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141 Technisches Zusammenspiel (unbearbeitet)

141 Technisches Zusammenspiel (unbearbeitet)

9.647 3

homwico


Premium (Complete), Coburg

141 Technisches Zusammenspiel (unbearbeitet)

Das Bild dieses „Wasserfällchens“, meinem zum Hauptdarsteller avancierten Motiv für das Austesten der Verhältnisse von Belichtungszeit, ISO-Zahl und Blendeneinstellung in Verbindung mit Filtern, zeigt hier unbearbeitet Werte von 1/800 Sekunden, bei einer ISO von 5000 und einer Blendeneinstellung von f/9,0. Bei dieser Aufnahme ging alles ohne Filter alleinig über die Einstellungsmöglichkeiten der Kamera. Abhängig von der Tageslichtsituation muss ich wissen, dass, Belichtung, Blende und ISO in einer wechselseitigen Beziehung stehen. Je quirliger, spritziger, also von Effekt her eingefroren wirkend mein Bild vom Ergebnis ausschauen soll, desto kürzer muss ich meine Belichtungszeit wählen. Umgekehrt gilt das Gleiche für ein fließendes Ergebnis mit längeren Belichtungszeiten. Will ich einen vernünftigen Schärfebereich über die Blendeneinstellung einhalten, sollte sich die Blendeneinstellung in einem Bereich von etwa 7, bis vielleicht 10 oder 11, das ist je nach Kameramodell unterschiedlich und abhängig vom verwendeten Objektiv und natürlich von der Sensorleistung der Kamera, bewegen. Die Belichtungszeit gibt also vor, wann Wasser auf dem Bild fließend, und wann es eingefroren wirkt. Die ist auch von der Fließgeschwindigkeit des Wassers abhängig.
Halte ich die Blendeneinstellung konstant, ist irgendwann der Zeitpunkt erreicht, wo mein Bild bei kürzerer Belichtungszeit schwarz wird (Unterbelichtung) oder bei längerer Belichtungszeit weiß (Überbelichtet) ausschaut. Ich habe jetzt zwei Möglichkeiten, dies zu korrigieren:
Entweder verändere ich meine Blendeneinstellung, und nehme einen kürzeren Fokusbereich in Kauf (z.B. eine Offenblende von f/2,8) oder erziele auf der anderen Seite nicht mehr die besten Ergebnisse bezüglich meiner Bildqualität und Bildschärfe, wenn ich die Blende schließe (z.B. auf einen Wert von f/25). Oder ich verändere die ISO-Zahl nach oben (man sollte immer die kleinstmögliche ISO-Zahl verwenden) oder nach unten. Eine Anhebung wirkt sich aber oft negativ auf das Rauschverhalten aus. Die meisten modernen Kameras decken einen großen Teilbereich des angesprochenen Spektrums ab, und ich kann ohne Hilfsmittel arbeiten. Genauso oft rutscht man aber in Bereiche, wo die Kameraeinstellungen nicht mehr mitspielen. Ist die Lichtsituation zu dunkel, muss ich vorwiegend mit offeneren (kleinen Blendenzahlen) Blenden und höheren ISO-Werten arbeiten . Alternativ kann ich, ist mein Motiv nicht zu dynamisch und beweglich oder starr, ein Stativ einsetzen und längere Belichtungszeiten verwenden. Das ist immer eine bessere Lösung als die ISO-Zahl zu hoch zusetzen. Will ich aber beispielsweise ein Sportevent in der Dämmerung oder bei schlechter Beleuchtung aufnehmen, komme ich ganz schnell an meine Grenzen und produziere einen Haufen Ausschuss. Dann hilft es nur, bei besseren Lichtbedingungen wiederzukommen, was natürlich bei Sportevents schlecht möglich ist.
Der umgekehrte Fall tritt ein, will ich bei strahlendem Sonnenschein einen Wasserfall milchig trüb fließend darstellen: Denn hierzu brauche ich ja, siehe oben, eine längere Belichtungszeit. Bei vielen Kameras ist aber bei etwa 30 Sekunden Belichtungszeit Schluss. Vielleicht habe ich noch eine „Bulb-Funktion“ an der Kamera, damit kann ich theoretisch unendlich lang belichten, was aber eben alleinig nicht viel hilft, da auf den Sensor viel zu viel Licht einfällt und das Bild als weiße Fläche erscheint. Für solche Situationen gibt es ND-Filter (Neutraldichte-Filter oder Graufilter). Diese bewirken, es gibt sie vom Faktor etwa von 4 bis 2000, dass auf den Sensor der Kamera weniger Licht fällt, und ich länger belichten muss, um ein richtig belichtetes Bild zu erhalten. Die Zahlen 4- 2000 stellen den Multiplikator dar, mit der ich die Belichtungszeit multiplizieren muss, um meinen gewünschten Effekt zu erhalten. Habe ich zum Beispiel einen ND Filter mit Faktor 1000, muss ich, um den Effekt von 1/5 Sekunde zu erreichen, 200 Sekunden lang belichten. Dass dazu ein Stativ ein unabdingbares „muss“ ist, brauche ich nicht extra erwähnen. Ich messe zunächst mit der Kamera den normalen Belichtungswert des Bildes, stelle dann die Kamera belichtungstechnisch auf „Manuell“, schraube oder setze den Filter auf oder vor das Objektiv, löse aus und starte gleichzeitig über den Timer meines Handys die errechnete Belichtungszeit. Einen eventuell eingeschalteten Bildstabilisator sollte man dabei ausschalten, da es sonst leicht zu verwackelten Bildern kommen kann.

Vorgesehene Optimierung: Diese Aufnahme will ich in eine der Situation angepasste Schwarzweiß-Aufnahme umwandeln.

Das Bild wurde aufgenommen im Silbergrund am Silbergraben nahe des Gerastollens etwas abseits vom Rundwanderweg der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha am Punkt Luisenthal 9.

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