Fleckenhyäne auch Crocuta genannt....
Fotografiert am 27.12.2008 im Krüger Nationalpark ,in meiner 4.Wöchigen Reise quer durch Südafrika mit meiner Sony DSLR-A350.
Fleckenhyänen sind außerordentlich kräftig gebaut und wirken viel stämmiger und massiger als ihre kleineren Verwandten, die Streifenhyänen. Sie haben eine Kopfrumpflänge von 1,65 m, wozu noch 35 cm Schwanz kommen. Bis zur Schulter stehen sie 90 cm hoch, und ihr Körpergewicht kann über 80 kg erreichen. Das Fell ist gelblichbraun und trägt dunkle Flecken, die je nach Alter mehr oder weniger deutlich zu sehen sind. Die Ohren sind rund und viel kleiner als die der Streifenhyäne, ermöglichen aber trotzdem ein sehr gutes Hörvermögen.
Der gesamte Vorderkörper ist den Lebensumständen entsprechend kräftig und muskulös ausgelegt. Die Vorderläufe sind im Vergleich zu den Hinterbeinen deutlich verlängert, was der Hyäne zusammen mit dem großen, gedrungenen Kopf das typische Aussehen verleiht. Die Gliedmaßen sind vierzehig, die Krallen nicht rückziehbar. Der mächtige Kiefer mit starker Muskulatur und großen, harten Zähnen erlaubt es der Hyäne, auch problematische Bestandteile der Beute wie Haut, zähes Fleisch und Knochen bestens zu verwerten und alles zu zerkleinern, was auch nur im entferntesten fressbar ist. Dank des ausgezeichneten Verdauungssystems können sogar Zähne und Hörner verdaut werden.
Weibliche Fleckenhyänen sind größer und stärker als ihre männlichen Artgenossen und haben innerhalb des Rudels das Sagen. Hohe Werte an männlichen Hormonen machen sie auch zu den Aggressiveren und verändern sogar das Aussehen der Geschlechtsteile: die Klitoris kann Penislänge erreichen, zusätzlich werden Schein-Hoden ausgebildet. Die Bestimmung des Geschlechts eines Tieres ist damit sogar für den Fachmann oft schwierig.
Lebensraum
Der bevorzugte Lebensraum der Fleckenhyäne ist die Savanne. So leben die meisten von ihnen in den großen Grasländern Ost- und Südafrikas. Seltener findet man Tüpfelhyänen auch in Halbwüsten, Bergland (aufwärts bis 4000 m) und lichten Wäldern.
Fleckenhyäne Rudel
Fleckenhyänen leben in großen Rudeln, die bis zu hundert Individuen umfassen können. Diese werden von einem dominanten Weibchen angeführt. Zusammen bewohnt das Rudel ein Revier, dessen Grenzen von beiden Geschlechtern mit den Analsekreten markiert werden. Zentrum eines Territoriums ist der Bau, in dem allerdings nur Weibchen mit ihren Jungen unterkommen, während die Männchen und kinderlose Weibchen draußen schlafen. Fleckenhyänen sind nachtaktiv. Innerhalb des Rudels kann es immer wieder zu Aggressionen kommen. Auslöser sind Streit um die Beute oder der Trieb eines Muttertiers, seine Jungen gegen andere Rudelmitglieder zu verteidigen. Gelegentlich führen diese Auseinandersetzungen sogar zu schwerwiegenderen Verletzungen. Im Rudel lassen Fleckenhyänen immer wieder einen Laut hören, der wie ein menschliches Kichern klingt; daher hat diese Art auch den volkstümlichen Namen "Lachhyäne".
Trotz aller Aggressionen zeigt das Rudel ein hoch soziales Verhalten, wenn es darum geht, einzelne Rudelmitglieder zu verteidigen. Es gibt Berichte, wonach Wildhunde gelegentlich eine jüngere, von ihrem Rudel abgekommene Hyäne erbeutet haben, die dann von ihren Artgenossen gerettet wurde.
Fortpflanzung
Anders als zum Beispiel bei Wolfsrudeln können mehrere Weibchen in einem Rudel Junge bekommen. Um das Recht zur Begattung kommt es manchmal zwischen den Männchen zum Streit. Die Tragzeit beträgt etwa hundert Tage. Im Wurf befinden sich fast immer zwei Junge, die in einem für Raubtiere ungewöhnlich fortgeschrittenen Entwicklungsstadium zur Welt kommen: mit bereits geöffneten Augen und recht aktiv. Die Jungen werden vorwiegend vom Muttertier versorgt, aber manchmal findet man auch das Männchen beim Spiel mit den Jungen. Nach einem Jahr verlassen manche der Jungen das Rudel, während andere bleiben.
Vielfach sind die Jungtiere schon in frühesten Tagen damit beschäftigt, die angeborenen Aggressionen an den Geschwistern auszulassen. So manches Muttertier ist einen gehörigen Teil seiner Zeit damit beschäftigt, die ineinander verbissenen Jungen immer wieder voneinander zu trennen, um Gröberes zu verhindern. Dieses Verhalten der Jungtiere ist kein Spieltrieb sondern vielmehr tödlicher Ernst und findet sich auch bei anderen Vertretern des Tierreichs wieder, wo, wie z.B. beim Sandhai, sogar vorgeburtlicher Kannibalismus die Regel sein kann.
Ernährung
Nach den Löwen ist die Fleckenhyäne der zweitgrößte Fleischfresser Afrikas. Die landläufige Meinung, dass Hyänen Aasfresser seien, trifft auf Fleckenhyänen nur bedingt zu. Diese Hyäne ist selbst ein Räuber, der allein oder in kleinen Gruppen Antilopen, Gazellen und Zebras erlegt. In den ostafrikanischen Nationalparks kann man oft Hyänen sehen, die einen fressenden Löwen umringen und darauf warten, dass dieser seine Beute verlässt. Daraus hat sich der falsche Schluss ergeben, Tüpfelhyänen würden dem Löwen folgen und sich an den Resten seiner Beute gütlich tun. In Wahrheit ist es aber viel öfter der Löwe, der die Hyänen vertreibt, die dann wiederum abwarten, den Rest der von ihnen selbst erjagten Beute zu bekommen.
Das Verhältnis von selbst erlegter Beute zum Aas liegt bei etwa 85:15. Fleckenhyänen verwerten alle Teile ihrer Beute. Ihre kräftigen Kiefer können die Knochen zermalmen, und neben diesen fressen sie das Fleisch, die Eingeweide, die Haut und den Kopf.
Beim Jagen erreichen Fleckenhyänen eine Geschwindigkeit von 65 km/h. Das Beutetier wird an den Hinterbeinen gegriffen. Es gibt keinen Tötungsbiss. Das Opfer lebt meistens noch, während ihm der Bauch aufgerissen wird.
Stimme
Fleckenhyänen heulen oder bellen und Erregung bei lachen. Das Heulen dient der Verständigung über große Distanzen und Tiere desselben Rudels können sich daran erkennen. Darüber hinaus gibt es einen Laut, der für Menschen nur mit Verstärkern und Kopfhörern wahrnehmbar ist.
Gefährdung
Die Fleckenhyäne wird teilweise bejagt, weil sie gelegentlich auch Nutzvieh reißt. Im Serengeti-Nationalpark in Tansania sterben jährlich 8 Prozent aller Tiere in von Wilderern ausgelegten Drahtschlingen. Die Naturschutzorganisation IUCN sieht für den Bestand der Art nur ein geringes Risiko.
Sonstiges
Fleckenhyänen lassen sich auch von der Nähe menschlicher Siedlungen nicht abschrecken, und gelegentlich ist es zu Angriffen von Hyänen auf Menschen gekommen. Obwohl sie keinesfalls Haustiere sind, werden besonders Fleckenhyänen mancherorts trotz ihrer Wildheit und Gefährlichkeit ähnlich wie große Hunde gehalten und in einigen Fällen sogar paarweise mit Beißkorb und Leine durch die verkehrsreichen Straßen geführt.
In den Religionen vieler afrikanischer Völker spielt die Fleckenhyäne eine große Rolle. So soll es Weisheit bringen, die Nase einer Hyäne zu essen. In afrikanischen Fabeln spielt die Hyäne manchmal die Rolle eines Bösewichts, dann wieder die Rolle eines schlauen und gerissenen Tieres.
In der Eiszeit lebte eine große Unterart der Fleckenhyäne in den Kältesteppen Europas. Diese so genannte Höhlenhyäne (Crocuta crocuta spelaea, früher Hyaena spelaea) dürfte ein ernster Nahrungskonkurrent der Frühmenschen gewesen sein
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