Ein Bahnhof, ein Gleis und zwei Prellböcke!

Ein Bahnhof, ein Gleis und zwei Prellböcke!

Dieser Spezialfall befindet sich in Büren an der Aare. Von 1876 bis 2003 war die Station ein Durchgangsbahnhof der SBB-Bahnstrecke Solothurn - Lyss. Der Personenverkehr zwischen Solothurn und Büren an der Aare wurde 1994 „versuchsweise“ durch Autobusse ersetzt. So wurde Büren bahnbetrieblich zur Endstation.

Das durchgehende Gleis blieb jedoch im Hinblick auf die eventuelle Wiederaufnahme des Bahnbetriebs erhalten und wurde noch von Güterzügen benutzt.
Die Umstellung des öffentlichen Personenverkehrs löste unterschiedliche Reaktionen aus.
Die abgenabelten Gemeinden und der Kanton Solothurn begrüssten den Entscheid. Der Verkehrs-Club der Schweiz und der Kanton Bern reichten indes eine Beschwerde gegen den Entscheid ein und legten eine Offerte vor, wonach die Oensingen-Balsthal-Bahn (OeBB) zu einem rationellen und kostengünstigeren Preis den Betrieb übernehmen würde.

Der Bundesrat, der für die Stilllegungen von Eisenbahnstrecken zuständig ist, beschloss , bevor das Bundesamt für Verkehr (BAV) über die Beschwerde der Befürworter entschieden hatte, am 7.März 2003 die definitive Aufhebung der Strecke Büren – Solothurn. In der Begründung wurde erläutert, „dass der Abbruch der stillgelegten Strecke nicht zwingend sei“.

Der Abbruch nicht, aber offensichtlich der Unterbruch, denn kurz nach dem Entscheid wurden am Ostende des Bahnhofareals ein paar Meter Schiene entfernt, und der Bahnhof wurde so zu einem einmaligen Unikum. Aus der Westseite treffen nun stündlich die von der BLS betriebene Regio-Züge und von der Ostseite aus Solothurn sporadische Nostalgie- Dampfzüge des Vereins Dampfbahn Bern ein.

Meine Aufnahme zeigt den Prellbock aus der Ostseite mit Blick zum Stationsgebäude und dem wartenden Regio-Pendelzug.