezüglich der Ukraine ist nicht so anders.«
http://www.freiewelt.net/reportage/der-kalte-krieg-ist-zurueck-10041378/
Tatsächlich hat man den Eindruck, dass die freie Presse kein Interesse mehr daran hat, Dinge von verschiedenen Seiten zu beleuchten und entsprechend zu berichten. Freilich, in großen Teilen werden ja auch nur noch vorgefertigte Agenturmeldungen eingekauft und veröffentlich, so dass man in verschiedenen Medien wortwörtlich den gleichen Krampf vorgesetzt bekommt.
Massenkompatibel, alternativlos, ein Stück Brot fürs Volk, dass es das Maul halte.
Ich fürchte, liebe Kerstin, dass die Zeiten eines Bob Dylan vorerst vorbei sind und sie werden wohl auch erst wieder kommen, wenn jemand eine "App" dafür erfindet.
Darüber könnte man freilich den Novemberblues bekommen.
Oder schlimmer noch: es wird einem gleichgültig.
Carsten
Udo Ludo 20/11/2014 19:03
Unbeabsichtigte Zeichnungen und Farbmodulationen übertreffen jede künstlerische Ambition.Klaus Gärtner 20/11/2014 16:29
Ein Kunstwerk welches reift ist wohl besonders gelungen.Mit dem Vers des Paulus zeigst du, dass dies Problem schon Jahrtausende besteht. Das ist zwar tröstlich, aber befreit nicht von der Pflicht wenigstens das seinige zu tun!
LG Klaus
Kerstin Stolzenburg 20/11/2014 16:10
@Carsten: Ich antworte Dir etwas später! Hab aber schon einmal vielen Dank!LG. Kerstin
Kerstin Stolzenburg 20/11/2014 16:09
@Moni-ka: Liebe Mo, danke Dir! Es soll auf jeden Fall auch etwas Hoffnungsvolles enthalten sein und der Novemberblues uns nicht nur 'herunterziehen'. :-)LG. Kerstin
Kerstin Stolzenburg 20/11/2014 16:06
@Ursula: Bei mir ist das Verlinken von Bildern immer erlaubt, wenn sie zur Diskussion beitragen. Danke Dir dafür!Auch wenn eine dieser Skulpturen auf dem Platz ausreichend gewesen wäre, bin ich durchaus der Meinung, dass das Kunst ist und dass es vor allem Sinn macht. Man muss sich aber eben einmal mit den Hintergründen der Entstehung befassen, bevor man sich eine Meinung bildet. Kunst erschließt sich nicht immer direkt beim Betrachten.
Mein Bild ist aber eine ganz eigene Arbeit, die lediglich die Oberfläche der Skulptur nutzt und aus ihr etwas Neues schafft. Das kann man also völlig losgelöst und eigenständig betrachten oder aber mit dem Kunstwerk korrespondieren lassen. Ich will das für den Betrachter gern offen lassen und nichts vorgeben. Natürlich hatte auch ich einen bestimmten Blick darauf, aber das kann ein Anderer völlig anders sehen.
Übrigens ist das im verlinkten Foto genau die Skulptur und die kleine spiegelnde Fläche befindet sich bei dieser Ansicht links im unteren Bereich; man sieht bei mir auch die reflektierten Streben, die über dem Blech verlaufen und die sich hier im Bild wie Bänder verbinden.
LG. Kerstin
Ursula Elise 20/11/2014 15:53
Die einen kommentieren so wie dort:,
die anderen so wie hier.
Ich halt mich raus.
(Kerstin, ein Foto von anderen zu verlinken ist erlaubt.)
Gruß Ursula
Carsten Mundt 20/11/2014 15:09
Liebe Kerstin,Spiegelungen, Verzerrungen, Kratzer und Bildstörungen schaffen sich oft eine eigene kleine Welt. Sie nehmen die Außenwelt zwar in sich auf, aber diese wird verändert, abstrahiert, es wird Neues, Ungewohntes und bisher vielleicht Unentdecktes und nie Gesehenes erzeugt.
"Ab 1960 begann Stella mit beliebig geformten Bildträgern zu experimentieren, auf denen er – im Gegensatz zu der 1958 entstandenen Reihe der Black Paintings – regelmäßige, nun von Weißraum unterbrochene, farbige Linien anordnete. Dabei überwand er das „klassische“ Bildformat. Diese Serie bezeichnete er als Shaped Canvases, also als „geformte Leinwände“, weil sie das traditionelle rechtwinklige Leinwandformat ignorierte und die scheinbare Begrenzung der zweidimensionalen Malerei durch die Komponente des Raumes aufhob. Mit dieser neuartigen und ungewohnten Verschmelzung von Malerei und Skulptur wurde er zum Mitbegründer einer neuen Kunstauffassung"
(Pedia)
Es handelt sich bei der Skulptur logischerweise nicht um ein Gemälde, aber man könnte sie dennoch als eine Art Leinwand ansehen, als eine dieser "shaped canvases".
Interessant dürfte es sein zu sehen, wie sich die Welt in dieser Reflektion ändert, je nach Wetter, Sonne, Regen, Lichteinfallswinkel...
Das wäre noch zu deuten, da es sich aber ja um einen Novemberblues handelt, werde ich mir erst noch einmal den Wind um Ohren blasen lassen um tiefere Erkenntnisse zu erlangen und Theorien zu entwickeln.
Carsten
Moni-ka 20/11/2014 15:08
abstrakt ist sie -wie hier auch dargestellt -
wie, wo auch immer ..??
ich seh im Bild und Song
viel Versöhnliches ...
Fantasievolles !!
LG.MO!