Leider bin ich hier, wie so oft, zu spät. Eine sehr interessante, stellenweise auch akademische Diskussion. Inhaltlich wurde eigentlich schon alles gesagt, es fällt mir daher schwer, hier noch zusätzliche Einwürfe oder Gedanken beizutragen.Deine Titelwahl ist wohl mit Absicht etwas provokant gewählt..."Ein gutes Foto" .. was macht es aus? Ein tolles Alpenpanorama bei klarer Sicht mit blauem Himmel und Schneegipfeln? Der allseits beliebte Eisvogel, knackscharf, mit Fisch im Schnabel? Ein Lost Place - Wohnzimmer in HDR, wo jeder Tapetenfetzen erkennbar ist? Nicht für mich. Ein Bild muss berühren...verwirren, verwundern, überraschen oder einfach neugierig machen. Dafür dürfen dann auch gerne mal klassische photographische Regeln außer Kraft gesetzt werden. Perfekte Technik wirkt, gerade in der Digitalfotografie, kalt und emotionslos. Eine vielleicht perfekte Doku, sonst aber nichts.
Dieses Photo hätte ich Dir in der Vorschau nicht unbedingt zugeschrieben...es ist sicherlich ein "gutes SW-Bild", jedoch fehlt mir da Deine typische, persönliche Note...das augenzwinkernde Gimmick...aber das hat hier sicherlich auch seine Gründe ;-))))
Technisch sicherlich ein gutes Bild was die Grauwerte, das Licht etc. angeht. Der Aufbau spricht mich ehrlich gesagt nicht besonders an auch wenn er evtl. einer Regel entsprechend sollte. Objektiv schlecht ist das Bild (wahrscheinlich) nicht (ich kann ja nur subjektiv kommentieren...) aber es "erreicht" mich nicht, weckt keine Neugier bei mir und ich entdecke nichts "Spannendes". Ich sehe es mehr als dokumentierendes Foto.
Die Fotos des (sub)urbanen Raumes sprechen mich aufgrund meines eigenen Interesses an diesen Motiven sicherlich am meisten an. Ich finde Deine Fotos in ihren ganzen Details so gut gestaltet, dass sie als Betrachter eine lohnenswerte Herausforderung sind. Es macht Spaß und schult, darin einen Anknüpfungspunkt für einen Kommentar zu finden. Nicht unerwähnt sollen Deine Kommentare sein, die man vom Sujet gar nicht trennen kann. Sie zeugen oft von einer sehr wertschätzenden genauen Betrachtung.
Deine Fotos und Kommentare schärfen die Sinne. Ich suche ein Motiv jetzt -zumindest in der Nähe- immer mal wieder mehrfach auf, um vielleicht doch ein etwas besser gestaltetes oder zu einer anderen Tageszeit aufgenommenes Foto zu machen. Daran wirst Du Deinen Anteil haben.
wow, das freut mich, zumal ich Deine Fotos seit jeher sehr schätze. Und dass ich eure Fotos so genau betrachte liegt ganz einfach daran, dass ich Bilder liebe! Ich gucke einfach gerne alles an, was ich nicht kenne, und was so auf meiner Wellenlänge liegt. Ich gucke auch gerne mal ein Mohnblumenbild an, aber es muss etwas Besonderes haben ... die 08/15-Bilder mit solchen Sujets langweilen mich.
Das war gestern ein sehr interessanter und aufschlussreicher Diskussionstag, und ich denke, nicht nur für mich.
Ich habe mich wirklich gefreut, dass ihr meinen Wunsch nach einer ernsthaften Diskussion über das Verstehenwollen der Rezeption meiner Bilder erkannt habt und eure ehrliche Meinung geäußert habt. Ich nehme das auch auf der Metaebene als Wertschätzung für mein stetes Bemühen, hier authentische und auch qualitativ hochwertige Bilder zu zeigen.
Und da ich meine Sicht auf meine Welt zeige, und meine Welt sehr vielfältig ist, sind natürlich auch meine Bilder vielfältig. Die, die mir folgen, tun das eben auch aus ganz verschiedenen Beweggründen, und euer Umgang mit meinen Bildern ist dementsprechend auch sehr verschieden. Das ist mir jetzt richtig klar geworden, auch wenn ich schon immer beim Veröffentlichen darauf geachtet habe, meine unterschiedlichen Sichten und Stimmungen gut verteilt zu präsentieren.
Also: ich denke, wir alle haben uns wieder ein stückweit besser kennengelernt, und das ist es ja auch, worum es in einem solchen Forum geht ... andere sehen und verstehen, sich selbst ehrlich zeigen und sich darüber per Bild und Wort austauschen.
Dieser kleine Abschlusskommentar von mir gilt für alle drei Bilder ... trennen kann man die entstandenen Diskussionen ja eher nicht.
Danke nochmal für eure Zeit und eure ehrlichen Meinungen.
hier noch ein kleiner Zusatz:
ich hätte zuvor nicht gedacht, dass es gerade der olle Friedrich ist, wo die Diskussion am ausführlichsten geführt wurde ... vielleicht liegt es aber daran, dass dies aus der Auswahl der drei Bilder das für mich am wenigsten typische Bild ist ... aber nichts destoweniger ist es eben auch eins, was ich bei vollstem Bewusstsein gemacht habe
(fast ohne Augenzwinkern ... mittig musste dann doch)
Nun mal zum zweiten Teil deiner Frage. Bist ja sehr bescheiden mit angemessen" sagen wir mal den Anspruch hat jeder, mal mehr mal weniger und aus unterschiedlicher Motivation.
Was passiert hier ... und das kann ich auch nur für mich beantworten
Wäre zunchst warum folge ich überhaupt.. bei dir und auch Gerhard nun einmal klar wegen Potsdam aber dann wegen eurer komplett anderen Sichtweise von der ich selber zunächst mal profitiere, nämlich mal anders auf eine Szene zu schauen oder auch einfach mal eine Idee durch eure Bilder zu bekommen.
Warum klicke ich auf ein Bild um es näher zu betrachten, das ist dann schon keine direkt Kopfsache sondern doch eher eine spontane Reaktion weil...
Das Weil muss offen bleiben da es von vielen Faktoren abhängen kann, u.U. sogar von etwas trivialen "ich hab nicht mal den ersten Kaffee" :-)
Im Nachgang erst kommt dann das warum, und das steht dann leider nicht immer so als Kommentar drin was hat mich denn da wirklich fasziniert, berührt etc.
Also eine sehr subjektive Geschichte. Habe jetzt mal aus Interesse einfach deine Seite 8 die Übersicht augerufen der Bilder angeschaut und tja den Kommentar dazu findest du im Bild.
Lass deine anderen verfolger mal machen und du wirst vermutlich feststellen das etwas ähnliches bei rauskommt.
Viel spannender finde ich eigentlich das, was du heute unter meinem Bild gemacht hast nämlich einfach mal nachfragen :-)
So als letztes, was hätte ich heute als erstes angeschaut, das mittlere weil es einfach so schön bunt "unordentlich" ist ... also mal schauen was da los ist:-)
Bleibt die Frage was ist denn mit denen die nicht folgen, auf deine Seite kommen ...
vermutlich für immer offen
Bin mal gespannt welches Resüme du aus all dem ziehst
Du bringst einen ganz neuen Aspekt in die Diskussion, nämlich wie man überhaupt mit den Bildern aus der Buddyliste umgeht. Ich z.B. klicke sie alle an in der Reihenfolge, wie sie veröffentlicht werden, weil ich einfach neugierig bin, was es zu sehen gibt.
Dass man so kreuz und quer anklickt, wäre mir ein ganz neues Vorgehen. Und ich komme auch NUR auf die Seiten meiner Buddies, andere schaue ich mir gar nicht an, es sei denn, ich bin auf Perlensuche.
Und ja, Du scheinst da nicht alleine zu sein, dass Du nicht schreibst, warum Dir ein Bild gefällt oder eben auch nicht. Die, die Dir in der Vorschau nicht so gefallen, klickst Du wahrscheinlich gar nicht an, und bei den anderen ist es vielleicht auch zu aufwendig, sich das wirklich immer zu überlegen (mache ich auch nicht, aber eigentlich wäre es schön, wenn man es täte, auch gerne mal bei einem Bild, was einen nicht so anspricht).
... das sind ausgezeichnet herausgearbeitete Grauwerte - die Mittigkeit empfinde ich etwas aufdringlich wenngleich sie das Pathetische des Motivs unterstützt - das hätte man vielleicht auch anders lösen können - insgesamt fehlt mir dadurch auch etwas die Dynamik im Bild .... und so könnte man da jetzt weiter sinnieren. Aber ist dies deshalb jetzt objektiv gesehen ein gutes oder schlechtes Bild, oder gar gute oder schlechte Kunst ? Ich meine so etwas kann es nicht geben, genauso wenig wie es objektive Kriterien gibt so zu urteilen. Woher sollte sich irgendwer das Recht nehmen können oder sich anmaßen dürfen, den Messias zu machen und solche Kriterien festzulegen ? Gleichwohl stellt sich die Frage nach Wirkung und Bedeutsamkeit. Beides und besonders Letzteres, hängt jedoch einzig von der Disponiertheit des Betrachters ab, und nur demjenigen dem dies klar ist steht der Weg in einen sinnvollen Diskurs offen, der durchaus kontrovers geführt werden kann.
Nein, müssen sie nicht und werden sie vermutlich in der Regel auch nicht. Aber möglicherweise wird diese Diskrepanz unbedeutender, wenn es sich nicht um losgelöste Einzelbilder eines Fotografen / einer Fotografin handelt, sondern sie im Kontext gesehen werden können. Und genau das erlaubt uns ja die fc. Wir können uns für einige Mitglieder entscheiden - mal unabhängig davon, was jeden Einzelnen zu seiner Wahl verleitet - und gewinnen mit der Zeit im besten Fall eine Ahnung der Person hinter den Bildern. Für mich gibt es in der fc nur wenige Fotos, die mich losgelöst von allen Zusammenhängen einfach mal so begeistern. Aber genauso geht es mir ja auch bei Kunstausstellungen. Und dann ist da plötzlich etwas, was meine Aufmerksamkeit erregt, ohne dass ich zu Beginn weiss, was es ist, und der Blick hakt sich fest - eigentlich ähnlich wie beim Fotografieren... wenn der Zeitpunkt stimmt, ist das dann möglicherweise der Einstieg in das Entdecken von Neuem und die Begeisterung kommt mit dem Entdecken.
Aber zu deiner Frage trage ich so wohl nicht viel bei. Ich weiss nicht, ob es ein gutes Foto ist - aber ich weiss, dass es eine gute Frage ist.
Wenn ich dann der Frage nachgehe, was für mich deine Bilder so besonders macht, dann ist es dieser Blick auf Alltägliches, der dann eben doch nicht alltäglich ist, sondern unter der Oberfläche eine andere Ebene enthält, die gesucht und gefunden werden will.
Dieses knapp am alltäglichen vorbeischrammen sozusagen. Schwierig auszudrücken, merke ich gerade ;-) Insofern ziehe ich viele deiner Bilder diesem Friedrich auf dem Sockel vor. Aber vielleicht habe ich hier nicht gesucht und daher auch nicht gefunden, weil mein Blick eher an deiner Fragestellung als am dazugehörigen Bild festhakte. Und hier wären wir dann wieder bei den Begriffen Bedeutsamkeit und Wirkung...
@Claudia Britt
: vielleicht ist es nicht der Versuch, am Alltäglichen vorbeizuschrammen, sondern durch es hindurchzustechen. jemand sagte mal, dass ich mit dem Skalpell gucken würde ... das rausschneiden, worum es geht. Das fand ich als Bild ziemlich zutreffend.
Und was die fc auch ausmacht: hier sind Personen zugange, die die Fotografie wirklich lieben. Über kurz oder lang lernen sich die dann auch persönlich kennen, und können so Bilder und Autor*in noch besser zusammenbringen. Corona lässt uns da im Moment etwas zurückhaltender sein, aber die Zeiten ändern sich ja auch wieder.
Ich wusste doch, dass es nicht der richtige Ausdruck war, es fällt mir im Moment aber immer noch nichts besseres ein ;-) Skalpell ist sicher zutreffend, aber damit ist nicht ausgedrückt was ich sagen wollte - und halt irgendwie nicht sagen kann...
Danke dir vielmals für den Anstoss zu dieser anregenden Diskussion!
Dich interessiert, warum einige Bilder von dir mehr Resonanz erfahren als andere.
Es geht hier in vielen Kommentaren darum, dass ein Foto gut ist und dass es gefällt.
Jemand schrieb, dass es vorkommt, dass ihm ein Foto zwar nicht gefällt, er aber trotzdem anerkenne, dass es ein gutes Foto ist. Diese Erfahrung haben wir sicher alle schon gemacht. Das bringt mich zu folgendem Gedankenspiel: Kann es sein, dass ein Foto allseits als "gut" anerkannt wird, aber niemandem gefällt? :-)
Ist "gut" überhaupt eine Kategorie, die man auf Fotos anwenden kann? Das wird sich nicht vermeiden lassen, weil diese Einordnung zu verlockend und so schön einfach ist. Aber für deine Fragestellung sind die Begriffe wohl nicht hilfreich.
Wenn es darum geht, ob deine Bilder hier gut ankommen und mit lobenden Kommentaren gewürdigt werden oder andere eben nicht, bzw. weniger, sollte man Begriffe wie "gut" oder "nicht so gut" außen vor lassen. Deine Bilder sind alle wohlüberlegt fotografiert, gestaltet und bearbeitet. So gesehen sind sie "gut".
Aber fünfzig Buddys sind fünfzig verschiedene Rezipienten (Tagesform noch nicht berücksichtigt). Da kommt halt nicht alles gleich an. Das eine Bild berührt ein paar mehr Betrachter als das andere. Manches Bild spricht mich mehr an, ein anderes weniger. Das liegt doch auch an mir, an meinem Hintergrund. Manchmal sind eben Bild und Rezipient nicht kompatibel. Warum? Schwer zu sagen. Soll man da mit dem Begriff "gefällig" kommen? Und ist das positiv oder negativ wenn ein Bild gefälliger ist als das andere? Vielleicht ist auch das eine Bild leichter zu entschlüsseln als ein anderes. Ich sehe keine Möglichkeit, das weiter zu ergründen. Ich wäre aber sehr vorsichtig. einen Zusammenhang zwischen Qualität und großer Resonanz herzustellen. (Stichwort: Bild-Zeitung)
Ja, wenn ich mir das so überlege: die Zahl der Bilder könnte tatsächlich auch eine Rolle spielen. Vielleicht würde das das einzelne Bild aufwerten. Das wäre dann eher etwas Besonderes.
... aber so sehe ich meine Fotografie eher nicht, als etwas Besonderes, sondern ich sehe sie als etwas Tagbegleitendes. Und durch die Verschiedenheit der Motive versuche ich ja auch Abwechslung in die Sache zu bringen ...
Aber ein interessanter Gedanke ob ein Bild anders aufgenommen wird, wenn es als Einziges in einer Woche gezeigt wird (und wehe, wenn das Eine dann Friedrich auf der Säule wäre ;-))
So war das nicht gemeint, dass du deine Fotografie für etwas Besonderes halten würdest. Ich meinte eher den Effekt, dass manches Werk (gilt auch für Personen) interessanter wirkt, wenn es etwas "Rares" ist.
wenn aber allein das Sich-rar-machen für Interessantheit sorgen soll, finde ich das eher strategisch, und das Strategische ist etwas, was mir so gar nicht liegt.
Mal zu den Titel deiner heutigen Dreierserie. Was ist denn mit "gut" gemeint? Rein objektiv müsste es dann ein einheitliches Bewertungsystem geben innerhalb dessen ich dann Häckchen, Punkte wie auch vergebe und sagen wir mal auf einer Skala von 1 bis 10
dann eine Zahl finde die sagt gut, sehr gut, schlecht usw.
jetzt könnte man auch formal Linien, Punkte Flächen usw. zählen, dann habe ich zwar irgendwelche Daten aber nichts über gut/schlecht/Tonne, wäre ungefähr so als ob ich in einem Text die Anzahl der, die das zähle.
Wenn ich jetzt mal Fotos rein als Kunstobjekt betrachte dann dürfte das zu 99% ganau auf den Punkt rauslaufen... gefällt/gefällt nicht schlicht drück auf Daumen hoch oder nicht.
Interessanter wär wohl mal ein anderes Experiment
Nimm dir deiner Meinung nach die 20 oder wieviel auch immer Bilder, druck sie aus und häng sie irgendwo auf....
VG
Heino
das mit dem Aufhängen hatte ich schon ... dann gehen sie mit Häppchen und Weinglas bewaffnet schwätzend dran vorbei und freuen sich, dass es drinnen warm und trocken ist.
Nein, das ist keine Option mehr.
Was ich anstossen wollte ist die Diskussion, ob wir hier in der fc eher nach unserem Geschmack kommentieren, loben & Co oder ob wir auch andere Kriterien hinzuziehen.
Und zu Deiner Anmerkung zum Wort "gut": Gut kann vieles sein: inhaltlich interessant, einen Blickpunkt bieten, an dem hängen bleibt, spannend mit dem Licht gearbeitet (Motiv passt zum Licht), eine gekonnte Blickführung, eine formal gelungene Bildgestaltung, Sorgfalt in der Ausarbeitung, einen ungewöhnlichen Moment erwischt ..... und und und.
So oft sagen wir: das Foto ist gut. Und so viele Leute, die das sagen, soviele Ideen dahinter gibt es. Ich denke, Verocain sagt etwas Passendes dazu, wenn er davon spricht, dass das Bild auch im Kontext des Portfolios zu sehen ist. Welche Idee steckt beim Fotografen dahinter, kann man etwas vom Fotografen erkennen, was war die Intention ...
Zu dem zweiten Teil deiner Frage wollte ich jetzt nach kurzer Pause was schreiben, werde ich auch noch, jetzt rufen hier erst mal Testergebisse nach gut/schlecht :-)
Die Frage, die du unter allen drei heute gezeigten Bildern gestellt hast, erübrigt sich. Deine Fotos sind immer gut....alle...! Warum s. weiter unten....
Die Frage im Text würde ich mit JA beantworten. Das ist angemessen, weil es Sinn einer solchen Community ist, sich über die eigene fotografische Arbeit hinaus, zu unterhalten. Nur, in dem wir verstehen, wie, warum und auf welche welche ein Bild hier rezipiert wird, treten wir aus dem eigenen fotografischen Mikrokosmos heraus. So erweitern wir den viel zitierten Horizont und das sollte dem Zweck dienlich sein.
Eine andere Frage ist das, was hier unter Kritik oft missverstanden wird. Wenn Rezipienten lediglich ihren persönlichen Geschmack vortragen und diesen zum alleinigen Maßstab einer Bildbetrachtung erheben, was übrigens auf 90 Prozent aller Fälle der so genannten Kritiker im Voting zutrifft, ist das eigentlich überflüssig.
Ob ein Foto gut ist oder nicht erschließt sich dem Betrachter aus der Bildsprache des Fotografen und die ist nunmal ein Kontext eines gesamten fotografischen Konzeptes, dass man auch nur in seiner Gesamtheit beurteilen kann. Aus meiner Sicht ist es völliger Quatsch, ein einzelnes Bild aus einem Portfolio herauszunehmen, und anhand dieses einen Bildes ein Urteil gut oder schlecht zu bilden.
Wenn jemand gerade mal durch den Park spaziert und das da oben nebenbei mittig abknipst und hier einstellt, ansonsten aber nur nackte Frauen breitbeinig fotografiert oder keine erkennbare fotografische Linie vorzuweisen hat, ist das belanglos.
Wenn es aber Teil eines schlüssigen Konzepts ist, wenn es Sinn macht und man nachvollziehen kann, was dieses Foto sagen soll, dann ist es gut. Deshalb ist logischerweise jedes deiner Bilder gut - einige sind auf Grund von Besonderheiten, die andere, zB das da oben, nicht haben, bemerkenswert!
So ist das ja auch mit Beuys und der Kunst und dem, womit sich ein Großteil von Rezipienten leider nicht abfinden will und trotzig immer wieder entgegnet: das kann nich auch oder mein dreijähriger Enkel. Was ist denn dabei zu können?
Wenn Beuys einen Farbbeutel gegen die Wand schmiss, war das Kunst!
Wenn ich das mache oder irgendwer, ist das leider nur Sachbeschädigung.
... und Dein Beitrag zu dieser Diskussion macht es für einmal mehr verständlich, warum Du mir folgst und ich Dir, obwohl unsere Bildinhalte eigentlich nicht weiter auseinander sein können.
Geht man auf die Metaebene, geht es eben auch um etwas anderes als um die Bildinhalte selbst; es geht um die Einbindung in Konzepte, um Absichten, die man verfolgt, um Sichtweisen und um das Fotografische an sich.
Und nein, Farbbeutel werfen wir hier nicht, aber durch den einen oder anderen Kaiser oder ein Brünnchen oder ein ungebrochenes Idyll müsst ihr durch, weil eben zu mir gehört, dass ich immer wieder mit neuen Ansätzen einen einzelnen Fotowalk angehe; ansonsten würde ich ermüden und den Spaß verlieren :-)
Ich bin mir gar nicht so sicher, ob unsere Bildinhalte sooo weit auseinander liegen. Mag sein, was meinen "Mainaccount" angeht.
Aber mein Interesse an Bildern geht weit darüber hinaus, was ich in diesem Account in der FC zeige. Aber das weißt du ja.
Der Spaß an der Sache ist ein ganz wichtiges Kriterium, überhaupt Bilder öffentlich zu zeigen. Und davon lasse ich mich ja auch oft und gern leiten.
Ein wichtiges Wort finde ich, ist: "Absicht". Etwas zu verfolgen, von dem man oft nicht selbst genau weiß, was es eigentlich ist, das einen dazu bewegt eine Kamera in die Hand zu nehmen. Aber das frage ich mich oft auch, wenn ich eine Gitarre in die Hand nehme.
In deinen Bildern finde ich so vieles, das mich überhaupt mal dazu animiert hatte vor langer Zeit, selbst eine Kamera in die Hand zu nehmen...oder sagen wir besser: das, was rauskommt, anderen zu zeigen.
das freut mich jetzt aber sehr ... und ja, Spaß machen soll es ja auch. Hin und wieder ein Überraschungsei auspacken, dann wieder die Wundersamigkeiten (das Wort gibts wohl nicht) der näheren Umgebung zeigen und durch all die Bilder ausdrücken, welchen Spaß ich an der Sache habe ... endlich nach 35 Jahren ungeliebtem Job (wenn auch teilweise in meiner Lieblingsbank) das machen zu können, was ich schon immer geliebt habe. Neugierig sein, Bilder machen und verstehen, wie die Welt für mich und ich in der Welt so aussehen.
Bei mir hat sich das "gucken" radikal geändert. Die Antennen schlagen bei anderen Bildern als früher an. Bei S/W-Aufnahmen blieb ich sonst automatisch erstmal hängen. Heute übt s/w fast keinen Reiz mehr auf mich aus. Wäre obiges Bild in Farbe mit etwas fehlerhaften Weißabgleich, also mehr in Richtung blau und kalt, wäre ein abruptes Bremsmanöver beim scrollen gewiss. :-) Vielleicht ist die erschlagende Schwemme an "Kalenderbildern" im Netz schuld daran, daß ich positiv und freudig auf sogenannte Alltagsbilder reagiere. Wobei ich mich natürlich auch mal an einer schönen gut abgelichteten Landschaft erfreue. Der Grund, warum ich dir folge, sind die Motive, vorzugsweise in Farbe oder auch passenderweise in fehlerhaften Farben. Ebenso die durchdachte Gestaltung mit gelegentlichem Witz. Nicht die schönen Seiten der 14 Tage Urlaub sondern die dokumentierten restlichen 351 Tage im Jahr. So genau kann ich die Empfindungen beim Betrachten deiner Bilder nicht zerquatschen. Die weichen durch die Vielfalt der Motive eh immer ab. Schönheit, Häßlichkeit, Melancholie, Skurriles und Humor. Daß deine Bilder mich innehalten lassen kann ich jedoch mit Gewissheit sagen. Nur die ollen s/w-Schinken mag ich halt nicht so, wie oben schon erwähnt. :-))
@Thomas Sonnenburg
: Ich denke schon, dass klassische Bilder hier in der fc noch gut ankommen ... geh mal hier in die Rubrik: beliebte Neuzugänge ... da findet man schon Burgen und Schlösser und ganz klassische Portraits etc, aber vielleicht kommt es tatsächlich auf die Betrachter und auf die Erwartungshaltung an den Fotografen/die Fotografin an. Ansgar sagt es ja auch.
Ein bisschen wollte ich das auch rausfinden mit meinen drei Bildern heute ... und schön, dass es diskutiert wird.
Und: Du bist der erste, der das Thema anspricht, was denn überhaupt ein gutes Foto ist. Ich habe den Begriff bewusst gewählt, um ein bisschen zu locken.
@Ansgar Leuthner
: ich denke auch, dass es eine Erwartungshaltung gibt. Aber schaut man in meine Ordnerstruktur, sieht man, dass ich sehr vielen Themen aufgeschlossen gegenüber stehe, und natürlich bemühe ich mich, in allen Bereichen "gute" Fotos zu machen ;-)
zitat: natürlich immer wieder erstaunt, dass diese klassischen Bilder eher gar nicht gut ankommen.
Gibt es eine Erwartungshaltung, was auf einem Bild von mir drauf zu sein hat?
es ist wohl eher so das man die schon zu dutzenden wohl gesehen hatte - hier oder anderwo den Kaiser oder Bismarck oder wen auch immer. UND-heutzutage kann man ja nicht mal mehr Mecky im Schlaraffenland lesen, ohne daran zu denken wie der Zeichner poltiisch aufgestellt war - und Mecky war ein reines Kinderbuch.
Man regt sich über die USA auf, weil dort alte Statuen von Gegnern einfach abgeräumt werden -
und doch - auch unsere "Götzenbilder" gehört es zu unserer Heimat, unserem Lebensraum und warum soll man sich nciht sein eigenes Bild davon bewahren. In die Historie sehen oder wie auch immer.
Im Gegensatz zu deinen Sonstigen Fotos fällt mir hier nur auf, dass es voll ist. Duch das viele Grün, welches sonst auf deinen Fotos eher mal durch ein knallfarbiges Auto besetzt ist.
@Clara Hase
in meinem Ordner "Natürliches" finden sich einige so volle Bilder ... aber der Eindruck von knalligen Autos (gerne angeschnitten) in eher öden Gegenden scheint irgendwie mit mir verbunden zu sein.
Und inhaltlich war ich gar nicht so fixiert darauf, dass es nun Friedrich III war, der hier auf dem Sockel stand. Es ist einfach für mich der Prototyp eines Denkmals gewesen inmitten einer prototypischen Parklandschaft.
ja, das war ja für die Zeit auch so gedacht - jede Zeit hat ihre Köpfe.
und, was die autos angeht mit Farbe - das bring doch immer einen Bezugspunkt, eine Spannung ins Bild. In der Gesamtheit was ich unkommentiert mit angeschaut habe wirkt aber alles ähnlich. Deine Region kenne ich gar nicht - ich müsste durch Siedlungen gehen - aber Leere? Selten und ich lebe dörflich.
klassisches SW Foto, wie man es von früher kennt.
Postkarte an der Schlosskasse zu kaufen.
Es erfüllt seinen Zweck der Dokumentation, nicht mehr oder weniger.
LG Rolf
so war es auch gedacht ... ein Klassiker.
Und ich weiß, dass meine Buddies nicht wirklich drauf stehen, wenn ich so etwas mache, und irgendwann möchte ich verstehen, warum das so ist.
Warum sind einerseits solche Bilder (Schlossansichten, Fachwerkhäuser & Co) auf den Bestenlisten der FC, und warum dümpeln sie bei mir auf den letzten Rängen. Das kann nicht am Bild selbst liegen, sondern muss an denen liegen, die sie ansehen und an deren Erwartungshaltung ... solchen Fragen möchte ich ein bisschen nachgehen.
An deinem Bild fand ich sofort klasse, daß das vertikale Motiv mittig angeordnet ist und nicht im goldenen Schnitt leicht rechts und nach links blickend, so wie sich das gehört.
Unten ist mir zuviel Gemüse, das würde ich abschneiden. Somit wäre auch das Motiv im Vorschaubild prägnanter.
Als Zuschnitt käme natürlich auch ein Quadrat in Frage. Eine Möglichkeit wäre vielleicht auch, die Figur ganz an den linken Rand zu schieben und aus dem Bild blicken zu lassen und dann rechts nur Gebüsch, also den eigentlichen Park, zu zeigen.
ja, ich habe den ollen Kaiser in den kompletten Kontext eingebettet. Es ging mir weniger um das klassische Statuenbild, sondern eher um die Statue in ihrem Kontext. Aber vielleicht hast Du recht: bei der Aufnahme hatte ich eher den Klassiker im Kopf als das Metabild; also etwas halbherzig.
Thomas Tilker 18/08/2021 16:17
Leider bin ich hier, wie so oft, zu spät. Eine sehr interessante, stellenweise auch akademische Diskussion. Inhaltlich wurde eigentlich schon alles gesagt, es fällt mir daher schwer, hier noch zusätzliche Einwürfe oder Gedanken beizutragen.Deine Titelwahl ist wohl mit Absicht etwas provokant gewählt..."Ein gutes Foto" .. was macht es aus? Ein tolles Alpenpanorama bei klarer Sicht mit blauem Himmel und Schneegipfeln? Der allseits beliebte Eisvogel, knackscharf, mit Fisch im Schnabel? Ein Lost Place - Wohnzimmer in HDR, wo jeder Tapetenfetzen erkennbar ist? Nicht für mich. Ein Bild muss berühren...verwirren, verwundern, überraschen oder einfach neugierig machen. Dafür dürfen dann auch gerne mal klassische photographische Regeln außer Kraft gesetzt werden. Perfekte Technik wirkt, gerade in der Digitalfotografie, kalt und emotionslos. Eine vielleicht perfekte Doku, sonst aber nichts.Dieses Photo hätte ich Dir in der Vorschau nicht unbedingt zugeschrieben...es ist sicherlich ein "gutes SW-Bild", jedoch fehlt mir da Deine typische, persönliche Note...das augenzwinkernde Gimmick...aber das hat hier sicherlich auch seine Gründe ;-))))
s. monreal 21/07/2021 15:53
Technisch sicherlich ein gutes Bild was die Grauwerte, das Licht etc. angeht. Der Aufbau spricht mich ehrlich gesagt nicht besonders an auch wenn er evtl. einer Regel entsprechend sollte. Objektiv schlecht ist das Bild (wahrscheinlich) nicht (ich kann ja nur subjektiv kommentieren...) aber es "erreicht" mich nicht, weckt keine Neugier bei mir und ich entdecke nichts "Spannendes". Ich sehe es mehr als dokumentierendes Foto.Suchbild 14/07/2021 20:10
Die Fotos des (sub)urbanen Raumes sprechen mich aufgrund meines eigenen Interesses an diesen Motiven sicherlich am meisten an. Ich finde Deine Fotos in ihren ganzen Details so gut gestaltet, dass sie als Betrachter eine lohnenswerte Herausforderung sind. Es macht Spaß und schult, darin einen Anknüpfungspunkt für einen Kommentar zu finden. Nicht unerwähnt sollen Deine Kommentare sein, die man vom Sujet gar nicht trennen kann. Sie zeugen oft von einer sehr wertschätzenden genauen Betrachtung.Deine Fotos und Kommentare schärfen die Sinne. Ich suche ein Motiv jetzt -zumindest in der Nähe- immer mal wieder mehrfach auf, um vielleicht doch ein etwas besser gestaltetes oder zu einer anderen Tageszeit aufgenommenes Foto zu machen. Daran wirst Du Deinen Anteil haben.
ShivaK 14/07/2021 8:13
Das war gestern ein sehr interessanter und aufschlussreicher Diskussionstag, und ich denke, nicht nur für mich.Ich habe mich wirklich gefreut, dass ihr meinen Wunsch nach einer ernsthaften Diskussion über das Verstehenwollen der Rezeption meiner Bilder erkannt habt und eure ehrliche Meinung geäußert habt. Ich nehme das auch auf der Metaebene als Wertschätzung für mein stetes Bemühen, hier authentische und auch qualitativ hochwertige Bilder zu zeigen.
Und da ich meine Sicht auf meine Welt zeige, und meine Welt sehr vielfältig ist, sind natürlich auch meine Bilder vielfältig. Die, die mir folgen, tun das eben auch aus ganz verschiedenen Beweggründen, und euer Umgang mit meinen Bildern ist dementsprechend auch sehr verschieden. Das ist mir jetzt richtig klar geworden, auch wenn ich schon immer beim Veröffentlichen darauf geachtet habe, meine unterschiedlichen Sichten und Stimmungen gut verteilt zu präsentieren.
Also: ich denke, wir alle haben uns wieder ein stückweit besser kennengelernt, und das ist es ja auch, worum es in einem solchen Forum geht ... andere sehen und verstehen, sich selbst ehrlich zeigen und sich darüber per Bild und Wort austauschen.
Dieser kleine Abschlusskommentar von mir gilt für alle drei Bilder ... trennen kann man die entstandenen Diskussionen ja eher nicht.
Danke nochmal für eure Zeit und eure ehrlichen Meinungen.
hier noch ein kleiner Zusatz:
ich hätte zuvor nicht gedacht, dass es gerade der olle Friedrich ist, wo die Diskussion am ausführlichsten geführt wurde ... vielleicht liegt es aber daran, dass dies aus der Auswahl der drei Bilder das für mich am wenigsten typische Bild ist ... aber nichts destoweniger ist es eben auch eins, was ich bei vollstem Bewusstsein gemacht habe
(fast ohne Augenzwinkern ... mittig musste dann doch)
Ca 500000 m 13/07/2021 16:14
Nun mal zum zweiten Teil deiner Frage. Bist ja sehr bescheiden mit angemessen" sagen wir mal den Anspruch hat jeder, mal mehr mal weniger und aus unterschiedlicher Motivation.Was passiert hier ... und das kann ich auch nur für mich beantworten
Wäre zunchst warum folge ich überhaupt.. bei dir und auch Gerhard nun einmal klar wegen Potsdam aber dann wegen eurer komplett anderen Sichtweise von der ich selber zunächst mal profitiere, nämlich mal anders auf eine Szene zu schauen oder auch einfach mal eine Idee durch eure Bilder zu bekommen.
Warum klicke ich auf ein Bild um es näher zu betrachten, das ist dann schon keine direkt Kopfsache sondern doch eher eine spontane Reaktion weil...
Das Weil muss offen bleiben da es von vielen Faktoren abhängen kann, u.U. sogar von etwas trivialen "ich hab nicht mal den ersten Kaffee" :-)
Im Nachgang erst kommt dann das warum, und das steht dann leider nicht immer so als Kommentar drin was hat mich denn da wirklich fasziniert, berührt etc.
Also eine sehr subjektive Geschichte. Habe jetzt mal aus Interesse einfach deine Seite 8 die Übersicht augerufen der Bilder angeschaut und tja den Kommentar dazu findest du im Bild.
Lass deine anderen verfolger mal machen und du wirst vermutlich feststellen das etwas ähnliches bei rauskommt.
Viel spannender finde ich eigentlich das, was du heute unter meinem Bild gemacht hast nämlich einfach mal nachfragen :-)
So als letztes, was hätte ich heute als erstes angeschaut, das mittlere weil es einfach so schön bunt "unordentlich" ist ... also mal schauen was da los ist:-)
Bleibt die Frage was ist denn mit denen die nicht folgen, auf deine Seite kommen ...
vermutlich für immer offen
Bin mal gespannt welches Resüme du aus all dem ziehst
Manfred Wenzel 13/07/2021 15:25
... das sind ausgezeichnet herausgearbeitete Grauwerte - die Mittigkeit empfinde ich etwas aufdringlich wenngleich sie das Pathetische des Motivs unterstützt - das hätte man vielleicht auch anders lösen können - insgesamt fehlt mir dadurch auch etwas die Dynamik im Bild .... und so könnte man da jetzt weiter sinnieren. Aber ist dies deshalb jetzt objektiv gesehen ein gutes oder schlechtes Bild, oder gar gute oder schlechte Kunst ? Ich meine so etwas kann es nicht geben, genauso wenig wie es objektive Kriterien gibt so zu urteilen. Woher sollte sich irgendwer das Recht nehmen können oder sich anmaßen dürfen, den Messias zu machen und solche Kriterien festzulegen ? Gleichwohl stellt sich die Frage nach Wirkung und Bedeutsamkeit. Beides und besonders Letzteres, hängt jedoch einzig von der Disponiertheit des Betrachters ab, und nur demjenigen dem dies klar ist steht der Weg in einen sinnvollen Diskurs offen, der durchaus kontrovers geführt werden kann.Gerhard Hucke 13/07/2021 14:59
Dich interessiert, warum einige Bilder von dir mehr Resonanz erfahren als andere.Es geht hier in vielen Kommentaren darum, dass ein Foto gut ist und dass es gefällt.
Jemand schrieb, dass es vorkommt, dass ihm ein Foto zwar nicht gefällt, er aber trotzdem anerkenne, dass es ein gutes Foto ist. Diese Erfahrung haben wir sicher alle schon gemacht. Das bringt mich zu folgendem Gedankenspiel: Kann es sein, dass ein Foto allseits als "gut" anerkannt wird, aber niemandem gefällt? :-)
Ist "gut" überhaupt eine Kategorie, die man auf Fotos anwenden kann? Das wird sich nicht vermeiden lassen, weil diese Einordnung zu verlockend und so schön einfach ist. Aber für deine Fragestellung sind die Begriffe wohl nicht hilfreich.
Wenn es darum geht, ob deine Bilder hier gut ankommen und mit lobenden Kommentaren gewürdigt werden oder andere eben nicht, bzw. weniger, sollte man Begriffe wie "gut" oder "nicht so gut" außen vor lassen. Deine Bilder sind alle wohlüberlegt fotografiert, gestaltet und bearbeitet. So gesehen sind sie "gut".
Aber fünfzig Buddys sind fünfzig verschiedene Rezipienten (Tagesform noch nicht berücksichtigt). Da kommt halt nicht alles gleich an. Das eine Bild berührt ein paar mehr Betrachter als das andere. Manches Bild spricht mich mehr an, ein anderes weniger. Das liegt doch auch an mir, an meinem Hintergrund. Manchmal sind eben Bild und Rezipient nicht kompatibel. Warum? Schwer zu sagen. Soll man da mit dem Begriff "gefällig" kommen? Und ist das positiv oder negativ wenn ein Bild gefälliger ist als das andere? Vielleicht ist auch das eine Bild leichter zu entschlüsseln als ein anderes. Ich sehe keine Möglichkeit, das weiter zu ergründen. Ich wäre aber sehr vorsichtig. einen Zusammenhang zwischen Qualität und großer Resonanz herzustellen. (Stichwort: Bild-Zeitung)
Ca 500000 m 13/07/2021 14:11
Mal zu den Titel deiner heutigen Dreierserie. Was ist denn mit "gut" gemeint? Rein objektiv müsste es dann ein einheitliches Bewertungsystem geben innerhalb dessen ich dann Häckchen, Punkte wie auch vergebe und sagen wir mal auf einer Skala von 1 bis 10dann eine Zahl finde die sagt gut, sehr gut, schlecht usw.
jetzt könnte man auch formal Linien, Punkte Flächen usw. zählen, dann habe ich zwar irgendwelche Daten aber nichts über gut/schlecht/Tonne, wäre ungefähr so als ob ich in einem Text die Anzahl der, die das zähle.
Wenn ich jetzt mal Fotos rein als Kunstobjekt betrachte dann dürfte das zu 99% ganau auf den Punkt rauslaufen... gefällt/gefällt nicht schlicht drück auf Daumen hoch oder nicht.
Interessanter wär wohl mal ein anderes Experiment
Nimm dir deiner Meinung nach die 20 oder wieviel auch immer Bilder, druck sie aus und häng sie irgendwo auf....
VG
Heino
verocain 13/07/2021 13:28
Die Frage, die du unter allen drei heute gezeigten Bildern gestellt hast, erübrigt sich. Deine Fotos sind immer gut....alle...! Warum s. weiter unten....Die Frage im Text würde ich mit JA beantworten. Das ist angemessen, weil es Sinn einer solchen Community ist, sich über die eigene fotografische Arbeit hinaus, zu unterhalten. Nur, in dem wir verstehen, wie, warum und auf welche welche ein Bild hier rezipiert wird, treten wir aus dem eigenen fotografischen Mikrokosmos heraus. So erweitern wir den viel zitierten Horizont und das sollte dem Zweck dienlich sein.
Eine andere Frage ist das, was hier unter Kritik oft missverstanden wird. Wenn Rezipienten lediglich ihren persönlichen Geschmack vortragen und diesen zum alleinigen Maßstab einer Bildbetrachtung erheben, was übrigens auf 90 Prozent aller Fälle der so genannten Kritiker im Voting zutrifft, ist das eigentlich überflüssig.
Ob ein Foto gut ist oder nicht erschließt sich dem Betrachter aus der Bildsprache des Fotografen und die ist nunmal ein Kontext eines gesamten fotografischen Konzeptes, dass man auch nur in seiner Gesamtheit beurteilen kann. Aus meiner Sicht ist es völliger Quatsch, ein einzelnes Bild aus einem Portfolio herauszunehmen, und anhand dieses einen Bildes ein Urteil gut oder schlecht zu bilden.
Wenn jemand gerade mal durch den Park spaziert und das da oben nebenbei mittig abknipst und hier einstellt, ansonsten aber nur nackte Frauen breitbeinig fotografiert oder keine erkennbare fotografische Linie vorzuweisen hat, ist das belanglos.
Wenn es aber Teil eines schlüssigen Konzepts ist, wenn es Sinn macht und man nachvollziehen kann, was dieses Foto sagen soll, dann ist es gut. Deshalb ist logischerweise jedes deiner Bilder gut - einige sind auf Grund von Besonderheiten, die andere, zB das da oben, nicht haben, bemerkenswert!
So ist das ja auch mit Beuys und der Kunst und dem, womit sich ein Großteil von Rezipienten leider nicht abfinden will und trotzig immer wieder entgegnet: das kann nich auch oder mein dreijähriger Enkel. Was ist denn dabei zu können?
Wenn Beuys einen Farbbeutel gegen die Wand schmiss, war das Kunst!
Wenn ich das mache oder irgendwer, ist das leider nur Sachbeschädigung.
Thomas Sonnenburg 13/07/2021 12:48
Bei mir hat sich das "gucken" radikal geändert. Die Antennen schlagen bei anderen Bildern als früher an. Bei S/W-Aufnahmen blieb ich sonst automatisch erstmal hängen. Heute übt s/w fast keinen Reiz mehr auf mich aus. Wäre obiges Bild in Farbe mit etwas fehlerhaften Weißabgleich, also mehr in Richtung blau und kalt, wäre ein abruptes Bremsmanöver beim scrollen gewiss. :-) Vielleicht ist die erschlagende Schwemme an "Kalenderbildern" im Netz schuld daran, daß ich positiv und freudig auf sogenannte Alltagsbilder reagiere. Wobei ich mich natürlich auch mal an einer schönen gut abgelichteten Landschaft erfreue. Der Grund, warum ich dir folge, sind die Motive, vorzugsweise in Farbe oder auch passenderweise in fehlerhaften Farben. Ebenso die durchdachte Gestaltung mit gelegentlichem Witz. Nicht die schönen Seiten der 14 Tage Urlaub sondern die dokumentierten restlichen 351 Tage im Jahr. So genau kann ich die Empfindungen beim Betrachten deiner Bilder nicht zerquatschen. Die weichen durch die Vielfalt der Motive eh immer ab. Schönheit, Häßlichkeit, Melancholie, Skurriles und Humor. Daß deine Bilder mich innehalten lassen kann ich jedoch mit Gewissheit sagen. Nur die ollen s/w-Schinken mag ich halt nicht so, wie oben schon erwähnt. :-))Frederick Mann 13/07/2021 11:26
must be boring to stand there alone for hunderts of yearslike the mild DOF
Michael Farnschläder 13/07/2021 8:50
Friedrich der MittelbareNorbert Borowy 13/07/2021 8:48
klassische Mittigkeit, aber vielleicht wären stärkere Kontraste angesagtRolf Pessel 13/07/2021 8:22
klassisches SW Foto, wie man es von früher kennt.Postkarte an der Schlosskasse zu kaufen.
Es erfüllt seinen Zweck der Dokumentation, nicht mehr oder weniger.
LG Rolf
motorhand 13/07/2021 8:12
An deinem Bild fand ich sofort klasse, daß das vertikale Motiv mittig angeordnet ist und nicht im goldenen Schnitt leicht rechts und nach links blickend, so wie sich das gehört.Unten ist mir zuviel Gemüse, das würde ich abschneiden. Somit wäre auch das Motiv im Vorschaubild prägnanter.
Als Zuschnitt käme natürlich auch ein Quadrat in Frage. Eine Möglichkeit wäre vielleicht auch, die Figur ganz an den linken Rand zu schieben und aus dem Bild blicken zu lassen und dann rechts nur Gebüsch, also den eigentlichen Park, zu zeigen.