Yanumami Mama
Geburt und Kinder
Wenn eine Yanomamifrau ein Kind bekommt, geschieht dies im Beisein einer anderen Frau ausserhalb des Dorfes. Die Nabelschnur wird durch einen kurzen kräftigen Biss der Mutter durchtrennt. Sollte die Mutter neben dem neugeborenen Baby noch ein Kind haben, das ihre Hilfe häufig benötigt da es noch jung ist, so wird das Neugeborene getötet. Ebenso werden Babys, denen man bereits nach der Geburt eine Behinderung ansieht, getötet. Sollte eine Yanomamifrau Zwillinge gebären, so tötet sie das schwächste Baby, meist das zuletzt geborene. Hat die Mutter einem Baby bereits Muttermilch gegeben, so wird es am Leben gelassen, auch wenn man später eine Behinderung feststellt. Diese Sitten klingen hart, aber angesichts der harten Lebensbedingungen im Urwald sind sie nötig. Denn zu schwache Indianer kann das Dorf nicht tragen. Die Babys tragen einen Schmuck aus Kokosperlen. Im allgemeinen erscheinen die Kinder für unsere Verhältnisse sehr ruhig und ausgeglichen. Sie spielen mit winzigen Pfeil und Bogen, und Hölzchen oder lutschen Zuckerrohr. Die Kinder werden im Wechsel von beiden Eltern betreut. Yanomami wachsen behütet und im Einklang der Natur auf. Ein Mädchen gilt bei den Yanomami als erwachsen, wenn sie folgendes Ritual abgeschlossen hat: Nach der ersten Menstruation muss das Mädchen vier Wochen in einem abgeschlossenen Raum verweilen, die erste Woche davon ohne Nahrung. Wenn das Mädchen dann nach diesen vier Wochen aus dem abgeschotteten Raum von älteren Frauen befreit wird, wird es bemalt und dem Dorf bei einer Feierlichkeit als neue Frau vorgestellt, sie ist erwachsen. Würde das Mädchen nicht für vier Wochen abgeschottet von der Aussenwelt in der Hütte verbringen, so glauben die Yanomami, dass ihr Dorf von einer Überschwemmung vernichtet wird.
Thomas Dreher 21/06/2024 1:02
Harte Sitten, aber auch Interessantes und ein schönes Foto aus einer anderen Welt.VG von Tom
MurphyHeiniger 21/08/2014 6:09
Fantastischer Text und Bild. TollWolfgang Vogelsang 20/08/2014 10:27
Ein sehr beeindruckendes Foto einer fremden Welt. Die Info zu diesem Foto ist bemerkenswert offen geschrieben, so, wie es der Autor erfahren hat.Sicherlich auch für uns Europäer nicht alles nachvollziehbar und schockierend, aber wer einmal im Regenwald war, wird vieles besser verstehen.Eine erstklassige Arbeit.
LG Wolfgang
Irmi K. 1965 08/05/2012 19:51
Krass....was du da beschreibst....Knuddelmutti 12/11/2010 22:50
Ich hätte jetzt noch gerne den Stilldauerbericht ;)Es ist wirklich fastinierend zu sehen wie natürlich es ist das sollche "Stämme" ihre Kinder so lange stillen...
aber in unser "zivilisiereten" Welt wird eine Frau schon schief angeschaut wenn sie länger als 6 Monate stillt... oder gar in der öffendlichkeit stillt ....
Ein tolles Bild.. auch wenn ich meinem Sohnemann was anderes erzählt hätte wenn er mir so an den Brüsten gezogen hätte :)
Für mich ist dies ein tolles pro stillen Bild... der Bericht dazu ist teils schockierend... andererseits.. eben real ....
Bin auf weitere Bilder gespannt...
Angela Höfer 02/05/2010 22:16
tolle doku und immer klasse bericht dazu