21 80 9105 248-8 UCS 908
Die UIC-Wagennummer (früher Waggonnummer) ermöglicht eine eindeutige Identifizierung von Güter- und Reisezugwagen und beinhaltet wichtige Schlüsseldaten für den Eisenbahnverkehr.
Die Wagennummer wird von der UIC vorgegeben und bildet eine gemeinsame Sprache zwischen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), Infrastrukturbetreibern und den zuständigen staatlichen Stellen.
Eine vollständige Wagennummer besteht aus 12 Ziffern, die einzelnen Ziffern der Wagennummer haben dabei folgende Bedeutung:
erste und zweite Ziffer: Kode für das Austauschverfahren (bei Triebfahrzeugen Bauartcode)
dritte und vierte Ziffer: UIC-Ländercode
fünfte bis achte Ziffer: Gattungskennzahlen
neunte bis elfte Ziffer: Nummer des Güterwagens in der Baureihe
zwölfte Ziffer: Selbstkontrollziffer
Zur Berechnung der Kontrollziffer werden die einzelnen Ziffern der Wagennummer von rechts nach links abwechselnd mit 2 und 1 multipliziert. Danach wird die Quersumme (Ziffernsumme) gebildet. Die Differenz der Quersumme zur nächst höheren Zehnerzahl ergibt die Selbstkontrollziffer. Die Selbstkontrollziffer wird mit einem Bindestrich an die elfstellige Stammnummer angefügt.
Beispiel:
2 1 8 0 9 1 0 5 2 4 8
Multiplikation mit
2 1 2 1 2 1 2 1 2 1 2
Ergibt:
4 1 16 0 18 1 0 5 4 4 16
Quersumme
4+1+1+6 +0+1+8+1+0+5+4+4 +1+6 = 42,
nächst höhere Zehnerzahl = 42 -> Selbstkontrollziffer = 8
Wagengattung:
U = Sonderbauart
c = Entladung durch Druckluft oder Luftstöße
s = zugelassen für Züge bis 100 km/h
Wagennummer: 21 80 9105 248-8
2 = Code Austauschverfahren -> im grenzüberschreitenden Verkehr international auf dem Gebiet von nur RIV oder RIV und PPW einsetzbar
1 = Code Austauschverfahren -> bahneigener Wagen mit Einzelradsätzen und festgelegter Spurweite
80 = UIC-Ländercode -> Deutschland
9 = Gattungsbuchstabe-> U
1 = aus Tabelle UIC-438 -> 2 Achsen
05 = aus Tabelle UIC-438 - Kennbuchstaben -> Ucs
248 = Nummer in der Baureihe
8 = Selbstkontrollziffer
Silowagen
Vor der Entwicklung moderner Silowagen mussten staubförmige Güter (z. B. Zement, Quarzsand, Phosphat, Flugasche aber auch Mehl und Zucker) entweder in Säcke verpackt in gedeckten Güterwagen oder in Klappdeckelwagen befördert werden. Bei beiden Arten musste von Hand be- und entladen werden. Versuchsweise ließ die DB vierachsige Kesselwagen der amerikanischen Kriegsbauart, die noch recht gut erhalten waren, zu Silowagen KKd 49 (Uac945) umbauen. Diese konnten sehr rationell mit Druckluft be- und entladen werden. Nachdem sich diese bewährt hatten, wurden auch neue Wagen entwickelt. Nach einer Vorserie im Jahr 1953 wurden zwischen 1955 und 1964 ca. 1200 Fahrzeuge abgeliefert, die die DB als Kds 54 (Ucs908) in ihren Güterwagenpark einreihte. Sie erhielten zwei stehende runde Behälter, die an ihrer Ober- und Unterseite konisch ausgeführt waren. Diese ruhen auf speziellen Sattelblechen auf dem Rahmen. Parallel beschaffte die DB über 1200 Wagen mit etwas größeren Behältern, die damit besser für Ladegüter mit geringer Dichte geeignet waren. Sie wurden als Kds 56 (Ucs909) bezeichnet. Bereits ab 1950 wurde eine kleine Anzahl vierachsiger Silowagen als KKds 55 (Uacs946) gebaut. Sie erhielten vier Behälter nach Art der Kds 54. Ebenfalls in geringer Stückzahl ließ man ab 1961 zweiachsige Wagen mit 3 Behältern aus Aluminium als Kds 67 (Ucs910/911/912) bauen.
Krokofan 28/03/2011 20:40
@ Tim Du hast natürlich recht... :)Gruß
Micha
Cargosurfer10 28/03/2011 16:31
@ Micha:Nach etwas längerer Abstinenz melde ich mich in der FC auch nochmal zu Wort. Dabei ist mir gleich ein Fehler in der Selbstkontrollzifferberechnung eines Triebfahrzeuges in deinen Ausführungen aufgefallen. Bei wagen stimmt die Multiplikation mit 21 21 2121 212 und die daraus resultierende Quersummenberechnung. Bei Triebfahrzeugen wird jedoch mit der Zahlenfolge 121 212 multipliziert und aus den Einzelzahlen der Multiplikation die Quersumme addiert.
Beispiel:
1 9 4 1 5 8
1 2 1 2 1 2
___________
1 18 4 2 5 16
1+1+8+4+2+5+1+6 = 28 -> 28-30 = 2
194 158-2
Trotzdem sehr schöne Ausführungen und anschauliche Erklärungen zu einem schönen Wagen.
VG Tim
Laufmann-ml194 24/03/2011 19:44
tolle Arbeit mit den ganzen Backgroundinfo´svfg Markus ml194
Krokofan 22/03/2011 14:37
@Jörgrichtig 42 + 8 = 50 also ist die quersumme 8
Die Summe ist am Ende immer nur einstellig. anderes Beispiel:
194 158
212 121
_________
298 178
2+9+8+1+7+8 = 38 -40 = 2
Ergo ist Lautet die Nummer 194 158-2
Jetzt verstanden? kannste ganz einfach selber mal ausprobieren mit anderen Loks oder Wagen fängt immer mit 212 .... an dann alles ausrechnen und wirst sehen du kommst auch auf das ergebnis :)
Gruß
Krokofan
Jörg Mittendorf 22/03/2011 12:46
Klasse Informationen.Aber ist die nächst höhere Zehnerzahl nicht 50?
Gruß Jörg
Matthias Renk 22/03/2011 10:36
Interessant, wieder was dazu gelernt. Die gibt's als Ganzzug auf meiner Modelbahn, meist mit'ner 50ziger davor.Die charakteristische Form gefällt mir besonders gut.
VG matthias