1914 Emmy (mit Text)
Nachempfunden Hermann Stenner " Damenbildnis mit Lilie" , 1914
Emmy war fragil, wie sie da saß, um sich ein wenig Geld mit Modell stehen zusätzlich zu verdienen zu ihrem Beruf als Tänzerin am Staatstheater.
Fragil und behende, wie sie ihr Beine über den Sessel warf.
Sie war außerdem eloquent und geistreich, hatte viel zu berichten von ihrer letzten Woche, von Festen in der Münchner Schickeria.
Einmal die Woche trafen sie sich in seinem von Professor A.Z. finanzierten Atelier.
Er galt als sehr begabt als Künstler, würde gefördert von Mäzenen, sie hatten sich in Haus von A.Z. kennen gelernt.
Doch ihm fiel auf, manchmal wusste auch sie nichts zu sagen, da wirkte sie plötzlich geistesabwesend ...und das war immer wenn die begeisterte Rede der Künstler auf den Krieg zu sprechen kam, auf den freiwilligen Dienst an der Front, darauf die Zukunft Europas voranzutreiben...
da wirkte sie von einer Minute auf die andere in sich gekehrt.
Sie erschien ihm blau dann, vergeistigt blau, fast ätherisch, erst die Augen dann die Hände.
Es war als ob eine Lilie aus ihren langen Fingern kroch.
Aquarell und Text Guess whA
rsiemer 31/07/2023 13:42
das passt beides, bild und text, sehr feinfühlig zusammen.LG rudi
André Reinders 30/07/2023 13:51
Eine großartige Übersetzung von Dir!LGAndré
artlove 30/07/2023 11:03
eine feine Szene, die Du einfühlsam beschrieben und illustriert hast....LG Helma13. Fee 30/07/2023 10:04
Blau?Blau wie der Himmel, das Meer, der kleine See.
Blau wie die Kälte und die Distanz.
Unergründbar die Tiefen...
Die weiße Lilie galt lange Zeit als Todesblume...
Ein Omen? Ein Zeichen von Emmy an diese Welt?
Ein Omen in Blau.
Glückauf
Fee