Alaska's Hobo Jim
Sonntagsabend, Musikkneipe Red River. Sechs, vielleicht sieben Leute sind da. Auf der Bühne steht nur ein einsamer Mikrofon-Ständer. Ich schlendere zur Theke und da sitz er - Hobo Jim, mit seiner Gitarre und dem weißen Hut. Er reicht mir die Hand - "Hi, I'm Jim. How are you?"
Und Hobo Jim beginnt Geschichten zu erzählen. Mit seiner Gitarre und der rauhen Stimme. Geschichten von seiner Heimat, von Alaska. Von den Menschen, von der Weite und von Liebe. Irgendwann macht er eine Pause, stellt die Gitarre beiseite und holt seine Digicam heraus. Zeigt uns Fotos von seinem Haus, von einem Grizzly, der durch den Schnee tappt, von seinem Hund, von seinen Leuten. Jim sagt seinem Manager, er soll den Leuten das Eintrittsgeld zurück geben. Keiner will sein Geld zurück. Einer nimmt es und kauft gleich einen ganzen Satz von Jim's CDs.
In Alaska ist Hobo Jim eine Legende. Hier aber sitzen wir in kleiner gemütlichen Runde bei ihm, wünschen uns Songs und egal ob er Simon & Garfunkel oder John Denver spielt - er bleibt stets Hobo Jim.
Das ist heute sein letzter Abend in Deutschland. Morgen früh fliegt er nach Nashville. Aber Jim hat es nicht eilig. Er verabschiedet sich von jedem persönlich und strahlt Ruhe, Gelassenheit und dieses ehrliche Interesse an den Menschen aus. Guten Flug, Hobo Jim. Grüße an die Freunde in Alaska und an deinen verrückten Hund.
(Foto mit Genehmigung von Hobo Jim)
Karl-Heinz Fleck 07/08/2010 9:00
Alles wichtige drauf,ein schönes Portrait des Künstlers.
gruss karl-heinz