16.705 15

homwico


Premium (Complete), Coburg

0035 Fumarole

Fährt man vom Parkplatz an der Brücke zwischen den Kontinenten die Nebenstraße Nesvegur (425) in südliche Richtung, kommt nach etwa 5,3 Kilometern auf der rechten Seite ein geschotterter Abzweig der ausgeschildert ist, und nach 1,3 Kilometer Fahrt zum Hochtemperaturgebiet Gunnuhver führt. Als gebräuchlicher Begriff wird hier auch immer wieder von einem Geothermalgebiet gesprochen. Dies ist der Oberbegriff für ein Areal, auf dem man Fumarolen, Solfataren, Geysiren oder heißen Quellen, welche die dortige Erdwärme in Form von Wasser und auch Wasserdampf abgeben, vorfindet.

Die Unterscheidung in Hochtemperatur – und Niedrigtemperaturgebiet wird definiert durch die Wassertemperatur in 1000 Meter Tiefe: Bis 150 °C spricht man von einem Niedrigtemperaturgebiet,
ab 150 °C von einem Hochtemperaturgebiet., welche sich über extrem heißen, aktiven Magmaherden eines Vulkans oder Vulkansystems befinden. Bedingt durch den Gesteinsdruck in großen Tiefen ist das Wasser auch bei diesen hohen Temperaturen von 250-300 °C noch flüssig. Durch Spalten und Risse wird das Wasser, welches sich meist in nur geringer Menge vorfindet, an die Oberfläche empor getragen. Dabei wird es noch im Erdinneren in Wasserdampf umgewandelt, der dann an den Dampfaustrittsstellen oftmals pfeifend, fauchend und heulend mit großen Druck austritt. Diesen Vorgang nennt man wissenschaftlich „Vulkanische Exhalation“, bzw. mit einer bekannteren Namensgebung Fumarole. Die dabei entstehenden großen dichten Dampfwolken sind meist schon von weitem sichtbar. Stark schwefelhaltige Exhalationen nennt man Solfatare. Im Gebiet von Gunnuhver betragen die Temperaturen der Quellen über 300 °C, es ist somit eines der heißesten Orte auf Island. Island allein besitzt mehr als 20 Hochtemperaturgebiete.

Ein Blick vom Parkplatz der Geotherme über das Geothermalgebiet Gunnuhver. Schön sieht man hier die Dampfsäulen der Fumarolen aufsteigen. In der Luft ist ein unwirkliches Singen und Brausen – eine unglaubliche Stimmung.



Comentarios 15