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1487 Von Aphten und Plaque

1487 Von Aphten und Plaque

6.959 4

homwico


Premium (Complete), Coburg

1487 Von Aphten und Plaque

Ebenfalls mit 500 mm Telebrennweite herangezoomt, der Blick nach Nordwesten auf die Gletscherzunge des Dyngjujökull. Gut erkennt man auf diese Distanz die Moränenschutthalden der Seitenmoränen. An dieser Stelle öffnet sich für das Auge der Blick auf das „ewige“ Eis des Gletschers, das dort am seitlichen Ende aus einer dicken Schicht an Sedimenten hervorschaut. Davor wird man Zeuge wie sich ein Gletscherfluss bildet: An etlichen Stellen unter dem Eis, gekennzeichnet durch die schmalen, schwarzen Schlitze, tritt das sich auf der Gletschersohle gesammelte Wasser als Gletscherbach aus, sammelt sich am Rande der Zunge entlanglaufend erst als kleineres Rinnsal, das sich dann durch den Zufluss weiterer Bäche mehr und mehr.
Zusätzlich verstärkt wird dies weiter durch die sich auf der Oberfläche der Zunge bildenden Rinnen, die durch die Erwärmung das Eis auf der Zunge schmelzen lässt, das sich dann je nach Neigung oder Gefälle und Hindernissen seinen Ablaufweg quer über den Gletscher hinab ins Tal sucht. Dies entweder direkt am Rand hinweg abfallend oder über Gletschermühlen und sich bildende Röhren durch die Oberfläche der Zunge, die bis hinab zur Gletschersohle reichen. Der Gletscherzungenbereich liegt in der Regel im Ablationsgebiet eines Gletschers, auch Zehrbereich genannt. Zehrgebiet deshalb, weil sich mehr Eis ab- als aufbaut. Durch Schlechtwetterperioden mit viel Niederschlägen verstärkt sich die Situation noch zusätzlich.
Der Begriff „Zunge“ ist nicht nur wegen der äußeren Form eines Gletscherendes bezeichnend: Die Schmelzwasserkanäle und Rinnen entsprechen den Einkerbungen einer menschlichen Zunge. Die unregelmäßigen Erhebungen kann man mit den Papillen oder Aphthen (Geschwüre der Mundschleimhaut) vergleichen. Und die Plaque, der Zungenbelag ist identisch mit den auf dem Bild sichtbaren Ablagerungen, bestehend aus Schuttablagerungen und Kryokonit, das ist durch Wind abgelagerter (Vulkan)Staub, der durch eine größere Wärmeabsorption regelrechte Löcher in das Eis der Oberfläche frisst, und damit ebenfalls für den Abbau eines Gletschers verantwortlich ist. Nur dass man diese Plaque durch Putzen nicht entfernen kann.
Stellt sich zuletzt die Frage: Wer hat hier von wem abgekupfert?

Das Bild wurde aufgenommen auf einer Wanderung in den Kverkfjöll am Nordrand des Vatnajökull auf Island.

Comentarios 4

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