Schade, dass der Herr Pulp seit 2008 kein Foto mehr eingestellt hat und sein "Krönchen" wahrscheinlich gar nicht sieht. Und meine AM auch nicht, sonst hätte ich gefragt, ob ich bei ihm in die Lehre gehen kann, denn ich möchte auch mal so ein geniales Foto schiessen. Und vielleicht wird es dann auch mit einem Krönchen belohnt.
Eine Aufnahme, die auf den ersten Blick banal erscheint – und die dennoch über das gewisse „Etwas“ verfügt, das uns neugierig macht, uns einen zweiten und dritten Blick riskieren lässt. Was genau weckt hier unser Interesse? Die gelungene Aufteilung, auf die der Titel indirekt hinweist? Die gedeckten, harmonischen Farben? Auch.
Zum Hingucker wird, dass hier eine Landschaft ohne Natur dargestellt ist. Eine Wohnlandschaft samt Zufahrtsstraße, von Menschen und für Menschen erschaffen, dabei aber gänzlich ohne Menschen, ohne fahrende Autos, ohne Leben. Im strahlenden Sonnenlicht, wie die harten Schatten zeigen – und dennoch ohne Sonne, Bäume, Vorgärten oder gar Balkonpflanzen. Die sonnige Lichtstimmung bildet einen Kontrast zu den harten Linien und Flächen, sorgt gleichzeitig aber für die Kulissenhaftigkeit der Szene, der etwas irritierend Künstliches, etwas Scheinbares anhaftet. „Trostlos“ ist ein in den Bildanmerkungen häufig verwendetes Adjektiv. Wirklich? Zumindest der rote Sonnenschirm setzt einen Farbtupfer, ein Zeichen für Leben, ein Zeichen für „Wohnlichkeit“, während die Gullideckel im Vordergrund deutlich mehr Raum beanspruchen und die Straße in den Fokus rücken. Dass es sich bei selbiger bezeichnender Weise um eine Sackgasse handelt, zeigt das Straßenschild am rechten Bildrand. Ein lebenswerter Ort? Ein sehenswertes Foto? Was meint ihr?
Jörg, danke ;)
und ich gebe dir Recht, dass da manches vermischt wird. Ich finde aber die Diskussion interessant, inwiefern eine Umgebung eine bestimmte Stimmung fördert oder eben auch nicht.
ja, ich hab nochmal nachgeguckt - du hast es nicht miteinander verglichen oder gar gleichgesetzt - da bin ich auf eine falsche bahn geraten. sorry.
und deiner erfahrung kann ich ja auch nicht wiedersprechen. aber dennoch kommt da so vieles zusammen, was hinterher in aller regel nicht mehr differenziert wird, das pflegen von vorurteilen ist dann viel einfacher.
ich bin in einem sozialer-wohnungsbau-hochhaus mit 45 mietparteien aufgewachsen und hab mich da pudelwohl gefühlt ...
Nein Jörg, das Thema ist m. E. der Begriff Trostlosigkeit, inwiefern Architektur oder auch Pflanzen(mono)kultur Einfluss auf die Stimmung hat, eben ohne Trost ist.
Ich vergleiche sicher nicht meine Hochhaussiedlung mit dem da oben!
Und ich bin jetzt beleidigt, weil du mir so ein Etikettendenken anetikettierst ;-(
> ich habe den eindruck, dass dinge, die man oder frau
> nicht mag - aus welchen gründen auch immer - gerne
> in einen topf geworfen werden. ettikett 'trostlos'.
die wohnung und gegend, in der wir bis vor kurzem gewohnt haben, war für mich trostlos: rundherum nur neue wohnungsbauten und einfamilienhäuser mit thujenbeheckten gärten, dazwischen ein paar sterile parks, die wenigen ruderalflächen sind nacheinander weiteren baustellen zum opfer gefallen. und das alles in einer flachen landschaft.
jetzt wohnen wir in einer altbau-gegend, fast nur zwei- bis vierstöckige wohnhäuser, enge straßen, nur in den innenhöfen grün, hügelig, ... und ich fühl mich pudelwohl.
gibt sicher jede menge leute, die das umgekehrt sehen würden.
zum karibik-thema gab's heute schon eine diskussion mit meinen kollegen: bilder von perfekten urlaubsidyllen (malediven?) machten die runde.
meine reaktion: mir würde es hier wesentlich besser gefallen:
das bestreite ich doch garnicht.
hört mir überhaupt jemand zu?
ich finde nur den vergleich mit der obigen situation weit hergeholt.
ich habe den eindruck, dass dinge, die man oder frau nicht mag - aus welchen gründen auch immer - gerne in einen topf geworfen werden. ettikett 'trostlos'.
um den kreis wieder zu schließen.
Jörg, ich hab da ein Jahr gearbeitet, ich weiß wovon ich rede, ernsthaft... inzwischen wurde da einiges abgerissen und neu gemacht, müßte ich mal wieder hin; aber die Erinnerung bleibt.
Christa Regina 07/02/2014 12:58
Schade, dass der Herr Pulp seit 2008 kein Foto mehr eingestellt hat und sein "Krönchen" wahrscheinlich gar nicht sieht. Und meine AM auch nicht, sonst hätte ich gefragt, ob ich bei ihm in die Lehre gehen kann, denn ich möchte auch mal so ein geniales Foto schiessen. Und vielleicht wird es dann auch mit einem Krönchen belohnt.Ursula F. 07/02/2014 12:20
Sorry, diese Auswahl u. Begründung zu den"Gekrönten" zu gehören, verstehe ich nun echt nicht.LG Ursi
Jacky S 07/02/2014 11:05
Nuja....aber danke für den Hinweis das dieser Farbklecks ein Sonnenschirm ist ;-)Matthias von Schramm 07/02/2014 9:17
sehr pulpiges bild - wofür dank gebührt.Werner Sperl 07/02/2014 8:16
Oh, mein Gott! Ich glaube der Editors' Choice wurde nur eingerichtet, damit einige Editors über 20 Zeilen "Sülze" ablassen können!Editors' Choice 07/02/2014 7:51
Eine Aufnahme, die auf den ersten Blick banal erscheint – und die dennoch über das gewisse „Etwas“ verfügt, das uns neugierig macht, uns einen zweiten und dritten Blick riskieren lässt. Was genau weckt hier unser Interesse? Die gelungene Aufteilung, auf die der Titel indirekt hinweist? Die gedeckten, harmonischen Farben? Auch.Zum Hingucker wird, dass hier eine Landschaft ohne Natur dargestellt ist. Eine Wohnlandschaft samt Zufahrtsstraße, von Menschen und für Menschen erschaffen, dabei aber gänzlich ohne Menschen, ohne fahrende Autos, ohne Leben. Im strahlenden Sonnenlicht, wie die harten Schatten zeigen – und dennoch ohne Sonne, Bäume, Vorgärten oder gar Balkonpflanzen. Die sonnige Lichtstimmung bildet einen Kontrast zu den harten Linien und Flächen, sorgt gleichzeitig aber für die Kulissenhaftigkeit der Szene, der etwas irritierend Künstliches, etwas Scheinbares anhaftet. „Trostlos“ ist ein in den Bildanmerkungen häufig verwendetes Adjektiv. Wirklich? Zumindest der rote Sonnenschirm setzt einen Farbtupfer, ein Zeichen für Leben, ein Zeichen für „Wohnlichkeit“, während die Gullideckel im Vordergrund deutlich mehr Raum beanspruchen und die Straße in den Fokus rücken. Dass es sich bei selbiger bezeichnender Weise um eine Sackgasse handelt, zeigt das Straßenschild am rechten Bildrand. Ein lebenswerter Ort? Ein sehenswertes Foto? Was meint ihr?
Doris Frank 12/07/2007 20:56
Ganz große Klasse.sabinsen. 12/07/2007 16:19
Jörg, danke ;)und ich gebe dir Recht, dass da manches vermischt wird. Ich finde aber die Diskussion interessant, inwiefern eine Umgebung eine bestimmte Stimmung fördert oder eben auch nicht.
Hans Raabe 12/07/2007 10:28
Oh Gott..wo bin ich hier reingeraten? Hätte ich mir bloss diese hingeworfene Deckelbemerkung gespart, war eh für'n Gulli. Viel Spass noch.S. Dekind 12/07/2007 10:16
ja, ich hab nochmal nachgeguckt - du hast es nicht miteinander verglichen oder gar gleichgesetzt - da bin ich auf eine falsche bahn geraten. sorry.und deiner erfahrung kann ich ja auch nicht wiedersprechen. aber dennoch kommt da so vieles zusammen, was hinterher in aller regel nicht mehr differenziert wird, das pflegen von vorurteilen ist dann viel einfacher.
ich bin in einem sozialer-wohnungsbau-hochhaus mit 45 mietparteien aufgewachsen und hab mich da pudelwohl gefühlt ...
sabinsen. 12/07/2007 9:57
Nein Jörg, das Thema ist m. E. der Begriff Trostlosigkeit, inwiefern Architektur oder auch Pflanzen(mono)kultur Einfluss auf die Stimmung hat, eben ohne Trost ist.Ich vergleiche sicher nicht meine Hochhaussiedlung mit dem da oben!
Und ich bin jetzt beleidigt, weil du mir so ein Etikettendenken anetikettierst ;-(
webbie 12/07/2007 9:48
da geb ich jörg recht:> ich habe den eindruck, dass dinge, die man oder frau
> nicht mag - aus welchen gründen auch immer - gerne
> in einen topf geworfen werden. ettikett 'trostlos'.
die wohnung und gegend, in der wir bis vor kurzem gewohnt haben, war für mich trostlos: rundherum nur neue wohnungsbauten und einfamilienhäuser mit thujenbeheckten gärten, dazwischen ein paar sterile parks, die wenigen ruderalflächen sind nacheinander weiteren baustellen zum opfer gefallen. und das alles in einer flachen landschaft.
jetzt wohnen wir in einer altbau-gegend, fast nur zwei- bis vierstöckige wohnhäuser, enge straßen, nur in den innenhöfen grün, hügelig, ... und ich fühl mich pudelwohl.
gibt sicher jede menge leute, die das umgekehrt sehen würden.
zum karibik-thema gab's heute schon eine diskussion mit meinen kollegen: bilder von perfekten urlaubsidyllen (malediven?) machten die runde.
meine reaktion: mir würde es hier wesentlich besser gefallen:
- inhaltlich oder formal? - beides ::::)
S. Dekind 11/07/2007 21:57
das bestreite ich doch garnicht.hört mir überhaupt jemand zu?
ich finde nur den vergleich mit der obigen situation weit hergeholt.
ich habe den eindruck, dass dinge, die man oder frau nicht mag - aus welchen gründen auch immer - gerne in einen topf geworfen werden. ettikett 'trostlos'.
um den kreis wieder zu schließen.
sabinsen. 11/07/2007 21:46
Jörg, ich hab da ein Jahr gearbeitet, ich weiß wovon ich rede, ernsthaft... inzwischen wurde da einiges abgerissen und neu gemacht, müßte ich mal wieder hin; aber die Erinnerung bleibt.S. Dekind 11/07/2007 20:41
denke lieber mal über das nach, was ich geschrieben hab.