Das sind die Nächte, die mir Furcht erregen,
wo sich der Mond an meine Seite schmiegt
und kranke Schatten führt an meinen Wegen,
entschleiernd, was am Grund des Grauens liegt.
Oh, hassenswert sind diese hellen Nächte.
Ich will im Dunkeln meine Straße gehn.
Ich dulde nicht, dass unbekannte Mächte
mit scheelem Blick in meine Seele sehn.
Verhasster Mond, der feil und unverschwiegen
mir in mein innerstes Geheimnis bricht!
Ich wollt, ich dürft erst tot im Grabe liegen,
gefeit vor Furcht und unerbetnem Licht.
Erich Mühsam 1878-1934,
ermordet im KZ Oranienburg
Angelika El. 17/01/2021 13:54
Welch berührende Worte und ein sehr passendes Motiv zum Text!!! LG!Bernd Freimann 16/01/2021 23:27
... stimmt - da möchte man nicht allein im Wald sein ...Gruß aus Berlin
Bernd Freimann
Benita Sittner 16/01/2021 23:24
...Text und Schicksal sind sehr traurig....Dein Bild hingegen gefällt mir sehr gut...VLG von Benita
Weard Bültena 16/01/2021 17:18
Moin,das Bild passt genau zum Text.
Klasse.
Weard
makna 16/01/2021 16:37
Die Erinnerung an Erich Mühsam ist's, die mir hier sehr nahe geht !Er hatte mit diesen Zeilen vielleicht nicht voraus gesehen,
dann aber eben doch ein grausames Schicksal erlitten,
wie es in manch' dunklen Zeilen anklang.
Dabei war er eben Dichter für Freiheit und Menschlichkeit - er war
Anarchist im gut gemeinten Sinn, eben ein Menschenfreund.
Den Freistaat Bayern wollte er im menschlichen, also
freiheitlichen Sinn mit entwickeln, war dafür auch
führend in der Münchner Räterepublik,
wurde dabei mißverstanden.
Dein Motiv passt zu den Zeilen ... sehr berührend !
BG Manfred
Skat 16/01/2021 13:15
...zu pessimistisch von Dir, die Stimmung hast Du sehr gut aufgefangen.LG
Skat
Babs Sch 16/01/2021 12:48
Da hast Du die passenden Worte zu diesem Abendhimmel gefunden, Silvia.Ich wünsche Dir und denn Deinen ein angenehmes WochenendeLG Babs