Der alte Bahnhof Gera die VIII. ...> Fortsetzung
Fliegende Ablösung im Bahnhof Oppurg
Es ist Sonntag 23. Januar 1983 einer der seltenen Sonntage wo dick geschrieben “Ruhe“ in meinen Dienstplan stand. Worüber sich zweifelsohne meine Frau und Tochter sicher sehr gefreut hätten. Eben sie hätten denn ……….
Doch mein Personal- Lokleiter bezirzte mich mit Engelszungen leget all seine Überredungskunst voll in die Wagschale aber machte auch Zugeständnisse. In dem Moment hatte ich nicht die Kraft mich wie ein gittischer Aal aus der Sache zu winden.
Die Leistung war für unsere Außenstelle Triptis wo Lokführer fehlten krankheitsbedingt. Die Grippe forderte wohl mehr Opfer als zu verkraften waren.
Mein Dienst von 6.00 - 16.00 Uhr, was bedingt so gegen 4.00 Uhr in der Früh aufstehen da ich mit dem Zug aus bestimmtem Gründen nach Saalfeld fahren wollte.
Es fehlten manchmal nicht nur die Loks genauso dazu die Leute welche mit den Dingern umgehen konnten.
Begonnen hat das Ganze mit ablösen Bahnsteig 6 in Saalfeld, den P 8012 Gera zurück P 8015 (über die Tour wurde schon mal berichtet). Saalfeld angekommen gleich Drumherum fahren an P 3036 den die 110 090 bis Zeitz bespannte.
Klar die Rechnung ging nicht auf, die Leistung auch noch auszufahren da wäre ich zulange und gegen die Vorschrift unterwegs gewesen.
Unsere Lokleiter waren keine dummen mussten und wussten sich immer zu helfen. So natürlich in meinen Fall auch. Er organisierte einfach einen außerplanmäßigen fliegenden Personalwechsel im Bahnhof Oppurg.
Der P 3036 sollte 14.53 an und 58 abfahren, der Gegenzug mit 01.5 von Leipzig und den ablösenden Triptiser Kollegen drinnen laut Fahrplan kam 14.56 an und 57 ab.
Das ergab, "Fliegender Wechsel" mit einer Außerplanmäßigkeit von 1 Minute in der gestattenden Uhrendifferenz die zugleich als Null verbucht werden konnte.
Hinter die Kulissen geschaut kam das alles kaum von ungefähr. Auch ohne Funk oder Handys klappte die Verständigung aller Betriebszweige vorragend untereinander. Dem Lokführer vom der 01.5 war das Unterfangen in Oppurg selbstverständlich mitgeteilt wurden so lies er die Zügel seiner Lok von Neunhofen ab etwas lockerer.
In Pößneck verließ ich den Zug 15.02 Uhr ohne erst nach Saalfeld mitzufahren Richtung Heimat Pößneck Ost. Da ich entsprechend eine bessere Arbeitsgarnitur angezogen hatte. Bei einer Diesellok ist so was schon mal möglich da der Verschmutzungsgrad nicht dem einer Dampflok entspricht.
Im übrigen war dies das Zugeständnis meines Personal- Lokleiter. Als Feierabendzeit auf meinen Sonderdienstzettel stand dennoch 16.00 Uhr, zu der Zeit war bereits die ganze Familie wieder vereint beim Kaffee trinken und selbst gebackenen Kuchen.
Nun stelle sich einer mal vor das würde heute so ablaufen und dann auffliegen.
Kaum auszudenken !
Euer Ralf
Lutz68 23/11/2010 22:19
Aha . So sieht der Lokführer die Strecke .Jan-Henrik Sellin 20/11/2010 13:22
Telegrafenleitung, Pilzlampe, Formsignale und die glänzende Frontschürze einer eleganten 01.5, was will das Herz des Dampflokfans mehr?Viele Grüße an Dich,
Jan
skoschitrain 20/11/2010 12:05
Ein echt gelungenes Gesamtpaket aus Bild und Text! Toll!!!Axel I 20/11/2010 11:52
Schöne Geschichte und interessantes Bild mit toller Perspektive.Klaus Kieslich 20/11/2010 11:23
Wieder eine sehr interessante Schilderung aus dem Bahnalltag in der DDRGruß Klaus
Steffen°Conrad 20/11/2010 10:11
Ein mal anderer Blick von der Lok, man sieht wieviel toter Blickwinkel da ist..Hut ab vor dem rangieren.
Und ja, solche Zugeständnisse von personal und Personalführung gibt es kaum noch,
entweder hat man das Personal vergrätzt,
oder es wird für seine Gutmütigkeit angeschi....-
oder es wird befohlen etwas zu tun,
koste es was es wolle, oder eben normal bezahlt
und ohne Dank von oben..
Schönes We
conni