@Fotomama: Aus dem Uhrendeckel fließen Tränen auf die zertrümmerte Stadt, die - wie bei Landschaftsaufnahmen üblich - in der Ferne verschwimmt. Der Vordergrund ist klar und scharf.
Die beiden Farbtöne ergeben sich ebenfalls aus Naturbetrachtungen. In der Malerei gibt es dafür den Begriff "Verblauen in der Ferne". Sicher hast Du als Fotografin schonmal Landschaften abgelichtet. Da hast Du bestimmt gesehen, dass beispielsweise Berge, die weit im Hintergrund liegen und sich vor dem Horizont abzeichnen, von einem milchig bläulichen Schimmer überdeckt zu sein scheinen. Bei Composings ist es üblicherweise so, dass die Objekte, die für die Bildaussage relevant sind, im Gegensatz zu ihrer Umgebung deutlicher hervorgehoben werden, um den Blick des Betrachters darauf zu lenken. Ich selbst habe oft ein Augenmerk auf mehrere Details (hier nicht so sehr), weshalb viele meiner Bilder auf die Betrachter nicht selten "chaotisch" und unaufgeräumt wirken, für mich aber einen Sinn ergeben.
@Birgit: danke für Deine Anmerkung und das macht gar nichts. denn wie Du sicher bei meinen eigenen Anmerkungen merkst, lege ich meistens sowieso mehr wert auf Bildaussagen und Inhalte, als auf technische Details :-)
@Norbert REN: nein, es ist wirklich ein Feuerwehrmann. Ich habe kürzlich im Feuerwehrmuseum an einer Führung teilgenommen, daher weiß ich das so genau. Mein erster Eindruck war allerdings auch anders, als ich die Figur dort stehen sah.
Das ist beeindruckend, habe mich aber an der Frage festgebissen, ob es sich bei der Person nicht doch um einen Soldaten des 2. Weltkriegs handelt.
Eigentlich vollkommen egal, der Sinn bliebe der Selbe.
Ein toller zeitkritischer Beitrag ist es allemal.
LG. Norbert
Heftiger Beitrag. Und leider nur zu wahr! Eine Arbeit mit viel Engagement und viel Überlegung. Ich habe das Gefühl, dass aus dem Uhrendeckel der Rauch quillt und über die Ruinenstadt ausgegossen wird. Um das Elend gnädig zuzudecken.
Die Wolken und der rot gefärbte Himmel passen auch zur Endzeitstimmung.
Den traurigen Feuerwehrmann, der fassungslos, geschockt und unendlich resigniert auf die Stadt schaut – der könnte gar nicht emotionaler rüber kommen.
Mir fällt auf, dass du scheinbar zwei Grundtöne in deinem Bild hast. Stadt und Firmament eher orange getönt. Etwas surreal und passend zum Brand. Der Himmel und der Feuerwehrmann eher in Graublautönen. Kälter und ganz anders. Ich finde diese Idee eher weniger gut. Hätte die Farben mehr aneinander angeglichen. Vor allem will das kalte Blau nicht wirklich zu dem so emotionalen Gott passen.
Auch bei der Unschärfe der Stadt bin ich unsicher. Denn sowohl der riesige Gott als auch der Himmel sind scharf. Warum also verschwimmt ausgerechnet die Stadt so?
Erstklassiges Composing, das thematisch 100% passt und sehr nachdenklich stimmt . . . Jugoslawien und andere Gegenden fallen mir dazu ein... alles deutlich nach dem WW II - und von jeder Menge Medien gesehen, berichtet - und wer hat was gemacht ...?!
northsea 11/12/2016 13:02
Berührend!Garrulus glandarius 11/12/2016 12:48
@Fotomama: Aus dem Uhrendeckel fließen Tränen auf die zertrümmerte Stadt, die - wie bei Landschaftsaufnahmen üblich - in der Ferne verschwimmt. Der Vordergrund ist klar und scharf.Die beiden Farbtöne ergeben sich ebenfalls aus Naturbetrachtungen. In der Malerei gibt es dafür den Begriff "Verblauen in der Ferne". Sicher hast Du als Fotografin schonmal Landschaften abgelichtet. Da hast Du bestimmt gesehen, dass beispielsweise Berge, die weit im Hintergrund liegen und sich vor dem Horizont abzeichnen, von einem milchig bläulichen Schimmer überdeckt zu sein scheinen. Bei Composings ist es üblicherweise so, dass die Objekte, die für die Bildaussage relevant sind, im Gegensatz zu ihrer Umgebung deutlicher hervorgehoben werden, um den Blick des Betrachters darauf zu lenken. Ich selbst habe oft ein Augenmerk auf mehrere Details (hier nicht so sehr), weshalb viele meiner Bilder auf die Betrachter nicht selten "chaotisch" und unaufgeräumt wirken, für mich aber einen Sinn ergeben.
Garrulus glandarius 11/12/2016 12:38
@Birgit: danke für Deine Anmerkung und das macht gar nichts. denn wie Du sicher bei meinen eigenen Anmerkungen merkst, lege ich meistens sowieso mehr wert auf Bildaussagen und Inhalte, als auf technische Details :-)Garrulus glandarius 11/12/2016 12:26
@Norbert REN: nein, es ist wirklich ein Feuerwehrmann. Ich habe kürzlich im Feuerwehrmuseum an einer Führung teilgenommen, daher weiß ich das so genau. Mein erster Eindruck war allerdings auch anders, als ich die Figur dort stehen sah.Norbert REN 11/12/2016 12:05
Das ist beeindruckend, habe mich aber an der Frage festgebissen, ob es sich bei der Person nicht doch um einen Soldaten des 2. Weltkriegs handelt.Eigentlich vollkommen egal, der Sinn bliebe der Selbe.
Ein toller zeitkritischer Beitrag ist es allemal.
LG. Norbert
Anette Z. 11/12/2016 11:49
Heftiger Beitrag. Und leider nur zu wahr! Eine Arbeit mit viel Engagement und viel Überlegung. Ich habe das Gefühl, dass aus dem Uhrendeckel der Rauch quillt und über die Ruinenstadt ausgegossen wird. Um das Elend gnädig zuzudecken.Die Wolken und der rot gefärbte Himmel passen auch zur Endzeitstimmung.
Den traurigen Feuerwehrmann, der fassungslos, geschockt und unendlich resigniert auf die Stadt schaut – der könnte gar nicht emotionaler rüber kommen.
Mir fällt auf, dass du scheinbar zwei Grundtöne in deinem Bild hast. Stadt und Firmament eher orange getönt. Etwas surreal und passend zum Brand. Der Himmel und der Feuerwehrmann eher in Graublautönen. Kälter und ganz anders. Ich finde diese Idee eher weniger gut. Hätte die Farben mehr aneinander angeglichen. Vor allem will das kalte Blau nicht wirklich zu dem so emotionalen Gott passen.
Auch bei der Unschärfe der Stadt bin ich unsicher. Denn sowohl der riesige Gott als auch der Himmel sind scharf. Warum also verschwimmt ausgerechnet die Stadt so?
Gruß, Anette
sonnenlicht 11/12/2016 11:47
Warum fragt man sich immer wieder.Ausgezeichnete Komposition!
VGH
Bildjekerl 11/12/2016 11:33
. . . diese Zeit ist immer noch -- nur nicht bei uns . . .nachdenklich,
Jooke
Prost Marlies 11/12/2016 0:12
Phantastisch . berührend - eindringlich!LG Marlies
Garrulus glandarius 11/12/2016 0:06
@Inge: nein, "diese Zeit" kommt leider immer wieder. Fast überall. Sie ist allgegenwärtig und immerdar. Das ist schlimm.Inge Striedinger 10/12/2016 23:58
Nachdem ich alle Kommentare dazu gelesen habe .... ja jetzt verstehe ich das Bild. Sie kommt hoffentlich nicht wieder zurück, diese ZeitLG Inge
side effect 10/12/2016 23:52
Was für eine Schöne aber auch tragische Arbeit.Eine sehr schöne Idee anrührend umgesetzt.
Toll!
Schöne Grüße
Uwe
13. Fee 10/12/2016 23:50
in meiner Sprache gibt es keine Worte für das, was in Aleppo passiert.Es gibt aber Bilder, Bilderworte.
Gruss Fee
Maria Kaldewey 10/12/2016 23:02
Eine starke Fotoarbeit, die sehr nachdenklich stimmt. Er kommt in vielen Verkleidungen ...Liebe Grüße, Maria.
BGW-photo 10/12/2016 22:35
Erstklassiges Composing, das thematisch 100% passt und sehr nachdenklich stimmt . . . Jugoslawien und andere Gegenden fallen mir dazu ein... alles deutlich nach dem WW II - und von jeder Menge Medien gesehen, berichtet - und wer hat was gemacht ...?!+++ Bernd