Kirche Rauterskirch Krs. Elchniederung Ostpreußen
Das kleine Dorf am Gilgestrom war vor allem wegen seiner Kirche bekannt: Das achteckige, 1703 (nach fast 30 Jahren Bauzeit) geweihte Gotteshaus ist ein Werk des Architekten Philipp von Chiezé, der auch das Potsdamer Stadtschloss entwarf. Seine Ehefrau Luise von Chiezé, geb. Rauter, war in der Elchniederung aufgewachsen und bemühte sich sehr um die Kultivierung der Landschaft. Einige der ersten großen Entwässerungsprojekte und die Kanalisierung von Teilen der Gilge zwischen 1670 und 75 wurden von ihr initiiert.
Alt Lappienen hieß daher von 1936 - 46 Rauterskirch, und das Vorwerk Neu Lappienen auf der anderen Seite der Gilge wurde seinerzeit im Rahmen der nationalistisch motivierten „Germanisierung“ ostpreußischer Ortsnamen in Rautersdorf umbenannt. Heute heißt es Malyje Bereschki, ist aber nur über einen 30 km weiten Umweg zu erreichen: Die Brücke über die Gilge existiert nicht mehr.
Auch von der berühmten Kirche blieb nur eine Ruine übrig, doch vor einigen Jahren wurde sie auf Initiative ehemaliger deutscher Einwohner schrittweise von Müll und Wildwuchs beräumt und ist seither wieder würdiger Ort - ein Schicksal, das auch den anderen Kirchenruinen Ostpreußens zu wünschen wäre.
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