Paderborner St. Josefskapelle
Im Jahr 1655 ließ Fürstbischof Dietrich Adolf von der Reck die Dreikönigskapelle von Grund auf neu gestalten und in eine Josefskapelle umwandeln. Mit den Arbeiten betraute er die beiden von ihm 1655 nach Paderborn berufenen Antwerpener Künstler Antonius und Ludovicus Willemssens. Mit der beeindruckenden Fassadengestaltung der Josefskapelle schufen sie ein Meisterwerk im Stile des flämisch geprägten Hochbarock. Das rundbogige Portal der Kapelle wird von kannelierten ionischen Säulen gefasst und über dem verkröpften Gebälk von einer Ädikula bekrönt. Darin erscheint in einer Muschelnische die von Ludovicus Willemssens in Holz geschnitzte, schön bewegte Halbfigur des hl. Josef in Weiß und Gold gefasst. Er hält in der rechten Hand die Lilie. Das Jesuskind, das er auf auf dem linken Arm trägt, wendet sich mit ausgebreiteten Armen der Welt zu. Neben dem bewegten, plastisch betonten Portikusaufbau nehmen sich die flach aufgelegten Rahmen der seitlichen Felder bewusst zurück. Sie zeigen schön gestalteten Stuckdekor. Unten erscheinen geflügelte Putten auf Wolken stehend unter Baldachinen mit zu den Seiten gerafften und geknoteten Vorhängen. In den Feldern darüber stehen Vasen mit Tüchern und geflügelten Puttenköpfen. Das perspektivische Gitter folgt dem 1654 von dem Laienbruder Paul Bock entworfenen neuen Chorgitter des Paderborner Domes.
Quelle: Die Kapellen am Dom Paderborn
C VERLAG SCHNELL & STEINER GMBH REGENSBURG
Durch die Sonneneinstrahlung auf der Südseite hat das Foto leider keinen guten Kontrast, ich hielt es aber trotzdem für zeigenswert.
Karsten Mügge 11/03/2015 10:01
Eine gute Aufnahme von dir und das trotz der schwierigen Lichtverhältnisse durch das oben einfallende Gegenlicht. Und natürlich wieder eine gute Erläuterung.Vg Karsten
Winfried Meinert 03/04/2014 6:37
Oh ja, das Foto ist doch sehr sehenswert und die Info dazu mal wieder vorbildlich und interessant.Ich behalte solche Informationen leider nicht, aber ich lese so etwas immer wieder gerne, oder höre auch gerne bei Führungen durch Kirchen oder Städte zu.
Herzliche Grüße
Winfried