Tod
"Wie feine Arabesken zeichnen sich die zarten blauen Adern auf ihrer matten Haut ab, ein dunkler Abglanz der Küsse, die sie vom Tode bereits empfangen hat: vom Tode, dem sie vielleicht bald angehört - sie, die ich bis zum Wahnsinn liebe. In ihrem bleichen Antlitz, das sich zeitweilig ins Graue verfärbt, leuchten ihre Augen wie Flammen; und das phosphoreszierende Glimmen, das aus ihren ausgezehrten Augenhöhlen dringt, gleicht Irrlichtern, die an schwülen Sommerabenden über den Sümpfen flackern, in denen pesthauchverbreitender Unrat verwest.
Um ihren Mund schimmert es perlmuttern-bläulich wie bei einer Frucht, an der die ersten Zeichen des Zerfalls sichtbar werden... Und ich liebe sie, weil das ganze Geheimnis des Todes sie umschwebt, weil sie in meinen Augen das lebende Sinnbild der allgemeinen Vernichtung ist; ich liebe sie wegen ihrer Todesanmut, wie eine schöne Amphora, die schlank und zierlich auf einem Grabmal steht... "
- Barbey d'Aurevilly
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