1169 Hálslón-Überlauf

1169 Hálslón-Überlauf

So akkurat und durchdacht die Bauten dieser gigantischen Anlage ausschauen: man sieht die Mühen und den Aufwand, und auch die Gefahren nicht auf den ersten Blick, denen die Arbeiter bei dem Bau solcher Projekte ausgesetzt sind. So gab es beim Bau des Kárahnjúkar-Staudamms in der Zeit von Juni 2003 bis August 2008 eintausendachthundertfünfundsiebzig mehr oder weniger schwere verzeichnete Unfälle, fünf sogar mit Todesfolge. Deshalb ist eine penible Einhaltung von Sicherheitsvorschriften wichtig, um Menschen zu schützen, eine Gefahr der Störung der Arbeitsprozesse zu minimieren und auch um Streitigkeiten zwischen Betreiber und Beschäftigten gering zu halten. Das italienische Unternehmen Impreglio, das als größter Bauunternehmer an den Dämmen arbeitete, musste in einem Fall Schadensersatz und Schmerzensgeld für einen durch einen Unfall gelähmten Arbeiter in Höhe von 56,5 Millionen ISK bezahlen.
In den ersten zehn Jahren nach Betriebsaufnahme haben Landsvirkjun und Alcoa erheblich daran gearbeitet, soziale und wirtschaftliche Strukturen zu verbessern und auszubauen, negative ökologische Auswirkungen zu reduzieren und zu minimieren, Prozesse und Veränderungen transparenter zu gestalten und die Kommunikation und Zusammenarbeit mit lokalen Gruppen und Gemeinschaften auszubauen.
Aber auch wenn sich das Verhältnis des Ausländeranteils nach Abschluss der Bauarbeiten gebessert hat, ist oder war den Gegnern des Projekts die Tatsache, dass zumindest zur Bauzeit über 70 % der Arbeiter ausländische Arbeitnehmer waren, ein Dorn im Auge. Dies stand konträr zu den Aussagen, dass das Projekt Arbeitsplätze im Land schafft. Auch dass man vieles der Technik im Ausland fertigen oder von ausländischen Firmen liefern ließ, sorgte für Verstimmung.

Aufgenommen am westlichen Ende der Dammkrone am Kárahnjúkastífla im isländischen Hochland am Kárahnjúkar-Staudamm-Projekt des Unternehmens Landsvirkjun.