• Veronika Müller 02/06/2024 6:50

    Danke Constantin ; )
  • Constantin H. 02/06/2024 10:48

    Mitternacht


    Die Wolken branden hoch an eine Zeitenwand.
      Der ferne Schein der Stadt trifft auf versprengte Schauer,
      wo Strahler aus dem Tal aus Streulicht eine Mauer
    errichten, Staugewölk treibt bäuchlings übers Land.

    Inmitten dieser Nacht zerbricht der hohe Deich.
      Die Zeit ist kalt und fließt allseits auf Wiesen hin,
      allseits davon, im Wind, wo ich durchfroren bin,
    sie sickert, rinnt, verströmt, ein tausendfacher Laich.

    Ich bin so müde, geh zu Bett und leg mich nieder.
    Gewiß, es treibt die Welt ins Schwarz. Sie dämmert wieder,
      erwacht aus einem Traum an ihrer eignen Stelle.

    Jetzt wendet sich das Los und bald verlischt mein Blick.
    Es kehrt der Tag bei Nacht, im Schlaf der Mensch zurück
      und findet sich gesetzt an seine eigne Schwelle.


    Christian Lehnert, geb. 1969