die-zitronenschale

Es hat alles mit einem Moment angefangen. Vor vielen Jahren besichtigte ich einmal Auschwitz, eine Erfahrung, die mich noch heute bewegt. Es war ein unfassbar sonniger Tag und es fand eine Gedenkfeier statt. Auf den Gleisen und dem Bahnsteig von Auschwitz-Birkenau waren viele weiße Rosen niedergelegt. Es war so surreal bei diesem Wetter und doch sehr bewegend. So legte ich damals mein Handy nieder, denn ich besaß keine Kamera und machte damit ein Foto. Die weißen Rosen im Vordergrund auf dem Bahnsteig, wunderschön, rein und unschuldig. Im Hintergrund vor strahlend blauen Himmel das Torgebäude vom KZ. Damals schwor ich mir, irgendwann werde ich fotografieren, um solche Momente, die mich derart berühren, gebührend fest zu halten, sodass sie auch für andere spürbar werden.

Seit etwa zwei Jahren bin ich nun mit meiner eigenen Spiegelreflex unterwegs und habe mir meinen Traum erfüllt. Es war ein langer Weg und ich muss noch immer viel lernen, doch nach und nach habe ich mich in eine Richtung entwickelt, durch die ich mich nun inzwischen gerne Kritik und Anregungen stelle und das ein oder andere Motiv doch als vorzeigbar empfinde. So einen Moment, wie damals in Auschwitz-Birkenau, begegne ich zwar nur selten, Geschichten versuche ich dennoch manchmal zu erzählen.

Heute liegt mein Hauptaugenmerk vor allem auf Pflanzen, Lost Places und Tieren. Portraits wird man nur selten bei mir finden. Während ich an der Natur und den Lost Places die Ruhe schätze, in der ich mich mit dem Motiv befassen kann, ist bei Tieren diese ungestellte Natürlichkeit das, was mich verzaubert.