Corona Hamburg 89

Corona Hamburg 89

Heute vor einem Jahr starb mein Vater – mitten in einer nicht aufklarenden gesellschaftlichen Zeit. So finde ich heute an seinem 1. Todestag ein Bild von ihm und mir, als ich mich den modischen Zwängen einer Dauerwelle unterwarf und mein glattes Kinn hin und wieder mit Flaum und Hühnerfond benetzte. Mein Vater auf dem Bild, wie ich ihn die meiste Zeit in Erinnerung hatte. Kariertes Hemd, gemütliche Strickjacke, Brille, ausgesprochen lichtes Haupthaar – freundlich skeptische Besorgnis gegenüber dem Sohn in einer lebenslang anhaltenden Orientierungsphase. Das Foto lag bei den Reisepässen meines Vaters, die ich letztes Jahr an mich nahm.

Die letzten Tage war es ganz warm. Manchmal spielt sich dann auch grade bei solchen Jahresdaten einiges im Kopf ab. Ich musste mich jetzt mal kurz krankmelden. Aber es geht mir wieder besser. Letztlich sind diese Erinnerungen positiv.

Vom Fußball gibt es eine Sammlung an Nachrichten, was unsere Frauenteams des FCSP angeht. Da noch nicht viel passiert, machte ich zuletzt eine innerliche Fußballpause. Ich war so inaktiv, dass sich sogar Chats der FreundInnen ohne mich bewegten. Das alles und noch viel mehr, wird sich aber ändern – muss sich sogar.

Ein Toast auf Papa.

13. Juni 2021




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