(16) Eriocrania semipurpurella oder sangii aus der Familie der Trugmotten (Eriocraniidae)
Abb. 9 und 10 sowie 11 bis 13: Lieferung 4 des Blattminen-Herbariums von Dr. Martin Hering (1893 - 1967), dem großen Minen-Spezialisten - aus dem Jahr 1931.
Sie zeigt mit Blatt 62 drei Blattminen der Eriocrania semipurpurella von 1930 aus Berlin.
Abb. 14 bis 16: Die Einzelblätter der Abb. 13. Die dünnen, schlangenförmigen Kotreste der Räupchen zwischen den minierten Blattschichten sind besonders auf Abb. 15 gut zu sehen; wie bei der Bestimmung vieler anderer Blattminen, auch derer z.B. von Fliegen, sind sie wichtige Hinweise auf die jeweilige Art.
Die Abb. 17 bis 20 zeigen beispielhaft die hier wegen der großen Fühllerlänge (mit 3/5 deutlich mehr als der halben Körperlänge) ausgeschlossene häufigste Art der Familie: Blattminen von Dyseriocrania subpurpurella = fastuosella, die an Stieleiche miniert.
Auch an der Eiche findet man bei uns viele verschiedene Blattminen, teils auch von Käferarten oder Hautflüglern - aber die meisten stammen von Kleinschmetterlingen: die häufigsten (etwa zwei Dutzend) von Lithocolletis- und die zweithäufigsten (ein gutes Dutzend) von Nepticula-Arten.
So wie auch die meisten Gallen-(Cecidien-)Arten an Eichen vorkommen ...
Vielfältige Nahrungsbäume - und ein sehr interessantes Gebiet, insgesamt noch immer trotz vieler Spezialisten und einer Riesenmenge an Literatur wenig erforscht.
Die Bücher von Hering sind inzwischen recht teuer; manche kann man als Fotokopien kaufen. Einen Teil der Herbarsammlung (Lief. 1 bis 8 mit jeweils 20 Blättern = 160 Minen), von der es sicher nicht mehr viele vollständige Exemplar gibt, habe ich 2002 für 200 Euro in einem Antiquariat kaufen können.
Insgesamt zog sich die Auslieferung der gesamten Ausgabe wohl bis 1938 hin; zum Schluß waren es 22 Lieferungen mit zusammen 440 Minen. Die Höhe der Auflage ist unbekannt.
Die o.e. Herbarsammlung ist von Gisela Schadewaldt für das Internet erfaßt und geordnet worden (Jb. nass. Ver. Naturkde. 132 (S. 25 - 39), Wiesbaden 2011).
Hering muß allein dafür mindestens zehntausende (?), vermutlich noch viel mehr, von Minen gesammelt, bestimmt und getrocknet haben. Allein die Zucht von Insekten aus den Minen für seine eigentliche, wissenschaftliche Arbeit muß aus unserer Sicht unüberschaubar gewesen sein! Bewundernswert!!!
Mal sehen, was wir am Wochenende finden ...
26.4.2024 f
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