Lästig, aber ungefährlich: Milben am Gebirgsweberknecht
Zu den wirklich häufigen Kankern gehört der Gemeine Gebirgsweberknecht (Mitopus morio). Er ist in Mittel- und Nordeuropa weit verbreitet, aber auch in den kühleren Regionen Asiens und Nordamerika anzutreffen. Damit hat er unter allen Weberknechten das größte Areal. Er besiedelt viele Habitate und meidet nur die volle Sonne mit starker Trockenheit und richtig nasse Gebiete. Dort ernährt er sich von anderen lebenden oder toten Gliederfüßern.
An seinen Beinen haben sich die Nymphen einer Milbe (Fam. Trombidiidae) festgebissen und saugen an der Körperflüssigkeit (Hämolymphe). Die Nymphen sind in verschiedenen Entwicklungsstadien zu erkennen, sowohl das sackförmige, ungegliederte und beinlose erste Stadium als auch solche mit vier und bereits sechs Beinen. Normalerweise lassen sich die bebeinten Nymphen nach der Häutung fallen und gehen, nun frei beweglich, zur Lebensweise der adulten Milben über. Als erwachsene Tiere leben sie ausschließlich räuberisch von kleinen Bodenarthropoden und deren Eiern.
Selbst bei dieser Anzahl schaden sie dem Gebirgsweberknecht nicht nachhaltig, auch wenn sie ganz sicher eine physiologische Belastung darstellen. Da sie in diesem Fall nicht an den Beingelenken hängen, schränken sie zudem die Bewegungsfreiheit kaum ein. Neben der Ernährung der Milben dienen die Weberknechte auch als Transportvehikel und tragen so zur Verbreitung der Milben bei.
xDreamer 16/01/2022 17:26
Prima dokumentiert! Eine ähnliche Aufnahme hatte ich auch mal.VG Detlef
pictures of lilly 16/01/2022 13:46
Unglaublich . . . dass ich mal so lange (um den ganzen Text zu lesen!) ein Spinnenbild ansehe . . .