Lieber Eckhard, Deine Antwort könnte das, was ich denke, nicht besser und schöner beschreiben, herzlichen Dank dafür; ich kann an dieser Stelle wohl nichts hinzufügen.
Ich hoffe, Dein Bild „Balance (2)" am Freitag oder Samstag noch besprechen zu können; ich reise am Sonntag für eine Woche ins Piemont zwischen Turin und Asti.
Kerstin
Liebe Kerstin, es ist ja immer auch die Frage, ob man das, was man fühlt, ausdrücken kann und ausdrücken mag. Hinter einem „Finde ich super!“ steckt sicher auch viel Gefühl.
Wie Gerüche, optische Eindrücke, Töne, Tasteindrücke und alles das, was wir mit den fünf Sinnen aufnehmen, in der Erinnerung und dem Wiedererleben zusammentreffen, das hast Du plastisch beschrieben.
Es gibt Bilder, lieber Eckhard, bei denen tut man sich mit Besprechungen nicht so leicht, weil sie den Betrachter auf emotionaler Ebene ansprechen. Mit diesem Foto geht es mir so. Ich habe es bereits viele Male angesehen und es ist ganz sicher eines der schönsten, die ich bisher von Dir kenne bzw. überhaupt kenne.
Nun könnte man in einer ersten Reaktion ausrufen: „Was für ein wundervolles Bild!“. Das ist es auch, ohne Frage, und vielleicht müsste man es sogar bei diesem Ausruf belassen, denn es ist auch ein Bild, dessen Stimmung man mit Worten vielleicht gar nicht erfassen bzw. das man leicht zerreden kann.
Der Blick durch dieses beschlagene Fenster erscheint mir zunächst wie eine Erinnerung, die immer wieder wach wird, wie der Duft einer frisch gemähten Sommerwiese oder des alten Hauses auf Rügen, das ich mit meiner Kindheit verbinde, in dem es immer gleich nach Bohnerwachs und feuchtem Stein roch und das einen auch viele Jahre später noch genauso empfing; es ist wie das Murmeln eines klaren Gebirgsbaches in der Stille eines Morgens, wie das Bersten von Muschelschalen unter den Fußsohlen beim Spaziergang am Strand oder wie die Stimme eines lieben Menschen, die man auch nach langer Zeit in sich trägt; es ist wie laue Abendluft mit einem Geruch von würzigem Heu oder das indirekte Licht der Sonne, mit dem wir Farben, Reflexionen und Schatten in uns aufnehmen …
Das Bild vermittelt eine Traumsituation, es hat etwas Zauberhaftes an sich, nicht zuletzt wohl auch aufgrund des scheinbaren Glanzes auf dem Boden. Das Sichtbare ist leicht verschwommen, aber es ist als Gesamtbild vorhanden und wunderschön. - Wie manche Gefühle des Glücks, die man im Laufe seines Lebens erfahren hat, die als solche gar nicht immer unbedingt die ganz großen Gefühle sein mussten, vielleicht in der Art der oben beschriebenen. Man könnte sie auch als das „kleine“ große Glück bezeichnen. Solche Momente haben sich tief in die Seele eingegraben, und auch wenn man sie in der Erinnerung nicht mehr klar abgrenzen kann, als lägen sie hinter einer beschlagenen Scheibe, so sind sie doch immer bei uns. Manchmal tauchen sie wie aus dem Nichts wieder auf, es genügt ein Duft oder ein Klang, um die alten Bilder wiederzufinden; dieses Bild ruft bei mir eine solche Erinnerung wach. -
Und es können gleichzeitig auch Gefühle des Glücks sein, die man mit einem Moment verbindet, der noch nicht im Bereich der Erinnerung liegt, Augenblicke, die einem erscheinen, wie dieser junge Morgen in Deinem Bild, friedvoll, noch etwas losgelöst vom Alltag, voller Vorfreude auf das, was vor einem liegt.
Der Mensch in der Mitte, im Mittelpunkt des Bildes wäre natürlich ein weiterer Punkt, den man in eine solche Betrachtung einbeziehen kann. Neben all dem kleinen Glück, das unser Leben bereichert, könnte er, symbolisch und allgemein betrachtet, das große Glück bedeuten, von dem man selbst bzw. als Betrachter des Bildes, in aller Verschwommenheit, vielleicht auch nur eine Ahnung hat.
Und welch ein Glück wäre es, wenn wir die Welt in einer solchen Friedlichkeit sehen könnten, wie sie hier im Blick aus dem Fenster erscheint.
Kerstin
Auch hier vielen Dank für Dein Feedback.
Leider bin ich nun zu müde, nach meiner Nachtschicht, als daß ich auf alle Deine Feedbacks näher eingehen könnte. Werde wohl später noch die anderen Beiträge lesen.
LG Helene
Viele Leute entdeckt man mit ihren Fotos ja auch nur zufällig. Mit dem Novembermorgen liegst Du hier falsch; es war ein Sommer- oder allenfalls Herbstbesuch auf Sylt.
Durch das beschlagene Fenster erhält das Bild eine Nebelstimmung und erweckt den Eindruck eines kühlen und nebligen Novembertages. Gefällt mir sehr gut.
Vielen Dank für Deine Anmerkung zu
LG Helene
Lieber Andreas, das Bild ist aber in der kurzen Zeit seiner digitalen Existenz recht oft angeklickt worden. Übrigens entstand der Effekt so, dass ich durch die beschlagene Fensterscheibe des Hotelzimmers fotografiert habe. Also alles Natur, wie es sich in den Zeiten, als wir fotografisch groß geworden sind, gehörte.
Ich verstehe die fc-Welt nicht. Dies ist ein hervorragendes Bild, Fast ein Musterbeispiel, wie aus Unschärfe Kunst entsteht. Ein fotografischer Turner. Null Reaktion. Stelle das Bild auf den Kopf und es geht in die Galerie.
Kerstin Stolzenburg 13/03/2008 7:52
Lieber Eckhard, Du kannst die Bilder ruhig einstellen, ich kann sie ja auch noch besprechen, wenn ich wieder da bin ;-)Kerstin
E. W. R. 12/03/2008 7:58
Ich schätze, Sie müssen einfach warten lernen. In diesem Fall lohnt es sich doch ;-). EckhardKerstin Stolzenburg 12/03/2008 7:16
Lieber Eckhard, wenn die Bilder das so lange aushalten können ;-) Danke.Kerstin
E. W. R. 11/03/2008 23:34
Liebe Kerstin, dann sollten die weiteren Bilder am besten darauf warten, dass Du wieder zurückkommst ;-).Kerstin Stolzenburg 11/03/2008 22:43
Lieber Eckhard, Deine Antwort könnte das, was ich denke, nicht besser und schöner beschreiben, herzlichen Dank dafür; ich kann an dieser Stelle wohl nichts hinzufügen.Ich hoffe, Dein Bild „Balance (2)" am Freitag oder Samstag noch besprechen zu können; ich reise am Sonntag für eine Woche ins Piemont zwischen Turin und Asti.
Kerstin
E. W. R. 11/03/2008 18:27
Liebe Kerstin, es ist ja immer auch die Frage, ob man das, was man fühlt, ausdrücken kann und ausdrücken mag. Hinter einem „Finde ich super!“ steckt sicher auch viel Gefühl.Wie Gerüche, optische Eindrücke, Töne, Tasteindrücke und alles das, was wir mit den fünf Sinnen aufnehmen, in der Erinnerung und dem Wiedererleben zusammentreffen, das hast Du plastisch beschrieben.
Kerstin Stolzenburg 08/03/2008 11:51
Es gibt Bilder, lieber Eckhard, bei denen tut man sich mit Besprechungen nicht so leicht, weil sie den Betrachter auf emotionaler Ebene ansprechen. Mit diesem Foto geht es mir so. Ich habe es bereits viele Male angesehen und es ist ganz sicher eines der schönsten, die ich bisher von Dir kenne bzw. überhaupt kenne.Nun könnte man in einer ersten Reaktion ausrufen: „Was für ein wundervolles Bild!“. Das ist es auch, ohne Frage, und vielleicht müsste man es sogar bei diesem Ausruf belassen, denn es ist auch ein Bild, dessen Stimmung man mit Worten vielleicht gar nicht erfassen bzw. das man leicht zerreden kann.
Der Blick durch dieses beschlagene Fenster erscheint mir zunächst wie eine Erinnerung, die immer wieder wach wird, wie der Duft einer frisch gemähten Sommerwiese oder des alten Hauses auf Rügen, das ich mit meiner Kindheit verbinde, in dem es immer gleich nach Bohnerwachs und feuchtem Stein roch und das einen auch viele Jahre später noch genauso empfing; es ist wie das Murmeln eines klaren Gebirgsbaches in der Stille eines Morgens, wie das Bersten von Muschelschalen unter den Fußsohlen beim Spaziergang am Strand oder wie die Stimme eines lieben Menschen, die man auch nach langer Zeit in sich trägt; es ist wie laue Abendluft mit einem Geruch von würzigem Heu oder das indirekte Licht der Sonne, mit dem wir Farben, Reflexionen und Schatten in uns aufnehmen …
Das Bild vermittelt eine Traumsituation, es hat etwas Zauberhaftes an sich, nicht zuletzt wohl auch aufgrund des scheinbaren Glanzes auf dem Boden. Das Sichtbare ist leicht verschwommen, aber es ist als Gesamtbild vorhanden und wunderschön. - Wie manche Gefühle des Glücks, die man im Laufe seines Lebens erfahren hat, die als solche gar nicht immer unbedingt die ganz großen Gefühle sein mussten, vielleicht in der Art der oben beschriebenen. Man könnte sie auch als das „kleine“ große Glück bezeichnen. Solche Momente haben sich tief in die Seele eingegraben, und auch wenn man sie in der Erinnerung nicht mehr klar abgrenzen kann, als lägen sie hinter einer beschlagenen Scheibe, so sind sie doch immer bei uns. Manchmal tauchen sie wie aus dem Nichts wieder auf, es genügt ein Duft oder ein Klang, um die alten Bilder wiederzufinden; dieses Bild ruft bei mir eine solche Erinnerung wach. -
Und es können gleichzeitig auch Gefühle des Glücks sein, die man mit einem Moment verbindet, der noch nicht im Bereich der Erinnerung liegt, Augenblicke, die einem erscheinen, wie dieser junge Morgen in Deinem Bild, friedvoll, noch etwas losgelöst vom Alltag, voller Vorfreude auf das, was vor einem liegt.
Der Mensch in der Mitte, im Mittelpunkt des Bildes wäre natürlich ein weiterer Punkt, den man in eine solche Betrachtung einbeziehen kann. Neben all dem kleinen Glück, das unser Leben bereichert, könnte er, symbolisch und allgemein betrachtet, das große Glück bedeuten, von dem man selbst bzw. als Betrachter des Bildes, in aller Verschwommenheit, vielleicht auch nur eine Ahnung hat.
Und welch ein Glück wäre es, wenn wir die Welt in einer solchen Friedlichkeit sehen könnten, wie sie hier im Blick aus dem Fenster erscheint.
Kerstin
E. W. R. 07/11/2007 13:04
Kein Wunder ... lass' Dir Zeit.Helene Kramarcsik 07/11/2007 8:06
Auch hier vielen Dank für Dein Feedback.Leider bin ich nun zu müde, nach meiner Nachtschicht, als daß ich auf alle Deine Feedbacks näher eingehen könnte. Werde wohl später noch die anderen Beiträge lesen.
LG Helene
E. W. R. 06/11/2007 20:53
Viele Leute entdeckt man mit ihren Fotos ja auch nur zufällig. Mit dem Novembermorgen liegst Du hier falsch; es war ein Sommer- oder allenfalls Herbstbesuch auf Sylt.Helene Kramarcsik 06/11/2007 10:26
Durch das beschlagene Fenster erhält das Bild eine Nebelstimmung und erweckt den Eindruck eines kühlen und nebligen Novembertages. Gefällt mir sehr gut.Vielen Dank für Deine Anmerkung zu LG Helene
E. W. R. 02/08/2007 8:12
Lieber Andreas, das Bild ist aber in der kurzen Zeit seiner digitalen Existenz recht oft angeklickt worden. Übrigens entstand der Effekt so, dass ich durch die beschlagene Fensterscheibe des Hotelzimmers fotografiert habe. Also alles Natur, wie es sich in den Zeiten, als wir fotografisch groß geworden sind, gehörte.Andreas Pawlouschek 01/08/2007 23:38
Ich verstehe die fc-Welt nicht. Dies ist ein hervorragendes Bild, Fast ein Musterbeispiel, wie aus Unschärfe Kunst entsteht. Ein fotografischer Turner. Null Reaktion. Stelle das Bild auf den Kopf und es geht in die Galerie.