Der schwarze Winkel war das NS-Kennzeichen der "Asozialen"

Der schwarze Winkel war das NS-Kennzeichen der "Asozialen"

Die vergessenen Opfer des Nationalsozialismus „Die Asozialen“

„Der König der Vagabunden“ Gregor Gog gründete die „Bruderschaft der Vagabunden“ Bei der Eröffnung des Vagabundenkongresses am 21. Mai 1929 definierte Gregor Gog: „ Der Vagabund „der Kunde“sei ein umherschweifender Rebell, ein revolutionärer Wanderagitator der Brüderlichkeit in den Pennen und Asylen Europas. Vagabundentum, das bedeute lebenslanger Generalstreik, mit der die kapitalistische, christliche, kerkerbauende Gesellschaft ins Wanken, zu Fall gebracht werde. Der Kampf der Selbsthilfegruppe gilt den Gesetzen gegen Bettelei und Landstreicherei, der Ausbeutung in (Zwangs-) Arbeitskolonien, der Polizeiwillkür und den karitativen Einrichtungen, in den man selten ohne Demütigungen einen Schlafplatz oder ein Stück Brot bekommen konnte. Gregor Gog gibt die Zeitung „Der Kunde“ heraus um Bewusstsein und den nötigen Druck zu entwickeln zur Lange der inzwischen 450.000 Obdachlosen.
Grog zieht ins nahe Bad Urach und gründet mit Gleichgesinnten (vorwiegend Anarchisten) die „Kommune am grünen Weg“ Die Einheimischen beargwöhnen die neuen Nachbarn sehr kritisch und nennen die kleine Siedlung den „roten Winkel“ oder auch „Klein-Moskau“
Im Nationalsozialisten Staat wird gegen „asoziale Element“ mit harter Faust zugeschlagen. Im KZ-Oberer Kuhberg, Ulm wurde Gregor Gog 1933 inhaftiert und floh 1934 in die Sowjetunion, wo er durch Zwangsarbeit schwer erkrankt 1945 starb.
Die Überlebende „Asozialen“ konnten nach 1945 nicht mit einer Rehabilitation oder gar Entschädigung rechnen: Die Verfolgung nicht angepasst lebender Menschen wurde nicht als NS-spezifisches Unrecht betrachtet.
Der Bundestag erkannte erst das Leiden der überlebenden „Asozialen“ 2019 offiziell an.