@Liebe Monika Elisabeth, jeden Nachmittag vollzieht sich das gleiche Ritual. Ob in der Stadt oder auf dem Land. Der Nachmittag ist Katzeit.
Das Bild der Männer die zusammensitzen und mit ihren tennisballgroßen Kat-Backen an der Wasserpfeife oder Zigarette ziehen, gehört im Jemen zum Alltag. Catha edulis forskalis, jeder Jemenit weiß etwas Positives über die Pflanze zu berichten. Ihr Genuss vertreibt Müdigkeit, erweitert den Horizont, steigert die Potenz, vertreibt den Hunger...Analysen ergaben, dass eine ganze Reihe von Stoffen in den Blätern enthalten sind, nur ist nicht geklärt welche die aggressivsten sind. Lediglich eines scheint mehr oder weniger sicher zu sein, dass Kat eine sehr milde Droge ist. Gefährliche Begleiterscheinungen, auch bei häufiger Einnahme, sind nicht bekannt. Der bedeutendste Gesichtspunkt des Kat-Kauens aber ist, dass Kat eine soziale Droge ist. Auch Frauen kauen Kat, aber nicht in der Öffentlichkeit. Wer Kat-Sitzungen meidet, wird sehr schnell als Außenseiter betrachtet. Die Gesellschaft nimmt von ihm dann mit Sicherheit an, dass irgendetwas mit ihm nicht in Ordnung sein.
Wird dem Reisenden unterwegs Kat angeboten, so sollte er ihn ruhig probieren und nicht strikt zurückweisen. Oft ist dieses Angebot eine Geste der Wertschätzung oder der Begrüßung, der Gast erhält dann einige besonders gute Triebe. Im Jemen trifft man sich nicht zum Cafe oder auf ein Glas Wein (Alkohol ist streng verboten), sondern man trifft sich zu einer Katrunde! Noch was: Katplantagen bedecken etwa 10% der Ackerflächen, den keine Frucht wird so gut bezahlt.
Für den Jemen ist es von großer Bedeutung, dass die Landflucht nur stark verlangsamt stattfindet - ein für die anderen Entwicklungsländer unlösbares Problem. So läßt es sich für die meisten Bauern auf dem Lande gut leben.
Es ist fraglich, ob er Jemen gut beraten wäre, den Katkonsum zu verbieten, denn Landflucht mit einem rascheren Wachstum der Städte würde noch höhere Aufwendungen für Infrastruktur erfordern. Arbeitslosigkeit, Verarmung, Zerbrechen der sozialen Bindungen, Slums und ansteigende Kriminalität könnte für das Land sehr viel teurer werden, als es heute der Ausfall von Arbeitsstunden und Ackerflächen ist.
Man vermutet, dass Kat ursprünglich aus Äthiopien stammt - auch dort wird Kat gekaut, allerdings nicht so viel wie im Jemen.
Falls du noch Fragen hast, bin für dich da...:-)))
LG Sylvia
Interessante Doku und Erklärung über den Alltag im Jemen....
Klärst du mich bitte auf, was ist Kat genau? Und was hat es mit den "Kat-Sitzungen" auf sich, die du in deinem Text erwähnst? Gibt' s das nur im Jemen?
Essen ohne Kommunikationsraum - für uns nicht vorstellbar. Auch die Katsitzungen wären nichts für uns. :-))
So ist das wohl, wenn man in einem anderen Kulturkreis aufwächst?!
sehr interessant deine doku wieder in bild und wort.
ich weiß nicht, ob ich das essenb so scharf vertragen würde.
dir noch einen sonnigen sonntag wünscht trautel
Ja, so ähnlich sah es bei uns auch aus beim einheimischen Essen im Lokal. Allerdings hatten die eine große Plastik-Wegwerftischdecke aufgelegt. Als wir dann gegessen hatten, haben die alles mit Geschirr in der Plastikdecke zusammengefaltet und weggetragen und der Tisch war wieder sauber.
Bei uns war das Brot noch größer (etwa 80 cm Durchmesser).
LG
Wolfgang
Gut hast du die Situation mit Bild und Worten beschrieben. Auch wenn das nicht Sitte ist, möchte ich mich dazusetzen, denn das beschriebene Essen tönt für mich wunderbar!
Grüessli Marguerite
Joh. Messner 10/05/2007 21:04
Mahlzeit! JohannSylvia M. 07/05/2007 17:09
@Liebe Monika Elisabeth, jeden Nachmittag vollzieht sich das gleiche Ritual. Ob in der Stadt oder auf dem Land. Der Nachmittag ist Katzeit.Das Bild der Männer die zusammensitzen und mit ihren tennisballgroßen Kat-Backen an der Wasserpfeife oder Zigarette ziehen, gehört im Jemen zum Alltag. Catha edulis forskalis, jeder Jemenit weiß etwas Positives über die Pflanze zu berichten. Ihr Genuss vertreibt Müdigkeit, erweitert den Horizont, steigert die Potenz, vertreibt den Hunger...Analysen ergaben, dass eine ganze Reihe von Stoffen in den Blätern enthalten sind, nur ist nicht geklärt welche die aggressivsten sind. Lediglich eines scheint mehr oder weniger sicher zu sein, dass Kat eine sehr milde Droge ist. Gefährliche Begleiterscheinungen, auch bei häufiger Einnahme, sind nicht bekannt. Der bedeutendste Gesichtspunkt des Kat-Kauens aber ist, dass Kat eine soziale Droge ist. Auch Frauen kauen Kat, aber nicht in der Öffentlichkeit. Wer Kat-Sitzungen meidet, wird sehr schnell als Außenseiter betrachtet. Die Gesellschaft nimmt von ihm dann mit Sicherheit an, dass irgendetwas mit ihm nicht in Ordnung sein.
Wird dem Reisenden unterwegs Kat angeboten, so sollte er ihn ruhig probieren und nicht strikt zurückweisen. Oft ist dieses Angebot eine Geste der Wertschätzung oder der Begrüßung, der Gast erhält dann einige besonders gute Triebe. Im Jemen trifft man sich nicht zum Cafe oder auf ein Glas Wein (Alkohol ist streng verboten), sondern man trifft sich zu einer Katrunde! Noch was: Katplantagen bedecken etwa 10% der Ackerflächen, den keine Frucht wird so gut bezahlt.
Für den Jemen ist es von großer Bedeutung, dass die Landflucht nur stark verlangsamt stattfindet - ein für die anderen Entwicklungsländer unlösbares Problem. So läßt es sich für die meisten Bauern auf dem Lande gut leben.
Es ist fraglich, ob er Jemen gut beraten wäre, den Katkonsum zu verbieten, denn Landflucht mit einem rascheren Wachstum der Städte würde noch höhere Aufwendungen für Infrastruktur erfordern. Arbeitslosigkeit, Verarmung, Zerbrechen der sozialen Bindungen, Slums und ansteigende Kriminalität könnte für das Land sehr viel teurer werden, als es heute der Ausfall von Arbeitsstunden und Ackerflächen ist.
Man vermutet, dass Kat ursprünglich aus Äthiopien stammt - auch dort wird Kat gekaut, allerdings nicht so viel wie im Jemen.
Falls du noch Fragen hast, bin für dich da...:-)))
LG Sylvia
Monika Elisabeth 07/05/2007 14:11
Interessante Doku und Erklärung über den Alltag im Jemen....Klärst du mich bitte auf, was ist Kat genau? Und was hat es mit den "Kat-Sitzungen" auf sich, die du in deinem Text erwähnst? Gibt' s das nur im Jemen?
LG
ME
Rainer Switala 07/05/2007 11:35
gute info wie immereine andere kultur die du uns näher bringst
probieren würde ich gerne
gruß rainer
foto fex 07/05/2007 7:13
...und nicht mal eine Kopfbedeckung auf! Allerhand!LG
HH
J. Und J. Mehwald 06/05/2007 22:27
Das dürfte ich doch nicht in aller Öffentlichkeit schreiben! :-))Sylvia M. 06/05/2007 22:00
@Jutta: Gib es zu, ABER der Jemenite würde dir schon gefallen ........:-)))))))))))J. Und J. Mehwald 06/05/2007 21:55
Essen ohne Kommunikationsraum - für uns nicht vorstellbar. Auch die Katsitzungen wären nichts für uns. :-))So ist das wohl, wenn man in einem anderen Kulturkreis aufwächst?!
Sylvia M. 06/05/2007 18:40
@AN ALLE: Merci für die Kommentare!Trautel R. 06/05/2007 9:59
sehr interessant deine doku wieder in bild und wort.ich weiß nicht, ob ich das essenb so scharf vertragen würde.
dir noch einen sonnigen sonntag wünscht trautel
York von Selasinsky 05/05/2007 22:29
Schöne Bilder hat er an die wand geklebt,das Essen ist nicht so mein Fall.Tolles Doku!LG York
Wolfgang Dürr 05/05/2007 21:57
Ja, so ähnlich sah es bei uns auch aus beim einheimischen Essen im Lokal. Allerdings hatten die eine große Plastik-Wegwerftischdecke aufgelegt. Als wir dann gegessen hatten, haben die alles mit Geschirr in der Plastikdecke zusammengefaltet und weggetragen und der Tisch war wieder sauber.Bei uns war das Brot noch größer (etwa 80 cm Durchmesser).
LG
Wolfgang
Erwin F. 05/05/2007 21:37
...werbeplakat !!;-))) erwin
kul 05/05/2007 20:08
Schöne Doku und interessanter Text.VG kul
Marguerite L. 05/05/2007 12:54
Gut hast du die Situation mit Bild und Worten beschrieben. Auch wenn das nicht Sitte ist, möchte ich mich dazusetzen, denn das beschriebene Essen tönt für mich wunderbar!Grüessli Marguerite