"... ps: denken sie sich nichts dabei!"
Das geht gar nicht, das weiß der Autor genau, und zwinkert mit dem Auge. Fast zwangsläufig denke ich mir, dass diese s/w-Präsentation der normativen Kraft des Faktischen unterliegen musste, und somit der Einsicht in die Überlegung, dass ausschließlich Schwarz-Weißes in der Welt der Farbe einfach nichts zu suchen hat. Die kleinen, offenen Gefäße gehen spielerisch mit der Notwendigkeit ihres Zwecks um, und also etwas, nicht zu viel, in ihnen zu sammeln und zu präsentieren, dem Gast, dem Freund, dem Besitzer. Die Oma meiner damaligen besten Freundin hätte "Kramik" dazu gesagt, das "e" bewusst weglassend, um diese schönen Formen gleich etwas abzuwerten, also in die Nähe von "Kram" zu rücken; was schließlich weit weg von "Porzellan" ist: denn selbstverständlich ist das Keramik, was wir hier sehen, nicht Porzellan, doch ihrer Lieblichkeit tut das keinen Abbruch. Ihr reines Weiß auf schwarzem, ebenso harten Grund in Szene zu setzen, war wohl das Anliegen des Autors. Ich hätte evtl. noch etwas abgeblendet, aber auch ohne erkenne ich die Vollkommenheit der Formen. "Design follows Function", tät mancher sagen, und man könnte dazu noch ein Wort ergänzen: aesthetic.
Naja, s/w reduziert den Arbeitsaufwand für den Autor erheblich. Farbtreue, Farbeindruck, Farbharmonie, Farbabgleich mit dem Original, usw., Parameter also, an die der Autor bei sw keinen Gedanken verschwenden muss. Vlt. könnte man festhalten, dass der Aufwand für solch ein Foto sich deshalb um mind. 50% reduziert? Dies zur Kunst zu erheben, ist möglicherweise extrem vereinfachend. Ich gebe dir Recht, für die reine, grundlegende Information des Gesehenen ist sw ausreichend, Es verleugnet aber die Fähigkeiten des menschlichen Auges, die nunmal real ist, und bei sw etwas vermisst. Kürzlich gab es hier eine Diskussion um die Sinnhaftigkeit von Farbe in unserer Umwelt. Da waren die Warnfarben einer Hornisse für die erfolgreiche Abwehr eines Aggressors lebensnotwendig. Also: sw ist die Reduktion von Wirklichkeit. Wer damit leben kann, soll es tun.
HF25 : Also rein optisch ist das doch ein "reines" sw-Foto, oder ? Zumindest in der Präsentation hier ?
Ich stutze nur weil Du hier immer von einem "Farbfoto" sprichst.
"Erläuterungen" oder eher "Verschlüsselungen"? Man könnte annehmen, dass der beiliegende Text die Einfachheit des Fotos etwas aufbrezeln soll; sicher spaßig, aber sicher auch eine Ablenkung - die zum nackten Foto nichts beiträgt. Ich mag es es, wenn sich eine Philosophie hinter dem Tun eines Fotografen versteckt, aber sie muss ausgesprochen werden, wenn sie nicht sichtbar wird im Bild. Vlt. täte eine Serie dies. Der Autor gibt uns einen Denk-Schubs in seine Motivation, er ist in Wortspielen zu Hause, und lässt mithin alle Möglichkeiten offen.
Das ist sozusagen illegal, hier. Gucken wir uns seine Farbfotos an - nachher ;-))
Ich meine zu beobachten, dass die Überschriften und Begleittexte von Bildern so gut wie nie halten, was sie versprechen. Auch hier ist das in meinen Augen so. Mein Eindruck ist, dass es hier trotz des Versuchs, zu vereinfachen, immer noch "zu viele Zwischentöne. zu viele Möglichkeiten" gibt.
Zu viele Elemente: das Brett und dazu vier aufgereihte Gegenstände. Die Anordnung ist vielleicht etwas gedanken- oder lieblos. Die ersten drei Elemente sind optisch voneinander gretennt, während das andere visuell mit dem dritten Element verbunden ist.
Mehrere Formen, von einfach-geometrisch (Kreis) über kitschig (Herz) bis zu praktisch-nutzenorientiert (mit Henkeln).
Dazu diffuse Schatten, die nicht mit den Formen und Rändern der Elemente spielen, sondern einfach nur da sind, ohne erkennbare Funktion.
So ein Bild hätte ich mit einem einzigen Element gemacht, oder mit zweien (Pol-Gegenpol, Punkt-Kontrapunkt, Yin-Yang, These-Antithese), oder mit dreien (Trinität), aber nicht mit vieren. Das ist zu unbalanciert und nicht einfach, simpel, wie es der Text behauptet.
Mich stört der Kontrast zwischen dem sehr glatten Porzellan und der sehr rauhen halb-geschnittenen, halb-gebrochenen Kante des Brettchens.
Hier ist der Versuch der Reduktion meiner Meinung nach sowohl beim Foto als auch beim Text kaum gelungen. Ein Mix aus US-Politslogan ("Yes we can"), Werbetext-Deutsch ("Einfach macht glücklich"), poetischem Schreibstil ("regt auf, regt an, erregt"), Umgangssprache ("Wo kommen wir da hin?"), Trivialpsychologie ("Unsicherheit erzeugt Angst"), subjektiver Bewertung ("Das ist nicht gut"), Variieren eines Filmtitels ("Monochrom ist das neue Bunt") und eines Buchtitels ("Schöne neue Welt") ... die Verwendung solcher Phrasen aus Buch- oder Songtiteln (wie auch der immer wieder gern genommene Satz "Stairway to Heaven", sobald eine Treppe im Bild ist) nimmt einem Foto regelmäßig die Ernsthaftigkeit der Aussage, die Authentizität.
Was Einfachheit im Design ist, kann man an vielen Produkten von Apple studieren. Schon bei Bang & Olufsen ist zu viel "Bang! Bang!" Hier auch. Visuell und verbal ist der Versuch der Abstraktion nur sehr halbherzig durchgeführt worden.
Ohne den Text kann man vielleicht vermuten, es solle ein Testfoto sein, um den Dynamikumfang der Kamera oder die Eigenschaften des Objektivs zu testen.
Meine Meinung hierzu: Man sollte nicht jedes Bild, das einem nicht gefällt, oder nichts sagt oder mit dem man nicht anzufangen weiß, als Testbildchen abwerten.
4 Schälchen sind aufgereiht auf einem Brettchen. Der Hintergrund ist makellos weiss. Es muss also etwas geschehen, damit ein bildhafter Eindruck entsteht hier. Das Brettchen gibt schon mal den dunklen Kontrast und schwingt sich schräg ins Bild. Dann haben wir die vermeintlichen Hauptdarsteller: 4 Porzellanschälchen, die um einen Platz im Schärfebereich rivalisieren. Dieser wiederum konkurriert auch gleich mit der auffälligen schorfigen Schärfe des Brettchenrandes. Da ist der Rand des zweiten Schälchen schon gleich anmutiger, was auch von der Herzform unterstützt wird. Ob dieser Schärfegegensatz beabsichtigt war? Glaub ich eher nicht. Gott sei Dank hat die linke Schale einen Griff, der wenigstens eine senkrechte Orientierung mit sich bringt. Einige wenige Lichtreflexe deuten auf normales Tageslicht hin. Der Schärfeverlauf von links nach rechts bewirkt hingegen keine dramatische Entwicklung, in etwa, dass das Brett zum Sprungbrett stilisiert würde. Zum Glücksgefühl ist es zu wenig, eher eine Balance von Schärfe zu Unschärfe, Formen und einem dunklen Brett. Da fehlt der Inhalt der Töpfchen, der sowas auslösen könnte.
Dem Text unter dem Bild will ich gerne zugute halten, dass er in kompletten Kleinbuchstaben eine gewisse lyrische Ausstrahlung hat. Ansonsten macht hier der Anriss der Thematiken Farbe und SW keinen Sinn und zerfällt in gewissermaßen etwas hilflose Naivität. Damit hat er aber durchaus einen Bezug zum Foto, weil diesem Foto für mich ähnliches anhaftet. Man sieht etwas vermeintlich dekoratives Modeporzellan in gefälligen Formen auf einem Stück Schiefer. Wären die Formen der kleinen Gefäße (Größe wie erwähnt nicht richtig erkennbar, letztlich kennt man ja die Dummys in der Werbefotografie) ein wenig kunstvoller, ein wenig ungewöhnlicher, oder auch ein wenig schlichter und nicht so sehr beliebig industriell wirkend, dann könnten sie mich an Schriftzeichen erinnern und dann wäre die kindlich wirkende Botschaft sogar rund, vielleicht sogar zerbrechlich oder nahbar.
Bei genauerem Betrachten sticht die Herzform als "Kitschelement" hervor, ansonsten sehe ich sowas wie Pfanne, Zuber, Schüssel - nachgeahmte einfache Haushaltselemente, die mir einzeln dann sogar ganz gut gefallen.
Mit dem sehr gewollten und ebenfalls naiv gewählten Titel ergibt dieses schräg abgebildete Deko Arrangement ein nettes unaufgeregtes Motiv mit einem für mich ganz erfreulichen Schärfeverlauf. Die Grauwerte erscheinen mir in Ordnung, sorgen beinahe dafür sich in einen wohlverdienten Mittagsschlaf zu summen.
Für mich ist der Begriff naiv nicht negativ zu verstehen. Ich kenne eine Menge Menschen, die mit solchen Gedanken und Bildern in ihre Vorstellungswelt von Ästhetik tauchen und mit ihren gefälligen nie Fragen beantworteten Sätzen zufrieden sind. Zum Teil auch mit recht, denn andere, die sich tiefer mit Fotografie und ihren Sinn beschäftigen, haben auch nicht unbedingt bessere Antworten. Sie versuchen halt mehr und wagen etwas.
Ein Foto, dem ich meiner Mentalität nach inhaltlichen Kontrasten folgend das "Herz" rausreissen möchte und das ist nicht böse gemeint, ich gönne allen eine Wohlfühloase auch mit ihrer Fotografie.
Aber auch der/dem AutorIn ist es erlaubt sich bei dem was sie/er macht, etwas zu denken. Dass kann manchmal ganz spannend sein.
Ich mag das „denken sie sich nichts dabei“. Ansonsten denk ich, dass mir vielleicht doch was zum Bild einfallen könnte. Nüchtern, glatt, steril, älter, Museumshaft. Doch stolz, die Schälchen zu besitzen, vielleicht sogar selbst aus Porzellan gegossen. Handwerklich ist der eckenläufer ziemlich gut belichtet, aber die Ausleuchtung hätte gerne ein paar Details mehr aus dem schrägen untersatzbrett bringen können. Mir fehlt was.
Der erste Blick auf dieses Bild lässt mich schmunzleln, weil in meinem Kopf platzieren sich verschieden Früchte in den Gefässen. Erdbeeren, Brombeeren, Johanisbeeren und Kirschen. Natürlich in Farbe!
Dann les ich den Text..., mein Schmunzeln wird zum grinsen. Ein Bild, dass mich in der Phantasie und farbig abholt. Hätte ich nicht gedacht.
Hier mit Text trifft es meinen Geschmack
und auch ziemlich meine Einstellung.
Es wird immer wieder moniert,
wenn "Don't worry, be happy..."
gespielt wird, dass das ja nicht gerade passt.
Ich war begeistert von diesem Sweatshirt -
Spruch den meine Frau dreifach in verschiedenen
Farben, nur nicht s/w kaufte. :)
"Allways believe in yourself,
enjoy life."
Der letzte Satz hat nicht geholfen,
denn der Text verleitete zum Denken.
Für mich gute Agora-Auswahl.
"einfach macht glücklich. einfache farbe. einfach keine farbe.
denn farbe regt auf, regt an, erregt.
widerspruch.
zu viele farben. zu viele zwischentöne. zu viele möglichkeiten.
wer soll sich da auskennen? wo kommen wir da hin?
das ist nicht sicher.
unsicherheit aber erzeugt angst. schafft stress. unsicherheit verunsichert.
das ist nicht gut.
raus aus der farbe. rein in schwarz – weiss. reduktion auf das simple.
monochrom ist das neue bunt.
macht.einfach.glücklich.
schöne neue welt…
wittebuxe 26/06/2022 18:16
"... ps: denken sie sich nichts dabei!"Das geht gar nicht, das weiß der Autor genau, und zwinkert mit dem Auge. Fast zwangsläufig denke ich mir, dass diese s/w-Präsentation der normativen Kraft des Faktischen unterliegen musste, und somit der Einsicht in die Überlegung, dass ausschließlich Schwarz-Weißes in der Welt der Farbe einfach nichts zu suchen hat. Die kleinen, offenen Gefäße gehen spielerisch mit der Notwendigkeit ihres Zwecks um, und also etwas, nicht zu viel, in ihnen zu sammeln und zu präsentieren, dem Gast, dem Freund, dem Besitzer. Die Oma meiner damaligen besten Freundin hätte "Kramik" dazu gesagt, das "e" bewusst weglassend, um diese schönen Formen gleich etwas abzuwerten, also in die Nähe von "Kram" zu rücken; was schließlich weit weg von "Porzellan" ist: denn selbstverständlich ist das Keramik, was wir hier sehen, nicht Porzellan, doch ihrer Lieblichkeit tut das keinen Abbruch. Ihr reines Weiß auf schwarzem, ebenso harten Grund in Szene zu setzen, war wohl das Anliegen des Autors. Ich hätte evtl. noch etwas abgeblendet, aber auch ohne erkenne ich die Vollkommenheit der Formen. "Design follows Function", tät mancher sagen, und man könnte dazu noch ein Wort ergänzen: aesthetic.
-inaktiv- 26/06/2022 16:44
Ich meine zu beobachten, dass die Überschriften und Begleittexte von Bildern so gut wie nie halten, was sie versprechen. Auch hier ist das in meinen Augen so. Mein Eindruck ist, dass es hier trotz des Versuchs, zu vereinfachen, immer noch "zu viele Zwischentöne. zu viele Möglichkeiten" gibt.Zu viele Elemente: das Brett und dazu vier aufgereihte Gegenstände. Die Anordnung ist vielleicht etwas gedanken- oder lieblos. Die ersten drei Elemente sind optisch voneinander gretennt, während das andere visuell mit dem dritten Element verbunden ist.
Mehrere Formen, von einfach-geometrisch (Kreis) über kitschig (Herz) bis zu praktisch-nutzenorientiert (mit Henkeln).
Dazu diffuse Schatten, die nicht mit den Formen und Rändern der Elemente spielen, sondern einfach nur da sind, ohne erkennbare Funktion.
So ein Bild hätte ich mit einem einzigen Element gemacht, oder mit zweien (Pol-Gegenpol, Punkt-Kontrapunkt, Yin-Yang, These-Antithese), oder mit dreien (Trinität), aber nicht mit vieren. Das ist zu unbalanciert und nicht einfach, simpel, wie es der Text behauptet.
Mich stört der Kontrast zwischen dem sehr glatten Porzellan und der sehr rauhen halb-geschnittenen, halb-gebrochenen Kante des Brettchens.
Hier ist der Versuch der Reduktion meiner Meinung nach sowohl beim Foto als auch beim Text kaum gelungen. Ein Mix aus US-Politslogan ("Yes we can"), Werbetext-Deutsch ("Einfach macht glücklich"), poetischem Schreibstil ("regt auf, regt an, erregt"), Umgangssprache ("Wo kommen wir da hin?"), Trivialpsychologie ("Unsicherheit erzeugt Angst"), subjektiver Bewertung ("Das ist nicht gut"), Variieren eines Filmtitels ("Monochrom ist das neue Bunt") und eines Buchtitels ("Schöne neue Welt") ... die Verwendung solcher Phrasen aus Buch- oder Songtiteln (wie auch der immer wieder gern genommene Satz "Stairway to Heaven", sobald eine Treppe im Bild ist) nimmt einem Foto regelmäßig die Ernsthaftigkeit der Aussage, die Authentizität.
Was Einfachheit im Design ist, kann man an vielen Produkten von Apple studieren. Schon bei Bang & Olufsen ist zu viel "Bang! Bang!" Hier auch. Visuell und verbal ist der Versuch der Abstraktion nur sehr halbherzig durchgeführt worden.
framebyframe 26/06/2022 14:40
4 Schälchen sind aufgereiht auf einem Brettchen. Der Hintergrund ist makellos weiss. Es muss also etwas geschehen, damit ein bildhafter Eindruck entsteht hier. Das Brettchen gibt schon mal den dunklen Kontrast und schwingt sich schräg ins Bild. Dann haben wir die vermeintlichen Hauptdarsteller: 4 Porzellanschälchen, die um einen Platz im Schärfebereich rivalisieren. Dieser wiederum konkurriert auch gleich mit der auffälligen schorfigen Schärfe des Brettchenrandes. Da ist der Rand des zweiten Schälchen schon gleich anmutiger, was auch von der Herzform unterstützt wird. Ob dieser Schärfegegensatz beabsichtigt war? Glaub ich eher nicht. Gott sei Dank hat die linke Schale einen Griff, der wenigstens eine senkrechte Orientierung mit sich bringt. Einige wenige Lichtreflexe deuten auf normales Tageslicht hin. Der Schärfeverlauf von links nach rechts bewirkt hingegen keine dramatische Entwicklung, in etwa, dass das Brett zum Sprungbrett stilisiert würde. Zum Glücksgefühl ist es zu wenig, eher eine Balance von Schärfe zu Unschärfe, Formen und einem dunklen Brett. Da fehlt der Inhalt der Töpfchen, der sowas auslösen könnte.Matthias von Schramm 26/06/2022 13:09
Dem Text unter dem Bild will ich gerne zugute halten, dass er in kompletten Kleinbuchstaben eine gewisse lyrische Ausstrahlung hat. Ansonsten macht hier der Anriss der Thematiken Farbe und SW keinen Sinn und zerfällt in gewissermaßen etwas hilflose Naivität. Damit hat er aber durchaus einen Bezug zum Foto, weil diesem Foto für mich ähnliches anhaftet. Man sieht etwas vermeintlich dekoratives Modeporzellan in gefälligen Formen auf einem Stück Schiefer. Wären die Formen der kleinen Gefäße (Größe wie erwähnt nicht richtig erkennbar, letztlich kennt man ja die Dummys in der Werbefotografie) ein wenig kunstvoller, ein wenig ungewöhnlicher, oder auch ein wenig schlichter und nicht so sehr beliebig industriell wirkend, dann könnten sie mich an Schriftzeichen erinnern und dann wäre die kindlich wirkende Botschaft sogar rund, vielleicht sogar zerbrechlich oder nahbar.Bei genauerem Betrachten sticht die Herzform als "Kitschelement" hervor, ansonsten sehe ich sowas wie Pfanne, Zuber, Schüssel - nachgeahmte einfache Haushaltselemente, die mir einzeln dann sogar ganz gut gefallen.
Mit dem sehr gewollten und ebenfalls naiv gewählten Titel ergibt dieses schräg abgebildete Deko Arrangement ein nettes unaufgeregtes Motiv mit einem für mich ganz erfreulichen Schärfeverlauf. Die Grauwerte erscheinen mir in Ordnung, sorgen beinahe dafür sich in einen wohlverdienten Mittagsschlaf zu summen.
Für mich ist der Begriff naiv nicht negativ zu verstehen. Ich kenne eine Menge Menschen, die mit solchen Gedanken und Bildern in ihre Vorstellungswelt von Ästhetik tauchen und mit ihren gefälligen nie Fragen beantworteten Sätzen zufrieden sind. Zum Teil auch mit recht, denn andere, die sich tiefer mit Fotografie und ihren Sinn beschäftigen, haben auch nicht unbedingt bessere Antworten. Sie versuchen halt mehr und wagen etwas.
Ein Foto, dem ich meiner Mentalität nach inhaltlichen Kontrasten folgend das "Herz" rausreissen möchte und das ist nicht böse gemeint, ich gönne allen eine Wohlfühloase auch mit ihrer Fotografie.
Aber auch der/dem AutorIn ist es erlaubt sich bei dem was sie/er macht, etwas zu denken. Dass kann manchmal ganz spannend sein.
N. Nescio 26/06/2022 11:53
Ich mag das „denken sie sich nichts dabei“. Ansonsten denk ich, dass mir vielleicht doch was zum Bild einfallen könnte. Nüchtern, glatt, steril, älter, Museumshaft. Doch stolz, die Schälchen zu besitzen, vielleicht sogar selbst aus Porzellan gegossen. Handwerklich ist der eckenläufer ziemlich gut belichtet, aber die Ausleuchtung hätte gerne ein paar Details mehr aus dem schrägen untersatzbrett bringen können. Mir fehlt was.Rogam 26/06/2022 11:42
Der erste Blick auf dieses Bild lässt mich schmunzleln, weil in meinem Kopf platzieren sich verschieden Früchte in den Gefässen. Erdbeeren, Brombeeren, Johanisbeeren und Kirschen. Natürlich in Farbe!Dann les ich den Text..., mein Schmunzeln wird zum grinsen. Ein Bild, dass mich in der Phantasie und farbig abholt. Hätte ich nicht gedacht.
Gerd Scheel 26/06/2022 11:33
Hier mit Text trifft es meinen Geschmackund auch ziemlich meine Einstellung.
Es wird immer wieder moniert,
wenn "Don't worry, be happy..."
gespielt wird, dass das ja nicht gerade passt.
Ich war begeistert von diesem Sweatshirt -
Spruch den meine Frau dreifach in verschiedenen
Farben, nur nicht s/w kaufte. :)
"Allways believe in yourself,
enjoy life."
Der letzte Satz hat nicht geholfen,
denn der Text verleitete zum Denken.
Für mich gute Agora-Auswahl.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 26/06/2022 8:39
Der/Die Fotografin schreibt:"einfach macht glücklich. einfache farbe. einfach keine farbe.
denn farbe regt auf, regt an, erregt.
widerspruch.
zu viele farben. zu viele zwischentöne. zu viele möglichkeiten.
wer soll sich da auskennen? wo kommen wir da hin?
das ist nicht sicher.
unsicherheit aber erzeugt angst. schafft stress. unsicherheit verunsichert.
das ist nicht gut.
raus aus der farbe. rein in schwarz – weiss. reduktion auf das simple.
monochrom ist das neue bunt.
macht.einfach.glücklich.
schöne neue welt…
ps: denken sie sich nichts dabei!"