Triple A

Triple A

oder: Altländer Apfelhof im Abendlicht

Südlich der Elbe liegt das teils zu Hamburg und teils zu Niedersachsen gehörende Alte Land, ein Gebiet in der Elbmarsch, das wegen seiner fruchtbaren Böden schon im 12. Jahrhundert erstmals besiedelt wurde. Da das Land immer wieder von Sturmfluten heimgesucht wurde, war der Boden sehr sumpfig. Deshalb holte man sich Kolonisten aus Holland, die Erfahrung damit hatten, das Land trockenzulegen und einzudeichen. Noch heute sind die Dörfer im Alten Land nach holländischem Vorbild angelegt, und auch einige Namen erinnern an die ersten Siedler.

Schon früh erkannte man, dass der Boden sich sehr gut zum Obstanbau eignete, und seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist er die vorherrschende Bebauung. Gut drei Viertel der Bäume sind Apfelbäume fast aller gängigen Sorten wie Elstar oder Jonagold, doch zunehmend widmen Obstbauern sich auch wieder der Zucht von alten, fast vergessenen Sorten wie z.B. des Herbstprinzen. Wer allerdings Apfelbäume wie aus Omas Garten erwartet, sieht sich schnell eines Besseren belehrt, denn auf den Feldern stehen heute schmale Stecken ohne Krone in Reih und Glied, die leicht abgeerntet werden können; eine Aufgabe, die heute meist speziell dafür entwickelte Maschinen übernehmen.

Das Foto entstand im niedersächsischen Hollern-Twielenfleth und zeigt einen typischen Apfelhof in Ziegelfachwerkbauweise mit den dazugehörigen Nebengebäuden zur Einlagerung der Ernte und davor die ordentlich aufgereihten Obstbäumchen. Zumindest zur Blütezeit locken sie unzählige Besucher an, die dann in den Cafés der Hofläden selbstgebackene Kuchen probieren und als Souvenir den einen oder anderen Obstbrand und natürlich Marmelade mit nach Hause nehmen. Abends, wenn die Sonne untergeht und die meisten Tagestouristen wieder verschwunden sind, kann man vom Deich aus in aller Ruhe noch einmal die wunderbare Abendstimmung genießen.

Blick vom Deich in die andere Richtung: