Die Veitskapelle in Stuttgart-Mühlhausen

Die Veitskapelle in Stuttgart-Mühlhausen

Die evangelische Veitskapelle in Stuttgart-Mühlhausen ist eines der bedeutendsten Kleinode gotischer Baukunst in der Region Stuttgart. Benannt ist die Kirche nach dem Nationalheiligen Böhmens, dem heiligen Veit (291 bis 303), der trotz Folter seinem Glauben treu blieb. Gebaut wurde die Kirche ab 1380 von Meistern der Prager Dombauhütte.

Freskenmaler haben diese Kapelle mit biblischen Themen und Szenen aus dem Leben Veits und Marias und mit Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament ausgemalt. So konnte die Mühlhausener Gemeinde die biblische Geschichte nachvollziehen - ohne die lateinischen Messen zu verstehen. Die vollständig ausgemalte Kirche ist also eine „biblia pauperum“, eine gemalte Bibel für die Armen, die damals nicht lesen bzw. Latein konnten, und das waren im Mittelalter fast alle.

Die Veitskapelle ist seit dem 15. April 1943 die Hauptkirche von Mühlhausen, nachdem die eigentliche Pfarrkirche, die Walpurgiskirche, bei einem Luftangriff der Royal Air Force vollständig abbrannte. Auch große Teile des Ortes wurden dabei zerstört.
Die Chorausmalung stammt von 1428 und ist vollständig erhalten.

Die Kapelle kann jeden Sonntag bis zum Erntedankfest zwischen 14-16:30 Uhr besichtigt werden.