Das "Unansehnliche" fast neutralisiert durch Schönheit, Wärme und Leichtigkeit.
Ein Foto mit einer Unterwasserkamera auf dem Grund eines Sees oder sonstigem Gewässer aufgenommen, das war mein erster Gedanke.
Der Blickfang ist eine, wie an einem Revers angesteckte, weiße Blüte am äußeren Knick eines, wie ein Ellbogen geformten, rostigen Rohres. Die Blüte wirft einen weichen hellen Schatten. Ich sehe weitere, mehr oder weniger unscharf abgebildete Blüten, wie von Menschenhand über das Foto zur Dekoration verteilt. Ein Foto voller Harmonie und Ruhe die durch nichts gestört werden. Gegensätze werden für mich eliminiert.
Morbidität. Das ist, was mir einfällt zu diesem grünen, verwaschenen, nebligen Milieu, dem die Blumen zu entkommen suchen. Dieser Kampf findet stetig statt, die Generationen kommen und gehen, selbst das harte Metall scheint ihn zu verlieren, auf Dauer, sodass alles dem Verfall preisgegeben scheint: die helle, warme, freundliche Sonne fehlt zum Überleben.
Die Präsentation mit dem feinen Rand ist der Zartheit der Blüten angemessen, ich hoffe, dass jede von ihnen einmal in voller Schönheit erstrahlen darf, bevor ihr Lebenskreis sich schließt.
Es regnet heute nach langen Tagen Freundlichkeit mal wieder, da kann man schonmal etwas trübsinnig werden. Willkommen ist er mir nämlich nicht, der Regen, aber da sind wir - die Pflanzen und ich - wohl unterschiedlicher Meinung. ;-)
Es stimmt für mich immer sehr viel, wenn die Aufteilung der Elemente gekonnt und harmonisch wirkt. Hier ist sehr viel Harmonie, mit zwei Statements im Bild vorne. Die Blüte wie ein Windrand am wenigstens abstrahiert im Bild. Die durchgehende Weichheit, selbst wenn es einen oder zwei Schärfepunkte hat, irritieren mittlerweile unsere digital "versauten" Sehgewohnheiten. Als ich mir neulich ein Macro zulegte um mich u.a. ähnlichen Motiven anzunähern, war die erste Bemerkung im Fujiforum auf Facebook, dass das Dingens eine "Rasierklinge" sei. Dieses Denkmuster hab ich sofort als gefährlich und irrig angesehen. Hier bekommt die relative Schärfe (egal wie jetzt technisch erstellt - Gerry hat ja schon treffliche Thesen angestellt) eine andere Dimension und taucht wie das Spiel mit alten weichen Scherben in das Aquarell - artige. Aquarelle verzeihen kein zu langes nachdenken, man muss eine Idee sofort auf Papier bringen und deswegen entsteht eine Leichtigkeit, wie ich sie auch in diesem Foto sehe. Toll auch die diffusen Rostspuren am Rohr, die die dunklen Naturfarben sozusagen untermalen. Wie mit dem Pinsel aufgespritzt, um im Bilde meiner Vergleiche zu blieben.
Beim genaueren Hinsehen kann ich gegen elegisch - meditatives des
@Gerhard Körsgen
rhetorisch und erotisch nicht das Wasser reichen, aber Erotik wäre auch ein Begriff, der mir bei diesem Bild einfiele.
Ich stelle mir die Frage, ob ich das Foto selbst auch grade so oder ähnlich machen würde? Nein, denn ich bin derzeit für meine Verhältnisse in einer technisch "versauten" Phase. Ich mag das Bild aber sehr.
Das Stück rohr könnte von einem Zaun/Gartentor stammen. Die kleinen Blumen wohl eher Beikraut als Gartenpflanze.
Sich einlassen, auf das Kleine, unscheinbare, die Schönheit der Miniaturwelten sehen, mit dem Makro vorm Gesicht abtauchen und sich von den Motiven finden lassen.
Das ist die Natur-Fotografie, die ich nicht nur Anerkennen, sondern auch Nachempfinden kann.
Das Beiwerk im Bild, die verteilten noch zu erkennenden Elemente, Blüten, Stiele, das sind die Elemente, die das Bild in meinen Augen spannend machen. Es ist kein Portrait einer einzelnen Blüte, sondern ein Ausschnitt der wirklichen Welt, abstrahiert durch die Unschärfe. Die Blüte im Fokus wurde nicht zum Objekt des Blickes/des/der Fotograf*in gemacht, sondern Fotograf*in taucht ein in die Welt der Blüte.
Ein schöner Beitrag, den ich gerne Betrachte.
Danke, fürs zeigen.
In einer scheinbar Grenzenlosen Weichheit sind Blüten und verblühte Blüten schon fast verschwommen und konturlos zuerkennen. In mitten der Blühten liegt ein Schwarzmattes Rohr mit beginnenden Rost Ausblühungen in ähnlicher, kleinerer Form und Farbe der verblühten Blühten.
Gegensätze heißt der Titel des Bildes.
Natur und Technik? Blühten und verblühtes?
Rost und Blüten?
Ein angenehmes Bild das den Betrachter nicht gänzlich aufklärt aber offentsichlich auch mit dem Titel keine allzu strengen Vorgaben macht und im Bild selbst, fast alles offen läst.
Sehr weiche, eher dunkle und sowohl die Kontraste als auch die Farbnuancen nivellierende Darstellung eines kleinen, diffusen Stückchens Natur in dem ein partiell angerostetes, wie ein menschlicher Ellbogen abgewinkeltes Stück Rohr nebst Stütze den optischen Gegenpol gibt zur bilddominierenden fünfblättrigen Blüte eines nahebei stehenden kleinen Blümchens.
Die Aufnahme wirkt auf mich als sei sie bei mild-diffusem, schattenlosem Licht mittels eines Objektivs erstellt worden welches ein sehr weiches Bokeh erzeugt, es könnte auch eine Vorsatzlinse zum Einsatz gekommen sein da die sehr kleine Zone
partieller Schärfe genau in der Bildmitte liegt, bei Hochzoomen eher noch an einem kurzen Stück des Rohrs zu erkennen als an der Blüte selbst.
Der optische Eindruck vermittelt eine sanft-getragene, elegisch-meditative Stimmung die einen Hauch von Melancholie in sich trägt, allerdings mit einem positiven
Grundton, denn die Farbgebung erscheint mir warm bezüglich der Natur und diese dominiert in der Fläche. Das vergleichsweise "kalte" Rohr hat auch schon warm-brauneRostsprengsel, wird also eines Tages davon überzogen und dann spätestens farbtonal integriert sein.
So wie zu sehen ist da ein Gegensatz, aber keiner der stark genug wäre als dass man/frau sich wirklich daran "reiben" würde.
Verblühtes und noch erblühendes bildet randständig außerhalb der Mitte interessante Gegenpole die die Komposition auflockern und den Blick weg von der Mitte ein wenig
wandern lassen.
Dabei wirkt die Pusteblume links auf mich wie ein sich schnell drehender Propeller und die Knospe rechts oben trägt eine Art von "mystischer Aura" um sich, beides interessante "Nebendarsteller" ;-)
Ich persönlich erlebe den Bildraum als angenehm "unaufgeräumt", wer eine Komposition "perfekter" mag wird das eine oder andere Détail finden welches bemängelt werden kann.
Für mich sind jedoch gerade diese kleinen "Fehler" hier das "Salz in der Suppe", bewahren sie das zu sehende vor langweiliger Uniformität und verkitschender Gefühlsduselei.
Mir gefällt auch die Präsentation: Ein dünner weißer Faden schliesst den Bildraum gegenüber dem fc-Hintergrundgrau, so dezent wie effektiv.
Ich sehe ein wunderbar harmonische Bild. Sehr schön beschreibt die Fotografin Gegensätze. Mögliche Gegensätze. Keine dieser Gegensätze sehe ich auf dem Bild. Ich möchte sie nicht sehen. Ich sehe lediglich diese Harmonie. Die wunderbaren, weichen Farben. Die schöne Schärfe und die noch schöneren Unschärfen. Das Bild spricht mich an. Es ist mein Ding, so wie ich es mag. Danke!
Der vordere Stängel stört da er Blick ablenkt und zudem schärfer wirkt als die weiße Blüte. Sehr störend empfinde ich auch den kleinen scharfen Bereich auf dem Metallrohr. Wenn schon unscharf dann bitte auch alles. Mir hätte allerding die weiße Blüte in scharf und alles andere unscharf (gerne auch durch Bildbearbeitung) deutlich besser gefallen.
Einem metallenen Ellenbogen entspingt eine Blüte. Es wirkt eingetrübt, als ob das Ganze unter Wasser geraten ist. Eine weitere kleine Knospe im Vordergrund raubt durch ihre Schärfe dem Motiv der Gegensätzlichkeit von Schrott und Erneuerung durch Erblühen etwas die Aufmerksamkeit. Dieses Element könnte durch seine Überflüssigkeit für die Aussage sogleich eliminiert werden können. Gleiches gilt für die restlichen Knospen- und Blütenelemente. Sie tragen nichts zu der eigentlich guten Grundidee bei. Das Metallelement, ein altes Rohr, hätte sogleich grafisch überzeugend gestalterischer in ein Quadrat gepackt werden können. Störend wäre abschliessend sicher nicht, wenn die dominate Blüte ein wenig gepusht worden wäre, damit man direkt auf den Punkt kommt.
Ein korrodierendes Rohr im üppigen Dunkelgrün? Eine Parodie auf die boomende Fotografie von sogenannten Lost Places also? Auffallend die sehr schlanken Stiele ...
Ich persönlich würde das Bild vermutlich nicht aufheben. Die Schärfe sitzt nicht hundertprozentig auf dem eindeutigen Blickfang und die dahinter verschwommen auftauchende zweite vollständige Blüte stört den ganzen Bildaufbau. Hätte man diese und eventuell den Kelch im Vordergrund abknipsen sollen oder wäre das Naturfrevel gewesen?
Freundliche Grüße
Gardin 25/04/2022 17:50
Das "Unansehnliche" fast neutralisiert durch Schönheit, Wärme und Leichtigkeit.Ein Foto mit einer Unterwasserkamera auf dem Grund eines Sees oder sonstigem Gewässer aufgenommen, das war mein erster Gedanke.
Der Blickfang ist eine, wie an einem Revers angesteckte, weiße Blüte am äußeren Knick eines, wie ein Ellbogen geformten, rostigen Rohres. Die Blüte wirft einen weichen hellen Schatten. Ich sehe weitere, mehr oder weniger unscharf abgebildete Blüten, wie von Menschenhand über das Foto zur Dekoration verteilt. Ein Foto voller Harmonie und Ruhe die durch nichts gestört werden. Gegensätze werden für mich eliminiert.
wittebuxe 25/04/2022 16:35
Morbidität. Das ist, was mir einfällt zu diesem grünen, verwaschenen, nebligen Milieu, dem die Blumen zu entkommen suchen. Dieser Kampf findet stetig statt, die Generationen kommen und gehen, selbst das harte Metall scheint ihn zu verlieren, auf Dauer, sodass alles dem Verfall preisgegeben scheint: die helle, warme, freundliche Sonne fehlt zum Überleben.Die Präsentation mit dem feinen Rand ist der Zartheit der Blüten angemessen, ich hoffe, dass jede von ihnen einmal in voller Schönheit erstrahlen darf, bevor ihr Lebenskreis sich schließt.
Es regnet heute nach langen Tagen Freundlichkeit mal wieder, da kann man schonmal etwas trübsinnig werden. Willkommen ist er mir nämlich nicht, der Regen, aber da sind wir - die Pflanzen und ich - wohl unterschiedlicher Meinung. ;-)
Matthias von Schramm 25/04/2022 13:22
Es stimmt für mich immer sehr viel, wenn die Aufteilung der Elemente gekonnt und harmonisch wirkt. Hier ist sehr viel Harmonie, mit zwei Statements im Bild vorne. Die Blüte wie ein Windrand am wenigstens abstrahiert im Bild. Die durchgehende Weichheit, selbst wenn es einen oder zwei Schärfepunkte hat, irritieren mittlerweile unsere digital "versauten" Sehgewohnheiten. Als ich mir neulich ein Macro zulegte um mich u.a. ähnlichen Motiven anzunähern, war die erste Bemerkung im Fujiforum auf Facebook, dass das Dingens eine "Rasierklinge" sei. Dieses Denkmuster hab ich sofort als gefährlich und irrig angesehen. Hier bekommt die relative Schärfe (egal wie jetzt technisch erstellt - Gerry hat ja schon treffliche Thesen angestellt) eine andere Dimension und taucht wie das Spiel mit alten weichen Scherben in das Aquarell - artige. Aquarelle verzeihen kein zu langes nachdenken, man muss eine Idee sofort auf Papier bringen und deswegen entsteht eine Leichtigkeit, wie ich sie auch in diesem Foto sehe. Toll auch die diffusen Rostspuren am Rohr, die die dunklen Naturfarben sozusagen untermalen. Wie mit dem Pinsel aufgespritzt, um im Bilde meiner Vergleiche zu blieben.Beim genaueren Hinsehen kann ich gegen elegisch - meditatives des @Gerhard Körsgen rhetorisch und erotisch nicht das Wasser reichen, aber Erotik wäre auch ein Begriff, der mir bei diesem Bild einfiele.
Ich stelle mir die Frage, ob ich das Foto selbst auch grade so oder ähnlich machen würde? Nein, denn ich bin derzeit für meine Verhältnisse in einer technisch "versauten" Phase. Ich mag das Bild aber sehr.
Eva B. 25/04/2022 9:05
Das Stück rohr könnte von einem Zaun/Gartentor stammen. Die kleinen Blumen wohl eher Beikraut als Gartenpflanze.Sich einlassen, auf das Kleine, unscheinbare, die Schönheit der Miniaturwelten sehen, mit dem Makro vorm Gesicht abtauchen und sich von den Motiven finden lassen.
Das ist die Natur-Fotografie, die ich nicht nur Anerkennen, sondern auch Nachempfinden kann.
Das Beiwerk im Bild, die verteilten noch zu erkennenden Elemente, Blüten, Stiele, das sind die Elemente, die das Bild in meinen Augen spannend machen. Es ist kein Portrait einer einzelnen Blüte, sondern ein Ausschnitt der wirklichen Welt, abstrahiert durch die Unschärfe. Die Blüte im Fokus wurde nicht zum Objekt des Blickes/des/der Fotograf*in gemacht, sondern Fotograf*in taucht ein in die Welt der Blüte.
Ein schöner Beitrag, den ich gerne Betrachte.
Danke, fürs zeigen.
--M. J.-- 24/04/2022 19:30
In einer scheinbar Grenzenlosen Weichheit sind Blüten und verblühte Blüten schon fast verschwommen und konturlos zuerkennen. In mitten der Blühten liegt ein Schwarzmattes Rohr mit beginnenden Rost Ausblühungen in ähnlicher, kleinerer Form und Farbe der verblühten Blühten.Gegensätze heißt der Titel des Bildes.
Natur und Technik? Blühten und verblühtes?
Rost und Blüten?
Ein angenehmes Bild das den Betrachter nicht gänzlich aufklärt aber offentsichlich auch mit dem Titel keine allzu strengen Vorgaben macht und im Bild selbst, fast alles offen läst.
Gerhard Körsgen 24/04/2022 17:49
Sehr weiche, eher dunkle und sowohl die Kontraste als auch die Farbnuancen nivellierende Darstellung eines kleinen, diffusen Stückchens Natur in dem ein partiell angerostetes, wie ein menschlicher Ellbogen abgewinkeltes Stück Rohr nebst Stütze den optischen Gegenpol gibt zur bilddominierenden fünfblättrigen Blüte eines nahebei stehenden kleinen Blümchens.Die Aufnahme wirkt auf mich als sei sie bei mild-diffusem, schattenlosem Licht mittels eines Objektivs erstellt worden welches ein sehr weiches Bokeh erzeugt, es könnte auch eine Vorsatzlinse zum Einsatz gekommen sein da die sehr kleine Zone
partieller Schärfe genau in der Bildmitte liegt, bei Hochzoomen eher noch an einem kurzen Stück des Rohrs zu erkennen als an der Blüte selbst.
Der optische Eindruck vermittelt eine sanft-getragene, elegisch-meditative Stimmung die einen Hauch von Melancholie in sich trägt, allerdings mit einem positiven
Grundton, denn die Farbgebung erscheint mir warm bezüglich der Natur und diese dominiert in der Fläche. Das vergleichsweise "kalte" Rohr hat auch schon warm-brauneRostsprengsel, wird also eines Tages davon überzogen und dann spätestens farbtonal integriert sein.
So wie zu sehen ist da ein Gegensatz, aber keiner der stark genug wäre als dass man/frau sich wirklich daran "reiben" würde.
Verblühtes und noch erblühendes bildet randständig außerhalb der Mitte interessante Gegenpole die die Komposition auflockern und den Blick weg von der Mitte ein wenig
wandern lassen.
Dabei wirkt die Pusteblume links auf mich wie ein sich schnell drehender Propeller und die Knospe rechts oben trägt eine Art von "mystischer Aura" um sich, beides interessante "Nebendarsteller" ;-)
Ich persönlich erlebe den Bildraum als angenehm "unaufgeräumt", wer eine Komposition "perfekter" mag wird das eine oder andere Détail finden welches bemängelt werden kann.
Für mich sind jedoch gerade diese kleinen "Fehler" hier das "Salz in der Suppe", bewahren sie das zu sehende vor langweiliger Uniformität und verkitschender Gefühlsduselei.
Mir gefällt auch die Präsentation: Ein dünner weißer Faden schliesst den Bildraum gegenüber dem fc-Hintergrundgrau, so dezent wie effektiv.
Machte mir richtig Spaß zu besprechen.
NikoVS 24/04/2022 17:08
Ich sehe ein wunderbar harmonische Bild. Sehr schön beschreibt die Fotografin Gegensätze. Mögliche Gegensätze. Keine dieser Gegensätze sehe ich auf dem Bild. Ich möchte sie nicht sehen. Ich sehe lediglich diese Harmonie. Die wunderbaren, weichen Farben. Die schöne Schärfe und die noch schöneren Unschärfen. Das Bild spricht mich an. Es ist mein Ding, so wie ich es mag. Danke!togilsaram 24/04/2022 13:13
Der vordere Stängel stört da er Blick ablenkt und zudem schärfer wirkt als die weiße Blüte. Sehr störend empfinde ich auch den kleinen scharfen Bereich auf dem Metallrohr. Wenn schon unscharf dann bitte auch alles. Mir hätte allerding die weiße Blüte in scharf und alles andere unscharf (gerne auch durch Bildbearbeitung) deutlich besser gefallen.framebyframe 24/04/2022 12:10
Einem metallenen Ellenbogen entspingt eine Blüte. Es wirkt eingetrübt, als ob das Ganze unter Wasser geraten ist. Eine weitere kleine Knospe im Vordergrund raubt durch ihre Schärfe dem Motiv der Gegensätzlichkeit von Schrott und Erneuerung durch Erblühen etwas die Aufmerksamkeit. Dieses Element könnte durch seine Überflüssigkeit für die Aussage sogleich eliminiert werden können. Gleiches gilt für die restlichen Knospen- und Blütenelemente. Sie tragen nichts zu der eigentlich guten Grundidee bei. Das Metallelement, ein altes Rohr, hätte sogleich grafisch überzeugend gestalterischer in ein Quadrat gepackt werden können. Störend wäre abschliessend sicher nicht, wenn die dominate Blüte ein wenig gepusht worden wäre, damit man direkt auf den Punkt kommt.Mittelosteuropa-Entdecker 24/04/2022 10:46
Ein korrodierendes Rohr im üppigen Dunkelgrün? Eine Parodie auf die boomende Fotografie von sogenannten Lost Places also? Auffallend die sehr schlanken Stiele ...Ich persönlich würde das Bild vermutlich nicht aufheben. Die Schärfe sitzt nicht hundertprozentig auf dem eindeutigen Blickfang und die dahinter verschwommen auftauchende zweite vollständige Blüte stört den ganzen Bildaufbau. Hätte man diese und eventuell den Kelch im Vordergrund abknipsen sollen oder wäre das Naturfrevel gewesen?
Freundliche Grüße